M1 Kulturelle Vielfalt/Diversität

36601 (Unvollständig), Ergänzung zu den Karteikarten von Roque Mühlinghaus

36601 (Unvollständig), Ergänzung zu den Karteikarten von Roque Mühlinghaus

Set of flashcards Details

Flashcards 23
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 16.02.2018 / 06.08.2020
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Experiment von Cuddy et al. 2005

  • Personen lesen verschiedene Formulierungen über einen Rentner, mitunterschiedlichen Formulierungen zu seinem Inkompetenzgrad
  • Angehörige von Gruppen, die als inkompetent stereotypisiert werden, werden mehr gemocht (mehr Wärme), wenn sie sich auch inkompetent verhalten

Double standard of ageing

  • Double standard of ageing – Frauen werden im Alter negative wahrgenommen als Männer (Sontag, 1979)

    • Auch hier bereichsspezifisch und stereotypabhängig: junge Männer eher als inkompetent, junge Frauen eher mit wenig Wärme und Bereitschaft zur Interaktion

Was ist Elderspeak?

Elderspeak – Kommunikationsstil von Jüngeren mit Älteren in Pflegeeinrichtungen, geprägt von einfacher Wortwahl, übertriebener Intonation und Lautstärke, Wiederholungen und langsamer Sprache

Auch patronizing speech oder sekundäre Babysprache genannt

Heterosexismus

Heterosexismus – Abwertung von nicht-heterosexueller Identität, Verhalten, Beziehung oder Gemeinschaft

Gesetzesgebung

Wann wurde das diskrimminierende Gesetz gegen Homosexualität in DE aufgehoben?

 

  • 1871 in der Reichseinigung im Reichsstrafgesetzbuch für die Preußischen Staaten eingeführt, legte der Artikel fest, dass homosexuelle Männer in Deutschland strafrechtlich verfolgt wurden

    •  „widernatürliche Unzucht, die zwischen Personen männlichen Geschlecht der von Menschen mit Tieren begangen wird“ sei mit Gefängnisstrafe zu ahnden

  • 1994 endgültige Aufhebung

  • Deutliche Verbesserung der Rechtslage für homosexuelle Personen in Deutschland seit Ende der 1990er§1 AGG – Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz

Insemination

  • Insemination – Samenspende aus Samenbank oder von privatem Spender, der entweder Teil der Regenbogenfamilie sein kann oder auch die Vaterrolle ganz einnimmt

  • Rechtliche Grundlage hierfür ist nicht geregelt, Samenspenden werden selten an homosexuelle Frauen vergeben, deshalb oft aufwendige und teure Insemination im Ausland -> Diskriminierung

Metaanalyse durch Miller, Kors und Macfie in 2017

  • Metaanalyse durch Miller, Kors und Macfie in 2017 – Kinder von homosexuellen Vätern sind psychologisch signifikant "besser" als von Kindern mit heterosexuellen Eltern

  • Zusammenfassend: Es gibt entweder keine Unterschiede, oder Kinder homosexueller Eltern schneiden besser ab als Kinder heterosexueller Eltern

Definition Behinderung nach WHO 2001 (ICF)

bio-psychosozialer Ansatz, Behinderung als formaler Oberbegriff zu Beeinträchtigungen der Funktionsfähigkeit unter expliziter Bezugnahme auf Kontextfaktoren. Soziale Teilhabe und deren Beeinträchtigung als Wechselwirkung zwischen dem gesundheitlichen Problem einer Person und ihren Umweltfaktoren. Behinderung ist demnach keine individuelle Eigenschaft sondern ein soziales Verhältnis – durch die Beseitigung von behindernden Kontextfaktoren kann die Benachteiligung teilweise oder gänzlich beseitigt werden.

Studienergebnisse aus Zusammenfassung von Nario-Redmond 2010

(Stereotype)

  • Bei Frauen wie auch Männern wird das Kompetenz-Wärme-Muster abgeschwächt durch die Behinderung, dh. ein Mann mit Behinderung wirkt weniger männlich, eine Frau mit Behinderung weniger weiblich
  • Fazit: Stereotype bzgl. Behinderungen werden generalisiert, Art der Behinderung bleibt völlig ungeachtet
  • Spread Effect – durch die Behinderung wird auf andere Merkmale der Person geschlossen, es wird anhand der B. das Verhalten und die Persönlichkeit der Person erklärt

Ableism

  1. Ableism – Behindertenfeindlichkeit, benennt die Diskriminierung gegenüber Menschen mit einer Behinderung. Der Ableismus geht von einem physischen Standard des Menschen aus, den eine behinderte Person nicht leisten kann. Der behinderte Mensch ist demzufolge ‚minderwertig‘. Auf sozialer Ebene bedeutet es, dass Menschen mit Behinderung als ausgeschlossen und unsichtbar gelten.

