Migration

Modul 8.1 – Migration (Vorbereitung mündliche Prüfung) ZHAW Soziale Arbeit

Modul 8.1 – Migration (Vorbereitung mündliche Prüfung) ZHAW Soziale Arbeit


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Langue Deutsch
Catégorie Affaires sociales
Niveau Université
Crée / Actualisé 14.01.2018 / 23.12.2020
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Nenne die Grundprinzipien des SEM.

  • gegenseitiger Prozess
  • Offenheit der CH Bevölkerung, Klima der Anerkennung, Abbau diskriminierenden Schranken
  • Ausländer
    • Respektierung der Grundwerte der BV
    • Einhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung
    • Willen zur Teilhabe am Wirtschaftsleben und Erwerb von Bildung
    • Kenntnissen einer Landessprache
  • staatliche Kernaufgabe (Zusammenarbeit mit Sozialpartnern, Nichtregierungs- und Ausländerorganisationen)

Was steht in der Verordnung über die Integration von Ausländer? (seit 2008)

  • Grundsätze und Ziele
  • Aufgaben des SEM geregelt
  • regelt Zusammenarbeit
  • Verfahren und Voraussetzungen für finanzielle Beiträge des Bundes

Welches sind die Zielgruppen laut Empfehlung des SEM für die Integrationsvereinbarung?

  • Personen aus Drittstaaten im Familiennachzug
  • leben schon in der Schweiz, aufgrund des Verhaltens besteht das Risiko einer Nichtverlängerung
  • Personen, die eine Betreuungs- oder Lehrtätigkeit ausüben

Nenne und erkläre Punkte zur Evalutaion zur Einführung Integrationsvereinbarungen in den Kantonen AG; BL, BS, SO, ZH.

  • Fokus auf Zielgruppe als strukturierendes Element der Verfahrensschritte
  • Standardisierung bei der Beurteilung des Integrationsgrades (z.B. Sprachprofil)
  • Gestaltung des IntV Gesprächs
  • Beizug eines Übersetzers
  • Definition Ziele, Mittel, Sanktionen, Strukturen und Ressourcen
  • Controlling und Monitoring der Massnahmen
  • standardisierte Instrumente zum Sprachkompetenznachweis
  • kritische Punkte
    • Gefahr von Willkür --> grosser Ermessensspielraum
    • Diskriminierung --> Betroffene mit sozialen und ökonomischen Problemen --> Anforderungen sind ungleich grösser --> erhöhter Druck, gesundheitliche Einschränkungen, soziale Belastungen
    • IntV zu 75% mit Frauen abgeschlossen --> geschlechterspezifische Diskriminierung
    • paternalistische, ethnozentristische, bildungsbürgerlich-fixierte Anschauungen der durchführenden Amtsperson

Nenne Perspektiven und Begrifflichkeiten der Integrationsforschung.

  • Assimilation
  • Integration
  • Adaption
  • Inklusion
  • Teilhabe
  • Positionierung (strukturierte Gesellschaft)

Erkläre klassische Assimilations- und Integrationstheorien.

  • alle wollen das Gleiche, es sind alle gleich
  • „vollständiges Aufgehen“ in Aufnahmegesellschaft
  • Ablauf-, Stufenmodell
  • vollzieht sich über längere Zeit, Generationen
  • differenzierte Modell --> strukturell, soziokulturell, identifikative Dimension
  • Theorie H. Esser --> kognitive (kulturelle) A. --> strukturelle A. --> soziale A. --> identifikative A.
  • Kritik
    • wie sieht die Gesellschaft aus? nicht „wie sieht das Individuum aus?“!
    • linear, eindimensional, normativ
    • starre und binäre Konzepte
    • Individualisierung (Ausblendung von Kontextbedingungen (Macht, Ungleichheit))

Erkläre das soziale Kapital für Positionierungsprozesse.

  • Nutzen vs. Gefahr (Chancen von Binnenintegration vs. Segregationsgefahr)
  • hohe Bedeutung sozialer Netzwerke für Integration

Erkläre "Ethnizität und Kultur – Essentialismus und Konstruktivismus".

  • welche Auswirkungen hat Ethnizität auf die Gesellschaft
  • Ethnisierung / Kulturalisierung --> Fokussierung auf die ethnische / kulturelle Kategorie – sozialer Konflikte – Festschreibung von Menschen auf deren Zugehörigkeit – ethnische Zuschreibung

Erkläre den Begriff Essentialismus.

Ethnie/ Kulturen als „Gebilde“  mit unveränderbaren Qualitäten

Erkläre Konstruktivismus.

Ethnien/Kulturen sind soziale Konstruktionen

Erkläre den Transnationalismus-Ansatz.

