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Vorkurs PH: Geschichte (Sommer 2017)

Vorkurs PH: Geschichte (Sommer 2017)

Stefan Popp

Stefan Popp

Kartei Details

Karten 432
Sprache Deutsch
Kategorie Geschichte
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 06.04.2018 / 08.02.2023
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Welche politische Entwicklung begünstigte den Prozess der Industrialisierung wesentlich?

Die Bundesverfassung von 1848 -> Schweiz wurde zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet.
- bestehende Industriezweige (Textilien und Uhrenindustrie) dehnten ihre Produktion aus.
- fast oder ganz neue Industriezweige (Maschinen und Chemie) entwickelten sich.

Wie wurde Frauenarbeit bezahlt?

Wesentlich schlechter, im Schnitt ca. um 1/3 weniger.

Was setzten die Katholisch-Konservativen dem wirtschaftstechnischen Fortschritt entgegen?

Die bäuerliche Tradition.

Wo lag die Herrschaft in den Stadtrepubliken?

Bei den ehrenamtlich waltenden Ratskollegien.
- Grosser Rat: 60 – 200 Ratsherren
- Kleiner Rat: 24 – 60 Ratsherren
- Geheimer Rat: Wenige Mitglieder, tagten 1x wöchentlich

Wie verlief die Übernahme der Schweiz durch Frankreich?

1.) Januar 1798: Aufstand in Waadt gegen die Vorherrschaft Berns -> bernische Truppen zogen ab, Französische ein.
2.) französische Regierung forderte innere Demokratisierung und aussenpolitische Orientierung an Frankreich.
3.) Schweiz erwies sich als unfähig zu koordinierter Verteidigung -> Regierungen dankten ab bevor die Truppen überhaupt einmarschierten.
4.) Nur Bern versuchte militärischen Widerstand zu leisten, verlor jedoch.

Was machte die Tagsatzung nach der militärischen Besetzung in den besiegten Kantonen?

- Neue Regierungen wurden eingesetzt.
- Freiburg, Walis und Luzern: Liberale Minderheit kam an die Macht
- Neue Gesandte der Ex-Sonderbundskantone stimmten Ausweisung der Jesuiten und Wiederaufnahme der Bundesrevision zu.

Was waren Emigranten?

Flüchtlinge, die schon vor Kriegsausbruch in die Schweiz kamen.

Was waren Argumente für einen Beitritt zum EWR?

- wirtschaftliche Vorteile
- Gefahr einer Isolation

Wie verhielt sich die Armee während des Generalstreiks?

- löste Demonstrationen auf
- schützte öffentliche Gebäude und sorgte für minimalen Eisenbahnverkehr
- ging nicht aktiv gegen Streikende, deren Zeitungen oder Organisationszentren vor

Wofür stand der Reformflügel des Freisinns?

- für gewisse sozialpolitische Postulate
- Frauenstimmrecht
- Ja zur Mitgliedschaft im Völkerbund

Wo konzentrierten sich die verschiedenen Industriebetriebe?

- Textilindustrie: entwickelten sich dezentral entlang der Wasserläufe
- Neue Industriezweige: Im Umkreis der Städte

Wieso verzichte die Arbeiterfrau oft auf Vollzeitarbeit und was tat sie stattdessen?

- arbeitsintensive Kinderbetreuung und Haushaltsführung ohne moderne Hilfsmittel
-> Näh- oder Putzarbeiten zur Lohnaufbesserung

Was setzten die Katholisch-Konservativen dem liberalen Prinzip der Freiheit gegenüber?

Das Prinzip der katholischen Glaubensgewissheit.

Was passierte in den verschiedenen Räten?

Kleiner Rat: Vorberatung wichtiger Geschäfte
Grosser Rat: Schlussentscheid

Welche Regeln standen in der Verfassung der Helvetischen Republik?

