Migration
Modul 8.1 – Migration (Vorbereitung mündliche Prüfung) ZHAW Soziale Arbeit
Modul 8.1 – Migration (Vorbereitung mündliche Prüfung) ZHAW Soziale Arbeit
Set of flashcards Details
Flashcards | 61 |
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Students | 11 |
Language | Deutsch |
Category | Social |
Level | University |
Created / Updated | 14.01.2018 / 23.12.2020 |
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Erkläre das soziale Kapital für Positionierungsprozesse.
- Nutzen vs. Gefahr (Chancen von Binnenintegration vs. Segregationsgefahr)
- hohe Bedeutung sozialer Netzwerke für Integration
Erkläre "Ethnizität und Kultur – Essentialismus und Konstruktivismus".
- welche Auswirkungen hat Ethnizität auf die Gesellschaft
- Ethnisierung / Kulturalisierung --> Fokussierung auf die ethnische / kulturelle Kategorie – sozialer Konflikte – Festschreibung von Menschen auf deren Zugehörigkeit – ethnische Zuschreibung
Erkläre den Begriff Essentialismus.
Ethnie/ Kulturen als „Gebilde“ mit unveränderbaren Qualitäten
Erkläre Konstruktivismus.
Ethnien/Kulturen sind soziale Konstruktionen
Erkläre den Transnationalismus-Ansatz.
- Hybride Identität --> Person fühlt sich zwei oder mehreren kulturellen Räumen angehörig
- transnationaler (Sozial-) Raum als primäre Bezugsgrösse
- Kritik: hohe Bedeutung des Nationalstaates für Anerkennungs- und Partizipationschancen
Erkläre Intersektionale Perspektiven.
- untersucht Wechselwirkung zwischen verschiedenen Ungleichheits- bzw. Machtdimensionen (z.B. class, race, gender)
- intra-kategoriale Analysen --> Fokus auf Unterschiede innerhalb einer Kategorie (z.B. Machtunterschiede zwischen schwarzen und weissen Frauen)
Erkläre Perspektivenwechsel.
- Kontextbedingungen als Rahmung für Positionierungsprozesse
- strukturelle Diskriminierung
- Beispiele
- Gender (Krippenplätze, Arbeitsmarkt, ...)
- Arbeitsbewilligung
- Bildungssystem (alles ist auf das Bildungssystem zugeschnitten, Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt, wann findet die erste Selektion statt
Was bedeutet UMA und MNA?
- UMA: unbegleitete minderjährige Asylsuchende
- Kinder, Jugendliche, die ohne Begleitung mind. eines Elternteils, gesetzlichen Vertreters in die Schweiz gereist sind, Asylgesuch gestellt
- MNA: Mineurs non accompagnés
- weiter umfassend, auch Kinder, Jugendliche, die (noch) nicht im Asylverfahren sind
Welche Vermutungen gibt es, warum Kinder (UMA) verschwinden?
- Kinder tauchen ab, bevor sie negativen Entscheid bekommen, Angst vor Konsequenzen
- ein Teil taucht später bei Verwandten wieder auf
- Verdacht auf Tätigkeit krimineller Netzwerke (Versklavung, sexuelle Ausbeutung)
Welche gesetzlichen Grundlagen gelten für UMA?
- Asylgesetz
- UNO-Kinderrechtskonvention, BV Art. 11
- Sozialdirektorenkonferenz
Was steht in der UNO-Kinderrechtskonvention, BV Art. 11?
- Gesuche von UMA werden prioritär behandelt
- Vertrauensperson während Asylverfahren
- Kindeswohls ist in der Praxis nicht durchgehend garantiert (fehlende institutionelle und personelle Ausstattung)
- fehlende gesetzliche Anpassungen (z.B. fehlende Möglichkeit des Familiennachzugs für Kinder)
Was fordert die SODK (Sozialdirektorenkonferenz)?
- Mindeststandards für die Arbeit mit UMA (Empfehlungen, nicht verpflichtend für Kantone)
- Unterbringung in Zentren, Wohngruppen, Pflegefamilien; je nach Kanton
- Einbezug der Minderjährigen in Entscheidungen
- Rasche Beistand- oder Vormundschaft nach Zuweisung an die Kantone
- Patenschaften zur Unterstützung der Integration und der Erleichterung des Übergangs in das Erwachsenenalter
- Sozialpädagogische Begleitung bis zum Abschluss der Erstausbildung
Welches sind die wichtigsten Problematiken bei UMA?
- Föderalismus
- Begleitung
- Unterbringung
- Zugang zu Bildung
- Zugang zu Lehrstelle / Arbeitsmarkt
- unsichere Zukunft (negativer Asylentscheid, erschwerte Lebensplanung à Angst, Unsicherheit)
- Brüche bei Statuswechsel --> bei Aufnahme (B oder F-Status); Transfer in Wohngemeinde, Verlust Bezugsperson, evtl. Abbruch bisheriger Betreuung, Schulwechsel, etc.
Warum gibt es erschwerte Übergange ins Erwachsenenalter?
- bei Volljährigkeit droht Rückschaffung
- Anspruch auf Unterbringung und Begleitung entfällt bei Volljährigkeit
- mangelhafte Anschlusslösungen, keine nachhaltige Begleitung (Ausbildung, etc.)
Nenne wichtige Akteure auf Ebene von NGO's.
- ADEM (Allianz für die Rechte des Kindes)
- Zusammenschuss/Plattform von versch. Stiftungen, etc.
