ZZ ISME Geschichte

Vorkurs PH: Geschichte (Sommer 2017)

Vorkurs PH: Geschichte (Sommer 2017)

Stefan Popp

Stefan Popp

Kartei Details

Karten 432
Sprache Deutsch
Kategorie Geschichte
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 06.04.2018 / 08.02.2023
Weblink
https://card2brain.ch/box/20180406_isme_geschichte
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20180406_isme_geschichte/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Wer vertrat den herrschenden Ort?

Ein Landvogt

Wieso heisst es Mediationszeit?

Weil Napoleon Bonaparte nach dem Abzug Frankreichs aus der Schweiz als Mediator (=Vermittler) fungierte.

Wer durfte in den Ständerat?

Aus jedem Kanton nach eigenem Verfahren zwei Gesandte, aus jedem Halbkanton ein Gesandter.

Was beschloss die 1. Genfer Konvention?

Sie schützte Verwundete und Sanitäter im Krieg.

Erscheinungsbild der Fronten:

- Aufmärsche mit Fahnen und Uniformen
- Begrüssung mit erhobener Hand
- Fackelzüge
- gewaltsame Störung von Versammlungen Andersdenkender oder missliebiger Kino- und Theatervorstellungen

Wie wurde die wissenschaftliche Ausbildung künftiger Schweizer Ingenieure garantiert?

Bau des Eidgenössischen Polytechnikums 1854 (seit 1911: ETH)

Wie war die Demokratie des Bundesstaats von 1848 und der meisten Kantone?

Eine repräsentative Demokratie: Bürger wählen Legislative, Legislative wählt Exekutive und Judikative.

Was waren die Aufgaben eines Landvogts?

- Leitung von Gerichtsverhandlungen
- Kontrolle der lokalen Verwaltung der fristgerechten Abgabenablieferung

Wie sah die Verbindung der Kantone in der Mediationszeit aus?

Alle Kantone waren souveräne und hatten eine eigene Verfassung. Alle Verfassungen zusammen waren die Bundesakte.

Wie war die Aufteilung im Nationalrat?

Sitze proportional zum Bevölkerungsanteil der Kantone.

Wie wurde das IKRK zu einer völkerrechtlich anerkannten Institution?

1929: Schutzmächte erhalten Recht, Kriegsgefangen zu besuchen. -> Oft IKRK beauftragt.
1949: IKRK erhält direkt das Recht Kriegsgefangenenlager zu inspizieren.

Wie war die Haltung des rechtskonservativen Bürgertums gegenüber der Frontenbewegung?

Sie waren willkommene Bündnispartner wo die politische Linke an der Macht war.

Welches waren die wichtigsten Produktionszweige der Maschinenindustrie?

- Dampfmaschinen- und Schiffsbau
- Herstellung von Turbinen und Heizungen
- Textilmaschinenbau

Welche Direktdemokratischen Elemente gab es bereits im Bundesstaat von 1848?

Volk hatte das Recht:
- durch Unterschriftensammlung die Totalrevision der Verfassung einzuleiten (Initiative)
- über die neue Verfassung abzustimmen (Referendum)
- mit einer Mindestzahl von Bürgern über ein missliebiges Gesetz abzustimmen (fakultatives Referendum) (nur in einigen Kantonen)

Wer war neben dem Landvogt in den reformierten Untertanengebieten wichtiger Vertreter der Obrigkeit?

Der Pfarrer

Welches waren die Aufgaben der Eidgenossenschaft während der Mediationszeit?

Führung der Aussenpolitik und Aufstellung eines Bundesheeres im Kriegsfall.

Wer hatte höhere Rechte, der Stände- oder der Nationalrat?

Beide haben dieselben Rechte.

Welche humanitäre Aktion ereignete sich gegen Ende des deutsch-französischen Krieges in der Schweiz?

Aufnahme der übermüdeten und eingekesselten französischen Armee General Bourbakis: Waffen abgeben und auf Kantone verteilen.
-> Schweiz gewinnt an Achtung

Wieso kam es im November 1932 in Genf zu 13 Todesopfern und 65 Verletzten?

Weil eine überforderte Rekrutenschule den Aufmarsch sozialdemokratischer Demonstranten gegen die „Union nationale“ verhindern sollte und in Bedrängnis in die Reihen schossen.

Welche neuen Industriezweige entwickelten sich im langfristigen Wirtschaftsaufschwung nach 1885?

- Elektroindustrie
- Chemische Industrie (anfangs Farbstoffindustrie) in Basel
- fabrikmässige Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln (Maggi und Nestlé) aufgrund ändernder Lebens- und Essgewohnheiten.

Zu welcher fast revolutionär anmutenden demokratischen Bewegung kam es in den 1870er Jahren vor allem in den deutschschweizerischen Kantonen des Mittellands und wieso?

