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Kartei Details
Karten | 150 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 04.02.2018 / 05.04.2021 |
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https://card2brain.ch/box/20180204_psychopathologie
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Essstörungen - Diagnostik
+ Komorbidität
- Strukturierte Interviews —> Kombination von Selbst- und Fremdeinschätzung
- Selbsteinschätzungsskalen
- Medizinische Untersuchung
- Haarausfall
- Blutuntersuchung
- Haut - leichte Verletzbarkeit, trocken, behaarung,
- Niere - Steine und Versagen
- Hormone
- Muskelschwäche
- Osteoporose
Charakteristische Merkmale von Essstörungen zur differentialdiagnostischen Abgrenzung von Veränderungen von Gewicht und Essverhalten im Rahmen anderer psychischer Störungen
- Essen wollen, Gewicht halten wollen
- Bedeutung von Figur und Gewicht für Selbstwert
Häufige Komorbidität
- Depression, Dysthemie
- Angst- und Zwangsstörungen
- Substanzkonsumstörungen
- Persönlichkeitsstörungen — Borderline, zwanghaft, ängstlich-vermeidend
Essstörungen
Epidemiologie
- Einzelne Symptome weit verbreitet, vor allem bei jungen Frauen
- 66% Gewichtsreduzierende Massnahmen
- 20% gelegentliche Essanfälle
- 12-Monatsprävalenz der Störungen bei Allgemeinbevölkerung
- Anorexie mind. 0.2 - 0.5%
- Bulimie mind. 1%
- Geschlechterverhältnis F:M
- Anorexie 10:1
- Bulimie 20:1
Essstörungen
Verlauf
Anorexie
- Ersterkrankungsgipfel — 16-17 Jahre
- Prognose relativ ungünstig
- Langzeiterhebung (4-10 Jahre) nach Therapie — 5% TOT! 47% geheilt, 33% gebessert, 20% chronisch —> höchste Mortalitätsrate psychischer Erkrankungen
- teilweise „Verschiebung“ der Symptomatik — Anorexie —> Bulimie oder Binge-Eating (Gegenrichtung selten) oder andere psychische Erkrankungen
Bulimie
- Ersterkrankungsgipfel — 18-19 Jahre
- bei ca. einem Viertel der Patientinnen Anorexie in Vorgeschichte
- Prognose — 50-75% geheilt, 33% gebessert, 9-20% chronisch
Essstörungen - Ätiologie
Risikofaktoren
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Essstörungen - Ätiologie
Motive und Funktionen
- Kontrolle und Autonomie — AN
- Hungern als Autonomie-Statement, als Weg, Kontrolle und Effektivität zu erleben
- Emotionsregulation — BN
- Impulshaftes bulimisches Verhalten als Technik, um mit diversen seelischen Spannungen fertig zu werden
Essstörungen - Ätiologie
Kognitiv-verhaltenstherapeutisches Störungsmodell
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Differenzierung Halluzination und Wahn
Halluzination — Sinneswahrnehmungen ohne Stimulation des entsprechenden sensorischen Eingangs
- zB Stimmen, Geräusche, Musik hören, ohne dass Entsprechende Quelle vorhanden ist
Wahn — Fehlbeurteilung der Realität, an der mit unverrückbarer Überzeugung festgehalten wird und die für die Betroffenen eine unmittelbare Gewissheit hat
- zB Überzeugung abgehört zu werden, Überzeugung, Nachrichten aus dem Fernseher zu empfangen
Psychotische Störungen und Schizophrenie
Positiv Symptome
- Hallzuzination
- Wahn
- Ich-Störungen
- Betroffene haben Gefühl, andere können hören was sie Denken oder Gedanken sind von aussen eingeflösst
- Assoziationslockerung
- schwer nachvollziehbare Assoziationen, schnelle sprünge
- Zerfahrenes Denken
- Probleme mit ganzen Gedankengängen
- Desorganisiertes / bizarres Ausdrucksverhalten
Übermass, Verzerrung, Ergänzung normaler psychischer Funktionen
Psychotische Störungen und Schiziophrenie
Negativ-Symptome
- Affektverflachung
- Betroffene nehmen Emotionen schwer wahr, wenig Ausdruck
- Sozialer Rückzug
- Apathie
- Antriebsschwäche
- kognitive Verlangsamung
- Sprachverarmung - Alogie
Verminderung, Rückgang, Verlust normaler psychischer Funktionen
Schizophrenie
Kriterien
Ein Symptom aus 1 - 4 oder zwei Symptome aus 5 - 8 müssen in Zeitraum von mind. 1 Monat vorhanden sein
1. Gedankenlautwerden, ‐eingebung, ‐entzug oder –ausbreitung
2. Kontroll‐ oder Beeinflussungswahn; „Gefühl des Gemachten“; Wahnwahrnehmung
3. Akustische Halluzinationen in Form von kommentierenden oder dialogischen Stimmen
4. Anhaltender kulturell unangemessener, bizarrer & völlig unrealistischer Wahn
5. Anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität, begleitet von flüchtigen Wahngedanken oder überwertigen Ideen
