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Set of flashcards Details
Flashcards | 74 |
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Students | 18 |
Language | Deutsch |
Category | Social |
Level | University |
Created / Updated | 08.03.2018 / 06.06.2024 |
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Bevölkerung
Unter Bevölkerung verstehen wir die Anzahl der Einwohner eines bestimmten Gebietes - z.B. eines Staates, einer Stadt - an einem Stichtag. Zusammen mit dem Territorium ist sie die Basis der Sozialstruktur.
Gründe für den Rückgang der Geburtenrate
Die Emanzipation und „Enthäuslichung“ der Frau (Geißler 2008: 48), die mit einem angestiegenen Bildungs- und Ausbildungsniveau ebenso zu- sammenhängen wie mit der abnehmenden kulturellen Selbstverständlich- keit, dass Frausein und Mutterschaft in einem naturwüchsigen Zusammen- hang stehen.
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Die „strukturelle Rücksichtslosigkeit“ gegenüber der Familie (Kaufmann 2005), die die Gesellschaft immer mehr zu einer der Erwachsenen macht.
Scheu vor langfristigen Festlegungen, wie Geburt eines Kindes.
Unsicherheiten im Hinblick auf die Berufschancen und die Berufsorte von Mann und Frau; fehlende und oft zu teure Betreuungsmöglichkeiten für Kinder.
Kennziffern zur Bevölkerungsstruktur und Entwicklung
Lebenserwartung. Sie ist relativ kontinuierlich angestiegen. Lag sie bei Vollen- dung des ersten Lebensjahres in Deutschland um 1871/80 für Frauen bei 48,1 und Männer bei 46,5 Jahren, 1949/51 für Frauen bei 71,0 und Männer bei 67,8 Jahren, so beträgt sie gegenwärtig für Frauen 82,4 und für Männer 77,2 Jahre. Säuglingssterblichkeit (Tod des Säuglings im ersten Lebensjahr, bezogen auf ein- tausend Tsd. Lebendgeburten). Sie betrug in der Bundesrepublik 1950 55,3; sie war bis zum Jahr 2001 auf 4,3 gesunken.
Sexualproportion, das Verhältnis von Jungen- zu Mädchengeburten, beträgt etwa 106 zu 100, wird im Lebensverlauf mehr als ausgeglichen, so dass es im Alter einen beträchtlichen „Frauenüberschuss“ gibt (vgl. die wechselnden Anteile in der Bevölkerungspyramide, z.B. in Stat. Jb. BRD 2010: 37).
Migration
Migration (von engl. migration, aus lat. migrare, wandern): Zu- und Abwande- rungen von Menschen auf einem bestimmten Territorium. Statt von Migration oder Wanderung spricht man auch von horizontaler bzw. geographischer Mobili- tät.
Migrationsströme in Deutschland
Flüchtlinge (Ostpreussen, schlesien)
Aussiedler
Übersiedler (DDR)
Gastarbeiter
Ausländische Arbeitnehmer (zuvor Gastarbeiter)
Asylbewerber
Recht
Recht ist in soziologischer Perspektive die Summe der mit Sanktionsmöglichkei- ten versehenen sozialen Normen, Verordnungen und Gesetze.
Funktion des Rechts für Individuum und Gesellschaft
Es hat für das Handeln von Personen und Institutionen vorstrukturierende und damit entlastende Funktionen. Die Folgen von Handlungen werden kalkulierbar.
- Es sichert in einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung die Hand- lungsspielräume der Individuen, vom Eigentumsrecht bis zur Versamm- lungsfreiheit.
- Recht schafft einen Ordnungsrahmen für soziale Konflikte (Tarifrecht als Beispiel) und ist zugleich ein „Instrument“ der sozialen Kontrolle.
Politik
Politik ist die Gesamtheit aller Entscheidungen, die die öffentlichen Angelegen- heiten (lat. res publicae) zum Gegenstand haben. Der Begriff Politik leitet sich ab von griech. polis, dem Stadtstaat des antiken Griechenland.