- setzt sich für verbesserte Berücksichtigung der UNO-Kinderrechtskonvention in der CH ein
- ISS (Internationaler Sozialdienst)
- SFH (Schweizerische Flüchtlingshilfe)
- Terre des hommes
- Caritas
- SBAA (Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht)
- SAJV – Speakout (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände)
- UNHCR (office of the United Nations High Commissioner for Refugees)
Nenne die Definition von Migration.
- räumliche Bewegung von Menschen (nicht Pendeln, lokaler Umzug, Reise, Nomadismus)
- Verlassen des bisherigen Wohnortes / Wohnsitzes
- Aufsuchen eines neuen Wohnsitzes
- Versetzung des neuen Lebensmittelpunktes
Mit was ist Migration verbunden?
- Ortswechsel
- Veränderungen des sozialen Beziehungsgeflechts
- Grenzerfahrungen (geografisch, kulturell, ethnisch, psychisch)
- Versetzung ist kein einmaliger Akt, sondern gibt unterschiedliche Stadien des Ankommens (z.B. Saisonnierstatus CH)
Nenne einige Punkte der Mehrdimensionalität von Migration.
- Richtungsmodalität (Zu-/Einwanderung, Ab-/Auswanderung)
- räumliche Dimension (nah/fern, Stadt/Land, Nord/Süd, kontinental/international)
- Auslösefaktoren (politische, religiöse, ökonomische, ökologische, berufliche)
- zeitliche Dimension (temporär, dauerhaft, saisonal, periodisch)
- motivationale Dimension (freiwillig/unfreiwillig à schwierig zu bestimmen)
- individuelle oder kollektive Grössenordnung (Einzelpersonen, Gruppen, grössere Verbände)
- Organisiertheit (oder Nichtorganisiertheit)
- biographische Lebensphase (Ausbildung, Beruf, Rentenalter)
- rechtliche Dimension (legal/illegal – regulär/irregulär)
Was ist bei den Push-/Pull-Modelle die Annahme?
- gewinnmaximierendes Individuum, entscheiden rational in ökonomischer Logik (Komplexität ausser Acht gelassen)
Was wird bei den Push-/Pull-Modellen nicht berücksichtigt?
- komplexe Motivbündel
- auch kollektive (Haushalts-) Entscheide
- Bedeutung von Netzwerken
- Bedeutung von Migrationsregimes
- wegen des Lohns migrieren die meisten Menschen nicht, bleiben im Herkunftsland
Nenne Punkte zum Thema "Migration und sozialer Wandel".
--> konstitutiver Aspekt des sozialen Wandels
- Bevölkerungswachstum
- wirtschaftliche Entwicklung
- Konflikt und Krieg
- soziale (Um-)Schichtung global und national
Was sind aktuelle Trends im Thema "Migration und sozialer Wandel"?
- zirkuläre Prozesse, Pendelmigration
- Binnenmigration
- Frauen
Wie wirken sich Netzwerke als beeinflussender Faktor aus?
- Informationen zu Wanderrouten und Zielländern
- Loyalität und Vertrauen über Generationen à Kettenmigration
- tragfähiges Netzwerk im Aufnahmeland
- Vermittlung von berufsspezifischen Fertigkeiten vor Ort
- Transferzahlungen in Herkunftsländer
- Chancen vs. Kontrolle (Ermöglichung und Beschränkung)
Nenne Ursachen für die Migration auf der Mikro-Ebene.
- wirtschaftlich
- soziale
- politische
- religiöse
- persönliche Motive
Nenne Ursachen für eine Migration auf der Makro-Ebene.
- Bevölkerungswachstum
- Konflikte und Krieg
- Umweltzerstörung, -katastrophen
- kapitalistische Wirtschaft (Armut im Süden, Bedarf an flexibilisierter Arbeitskraft im Norden)
Nenne die wichtigsten Formen von Migration weltweit.
- Familiennachzug
- Arbeitsmigration
- Fluchtmigration (ca. 9%)
- illeguläre Migration (Schätzung 10-15%)
Nenne weitere Formen von Migration.
- Arbeitswanderung
- Bildungs- und Ausbildungswanderung
- Dienstmädchen-/Hausarbeiterinnenwanderung
- Gewaltmigration
- Heirats- und Liebeswanderung
- Lebensstil-Migration
- Sklaven- und Menschenhandel
Wie wird "Flüchtling" laut der Genfer Flüchtlingskonvention definiert?
- begründete Furcht vor Verfolgung wegen Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe, politische Überzeugung
Was ist die Genfer Flüchtlingskonvention?
- mehr als 140 Vertragsstaaten, verbindliche Grundlagen für Anerkennung von Flüchtlingen im Rahmen nationaler Gesetzgebung
- Die Konvention legt fest, wer ein Flüchtling ist und welche Rechte sie oder er von den Unterzeichnerstaaten erhalten sollte. Aber sie definiert auch die Pflichten, die ein Flüchtling dem Gastland gegenüber erfüllen muss und schliesst bestimmte Gruppen – wie z.B. Kriegsverbrecher – vom Flüchtlingsstatus aus.
Was ist mit dem Wort "Schutzlücken" gemeint?
- immer weniger Flüchtlinge unter Schutz der GFK im Sinne individueller Verfolgung (allgemeine Notlage infolge Krieg, Gewalt, Umweltproblematik, Binnenvertriebene)
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