SKL-Pädiatrie

Fragenkatalog Examen

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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Apprentissage
Crée / Actualisé 18.01.2018 / 29.08.2018
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Welche Aufgabe hat der Öffentliche Gesundheitsdienst bezogen auf Kinder?

Gesundheitsamt gibt Hilfe bei:

  • Behinderung
  • Suchtproblemen
  • Berufsaufsicht
  • Seuchenphänomen
  • Umwelthygene

 

Sozialamt und Jugendamt:

  • Eingliederungs- und Wohnraumhilfe
  • Feststellung von Gefährdung des Kindswohl
  • Sorgerecht
  • Unterhaltansprüche
  • etc

Definiere Embryo!

Von Befruchtung bis 9-12. Woche

Definiere Fetus!

Von 9-12. Woche bis Geburt

Definiere Frühgeborenes!

37. Schwangerschaftswoche nicht abgeschlossen

Definiere Neugeborenes!

Geburt bis Tag 28

Definiere Säugling!

Geburt bis 12. Monat

Definiere Kleinkind!

1 Jahr bis 5 Jahre

Wie ist die Säuglingssterblichkeit definiert und wie hoch ist sie heute?

Mit der Säuglingssterblichkeit erfasst man den Anteil der Kinder, die vor Erreichung des ersten Lebensjahres sterben. Erfassung der Todesfälle  in einem bestimmten Jahr je 1000 Lebendgeburten.

Man unterscheidet perinatale Mortalität, Neonatalsterblichkeit und Säuglingssterblichkeit

 

2013: 3.48/1000 also ca. 0.35%

Wie lange dauert die menschliche Schwangerschaft im Regelfall, wie sind Abweichungen von dieser Dauer definiert?

  • Abgeschlossene 37. Woche - abgeschlossene 42. Woche = normale Dauer, Reife
  • < 37. Woche vollendet = Frühgeburt
  • > 42. Woche vollendet = Übertragen

Wie groß ist ein reifes Neugeborenes im Durchschnitt? (Körperlänge, Körpergewicht,Kopfumfang)

  • Körpergewicht: 3.5kg
  • Körperlänge = 50 cm
  • Kopfumfang = 35 cm

àganz andere Proportionen als beim Erwachsene, unterschiedliche Faktoren

Beschreiben Sie die Auslösung und Mechanismus des ersten Atemzugs.

  • Der Embryo entwickelt eine voll funktionierende Lunge, die jedoch vor der Geburt noch nicht gebraucht wird
  • Mit der Durchtrennung der Nabelschnur wird die Sauerstoffzufuhr des Kindes unterbrochen
  • Dadurch steigt der PCo2 im Blut und O2 sinkt, Chemorezeptoren vermitteln Atemzentrum veränderte Blutgase
  • gekoppelt mit absinkender Körpertemperatur sowie Katecholamine (Adrenalin) führt durch Rezeptoren zur Anregung des nervöse Atemzentrum und so zum ersten Atemzug: muss gegen viel hohen Druck ankämpfen durch flüssigkeitsgefüllte Lunge und kollabierte Alveolen
  • Die Flüssigkeit in der Lunge (hoher pulmonaler Widerstand) wird verdrängt und die Lunge  mit Luft gefüllt (niedrigere pulmonaler Widerstand) durch Thoraxkompression und über die Lymphwege
  • Sobald die Lungen mit Luft gefüllt sind, fällt der Druck, das Blut durch die Lungen zu pumpen, um 90% gegenüber dem Wert vor der Geburt ab
  • Dadurch Entfaltung der Alveolen und Perfusion der Lunge (10fache Durchblutung)
  • Etablierung von Luft-Wasser-Grenzfläche, Oberflächenspannung
  • Entfaltung der Alveolen wird durch den Surfactant-Film (nach 35. SSW) unterstützt; setzt Oberflächenspannung herab
  • Umstellung von plazentarer auf Lungenatmung: pO2 von 35mm Hg auf 90mm Hg