6. Neologismen, Gedankenabreissen / Einschiebungen in den Gedankenfluss, was zu Zerfahrenheit oder Danebenreden führt.
- Neologismen = Wortneuschaffungen
7. Katatone Symptome (z.B. Haltungsstereotypien, wächserne Biegsamkeit oder Erregung)
8. „negative“Symptome (Apathie, Sprachverarmung, verflachte/inadäquate Affekte)
Schizophrenie
Kodierung von Subtypen
— Erfüllung der allgemeinen Kriterien ist für alle Diagnosen relevant, Subtyp wird im Anschluss bestimmt
F20.0 — paranoide Schizophrenie —> Wahnideen, Halluzinationen im Vordergrund
F20.1 — Hebephrene Schizophrenie —> Desorganisation, Affektstörung im Vordergrund
F20.2 — Katatone Schizophrenie —> Verhaltensauffälligkeiten im Vordergrund
F20.3 — Undifferenzierte Schizophrenie
—> Sind zeitlich nicht stabil, können sich verändern
Schizophrenie
Kodierung des Verlaufs
— Aufgrund der grossen Variation empfiehlt sich Kodierung des Verlaufs an vierter Stelle —> sehr Heterogene Gruppe an Patienten
- kontinuierlich — stabil oder ansteigende Symptomatik
- episodisch mit zunehmendem Residuum — negative Symptome nehmen zu
- episodisch mit stabilem Residuum — negative Symptome vorhanden, nicht zunehmend
- episodisch remittierend
- Teilremission
- Vollremission
Schizoaffektive Störung
- relative Balance zwischen schizophrenen und affektiven Symptomen
- Kriterien für mittelgrasige oder schwere affektive Störung — manisch, bipolar depressiv — sind erfüllt
- dazu während 2 Wochen schizophrene Symptome aus mindestens einem dieser Bereiche
- Gedankenlautwerden, -eingebung, -entzug oder -ausbreitung, Kontroll- oder Beinflussungswahn, Halluzinationen, Wahn, Neologismen, Zerfahrenheit, Danebenreden, Katatone Symptome
Psychotische Störungen und Schizophrenie
Epidemiologie
Lebenszeitprävalenz — 1%
- über Länder, Kulturen und Geschlechter hinweg stabil
- bei niedrigem sozioökonomischen Status erhöht, besonders in der Stadt
Ersterkrankungsgipfel
- Männer (20-24) früher als Frauen (25-29)
Psychotische Störungen und Schizophrenie
Verlauf
Frühverlauf bis zur 1. Hospitalisierung
- Prodromalphase -- nur negative Symptome
- psychotische Phase -- ab erstem positiven Symptom > Rascher und starker Anstieg bis zum Höhepunkt der ersten psychotischen Episode
- Latenzphase -- Zeit nach Höhepunkt der ersten Episode bis zur ersten Hospitalisierung
Mittel und Langfristiger Verlauf
- negative und unspezifische Symptome nehmen langsam wieder ab
- positive Symptome nehmen sehr schnell wieder ab
- Nur 1 Episode erlebt -- keine bleibende beeinträchtigung -- 22%
- mehrere Episoden -- keine bleibende Beeinträchtigung -- 35%
- mehrere Episoden -- bleibende beeinträchtigung -- nur 8%
- mehrere Episoden und nach jeder vergrössert sich Beeinträchtigung -- 35%
Psychotische Störungen und Schizophrenie
Ätiologie -- welche Modelle
Anlage-Umwelt Interaktion
Bio-Psycho-Sozialer Ansatz
Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Psychotische Störungen und Schizophrenie
Ätiologie - Anlage-Umwelt-Interaktion
- Risiko ist stark genetisch bedingt -- bei Nachkommen von zwei betroffenen Elternteilen ist das Lebenszeitrisiko bei 46%
- interagiert mit Umwelt, welche protektiv / intakt oder dysfunktional sein kann
- Familiäre Kommunikation
- Double Bind - Vermittlung widersprüchlicher Botschaften
- High Expressend emotion - viel Ausdruck von Kritik und Feindseeligkeit + Überbehütung
