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Vorkurs PH: Geschichte (Sommer 2017)

Vorkurs PH: Geschichte (Sommer 2017)

Stefan Popp

Stefan Popp

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Flashcards 432
Language Deutsch
Category History
Level Secondary School
Created / Updated 06.04.2018 / 08.02.2023
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Wie wollte die Luzerner Regierung 1944 Macht demonstrieren?

Indem man Mitglieder des Jesuitenordens für die Ausbildung der Priester nach Luzern berief. = Öl ins Feuer

Wie antwortete der Staat auf Generalstreiks und welchen Eindruck erweckte dies?

Staat antwortete mit dem Einsatz von Truppen was sich zuungunsten der Streikenden auswirkte, jedoch auch den Eindruck erweckte, die Armee sei das Werkzeug des Klassenfeinds.

Mit was hätte die Schweiz den „Eintrittspreis“ für einen Angriff der UdSSR auf die Schweiz erhöhen können, entschied sich aber dagegen?

Mit eigenen Atomwaffen.

Was wollte der Schweizerische Liberalismus nach der Mediationszeit?

Anknüpfen an die Ideen der Aufklärung und der französischen Revolution:
- individuelle Freiheit
- Gleichheit vor dem Gesetz
- freie wirtschaftliche Entwicklung im Zeichen der Industrialisierung
- Ausbau des Bildungswesens und deren Säkularisierung (Loslösung vom kirchlichen Einfluss)

Welche Krankheiten breiteten sich in den Arbeiterquartieren aus und wieso?

Cholera- und Typhusepidemien: ungenügende Abwasser- und Kanalisationssysteme sowie verschmutztes Trinkwasser.
Tuberkulose: Feuchtigkeit und schlechte Luft.

Wann setzte die Industrialisierung im Bereich der Baumwollspinnerei in der Schweiz ein?

Im Kanton Zürich und den angrenzenden Gebieten kurz nach 1800.
- rasche technische Entwicklung und intensiver Wettbewerb.

Was war die „Eidgenossenschaft des grossen süddeutschen Bundes von Städdten und Ländern?

Ein dichtes Netz von Bündnissen zwischen Städten und Talgemeinschaften aus dreizehn vollberechtigten Orten.

Welche voneinander getrennten Geldmärkte gab es aufgrund des Krieges?

Den schweizerisch-alliierten und den schweizerisch-kontinentaleuropäischen.

Welche Untergruppen gab es im freisinnigen Lager?

Die Liberalen, die Radikalen und teilweise die Demokraten.

Wieso wurden die gesellschaftlichen Konflikte in der Schweiz nicht so gross wie im Ausland?

- Traditionelle Verankerung der Demokratie in der Bevölkerung: keine Königsgeschichte
- Demokratie als Auseinandersetzung des Bürgers mit Politik
- Direkte Demokratie (Ventil um Dampf abzulassen)
- Dezentrale Strukturen (Gemeinde-, Kantons und Bundesebene)

Was wurde im Atomwaffensperrvertrag von 1968 geregelt?

Dass die USA, die UdSSR, China, Grossbritannien und Frankreich das Recht auf Besitz von Atomwaffen haben und die anderen Vertragsstaaten nicht.

Wieso hatten die Radikalen und die Liberalen etwas gegen die Jesuiten?

Die Jesuiten galten als Finsterlinge, als Todfeinde des Liberalismus und als allzubereite Werkzeuge des Papstes.

Welches Wahlsystem bürgerte sich in einigen Kantonen auf Drängen der Sozialdemokratischen Partei ein und welche Folge hatte es?

Das Proporzwahlrecht -> immer mehr Sozialdemokraten in kantonalen und kommunalen Räten und Gerichten.

Wann entwickelte sich die mechanische Weberei und wie?

- Nach 1830
- Bedeutend langsamer als im Bereich der Baumwollspinnerei

Welche Schichten prägten den Liberalismus nach der Mediationszeit?

Das Unternehmertum und Intellektuelle sowie die bürgerliche Mittelschicht.

Unter wessen Druck verloren die Habsburger und die von ihnen abhängigen Adligen im 15. Jahrhundert fast allen schweizerischen Besitz?

Unter dem Druck der Eidgenossenschaft des grossen süddeutschen Bundes von Städten und Ländern.

Wieso kaufte die Schweiz während des Krieges grosse Mengen Gold gegen Schweizer Franken?

Dies waren Sicherheiten gegen Frankenkredite und stabilitätspolitische Massnahmen.

Wofür standen die Liberalen des Freisinns ein?

- vor allem für die Notwendigkeit der freien Entfaltung des Individuums -> für schwache Staatsgewalt
- Volksrechten, die über die Wahl der Legislative hinausgingen skeptisch gegenüber
- Zusammen mit konservativen Protestanten in den Räten eine stark fluktuierende Zentrumsgruppe.

Was waren die „Goldenen Zwanzigerjahre“? Und wozu führten sie?

Wirtschaftsaufschwung zwischen 1923 und 1929:
- leichter Lohnanstieg
- stabile Preise
- Rückgang der Arbeitslosigkeit
- Wohnungsbau

Weshalb ergab sich eine allmähliche Besserstellung der Arbeiterschaft?

- Technische Entwicklung -> grössere Produktion -> Steigen der Reallöhne -> Steigen der Teuerung -> Arbeitskämpfe
- Sozialgesetzgebung
- Selbstorganisation

Was folgte auf die Goldenen Zwanzigerjahre?