Beschreiben Sie Wärmeproduktion & Wärmeverlust nach Geburt

  • Intrauterin ist keine Thermoregulation erforderlich
  • Nach Geburt ist das Neugeborene einem Gefälle von 15°C ausgesetzt
  • Neugeborene: grosse Oberfläche und kleines Volumen
  • Thermoregulationsmechanismen noch nicht voll ausgebildet wie z.B. Muskelzittern
  • Verbrennung von Fettsäuren im braunen Fettgewebe vor allem an Hals und Brust und zwischen Schulterblättern: Wärmeproduktion (benötigt dafür O2! Hypoxie!)

 

Wärmeverlust:

  • Respiration: über die Ausatmung
  • Konvektion: z.B. Zugluft
  • Leitung: z.B. Unterlage
  • Verdunstung
  • Abstrahlung
  • Schweiss

 

->Gefahr: Auskühlung/Hypothermie: Kind kurbelt Stoffwechsel in Fett und Muskel an, braucht viel O2 ->Gehirnschädigung

->kontrollierte Hypothermie: gibt es als Therapieform, nicht verwechseln

 

Nennen Sie 3 Screening Untersuchungen die bei allen  Neugeborenen durchgeführt werden?

Test auf Krankheiten, bevor sie sich manifestieren

  • Herzfehlerscreening
  • Hörscreening, nicht zu früh wegen Wasser im Ohr
  • Stoffwechselscreening: Blutprobe: Stoffwechsel- und Hormonerkrankungen nach Nahrungsaufnahme
  • Sonographie: Hüftdysplasie

Nennen und beschreiben Sie mindestens 5 Reflexe im Säuglingsalter.

Hand- und Fußgreifreflex, palmar( -5Monat), plantar(-12Monate)

  • Durch Druck auf die Handinnenfläche bzw Fußsohle ausgelöst
  • Reaktion Greifen des Fingers und Beugung der Zehen und Fußsohle

 

Rooting

  • Bei Berühren eines Mundwinkels wird der Kopf in die Richtung der Berührung gedreht
  • Er ist auch als „Brustsuchen“ bekannt

 

Schreitreaktion

  • Wenn das Kind unter den Achseln gehalten wird und so mit seinen Fußsohlen eine Unterlage berührt, macht es automatische Schreitbewegungen

 

Moro-Reflex

  • Nach-hinten-fallen lassen das Kopfes und fangen in RL
  • Arm öffnen abduzieren, Finger spreizen
  • Arm schließen, Finger greifen, umklammern

 

ATNR = asymmetrische tonischer Nackenreflex

 

Ausführung:

  • symmetrische RL
  • Fix am Sternum
  • Drehung des Kopfes zu einer Seite

Reaktion:

  • Fechterstellung

3 Phasen des Moro-Reflex und seine Veränderung bei der Armplexuslähmung.

  • Nach-hinten-fallen lassen das Kopfes und fangen in RL
  • Arm öffnen abduzieren, Finger spreizen
  • Arm schließen, Finger greifen, umklammern

 

  • Obere Armplexuslähmung (C5-6) Erb-Duchenne: Keine Abd im GHG, kann Arm nicht heben aber Hand bewegen auf der betroffenen Seite
  • Untere Armplexuslähmung (C7-Th1) Klumpke: kann Arm bewegen aber Finger nicht auf der betroffenen Seite
  • Kombinierte Plexusläsion: beides kombiniert

Beschreiben Sie 3 Unterschiede zwischen ein- und zweieiigen Zwillingen.

  • Zweieiige Zwillinge:

-entstehen aus zwei unabhängig voneinander freigesetzten Oocyten(Eizellen)

-die durch zwei verschiedene Spermien befruchtet wurden.

-->Sind genetisch verschieden.