- Gesellschaftlich
- Stigma
- Familiäre Kommunikation
Psychotische Störungen und Schizophrenie
Ätiologie - Bio-Psycho-Sozialer Ansatz
- Sozial
- Sozioökonomischer Status
- Stigma
- Familiäre Kommunikation
- Biologisch / Biochemisch
- Dopamin — Überaktivität der DA-Neurone im mesolimbischen System
- dazu passt, dass man durch Substanzmissbrauch psychotische Phasen haben kann, da diese genau dort wirken
- Glutamat — glutamaterge Unterfunktion u.a. im Neokortex
- GABA und Serotonin auch beteiligt
- Dopamin — Überaktivität der DA-Neurone im mesolimbischen System
- Neuropsychologisch
- Sensomotorisches Gating — sensorische Filterprozesse in frühen Stadien der Reizverarbeitung, die gewährleisten, dass Reize interferenzfrei verarbeitet werden und repräsentiert werden können. Dysfunktionen führen zu Aufmerksamkeitsdefiziten un zu einer Überschwemmung des Systems mit (irrelevanten) Reizen
- Arbeitsgedächtnis — Fehlfunktion erschwert Fokussierung auf relevante Stimuli, einzelne Eindrücke können nicht kohärent integriert werden. — Welt zerfällt in zusammenhangslose Einzelereignisse
- Kognitiv
- kognitive Verzerrungen — voreiliges Schlussfolgern —> Elefantenbild Beispiel
- Theory of mind — Perspektivenwechsel, zB Innenansicht von Andern, Absichten
Psychotische Störungen und Schizophrenie
Ätiologie - Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Wechselwirkung zwischen
- Persönlichen Vulnerabilitätsfaktoren
- Anfälligkeit des kontrollierenden Kurzzeitgedächtnisses gegenüber Ablenkung
- subklinisches kognitives / gedankliches Entgleiten -- cognitive slipage
- autonome Hyperreagibilität auf aversive Stimuli
- Verstärkende Umweltbedingungen und Stressoren
- Kritische oder emotional überreagierende Bezugspersonen
- Überstimulierung durch Umwelt
- Stressvolle Lebensereignisse
Wechselwirkung führt zu Vermittelnden Zuständen
- Störung der kontrollierten Prozesse des Kurzzeitgedächtnisses durch Ablenkung
- Autonome Übererregung
- Prodromalzeichen und -symptome
- Outcome > schizophrene positive Symptome
Depressive Störungen
Kriterien Depressive Episode
— innerhalb eines Zeitraumes von 2 Wochen, mindestens 2 der ersten 3 Kernmerkmale
- Depressive Stimmung; die meiste Zeit; fast jeden Tag; unbeeinflusst von Umständen
- Interessen- oder Freudeverlust
- Verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit
- Verlust des Selbstvertrauens / Selbstwertgefühls
- Unbegründete Selbstvorwürfe / ausgeprägte, unangemessene Schuldgefühle
- Wiederkehrende Gedanken an Tod / Suizid
- Vermindertes Denk- / Konzentrationsvermögen und Unschlüssigkeit /-entschlossenheit
- Psychomotorische Agitiertheit oder Hemmung
- Schlafstörungen
- Appetitverlust oder gesteigerter Appetit
Zusatzkodierung
Leicht (F32.0) 4‐5 Symptome sind erfüllt, wobei mind. 2 aus den ersten drei Kriterien stammen
Mittelgradig (F32.1) 6‐7 Symptome sind erfüllt, wobei mind. 2 aus den ersten drei Kriterien stammen
Schwer (F32.2) Kriterium 1‐3 sind erfüllt, sowie mind. 5 weitere (= mind. 8 insgesamt)
- F32.3 beeinhaltet zusätzlich Wahnideen (z.B. Schuld‐, hypochondrischer, depressiver Wahn), Halluzinationen oder depressiver Stupor
—> bei einer leichten und mittelgrasigen depressiven Episode, kann zusätzlich spezifiziert werden, ob ein somatisches Syndrom vorliegt
Somatisches Syndrom — Endogene Depression (aus dem Inneren)