  • Hybride Identität --> Person fühlt sich zwei oder mehreren kulturellen Räumen angehörig
  • transnationaler (Sozial-) Raum als primäre Bezugsgrösse
  • Kritik: hohe Bedeutung des Nationalstaates für Anerkennungs- und Partizipationschancen

Erkläre Intersektionale Perspektiven.

  • untersucht Wechselwirkung zwischen verschiedenen Ungleichheits- bzw. Machtdimensionen (z.B. class, race, gender)
  • intra-kategoriale Analysen --> Fokus auf Unterschiede innerhalb einer Kategorie (z.B. Machtunterschiede zwischen schwarzen und weissen Frauen)

Erkläre Perspektivenwechsel.

  • Kontextbedingungen als Rahmung für Positionierungsprozesse
    • strukturelle Diskriminierung
    • Beispiele
      • Gender (Krippenplätze, Arbeitsmarkt, ...)
      • Arbeitsbewilligung
      • Bildungssystem (alles ist auf das Bildungssystem zugeschnitten, Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt, wann findet die erste Selektion statt

Was bedeutet UMA und MNA?

  • UMA: unbegleitete minderjährige Asylsuchende
    • Kinder, Jugendliche, die ohne Begleitung mind. eines Elternteils, gesetzlichen Vertreters in die Schweiz gereist sind, Asylgesuch gestellt
  • MNA: Mineurs non accompagnés
    • weiter umfassend, auch Kinder, Jugendliche, die (noch) nicht im Asylverfahren sind

Welche Vermutungen gibt es, warum Kinder (UMA) verschwinden?

  • Kinder tauchen ab, bevor sie negativen Entscheid bekommen, Angst vor Konsequenzen
  • ein Teil taucht später bei Verwandten wieder auf
  • Verdacht auf Tätigkeit krimineller Netzwerke (Versklavung, sexuelle Ausbeutung)

Welche gesetzlichen Grundlagen gelten für UMA?

  • Asylgesetz
  • UNO-Kinderrechtskonvention, BV Art. 11
  • Sozialdirektorenkonferenz

Was steht in der UNO-Kinderrechtskonvention, BV Art. 11?

  • Gesuche von UMA werden prioritär behandelt
  • Vertrauensperson während Asylverfahren
  • Kindeswohls ist in der Praxis nicht durchgehend garantiert (fehlende institutionelle und personelle Ausstattung)
  • fehlende gesetzliche Anpassungen (z.B. fehlende Möglichkeit des Familiennachzugs für Kinder)

Was fordert die SODK (Sozialdirektorenkonferenz)?

  • Mindeststandards für die Arbeit mit UMA (Empfehlungen, nicht verpflichtend für Kantone)
  • Unterbringung in Zentren, Wohngruppen, Pflegefamilien; je nach Kanton
  • Einbezug der Minderjährigen in Entscheidungen
  • Rasche Beistand- oder Vormundschaft nach Zuweisung an die Kantone
  • Patenschaften zur Unterstützung der Integration und der Erleichterung des Übergangs in das Erwachsenenalter
  • Sozialpädagogische Begleitung bis zum Abschluss der Erstausbildung

Welches sind die wichtigsten Problematiken bei UMA?

  • Föderalismus
  • Begleitung
  • Unterbringung
  • Zugang zu Bildung
  • Zugang zu Lehrstelle / Arbeitsmarkt
  • unsichere Zukunft (negativer Asylentscheid, erschwerte Lebensplanung à Angst, Unsicherheit)
  • Brüche bei Statuswechsel --> bei Aufnahme (B oder F-Status); Transfer in Wohngemeinde, Verlust Bezugsperson, evtl. Abbruch bisheriger Betreuung, Schulwechsel, etc.

Warum gibt es erschwerte Übergange ins Erwachsenenalter?

  • bei Volljährigkeit droht Rückschaffung
  • Anspruch auf Unterbringung und Begleitung entfällt bei Volljährigkeit
  • mangelhafte Anschlusslösungen, keine nachhaltige Begleitung (Ausbildung, etc.)

Nenne wichtige Akteure auf Ebene von NGO's.

  • ADEM (Allianz für die Rechte des Kindes)
    • Zusammenschuss/Plattform von versch. Stiftungen, etc.
    • setzt sich für verbesserte Berücksichtigung der UNO-Kinderrechtskonvention in der CH ein
  • ISS (Internationaler Sozialdienst)
  • SFH (Schweizerische Flüchtlingshilfe)
  • Terre des hommes
  • Caritas
  • SBAA (Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht)
  • SAJV – Speakout (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände)
  • UNHCR (office of the United Nations High Commissioner for Refugees)