- können unterschiedliche Geschlechter haben und Ähnlichkeit wie normale Geschwister

-nachgewiesene familiäre Häufung

- immer zwei Fruchtblasen und zwei Plazenten, immer DC (dichorional, diamnional= innere und äussere Eihaut)

  • Eineiige Zwillinge:

entstehen durch die Trennung einer schon befruchteten Eizelle.

-->Sind genetisch identisch

Gleiches Geschlecht und grosse Ähnlichkeit

Keine familiäre Häufung

Können DC oder MC-DA/MA auftreten: erhöhte Komplikationsgefahr durch gemeinsamen Blutkreislauf

 

Di-Chorion: 2 Plazentas, 2 Fruchtblasen (zweieiig oder eineiig möglich je nach Tag der Trennung)

Mono-Chorion: 1 Plazenta (immer eineiig), Di-Amnion: 2 Fruchtblasen, Mono-Amnion: 1 Fruchtblase

Nennen Sie 3 Formen von Neuralrohrdefekten (Spina bifida)

Spina bifida= embryonale Verschlussstörung im Bereich der Wirbelsäule, meist lumbal

  • Spina bifida occulta (Grübchen, Behaarung, Lipom): nur unvollständiger Verschluss der hinterenWirbelbögen
  • Menigocele: Vorwölbung der RM-Häute
  • Meningomyelocele: Austritt RM-Häute und Rückenmark

Wie kann man die Häufigkeit von Neuralrohr-Defekten senken?

  • Einnahme von Folsäure von dem Zeitpunkt an, an dem die Frau nicht mehr verhütet (Verschluss erfolgt am 20./21. Tag der Schwangerschaft, noch gar nicht bestätigte SS)
  • Medikamente wie Valproat/Antiepileptikum können Ursache sein
  • Ultraschalluntersuchung: Neuronaldefekt erkennenàggf. SS-Abbruch

Beschreiben Sie die häufigsten Symptome beim Down-Syndrom/Trisomie 21

  • Niedriges Geburtsgewicht
  • kurzer Hirnschädel
  • Schrägstellung der Lidspalten & Epikanthus
  • Breite Nase mit tiefliegender Nasenwurzel
  • Grosse Zunge & hoher Gaumen
  • Kurzer Hals
  • Vierfingerfurche
  • Sandalenfurche
  • Geistige Retardierung
  • Muskuläre Hypotonie, laxe Gelenke
  • Herzfehler
  • Kleinwuchs
  • infertil

Wie wirkt sich ein Schwangerschaftsdiabetes auf das Kind aus?

Gestationsdiabetes: bildet sich in den meisten Fällen nach Entbindung zurück, kann aber ein möglicher Vorbote eines späteren Diabetes sein

- Embryo: Bei diabetischen Müttern dreimal mehr Fehlbildungen innerer Organe z.B. Herzfehler

- Fetus:  Hyperglykämie ist ein Gefässrisikofaktor und kann zu einer Plazentainsuffizienz führen mit: Fehl- oder Frühgeburt, Asphyxie, Dystrophie

- Der Mutter fehlt Insulin (wenn schlecht eingestellt)àHyperglykämieàGlucose über Placenta zum KindàHyperglykämie des Kindes: Kind wird gross und schwer (Makrosomie)àgeburtshilfliche Komplikation

- Aufgrund der intrauterinen Hyperglykämie produziert das Kind vermehrt Insulin. Dieses hemmt die Surfactant Bildung in den Alveolen, sodass es beim Neugeborenen zum Atemnotsyndrom kommen kann

- eine Hyperglykämie beim Feten führt zu einer gesteigerten Urinproduktion und damit einer gesteigerten Fruchtwassermenge (Polyhydramnion)àGefahr: vorzeitiger Blasensprung, zudem durch Überdehnung Uterus führt zu Wehenschwäche, Lageanomalien und Nabelschnurkomplikationen

- Postnatal ist das Zuckerangebot deutlich reduziert bei einem hohen Insulinspiegel (B Zellen Hypertrophie), daher neigen die Neugeborenen zur Hypoglykämie auf die das Gehirn sehr empfindlich reagiert

- alle Faktoren tragen zu einer vermehrten perinatalen Mortalität bei Kindern diabetischer Mütter bei

Beschreiben Sie 3 Probleme beim Embryofetalen Alkoholsyndrom.