Inklusiv und Integrativ

  • Integrativ = Anpassung des Einzelnen an das System
  • Inklusiv = System muss sich für die Aufnahme des Einzelnen anpassen

Förderquoten

Förderquoten – Anteil der Schüler mit Förderbedarf an allen Schülern mit Vollzeitschulpflicht in allgemeinen Schulen der Primar- und Sekundarstufe I unabhängig von Förderort

Exklusionsquoten

Exklusionsquoten – Anteil der Schüler mit Förderbedarf, die separiert in Förderschulen unterrichtet werden, an allen Schülern mit Vollzeitschulpflicht in allgemeinen Schulen der Primar- und Sekundarstufe I

Inklusionsquoten

Inklusionsquoten - Anteil der Schüler mit Förderbedarf, die inklusiv in allgemeinen Schulen unterrichtet werden, an allen Schülern mit Vollzeitschulpflicht in allgemeinen Schulen der Primar- und Sekundarstufe I

Inklusionsanteile

Inklusionsanteile – Anteil der Schüler mit Förderbedarf, die inklusiv unterrichtet werden, an allen Schülern

Soziale Schichtung

Soziale Schichtung – Strukturelle Ungleichheit zwischen sozialen Positionen, die sich zum Beispiel in Einkommen-, Prestige-, und Einflussdifferenzen ausdrückt

Kulturelles Kapital

Kulturelles Kapital – Bildung in Form von erworbenem Wissen und akademischen Titeln, aber auch kulturelle Güter (Bücher, Instrumente, Maschinen) – abhängig vom Ökonomischen Kapitel (Geld)

  • Gemessen durch höchsten Bildungsabschluss und Anzahl der Bücher und weiterer Kulturgüter

Soziale Klasse/ soziale Schicht

  • sozialen Klasse- Begriff im 19. Jahrhundert geprägt durch Karl Marx, der den Besitz als Ursprung für soziale Ungleichheit ansah – während Übergang von Ständegesellschaft zu industrialisierter und kapitalistischer Gesellschaft
    • Behält als Begriff politischen Beiklang
  • soziale Schicht– durch Theodor Geiger Ende 19., Anfang 20. Jahrhundert in zunehmend industriell-bürgerlicher Gesellschaft; nicht mehr Besitz als Ursprung, sondern die Stellung des Einzelnen in der Berufshierarchie

Gini-Koeffizient

Gini-Koeffizient – Maß für Einkommensungleichheit, 0 = absolute Gleichheit, 1 = absolute Ungleichheit, eine Einzelperson bezieht das komplette Einkommen der Grundgesamtheit

  •  Deutschland bei 0,29 (2014), was im Vergleich zu dn PECD-Staaten von 0,32 (2016) gut ist

  •  Die 10 reichsten Prozent in Deutschland verdienen siebenmal mehr als die ärmsten 10 Prozent (6,9:1)

primäre und sekundäre Herkunftseffekte

  • Der „primäre Effekt“ bezieht sich auf Leistungsunterschiede, die aufgrund der sozialen Herkunft entstehen und damit ggf. auch den Besuch unter- schiedlicher Schulformen zur Folge haben 
  • Der „sekundäre Effekt“ beschreibt die über Leistungsunterschiede hinausgehenden Differenzen in den familialen Bildungsentscheidungen (herkunftsabhängige Einschätzungen des Potentials der Kinder; Unterschiede in familiären und institutionellen Bildungsverlaufsentscheidungen)

Studie von Piff, Stancato et al. 2012 zum Zusammenhang der Schichtzugehörigkeit und sozialen Verhaltensweisen:

o Obere soziale Schicht zeigt eher unethisches Verhalten, insbesondere, wenn sie selbst von dem Verhalten profitieren

o Positivere Einstellung zu Habgier als Angehörige der unteren sozialen Schicht

o Angehörige der unteren sozialen Schicht zeigen öfter unethisches Verhalten,wenn Andere davon profitieren

Studie von Piff, Kraus et al. 2010 zum Zusammenhang Schichtzugehörigkeit und Altruismus:

o Angehörige der unteren Schicht zeigen häufiger prosoziales Verhalten

o Vertreten eher egalitäre Werte und empfinden höheres Mitgefühl

Intersektionalität

Intersektionalität – soziale Schichtzugehörigkeit ist mit weiteren diversitätsstiftenden Variablen verbunden; Ungleichheiten nach Schicht, Geschlecht, Ethnizität und weiteren Kategorien stehen in Wechselwirkung miteinander