Dimensionen des Politischen:
Polity, der Handlungsrahmen, in dem politische Prozesse stattfinden
Policy, das sind die inhaltlichen Handlungsprogramme,
Politics, der eigentliche Willensbildungs- und Entscheidungsprozess der politi- schen Akteure,
Eigenschaften des politischen System
Eigenschaften des politischen Systems (Luhmann 1970: 154-177)
Gesellschaftlich anerkannte Kompetenz zur Herstellung bindender Ent- scheidungen (Luhmann: „Legitimität der Legalität“).
Funktional und personell abgesicherte Ausdifferenzierung zur Wahrneh- mung und Bearbeitung von auftauchenden Problemen, bei wachsender Ei- genkomplexität und „Selbstreferentialität“.
Formen der bürgerlichen Mitbestimmung
Mitbestimmung, die sich auf den gesellschaftlichen Bereich, v.a. im Ar- beitsleben, bezieht (die grundgesetzliche Basis liegt in der Tarifautonomie bzw. Koalitionsfreiheit nach Art. 9 Abs. 3 GG), und
- Partizipation (von lat. participium=Teilhabe), die sich auf Prozesse der Beteiligung vor allem im infrastrukturellen und kommunalen Bereich, von der Bürgerinitiative bis zum Bürgerbegehren und rechtsverbindlichen Bürgerentscheid, bezieht.
Soziologische Def. des Staates
Politischer Verband soll ein Herrschaftsverband dann und insoweit heißen, als sein Bestand und die Geltung seiner Ordnungen innerhalb eines angebba- ren geographischen Gebietes kontinuierlich durch Anwendung und Andro- hung physischen Zwangs seitens des Verwaltungsstabes garantiert werden. Staat soll ein politischer Anstaltsbetrieb heißen, wenn und insoweit sein Ver- waltungsstab erfolgreich das Monopol legitimen physischen Zwanges für die Durchführung der Ordnungen in Anspruch nimmt.“ (Weber 2002: 712)
Basis des sozialen System
Neben den grundgesetzlichen Bestimmungen und den Erwartungen der Bürger basiert das System der sozialen Sicherheit auf den Prinzi- pien:
- Soziale Gerechtigkeit, die über eine (Sozial-) Politik des sozialen Aus- gleichs zu bewirken ist.
- Solidaritätsprinzip, z.B. gewerkschaftlich und genossenschaftlich organi- siert, aber auch bei allen Lebens- und Gesundheitsversicherungen gültig.
- Subsidiaritätsprinzip.
Subsidiaritätsprinzip
Das Subsidiaritätsprinzip wendet sich gegen einen ausschließlichen oder zu weit- gehenden Zentralismus des Staates im Bereich der sozialen Hilfe. Das Prinzip der Subsidiarität besteht darin, dass die jeweils kleinstmögliche soziale Einheit – be- ginnend bei Individuen, Familien, Lebensgemeinschaften, Nachbarschaft – solan- ge zuständig ist, wie sinnvoll und erwünscht, bevor kommunale, karitative und kirchliche Einrichtungen tätig werden. Alle Bundesregierungen haben sich, z.B. in ihren Regierungserklärungen, bisher zu diesem Prinzip bekannt.
Ursprung Ungleichheit zwischen Menschen
„In der menschlichen Gesellschaft sind zwei verschiedene Formen der Un- gleichheit auszumachen: eine, die ich natürlich oder physisch nenne, weil sie durch die Natur vorgezeichnet ist, und die im Unterschied des Alters, der Ge- sundheit, der körperlichen Kräfte und der Qualitäten des Geistes und der Seele besteht; - die andere kann man moralische oder politische Ungleichheit nennen, weil sie abhängt von einer Art Konvention und begründet wird, zu- mindest „autorisiert“ wird, durch die Zustimmung der Menschen.“ (Rousseau 1978: 191)
Nicht Akzeptanz von sozialer Ungleicheit
Soziale Unterschiede werden als naturgegeben angesehen, wie z.B. bei A- ristoteles mit der Begründung, dass es notwendig Freie und Sklaven geben müsse, oder als gottgewollt.
- Soziale Unterschiede sind ungerecht und dienen der Ausbeutung.