Die Weltwirtschaftskrise 1929

Was passierte nach Vertreibung der Habsburger?

Die Talgemeinschaften und Städte nannten sich nun Länder und erwarben Untertangebiete. Kriege wurden zusammen geführt, wodurch ein Gemeinschaftsgefühl entstand. Seit 1500 nutzte man die heutige Schweizerfahne und gegen Ende des 15. Jh. nannte man die Eidgenossen auch immer häufiger Schweizer. Zuerst abschätzig gemeint, wurde dies ins Positive umgedeutet.

Wieso wurden die Einkäufe während dem Ersten Weltkrieg für die Konsumenten sehr teuer?

weil alle Lieferungen in die Schweiz strikt kontrolliert wurden -> knapp und teuer

Womit ist die Sicherheitspolitik der Schweiz immer mehr verknüpft?

Mit ihrer Bereitschaft zur internationalen Zusammenarbeit.

Wieso nahm ab 1941 das Interesse des Deutschen Reiches an Goldverkäufen gegen Franken zu?

Weil sie mit diesen Franken bei Drittstaaten strategisch wichtige Güter, vor allem seltene Rohstoffe kaufen konnten.

Was gibt es zur Beschäftigungswirksamkeit der Industrialisierung zu sagen?

Nur bedingt Beschäftigungswirksam da:
- bis zur Jahrhundertmitte Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätzen in den Fabriken geringer war als die Zahl der in der Heimarbeit verlorenen Arbeitsplätze.

Beschreiben Sie die Radikalen des Freisinns?

- Stützten sich auf die Gleichheitsidee im Sinne Rousseaus
- vertrauten auf gesunden Sinn des Volkes für das Richtige und Gute
- Staat hatte die Aufgabe die Interessen des „kleinen Mannes“ gegenüber herausragenden Individuen wie Wirtschaftsführern durchzusetzen -> für sozialpolitische Massnahmen offen.

Wie reagierten die luzernischen Liberalen auf die Jesuiten?

- Mittels Putschversuch, dem „ersten Freischarenzug“, versuchte man die konservative Regierung zu stürzen.
- Putsch scheiterte, Führer wurden gefasst und zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt.

Wie waren die Lohnunterschiede unter den einzelnen Branchen?

Maschinenindustrie und chemische Industrie: relativ gute Löhne
Textilindustrie und handwerkliche Berufe: schlechte Löhne
Heimarbeiter, Knechte und Mägde auf dem Land: noch schlechtere Löhne

Was forderten die Liberalen in Bezug auf den Staat nach der Mediationszeit?

Den Übergang vom lockeren Staatenbund zu einem strafferen Bundesstaat.

Wie entwickelte sich die Sozialgesetzgebung?

Zunächst in früh industrialisierten Kantonen
- Verbot Kinderarbeit
- Festsetzung von Maximalarbeitszeit
- Vorschriften über Sicherheit und Hygiene
- kein Eingriff ins Lohngefüge.

Als was rechtfertigte eine umfangreiche Geschichtsschreibung die Vergangenheit der Schweiz?

Als eine Folge von Freiheitskämpfen, an deren Anfang der Schütze Wilhelm Tell stand.

Was waren die unmittelbaren Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929?

- Exporteinbruch
- Löhne und Preise sanken
- hohe einstellige Arbeitslosenrate (lückenhafte Arbeitslosenversicherung)
- Zusammenbruch landwirtschaftlicher Betriebe

Wieso verzichtete der Bundesrat auf ein Beitrittsgesuch zur UNO?

Weil die Frage, ob die neutrale Schweiz von gewissen Mitgliedspflichten entbunden werden könnte negativ beantwortet wurde.

Was machte die Schweiz mit dem erworbenen Gold?

Ein Teil blieb in den Tresoren der Nationalbank, ein Teil diente als Zahlungsmittel

Auf was konzentrierten sich die Unternehmer der Schweizer Textilindustrie primär?

Auf die Herstellung hochwertiger Produkte.

Wer war Hauptbetroffener von der Teuerung im 1. Weltkrieg?

Die Arbeitnehmer mit mittleren oder niedrigen Löhnen -> 700‘000 von 4‘000‘000 auf die öffentliche Hilfe angewiesen.

Was wurde benötigt um den Übergang vom lockeren Staatenbund zum strafferen Bundesstaat zu bewerkstelligen?

Man wollte die Mehrheit der Bevölkerung dafür und nicht ein Diktat von oben herab.
- benötigt wurde also ein Wandel des Bewusstseins von der Stadtzugehörigkeit zum modernen schweizerischen Nationalbewusstsein.

Beschreiben Sie die Demokraten des Freisinns?

- aus dem radikalen Flügel entstanden
- forderten die Umsetzung der radikalen Ideologie

Was machten die Radikalen der anderen Kantone gegen die Jesuiten?

- sie erkannten, welche Waffe man ihnen mit der Jesuitenberufung zugespielt hatte und schürten mit Broschüren, Pamphleten und Karikaturen Ängste und säten Hass.
- Petition für Jesuitenverbot.
- Auseinandersetzung um Jesuiten wurde zur Entscheidungsfrage zwischen Fortschritt und Rückstand hochstilisiert und mit der Frage nach der Bundesvertragsrevision verknüpft.