  • Besonders schädlich im Embyonalstadium (-9 SSW) wenn sämtliche Organsysteme angelegt werden)
  • Alkohol wirkt als teratogene (=Fehlbildungen auslösende) Noxe
  • Kraniofaziale Dysmorphie (Fehlbildung) : Mikrozephalie, Philtrum kurz und flach, schmales Lippenrot, tiefsitzende Ohren, Epikanthus, abfallende Lidachse
  • Klinodaktylie: Fehlstellung der Phalangen, seitliche Abknickung
  • Handanomalie
  • Herzanomalie
  • Genitalanomalie
  • Enwicklungsstörungen (geistig & sprachlich)
  • Verhaltensauffällig (emotionale Labilität & Konzentrationsstörung)

Beschreiben Sie 3 typische Probleme von Mehrlingen nach der Geburt.

  • Hypothrophie
  • Surfactantmangel/Atemnotsyndrom: Lunge ist noch nicht ausgereift
  • Untergewicht
  • Frühgeburtlichkeit:  Zwillinge 36-38SSW, Drillinge 33SSW
  • fetofetales Transfusions-Syndrom: s.u.
  • Hypoxie: beim zweiten Zwilling, ist unterversorgt durch vorzeitige Plazentalösung
  • Gewichtsunterschied: einer mehr Plazenta als der andere
  • Erhöhte Fehlbildungsrate, z.B. Doppelfehlbildungen
  • Lageanomalien
  • 6-7 fache Mortalität
  • Erhöhte Nabelschnurkomplikationen

Beschreiben Sie drei Probleme beim feto- fetale Transfusions-Syndrom.

Durchblutungs- und Ernährungsstörung von eineiigen Zwillingen, die sich eine Plazenta teilen (Mono-Chorial). Durch unübliche Gefäßverbindungen in der Plazenta kommt es zu einem Ungleichgewicht der Blutversorgung der beiden Kinder.

Symptome:

Akzeptor (=Empfänger)

  • Pränatal:

- Polyhydramnion: vermehrt Fruchtwasser durch vermehrt Urin

- Ergüsse

-Hypervolämie

 

  • Postnatal:

- PPHN: persistierende pulmonale Hypertonie des Neugeborenen

- Polyglobulie: erhöhte Hämoglobin/Erythrozytenzahl

- Herzinsuffizienz

 

Donor (= Spender):

 

  • Pränatal:

- Oligohydramnion: Menge des Fruchtwassers unter 200-500ml, wenig Urin

- Anämie: Verminderte Hämoglobinkonzentration/rote Blutkörperchen

- Hypovolämie: Blutvolumenmangel

-Wachstumsretardierung

  • Postnatal

- Nierenversagen

- Anämie

- Hypovolämie

-Wachstumsretardierung

  • Hb Differenz 5g/dl und Gewichtsdiffernez von 20%
  • „Schneeweißchen und Rosenrot“

Beschreiben Sie die Besonderheiten des fetalen Kreislaufs und dessen Umstellung bei Geburt.

Physiologischer Blutfluss beim Menschen: durch obere und untere Hohlvene kommt das O2 arme Blut aus dem Körper in den rechten Vorhof, geht in die rechte Kammer und von dort in die Pulmonalarterie zur Lunge, wird mit O2 angereichert und kommt über die Lungenvenen zum linken Vorhof, in die linke Kammer und von dort über die Aorta in den Körper zu den Organen.

 

Im fetalen Kreislauf ist die Lunge noch nicht entfaltet, Lungenkreislauf (=kleiner Kreislauf) wird grösstenteils umgangen, hoher Druck. Daher wird das Blut in Plazenta mit O2 angereichert.