— mind. 4 der folgenden Symptome
- Deutlicher Interessen- / Freudverlust
- Manglende Fähigkeit, emotional zu reagieren
- Früherwachen
- Morgentief
- Psychomotorische Hemmung oder Agitiertheit
- Deutlicher Appetitverlust
- Gewichtsverlust
- Deutlicher Libidoverlust
Depressive Störungen
Rezidivierende depressive Episode
- eine depressive Episode in der Vorgeschichte, dann mindestens 2 Monate ohne deutliche affektive Störung
- keine (hypo)manische Episode in der Vorgeschichte —> dann wäre es Bipolare Störung
—> Klassifikation der gegenwärtigen depressiven Episode analog zu F32
Depressive Störungen
Dysthymia
- Konstante oder konstant wiederkehrende Depression für mind. 2 Jahre. Symptomfreie Perioden selten länger als einige Wochen. Keine Hypomanischen Episoden
- keine / wenige der einzelnen depressiven Episoden während des 2-Jahres-Zeitraums so schwer / so lange, dass Kriterien für eine Depressiven Störung erfüllt sind —> länger und weniger schwerwiegend
- Während der depressiven Perioden mind. drei der folgenden:
- Antriebs- / Aktivitätsminderung
- Schlaflosigkeit
- Verlust des Selbstvertrauens
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Neigung zu weinen
- Interesse / Freude an Sexualität / anderen angenehmen Aktivitäten verloren
- Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung
- Unvermögen, mit alltäglichen Anforderungen fertig zu werden
- Pessimismus (Zukunft), Grübeln (Vergangenheit)
- Sozialer Rückzug
- Verminderte Gesprächigkeit
Manie und Bipolare Störungen
Hypomanie
- Abnormes Ausmass gehobener / gereizter Stimmung an mind. 4 aufeinanderfolgenden Tagen
- Mind. 3 der folgenden Merkmale
- gesteigerte Aktivität oder motorische Ruhelosigkeit
- Gesteigerte Gesprächigkeit
- Konzentrationsschwierigkeit oder Ablenkbarkeit
- Vermindertes Schlafbedürfnis
- Gesteigerte Libido
- Leichtsinniges / verantwortungsloses Verhalten
- Gesteigerte Geselligkeit oder übermässige Vertraulichkeit
Manie und Bipolare Störungen
Manie ohne und mit psychotischen Symptomen
F30.1 Manie (ohne psychotische Symptome)
- Deutlich abnorme gehobene / expansive / gereizte Stimmung — mind. 1 Woche
- Mind. 3 der folgenden Merkmale
- Gesteigerte Aktivität oder motorische Ruhelosigkeit
- Gesteigerte Gesprächigkeit
- Ideenflucht oder Gedankenrasen
- Verlust normaler sozialer Hemmung
- Vermindertes Schlafbedürfnis
- Überhöhte Selbsteinschätzung oder Grössenwahn
- Ablenkbarkeit oder andauernder Aktivitätenwechsel
- Tollkühnes oder rücksichtsloses Verhalten
- Gesteigerte Libido oder sexuelle Taktlosigkeit
- Keine Halluzinationen und kein Wahn
F30.2 Manie (mit psychotischen Symptomen)
— Kriterien 1. & 2. Identisch, Kriterium 3. angepasst — meist Grössen-, Liebes-, Beziehungs- oder Verfolgungswahn nicht die typischen schizophrenen Wahninhalte!
Manie und Bipolare Störungen
Bipolare affektive Störungen
1. In der Anamnese findet sich mindestens eine andere Episoden, die die Kriterien für eine
- hupomanische oder manische Episode erfüllt
- Gemischte affektive Episode erfüllt —> schneller Stimmungswechsel innert Stunden
- oder eine depressive Episode erfüllt <— gilt nur, falls aktuelle Episode (hypo)manisch oder gemischt
Beachte: die Episoden sind durch einen Wechsel zu einer Episode vom gegengesetzen Pol/zu einer gemischten Episode oder durch eine Remission voneinander abgegrenzt.