- Soziale Differenzierung/Ungleichheit wird in bestimmten Grenzen tole- riert, wenn Chancengleichheit als Möglichkeit, in begehrte soziale Positio- nen aufzusteigen und seinen sozialen Status zu verbessern, gegeben ist.
Soziale Ungleichheit
Der Begriff soziale Ungleichheit bringt zum Ausdruck, dass in der Gesellschaft wichtige Ressourcen wie Eigentum und Einkommen, Macht und Prestige ungleich verteilt sind und dies von Gesellschaftsmitgliedern vor allem dann negativ bewer- tet wird, wenn das Erreichen entsprechender sozialer Positionen und eines be- stimmten sozialen Status nicht auf erkennbarer Chancengleichheit beruht.
Ständegesellschaft
Die auf der Lehnsordnung basierende Ständegesellschaft (Feudalgesellschaft) ist charakterisiert durch eine hierarchische Gliederung sozialer Gruppen mit unter- schiedlichen Privilegien und Freiheitsrechten. Die Zugehörigkeit erfolgte, außer bei der Hohen Geistlichkeit, durch Geburt
Zwei Stände:
-Hochadel
-Hohe Geistlichkeit
Handwerk und Zünfte Kaufleute und Gilden
Das in Zünften organisierte Handwerk ist mit seinen baulichen Spuren, Straßen- und Gassenbezeichnungen bis heute in mittelalterlich und frühneuzeitlich gepräg- ten Stadtkernen präsent (ein Gang durch Zürich kann davon überzeugen). Es wa- ren nach Max Weber die
„Einigungen freier Handwerker, welche in der Bewegung des Bürgertums gegen die Geschlechter die entscheidende Rolle spielten.“ (1999: 262)
Die Gilden der Kaufleute und die Zünfte der Handwerker waren mehr als nur Be- rufsvereinigungen. Sie organisierten das ökonomische, das soziale und kulturelle Leben der Städte in peniblen, bis in das 19. Jahrhundert hinein gültigen Ordnun- gen.
Unterbürgerliche Schichten
Unterbürgerliche Schichten:
- Knechte, Mägde, Tagelöhner, Prostituierte.
- Alte Menschen und Kranke, die in Institutionen der Kirchen und Klöster,
aber
- auch der Zünfte und Innungen, untergebracht waren.
- Arme und Bettler, für die es z.T. Arbeitshäuser ga
Klassengesellschaft
In einer Klassengesellschaft entscheidet der Besitz oder Nicht-Besitz von ge- sellschaftlich relevanten Produktionsmitteln über die soziale Rangordnung von Individuen und Gruppen. Die „Interessen des Kapitals“ dominieren alle Berei- che des Überbaus: Recht und Kultur, Bildung und Wissenschaft. Auch die per- sönlichen Beziehungen nehmen Waren- und Tauschcharakter an.
Schichtungsgesellschaft
Unter Schichtungsgesellschaft wird die typische Gliederung der Sozialstruk- tur in der industriell-bürgerlichen Gesellschaft verstanden, in der vor allem persönlich erworbene Merkmale wie Bildung und Ausbildung, Beruf und Einkommen über den sozialen Rang eines Individuums in der Gesellschafts- hierarchie entscheiden.
Das Grundmuster der Schichtungspyramide ist ein Dreier-Schema und zeigt die Hierarchisierung von Oberschicht – Mittelschicht – Unterschicht
Elite
Unter Elite verstehen wir 1. eine durch besondere Merkmale ausgezeichnete (frz. élire = wählen, auswählen) und aus der Masse der Bevölkerung herausge- hobene Schicht mit Einfluss auf wichtige Entscheidungen in Staat und Gesell- schaft. 2. einzelne Individuen und Gruppen, die im Urteil der Bevölkerung als Elite gelten; zu ihr gehören Künstler und Wissenschaftler wie Persönlichkeiten, deren Werk und Leben als vorbildlich gilt.