Der wirtschaftliche Einbruch nach 1865, einzelne Skandale und Unglücksfälle (ZH-Choleraepidemie 1867) führten zur Bildung einer recht heterogenen Oppositionsbewegung in Parlament und Regierung.

Was taten die Pfarrer neben dem einfachen Gottesdienst?

- Gehorsam predigen
- Mandate verlesen
- Armenwesen und Schulen führen

Was trat in der Mediationszeit an die Stelle der politischen Institutionen?

Die Tagsatzung

Wen wählten die beiden Kammern gemeinsam?

- Die vereinigte Bundesversammlung/ den Bundesrat
- Das Bundesgericht
- Im Kriegsfall den General

Auftrag schweizerische Armee im 1. Weltkrieg:

Durchbruchsversuche über schweizerisches Gebiet verhindern.
-> Zum Glück passiert nichts.

Auf wessen Kosten gingen Sitzgewinne der Fronten in hauptsächlich Gemeindewahlen?

Auf Kosten der rechten bürgerlichen Parteien.
Wähler: Diejenigen die die traditionelle Bürgerliche als zu matt im Kampf gegen Linke empfanden.

Welche Bahnlinien bestanden 1848?

Bahnstrecke Zürich – Baden und Anschluss Basels an die französische Linie von St. Louis nach Strassburg.

Wer gehörte der heterogenen Oppositionsbewegung der 1870er Jahre in Parlament und Regierung an?

Von Eliten ausserhalb der Hauptstadt über Intellektuelle, Ärzte, Advokaten, Lehrer, verschuldete Bauern und Gewerbetreibende bis hin zum Industrieproletariat.

Was baute man im 18. Jahrhundert im Mittelland an?

Hauptsächlich Getreide

Welche Änderung erlebte die Tagsatzung in der Mediationszeit?

Beschlüsse konnten neu mit der Mehrheit angenommen werden. Die Unterlegenen hielten sich jedoch nicht daran.

Wie waren die Regelungen zum Bundesrat?

- 7 Mitglieder
- 3-jährige Amtszeit -> vorzeitige Abwahl nicht möglich
- Kollegialbehörde
- jedes Mitglied ein Departement
- Im Bundesrat wird ein Bundespräsident gewählt -> leitet Bundessitzungen, sonst keine besonderen Befugnisse.

Braucht es Gesinnungsneutralität?

Nein, der Einzelne darf Sympathien haben, erst sobald einzelne Landesteile unterschiedliche Kollektivsympathien haben, wird es problematisch. So im 1. Weltkrieg.

Was führte dazu, dass die bürgerlichen Parteien und Organisationen ab 1934 auf Distanz zu den Fronten gingen?

- Sitzverluste an die Fronten
- die zunehmend bedrohlich empfundene nationalsozialistische Diktatur in Deutschland

Wieso liess der Bundesrat die anfangs favorisierte Idee einer Staatsbahn rasch fallen?

Wegen unterschiedlicher regionaler und wirtschaftlicher Interessen.

Was war der gemeinsame Nenner der heterogenen Oppositionsbewegung der 1870er Jahre?

die Devise „Alles durch das Volk“

Was ist die Dreizelgenwirtschaft?

Das ganze Ackerland eines Dorfes wird in drei Teile aufgeteilt.
1. Zelge: Wintergetreide
2. Zelge: Sommergetreide
3. Zelge: Brachland
Man wechselte immer so ab, dass jedes Jahr etwas anderes auf der Zelge angebaut wurde.

Welche fünf Kantone kamen in der Mediationszeit dazu?

Waadt, Aargau, Thurgau, St. Gallen und Tessin welche mit ihren modernen Repräsentativverfassungen und den geteilten Gewalten das Erbe der Helvetik verkörperten.

Was waren die Kompetenzen des Bundesgerichtes?

Eigentlich sehr geringe Kompetenz, verfassungsrechtliche Problem sollten vor allem von der Legislative entschieden werden.

Ursachen für die unterschiedlichen Sympathien im 1. Weltkrieg:

1. Sprachliche und kulturelle Affinitäten
2. persönliche Bindungen (Verwandte, Freunde, Studienzeit)

Gründe für die Kurzlebigkeit und den fehlenden Erfolg der faschistischen Bewegungen in der Schweiz:

- Föderalismus widersprach dem Einheitsgedanken der Fronten
- Forderung nach starker Führung versprach demokratischer Tradition der Schweiz
- Arbeiterschaft nicht an den Fronten interessiert
- Fronten wurden immer mit Nationalsozialismus verbunden -> (Angst wie AT übernommen zu werden)
- einzelne Grundhaltungen der Fronten wurden bereits durch die bürgerlichen Vertreten -> überflüssig