3 Kurzschlussverbindungen (Shunts) um dies zu gewährleisten:

- Foramen ovale: Öffnung zwischen rechtem und linkem Vorhof, Umgehung der Pulmonalarterie, linkes Herz wird trainiert, dennoch geringer Blutteil durch rechte Kammer in Pulmonalarterie, Blut aus Plazenta über untere Hohlvene durch Foramen ovale vermischt sich nicht mit dem O2 armen Blut aus oberer Hohlvene

- Ductus arteriosus: ein geringer Teil des Blutes geht über rechte Kammer und wird vermischt mit O2 armem Blut aus oberer Hohlvene und geht in Pulmonalarterie, Verbindung Pulmonalarterie und Aorta, Blut aus rechter Kammer über Pulmonalarterie direkt in Aorta und von da in den restlichen Körper, nur kleiner Teil durchströmt die Lungen

- Ductus venosus: O2 reiches Blut aus Plazenta über Nabelvenen an Leber vorbei direkt in die untere Hohlvene, re. Vorhof etc.

Aufgrund der Vermischung arteriellen und venösen Blutes hat das fetal arterielle Blut einen geringeren Sauerstoffgehalt (pO2).

 

Postnatal eröffnet sich durch die Entfaltung der Lunge der Lungenkreislauf (Volumen steigt, Druck sinkt) und die Plazenta mit hoher Kapazität und niedrigem Widerstand entfällt, d.h. Blutvolumen und Blutdruck steigen, d.h. peripherer Widerstand im grossen Kreislauf steigt. Die hiermit verbundene Änderung der Druckverhältnisse führt zu einem Verschluss der Shunt- Verbindungen.  Druck im rechten Vorhof sinkt im Vergleich zum linken. Der PO2 steigt durch die Lungenatmung.

- Foramen ovale funktionell in Minuten verschlossen durch Blutrückstrom aus der Lunge

- Ductus arteriosus in wenigen Tagen verschlossen durch Absinken der Prostaglandin-Synthese

Beschreiben Sie zwei Ursachen- Unterschiede zwischen Malformation und Deformation, geben Sie je ein Beispiel

Malformation: primär angelegt, entsteht aufgrund von mangelhafter oder fehlerhafter Gewebebildung, =Fehlbildung, also in Embryonalzeit

Bsp.: Herzfehler, Spina bifida, Hexadaktylie (Ausbildung eines 6.Fingers o. Zehs), Hypospadie (Fehlbildung Harnröhre)

 

  • : sekundär zugezogen, entstehen durch mechanische Einwirkung auf normales Gewebe, während Embryonal- oder Fetalzeit

z.B. bei Beckenendlage → Kopfdeformität, Oligohydramnion (wenig Fruchtwasser, Druckerhöhung), Kieferassymetrien

 

zusätzlich zu unterscheiden:

Disruption = Untergang von normalem Gewebe, Verletzung, Unfall, z.B. Amnionband Amputation

Dysplasie = abnorme zelluläre Organisation, z.B. Melansose

Nennen Sie drei Merkmale der Beckenendlagen- Sequenz.

Beckenendlage= Geburtslage, bei der nicht der Norm entsprechend erst der Kopf des Kindes vorangeht sondern der Steiß/das Beckenende des Kindes vorausgeht.

Spezielle Handgriffe damit Kopf dem Körper so schnell wie möglich folgt, Unterversorgung vermeidenàVorsicht: Plexus brachialis bei Zug an Kopf in Panik

  • Kopf in der Länge verformt → Dolichocephalus
  • Kniekontraktur, extended legs
  • Fusskontrakur
  • Hüftkontrakur in ADD

Nennen Sie 5 Untersuchungskriterien und die Untersuchungszeitpunkte des Apgar-Score

  • Einschätzung des klinischen Zustandes/der Adaption eines Neugeborenen ->Einschätzung Reanimationsmassnahmen, keine Langzeitprognose
  • Bewertung: 8-10: normal, 4-7 mäßig, 0-3 schwere Depression
  • Nach 1, 5 und 10min: Verlaufsdokumentation: besser/schlechter werdend
  • Atmung, Puls, Grundtonus, Hautfarbe, Reaktion auf Absaugen

Beschreiben Sie 3 Reanimationsmaßnahmen bei der Geburtsasphyxie.