Habitus
Habitus ist die Disposition zum Handeln, die sich auf Handlungs- und Denkge- wohnheiten ebenso erstreckt wie auf die Wahrnehmung „feiner Unterschiede“ im kulturellen und sozialen Bereich (zum Konzept Identität und Habitus vgl. Liebsch 2010).
Differenzierung des Kapitalbegriffes: Bourdieu
Differenzierungen des Kapitalbegriffs nach Pierre Bourdieu (1983)
- Kulturelles Kapital, das seine Basis in Bildung und Ausbildung und ent- sprechenden Zertifikaten (Titeln) hat.
- Soziales Kapital, das auf sozialen Beziehungsmustern und Netzwerken be- ruht.
- Ökonomisches Kapital, das auf Geld und Besitz beruht.
Grundaussage der Handlunstheorie nach Parsons
: Handlungen tre- ten nicht vereinzelt auf, sondern in strukturierten Konstellationen, die wir Hand- lungssysteme nennen.
Vier Systeme, miteinander durch Interpenetrationen ver- bunden, sind zu unterscheiden: das Organismussystem, das personale System, das soziale System und das kulturelle System.
Grundannahmen über menschliches Verhalten (nach George C. Homans 1972 a):
Interaktionen zwischen Personen basieren im Kern darauf, dass sich die Beziehung lohnt. Zu den wechselseitigen Belohnungen im Austauschpro- zess zählen materielle und immaterielle Güter, letztere z.B. als Bekundung von Sympathie, als Prestige- oder Statusgewinn.
- Austauschbeziehungen erreichen Kohäsion und Stabilität, wenn sie über längere Zeit für die Interaktionspartner vorteilhaft sind. Die Beziehungen werden solange fortgesetzt, wie die Personen davon ausgehen können, dass der Nutzen die Kosten übersteigt (Erfolgshypothese).
AGIL-Schema nach Talcott Parsons
Übersicht 7 Grundlagen der Systemerhaltung/Reaktionen auf Systemprobleme:
Anpassung - Adaptation
Zielverwirklichung – Goal attainment
Integration - Integration
(latente) Strukturbewahrung, Spannungskontrolle - Latent Pattern Maintenance
Grundlagen des Struktur-Funktionalismus:
Grundlagen des Struktur-Funktionalismus: Über Prozesse der Sozialisation der im kulturellen System institutionalisierten Werte, Normen und Symbole wer- den in den sozialen Systemen mit ihren Handlungsmustern/Rollen die individuel- len Handlungen und die Zielorientierungen/Funktionen aller Handlungssysteme in eine möglichst harmonische Beziehung gebracht. Nur so können die Grundprob- leme eines jeden Handlungssystems, die im AGIL-Schema dargestellt sind, gelöst werden. Die Handlungssysteme werden durch Interpenetrationen miteinander verknüpft: das Persönlichkeitssystem und das soziale System durch Sozialisation, das kulturelle und das soziale System durch die die Strukturen verknüpfenden und erhaltenden Prozesse der Institutionalisierung.
Indexikalität
Indexikalität: „Während in der herkömmlichen Soziologie Begriffe durch allge- meine Definitionen in ihren Vorstellungsgehalten festgeschrieben werden, ergibt sich der gemeinte Sinn indexikalischer Ausdrücke aus dem Kontext, in dem sie gebraucht werden; sie beziehen sich nur auf konkrete Einzelerscheinungen und sind deshalb nicht generalisierbar, Jede Bedeutung ist kontextgebunden und jedes Zeichen ist Index eines umfassenderen Regelwerkes.“
Soziologie-Lexikon, hg. von G. Reinhold (1997)
Netzwerke
1. In sozialgeschichtlicher und sozialphilosophischer Betrachtung hat seit Beginn der Moderne im Aufklärungszeitalter die Selbstbestimmung der Individuen in und gegenüber den Institutionen zugenommen. Netzwerke erscheinen in dieser Perspektive als bisher letzte Stufe der Autonomisie- rung, sie hat jedoch dadurch einen neuen und unerwarteten Stellenwert, dass sie den Individuen mit den Netzen ein eigenständig handhabbares „Instrument“ ihrer Partizipation an sozialen und kulturellen Prozessen an die Hand gibt.