- Alle männlichen Bewohner der Schweiz waren frei und gleich
- Individuelle Freiheitsrechte für alle: Religionsfreiheit, Handelsfreiheit, Niederlassungs- und Pressfreiheit
- Zentralstaat -> Kantone und Gemeinden waren reine Verwaltungseinheiten.
- Stimmberechtigte wählten in indirekten Wahlverfahren zwei gleichberechtigte Kammern als Legislative: Grosser Rat und Senat
- Legislative wählte die Exekutive: 5-köpfiges Direktorium
- Direktorium setzte Minister für Verwaltungszweige ein.
- Dritte unabhängige Gewalt bildete Distrikts- und Kantonsgerichte über welchen nur noch der oberste helvetische Gerichtshof stand.

Wieso konnte die Revision der Bundesverfassung nicht von konservativen Mächten aus dem Ausland verhindert werden?

Weil zur selben Zeit die ausbrechende Welle von Revolutionen die Throne der Monarchen in fast ganz Europa erschütterten.

Was waren Militärpersonen?

Internierte Angehörige fremder Armeen wie entwichene Kriegsgefangene und Deserteure

Was waren Arrgumente gegen einen Beitritt zum EWR?

- Bekämpfung des feinen Personenverkehrs (Angst vor Masseneinwanderung)

- Furcht vor Verlust der Unabhängigkeit und Souveränität = Kampf gegen "EG-Diktatoren in Brüssel"

Wieso verlief der Landesstreik fast unblutig?

- Entschiedenes Auftreten der Armee
- Disziplinierte Streikende (keine Gewalt)

Was propagierte der Rechtsfreisinn?

- unablässigen Kampf gegen die Linke
- besonders gegen im Landesstreik eingegangene Zugeständnisse wie die 48-h-Woche
(zusammen mit Bürgerwehren und der BGB)

Was war die Folge der Entwicklung der Städte?

- Diese wurden zu Verkehrsknotenpunkten
- Der moderne Dienstleistungssektor – Banken, Versicherungen – liess sich dort nieder.

Was waren die Möglichkeiten schulentlassener Töchter?

Nur in wenigen Städten höhere Bildungsanstalten für Mädchen die ein Studium oder eine Tätigkeit als Lehrerin ermöglichten.
Bauerntochter: Hofarbeit oder Magd
Handwerkstochter: Arbeit im eigenen Betrieb
Tochter aus „gutem Haus“: Gesellschaftliche Tätigkeit und künstlerische Hobbys
- oft noch Welschlandjahr
Arbeitertochter: stieg in einen Anlernberuf ein, z.B. als Fabrikarbeiterin, Verkäuferin, Bürofräulein oder Telefonistin.

Wie waren die Chancen der Katholisch-Konservativen sich mit ihrem Programm auf gesamtschweizerischer Ebene durchzusetzen?

Inexistent, angesichts der Mehrheitsverhältnisse.
- Sie beherrschten jedoch bald wieder die ehemaligen Sonderbundskantone und bildeten dort ein katholisch-traditionalistisch-bäuerliches Bollwerk.

Wie waren die Machtinstrumente der Stadtregierungen im Vergleich zu absolutistischen Monarchien?

Sie waren beschränkt. Es gab weder ein stehendes Heer noch ein modernes Berufsbeamtentum da dazu die Mittel fehlten.

Konnte die neue Ordnung der helvetischen Republik gut durchgesetzt werden?

Ja, ausser in der Innerschweiz und im Wallis wo es der Waffengewalt französischer Truppen bedurfte.

Wie war der abstimmungsmässige Ablauf zur neuen Bundesverfassung 1848?

- Im Sommer stimmte die Tagsatzung der Verfassung zu
- In den darauffolgenden Monaten war die Abstimmung in den Kantonen: 15.5 Kantone stimmten zu, 6.5 lehnten ab.
- Dass die Bundesrevision nur mit Zustimmung aller Kantone möglich ist, fand keine Beachtung mehr.
- Wille der grossen Volksmehrheit (2/3) war für die liberalen und radikalen Sieger des Sonderbundskrieges entscheidend.

Was waren Grenzflüchtlinge?

Personen, die nahe der Schweizer Grenze lebten und während den Kriegshandlungen für kurze Zeit in der Schweiz Sicherheit suchten.