Asphyxie= perinatale Hypoxie, PO2  erniedrigt, Gefahr: Gehirnschädigung (hypoxisch-ischämische Enzephalopathie)

  • APGAR-Uhr an
  • Abtrocknen, wärmen
  • Luftwege frei machen: absaugen
  • Beutelbeatmung Raumluft oder O2
  • Herzdruckmassage
  • Intubation
  • Bei Lungenentfaltungsstörung: Surfactantgabe
  • In seltenen Fällen: Adrenalin

Beschreiben Sie die Stadien der hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie (Hirnschädigung).

  • 1 - mild - Hyperreflexzitabilität (zittrig), Hyperreflexie, starre Augen, Trinkschwäche
  • 2 - moderat - Krämpfe, Lethargie, Extremitätenhypertonie, Rumpfhypotonie, Spontanbewegung gering, kaum Saugbewegung
  • 3 - schwer - Koma, Krampfserien, kein Saugreflex, Lichtreflex stark verlangsamt oder nicht vorhanden

Beschreiben Sie die geburtstraumatische bedingte Facialisparese.

  • Häufig nach Zangengeburt
  • Druckschädigung des N. fazialis
  • Meist rückläufig innerhalb Wochen
  • Halbseitige Parese der Gesichtsmm -> Gesichtsasymmetrie, fehlende Motorik
  • Abgrenzung: zentrale Parese: z.B. Hirnblutung: Stirnrunzeln möglich

Beschreiben Sie ein Kephalhämatom (Kopfblutgeschwulst) und seinen Unterschied zum Caput Succedaneum (Geburtsgeschwulst).

  • Kephalhämatom: Hämatom zwischen Knochen & Periost am Schädel, hebt die Knochenhaut vom Knochen ab und ist begrenzt durch die Schädelnähte, entstanden durch Scherkräfte während der Geburt und die dadurch bedingte Zerreissung kleiner Gefässe in der Knochenhaut

Komplikationen: Fissur/Fraktur Schädelknochen, Anämie, Gelbsucht

Resorption: innerhalb einiger Wochen, meist durch Verknöcherung vom Rand her

  • Caput Succedaneum: Hämatom zwischen Periost & Galea aponeurotica (Appneurose, die Schädel bedeckt), nicht begrenzt durch die Schädelnähte, entstanden durch Druck und Zug während der Geburt

Resorption: innerhalb weniger Tage

Beschreiben Sie 3 typische Geburtsverletzungen bei der Beckenendlage.

  • Torticollis (Einblutung sternoceidomastoideus)
  • Armplexusläsion
  • Klavikulafraktur
  • Riss im Tentorium (Kleinhirnzelt)
  • Extremitäten können hängen bleiben und nur unter Zug gelöst werden; Überdehnung, Frakturen
  • Hüftdysplasie/Hüftluxation

Beschreiben Sie je zwei Ursachen und Formen der Armplexuslähmung.

  • Pathogenese: Während der Entbindung kommt der Hals des Kindes unter Zug durch entgegengesetzte Zugkräfte an Arm/Schulter und Kopf. Ursächlich für diese Nervenverletzung ist eine Überdehnung bis hin zur Zerreißung des Nervengeflechtes des plaxus brachialis am Hals durch unter der Geburt am Nerven auftretende unnatürlich hohe Zugkräfte.
  • Ursachen:

- Zerrung, Quetschung

- Ödeme, Hämatome

- Blockade der Schulterregion des Kindes im Geburtskanal bei einem Missverhältnis des Beckens der Mutter und der Schulter des Kindes, bei grossem, schwerem Kind Risiko viel höher