2. Klassifikation der gegenwärtigen Episode analog zu F30 und F32
Manie und Bipolare Störungen
Zyklothymia
- Stimmungsinstabilität über mind. 2 Jahre mit mehreren Perioden von Depression und Hypomanie, mit / ohne normale Stimmung
- keine der einzelnen depressiven oder hypomansichen Episoden während des 2-Jahres-Zeitraums so schwer / so lange, dass die Kriterien für eine Manische Episode oder für eine mittelgradige / schwere depressive Episode erfüllt sind
- Während depressiven Phasen mind. 3
- Antriebs-, Aktivitätsminderung
- Schlaflosigkeit
- Verlust Selbstvertrauen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Sozialer Rückzug
- Interesse / Freude an Sexualität / angenehmen Aktivitäten verloren
- Pessimismus (Zukunft), Grübeln (Vergangenheit)
- Verminderte Gesprächigkeit
- Während hypomanen Phasen mind 3
- Antriebs-, Aktivitätssteigerung
- Vermindertes Schlafbedürfnis
- Erhöhtes Selbstwertgefühl
- Geschärftes / kreatives Denken
- Vermehrt Gesellig
- Gesteigertes Interesse / Freude an Sexualität / angenehmen Aktivitäten
- Optimismus (Zukunft), Übertreibung Erfolge (Vergangenheit)
- Gesprächiger / witziger als sonst
Major Depression
Verlauf
- Erste Episode — in jedem Alter möglich — Tendenz mit zunehmendem Alter steigend, durchschnitt 25-35 Jahre
- Weiterer Verlauf meist phasenhaft
- Erhöhtes Suizidrisiko
Dysthyme Störung
Verlauf
- Früher Beginn — Kindheit - Frühes Erwachsenenalter ist häufig
- Spontanremission ist selten — ca 10%
- Viele Dysthymie Patienten entwickeln auch noch eine Major Depression — Double Depression
- Wahrscheinlichkeit für Vollremission zwischen Episoden sinkt
- Wahrscheinlichkeit für weitere Episoden steigt
Bipolare Störung
Verlauf
- Beginn Adoleszenz / frühes Erwachsenenalter häufig —> oft Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen in Prodromalphase
- Aber — Korrekte Diagnose oft später
- Unterschiedlichste Verlaufsformen beobachtbar — 20% Rapid cycling (mehr oder 4 Phasen pro Jahr)
- Stark erhöhtes Suizidrisiko
Affektive Störungen
Epidemiologie
Lebenszeitprävalenz
- Bipolarer Erkrankungen: 1 ‐5%
- Major Depression: 15%
- dysthyme Störung: 4.5%
Teil der häufigsten psychiatrischen Erkrankungen weltweit
Möglicherweise leiden einige depressive Patienten an einer nicht diagnostizierten oder unterschwelligen bipolaren Erkrankung
Geschlechterverteilung
- Unipolar: Frauen > Männer
- Bipolar: Frauen ≈ Männer
Depression
Ätiologie - welche modelle?