Welche Forderungen des OAK wurden nach dem Landesstreik erfüllt?

- Neuwahl des Nationalrates nach dem Proporzwahlrecht -> Verdopplung der Sitzzahl für die Sozialdemokraten
- Einführung der 48-Stunden-Woche

Als was definierte der BGB-Chefideologe Ernst Laur die Bauernschaft?

Als Bastion des Vaterlandes gegen die „rote Flut“.

Durch was wurden die mechanische Nutzung der Wasserkraft und die Dampfmaschine gegen Endes des 19. Jahrhunderts zunehmend abgelöst?

Durch den Elektromotor -> Elektrizitätsproduktion und Elektroindustrie errangen eine wichtige Rolle.

Was wurde von allen Töchtern erwartet?

Die Eheschliessung.

Wie wurde der politische Katholizismus zu einer gesamtschweizerischen Bewegung? Führen Sie aus.

Durch den „Kulturkampf“:
- Proklamation des Dogmas von der Unfehlbarkeit des Papstes war aus Sicht des Freisinns eine Provokation für fortschrittlich denkende Menschen
-> einige radikale Kantonsregierungen reagierten mit Repressionsmassnahmen gegen römisch-katholische Priester.
-> Katholiken in den konfessionell gemischten Gebieten fühlten sich bedroht und wandten sich den Katholisch-Konservativen zu.

Wie kam die Regierung zu Geld?

Nicht durch Steuern sondern höchstens durch traditionelle Einnahmequellen wie Feudalabgaben und Zölle sowie über Salz- und Postmonopol.

Was machte die neue helvetische Republik unpopulär?

- Der Abtransport der Staatsschätze von Bern, Zürich, Luzern und anderen Orten nach Paris
- Vermögensabgaben für begüterte Familien
- Verpflichtung Truppen für französische Kriege zu stellen.

Was wurde in der neuen Verfassung beschlossen?

- Kantone blieben souverän (Unterschied zur erfolgslosen Helvetischen Republik) = Föderalismus
- Verfassungsänderungen durch Beschluss des Volkes und Mehrheit der Kantone möglich
- Kantone behielten eigene Verfassung
- Politische Bündnisse unter Kantonen wurden untersagt
- Aussenpolitik und Verfügungsgewalt der Truppen auf Bundesorgane übertragen.
- Binnenzölle beseitigt
- Aussenzölle war Hoheitsrecht und somit wichtige Einnahmequelle des Bundes.
- Schweizer Franken anstelle vieler Kantonaler Währungen
- Bundeshauptstadt wurde Bern
- Individualrechte aus Kantonsverfassungen übernommen
- Niederlassungsfreiheit
- Kultusfreiheit

Was gibt es zu politischen Flüchtlingen zu sagen?

Die Behörden legten diesen Begriff sehr eng aus, so dass „Flüchtlinge nur aus Rassengründen“, also Juden, bis im Sommer 1944 nicht als politische Flüchtlinge galten und deshalb abgewiesen wurden.

Wo unterscheiden sich frühere und moderne Neutralität?

Früher galt:
- Neutralität von Fall zu Fall, von Krieg zu Krieg.
- Neutralität bedeutete nur, dass die eidgenössischen Orte als Staaten nicht in die Kämpfe eingriffen und ihr Territorium keiner Kriegspartei zur Verfügung stellten.
- Bündnisse der Kantone mit Frankreich damals kein Widerspruch -> Anwerbung Schweizer Söldner

Wofür steht BGB?

Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei

Beschreiben Sie das wirtschaftliche Wachstum in seinen Stationen:

- ungleichmässig
- erste Wachstumsphase Mitte der 1860er Jahre durch scharfen Einbruch abgelöst.
- Hochkonjunktur zu Beginn der 1870er Jahre
- danach lange, kaum unterbrochene Depression
- Ende der 1880er Jahre neuer Aufschwung
- Phase langfristigen Wachstums bis zum 1. WK

Was bedeutet Diaspora?

Diaspora bezeichnet eine Minderheitssituation, vor allem einer Religionsgruppe.