- Lageanomalien, Beckenendlage

- durch Druck der Zange bei einer Zangengeburt

- Zugtechniken

- bei Steißlage des Kindes bei Anwendung des Handgriffs nach Veit-Smellie durch Druck des zweiten und dritten Fingers des Geburtshelfers

  • Obere Plexuslähmung (C5, C6) "Erb-Duchenne-Lähmung": Abd & Aro gestört
  • Untere Plexuslähmung (C8-Th1) "Déjerine-Klumpke-Lähmung": Parese der Hand
  • Kombinierte ->zeigten sich z.B. im Moro-Reflex

Beschreiben Sie die zwei wichtigsten Ursachen der Gelbsucht (Ikterus) des Neugeborenen.

  • Neugeborenenikterus = zeitnah nach Geburt (3.-10Tag), physiologischer Adaptionsprozess
  • (Unbehandelt kann ein sehr schwerer Ikterus zum Kernikterus führen, d.h. es kommt durch das Bilirubin zu einer toxischen Schädigung der Basalganglien und Hirnnervenkerne)

 

  • Ikterus = Gelbsucht = Erhöhte Konzentration an Bilirubin
  • Bilirubin = Abbauprodukt von Hämoglobin der Erythrozyten, wird von Glycosyltransferase wasserlöslich zur Ausscheidung gemacht

 

  • Bei Neugeborenen ist die Erythrozytenüberlebensdauer (rote Blutkörperchen)stark verkürzt, d.h. es sterben viel ab und als Abbauprodukt von Hämoglobin bleibt viel Bilirubin im Blut
  • O2 Gehalt beim Fötus gering, deshalb kompensatorisch erhöhter Hämoglobingehalt
  • Bei Neugeborenen ist die Ausreifung der Leber noch nicht komplett und die Aktivität von Glukuronyltransferase stark vermindert, d.h. das Bilirubin kann nicht ausgeschieden werden und sammelt sich an.

 

  • Pathologisch: länger andauernd durch z.B.  Hämatom (Kephalhämatom), maternaler Diabethes mellitus, Hepatitis, Stoffwechselstörungen, Gallensteine, Hämolyse (Rhesusfaktor durch Antikörper), fetales Transfusionssyndrom

Beschreiben Sie die kindlichen Krankheitssymptome bei der Blutgruppen-Unverträglichkeit.

  • Anämie, Ikterus (anfallendes Bilirubin), Wassereinlagerungen (generalisierte Ödeme: Hydrops), Gefahr: Hirnschädigungen
  • Leicht: Anämie, Mittel: Ikterus, Schwer: Anämie, Prähydrops und Hydrops

Es gibt nicht nur die 4 Blutgruppen A, B, AB und 0, sondern auch den Rhesusfaktor. Ca. 85 % der Menschen haben dieses Blutgruppenmerkmal. Diese Menschen nennt man Rhesus-positiv (Rh +). Die verbleibenden 15 % haben diesen Rhesusfaktor nicht und werden als Rhesus-negativ (Rh -) bezeichnet. Das Immunsystem von Rh-negativen Menschen bildet Antikörper (Anti D), wenn es mit Rh-positivem Blut in Kontakt kommt. Dies kann nicht nur bei einer Bluttransfusion, sondern auch während einer Schwangerschaft bzw. Geburt geschehen.

Wenn die Frau Rhesus-positiv ist besteht keine Gefahr für das Kind. Wenn sie aber Rhesus-negativ ist, kommt es auf den Rhesusfaktor des Kindes an. Ist es ebenfalls negativ "vertragen" sich die Blutgruppen und es gibt keine Probleme.

Wenn das Kind aber vom Vater das Rhesus-positive Blutmerkmal geerbt hat, dann bildet der Organismus der Frau Antikörper gegen die Blutkörper des Babys. Diese Antikörper vernichten im Blutkreislauf des Kindes die rhesus-positiven Blutzellen des Babys. Es kann dadurch beim Kind zu Blutarmut (Anämie), Gelbsucht und Gehirnschäden kommen. Ohne Behandlung würden ca. 10 % der Kinder sterben.