Verstärker-Verlust-Theorie
Kognitives Modell nach Beck
Attributsorientierte erlernte Hilflosigkeit
Depression
Ätiologie - Risikofaktoren
- Familienstand — Partnerschaft protektiv — aber Geschlechterunterschiede: Effekt bei Männern ausgeprägter
- Niedriger Sozioökonomischer Status
- Psychosoziale Stressoren und kritische Lebensereignisse
- Trennung / Trauma / Missbrauch / Vernachlässigung in Kindheit erhöht Vulnerabilität
- kritisches Lebensereignis später — Auslösende Rolle (va wenn coping durch chronische psychosoziale Belastungsfaktoren eingeschränkt ist
- Komorbide psychische oder körperliche Erkrankungen
Depression
Ätiologie - Verstärker Verlust Theorie
von Lewinsohn
- Niedrige Rate an positiver Verstärkung durch
- Potentiell verstärkende Ereignisse - quantitative Aspekte wie viele, Intensität, Art, Funktion
- Erreichbarkeit von Verstärkung in Umgebung - Trennung Armut, Isolation
- Instrumentelles Verhalten der Person - soziale und berufliche Fähigkeiten
- Führen wiederum zu der Depression
- verbale, nonverbale Verhaltensäusserung,
- somatische, emotionale, kognitive, motivationale Symptome
- interaktionelle Auffälligkeiten
- Depression führt kurzfristig zu Sozialer Verstärkung
- Sympathie, Interesse, Anteilnahme
- Langfristing aber zu sozialer Vermeidung die wiederum zu einer niedrigen Rate positiver Verstärkung führt > KREISLAUF
Depression
Ätiologie - Kognitives Modell
von Beck
- Ungünstige frühe Lebensbedingungen führen zu
- Dysfunktionalen Grundannahmen
- rigiden Schemata
- negativen kognitiven Stile
- Negative Triade > Pessimismus bezüglich Selbst, Umwelt und Zukunft
- Diese wiederum führen gemeinsam mit Ereignissen (extern wie intern) zu Automatischen Gedanken "Kognitive Fehler"
- absolutistisch
- verallgemeinernd
- verzerrt
- unlogisch
- unangemessen
>> Führt zu Depression
Depression
Ätiologie - Attributionsorientierte erlernte Hilflosigkeit
von Seligmann
- Kausalattribution entscheidend
- Kognitiver Stil
- Ursachenerklärung - Globalität, Stabilität, Internalität
- Negative Ereignsse werden als unkontrollierbar wahrgenommen
- Erwartungshaltung aufgrund Kausalattribution
- Kein Verhalten ermöglicht kontrolle
- Hilflosigkeit
- negative Ausgangserwartungen
Bipolare Störungen
Ätiologie - Welche Modelle
Biologische Ansätze
Psychologische Ansätze
Kognitiv-Behaviorales Modell
Bipolare Störungen
Ätiologie - Biologische Ansätze
- Genetik — bei bipolaren Störungen ausgeprägt
- Dysfunktionale kortiko-limbische und -striatale Regelkreise
- Dysfunktion der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenachse — gestörte Stressverarbeitung
- Zirkadiane Rhythmik bei bipolaren Störungen verkürzt
- eventuell aufgrund serotoerger Dysfunktion
- Theorie der sozialen Zeitgeber setzt hier an, beschreibt Folgen dieser Dysregulation und schlägt therapeutische Schritte vor
Bipolare Störungen
Ätiologie - Psychologische Ansätze
- zu starke Auslenkbarkeit im behavioral acitivation / inhibition system BAS / BIS — wie viel Lust ich auf etwas habe
- überaktivierter Pol — Manie
- unteraktivierter Pol — Depression
- Kognitive Weiterentwicklung psychoanalytischer Modelle
- Manische Symptome als dysfunctional Versuche, einen instabilen Selbstwert zu schützen
- Kognitive Modelle
- dysfunktionale Schemata und kognitive Fehle —> positive / reizbare Stimmung —> erhöhter Selbstwert —> Aktivismus, riskantes Verhalten
Bipolare Störungen
Ätiologie - Kognitiv- behaviorales Modell
Nach Mansell
- zu starke Wichtigkeit die man bestimmten inneren intern wahrgenommenen Zuständen zuschreibt
- Nervosität oder Gedanken wird überhöhte Bedeutung zugeschrieben —> stört gesunde Wahrnehmung
- dysfunctional Bewältigungsversuche die Erregung erhöhen / sinken sollen —> begünstig bipolare Symptome
Panikanfall
Kriterien
- Umschreibende Episoden intensiver Angst / starkem Unbehagen
- Abrupter Beginn
- schnelles Erreichen der maximalen Intensität, einige Minuten Dauer
- mind. 4 der folgenden Angstsymptome — mind. 1 vegetatives
- Vegetativ
- Herzklopfen, Schweissausbrüche, Tremor, Mundtrockenheit,
- Symptome in Thorax und Abdomen
- Atemprobleme, Beklemmung, Thoraxbeschwerden, Magenbeschwerden,
- Psychische Symptome
- Schwindel/Schwäche/Benommenheit, Derealisation oder Depersonalisation, Angst vor Kontrollverlust, Angst zu sterben
- Allgemeine Symptome
- Hitze‐ oder Kälteschauer, Gefühllosigkeit/Kribbeln.