Netzwerke können jedoch nicht so interpretiert werden, dass bisherige Formen der sozialen Kohäsion und Integration völlig ersetzt werden (dar- auf wurde bereits in Kap. III, 2.5 hingewiesen).
Hierzu steht nicht im Widerspruch, dass der Stellenwert von Netzen für Individuen und soziale Systeme: das Recht, die Politik und die Kultur, von so fundamentaler Bedeutung ist, dass durch sie die Sozialstruktur und der soziale Wandel auf eine neue Basis, auch im morphologischen Sinne, ge- stellt werden.
Alle Grundlagen des Kulturprozesses - von der Sozialisation bis zur Iden- titätsbildung, von der Berufs- und Arbeitsstruktur und der Infrastruktur (z.B. durch neue, individuelle und allgemeine Verkehrsleitsysteme) - be- finden sich in einem Prozess der Reorganisation, neuen Basierung und ständigen Innovation.
Die Netzwerkgesellschaft hat durch ihre Dimensionen der beschleunigten Globalisierung, der Individualisierung, der Enträumlichung und der Ent- zeitlichung eine politisch immer schwieriger zu steuernde ökonomische, soziale und kulturelle Dynamik.
Krise
Krise bezeichnet jenen Zustand der Gesellschaft bzw. zentraler gesellschaftlicher Bereiche (Wirtschaft, Bildungswesen, Sozialstaat usw.), in dem unter Zeitdruck schwierige Probleme der Anpassung, der Koordination und ggf. der Strukturver- änderung zu lösen sind (griech. krisis bedeutet auch: Entscheidung, entscheidende Wende).
Etappen des Wandels von der Agrar zur nachindustriellen Gesellschaft (Bell)
Umwandlungsprozess
Vorindustrielle Gesellschaft Natürl. Kraft wie Wind, Wasser
Umwandelnde Kraft Umwandlungsmodus
Handwerkskunst Gewinnung von Naturprodukten
Industrielle Gesellschaft
Umwandlungsprozess: Erzeugte Energie
Umwandelnde Kraft:
Kapital Fabrikation
Nachindustrielle Gesellschaft
Umwandlungsprozess:
Informatik
Umwandelnde Kraft Umwandlungsmodus:
Theor. Wissen V erarbeitung/ Recycling
Erläutern Sie vergleichend, was man unter vertikalen bzw. horizontalen Dimensionen sozialer Ungleichheit versteht.
Mit den Begriffen „Vertikale“ bzw. „Horizontale soziale Ungleichheit“ versucht man, verschiedene Dimensionen der Gliederung der Sozialstruktur einer Gesellschaft zu erfassen. Die vertikale Dimension beschreibt eine Oben-Unten-Differenzierung, wobei terminologisch hier unterschiedliche Begriffe (Klasse, Schicht) verwendet werden. Hauptsächlich verwendetes Kriterium für die Oben-Unten-Differenzierung ist der ökonomische Status des Individuums in der Gesellschaft (Einkommen, Eigentum, Grad der Abhängigkeit), ein weiteres Kriterium kann z.B. auch der Bildungsstand der Person sein. Auch wenn die Eingliederung in der vertikalen Struktur häufig durch das Herkommen der Personen vorgeprägt ist, ist diese Eingliederung grundsätzlich sozial bedingt. Im Gegensatz dazu ist die horizontale Dimension der sozialen Ungleichheit Ausdruck natürlicher Ursachen, von denen alle Personen unabhängig von ihrer Eingliederung in der vertikalen Struktur betroffen sind, die horizontale Dimension würde grafisch auf einem horizontalen Links-Rechts-Kontinuum abgebildet. Beispiele für diese Form der sozialen Ungleichheit sind etwa Geschlecht, Alter, Nationalität. Horizontale und vertikale Ungleichheit sind zwar unterschiedliche Dimensionen sozialer Ungleichheit, horizontale Ungleichheit kann sich aber durchaus auch in der vertikalen Dimension abbilden, etwa bei der Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen oder der sozial schwächeren Position von Personen mit Migrationshintergrund im Arbeitsleben.