Komplikation erst beim zweiten Kind

Nennen Sie 3 Ursachen der Neugeborenen-Gelbsucht

-Stoffwechselstörungen

-Hypoxie

-Hypothyreose

Wann und wie muss eine Gelbsucht beim Neugeborenen behandelt werden?

  • Bis 15mg/dl Bilirubinkonzentration im Serum gilt als physiologisch beim Neugeborenenikterus
  • >20mg/dl -> schwerer Ikterus, Kernikterus mit Hirnschädigung Basalganglien
  • Phototherapie: Durch die eingestrahlte Lichtenergie wird in der Haut des Neugeborenen eingelagertes wasserunlösliches (indirektes) Bilirubin in ein wasserlösliches Isomer, das sogenannte Lumirubin umgewandelt und kann anschließend über die Gallenflüssigkeit und die Nieren ausgeschieden werden.
  • Austauschtransfusion (Austausch des nahezu gesamten Blutes)

Nennen Sie vier Hautursachen der Frühgeburt.

  • Psychosoziale Belastung
    • Mutter alleinstehend
    • niedriger Sozialstatus
    • Alter < 18 Jahre, > 40 Jahre
  • Mütterliche Erkrankung
    • Generalisierte und lokale Infektionen (z.B. Fruchtwasserentzündung)
    • Rauchen; Amnioninfektion (Fruchthülle infiziert)
    • Zervix-Insuffizienz: Muttermundschwäche, vorzeitige Öffnung des Gebärmutterhalses
    • Uterusfehlbildungen oder Myome
  • Schwangerschafts – Komplikationen
    • Mehrlinge; Assist. Reproduktion
    • Hydramnion; zu viel Fruchtwasser, vorzeitiger Blasensprung
    • Gestosen; schwangerschaftsbedingte Erkrankungen (EPH; HELLP: Hypertonie)
    • Placenta praevia; schlechtsitzende Placenta ->Placenta-Insuffizienz
  • Fetale Ursachen
    • Fehlbildungen
    • Pränatale Infektionen
    • Rhesusunverträglichkeit

Beschreiben Sie 3 Unterschiede zwischen Frühgeborenem und hypotrophem Neugeborenen

  • Frühgeborenes kommt vor vollendeter 37. SSW zur Welt und ist noch nicht reif, wohingegen ein hypothrophes Neugeborenes jeder Zeit zur Welt kommen kann, also auch reif sein kann
  • Ein Frühgeborenes kann sich trotz seiner frühen Geburt seinem Gestationsalter entsprechend entwickelt haben also sich zwischen der 10. Und der 90. Perzentile befinden, während ein hypothrophes Neugeborenes immer für sein Gestationsalter untergewichtig ist, also unter der 10. Perzentile liegt.
  • Hypothrophe Kinder haben zwar ebenso wie Frühgeborene ein zu geringes Geburtsgewicht bzw. sind zu klein, sind aber im Unterschied zu Frühchen „reife“ Neugeborene. Die Entwicklung der Organsysteme ist bei diesen Kindern abgeschlossen und die Mangelentwicklung ist nicht auf eine vorzeitige Geburt, sondern auf andere Ursachen, wie etwa einer eingeschränkten Funktion der Plazenta, Fehlbildungen, Schädigungen zurückzuführen.

Beschreiben Sie fünf körperliche Reifezeichen des Neugeborenen

  • Geburt nach 37.SSW
  • Gewicht> 2500g
  • Länge> 48cm
  • Knorpel an Nase und Ohren fest
  • Lanugo (pränatale Behaarung auf Rücken) kaum mehr vorhanden
  • Nägel überragen die Fingerkuppen
  • Genital (Hoden deszendiert bzw. äußeren Schamlippe über inneren Schamlippen)
  • pralles subkutane Fettpolster
  • Fußsohlenfalten