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Gesprächspsychotherapie
Gesprächspsychotherapie
Set of flashcards Details
Flashcards | 61 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | Primary School |
Created / Updated | 14.01.2018 / 28.01.2021 |
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https://card2brain.ch/box/20180114_2_vl
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Weiterentwicklungen der Gesprächspsychotherapie
Focusing Therapie nach Gendlin (1981)
Klärungsorientiere Psychotherapie nach Sachse (2003)
Prozess-/Erlebnisorientierte Therapie nach Greenberg
Emotionsfokussierte Therapie nach Greenberg
Was meint Focusing in der Focusing Therapie nach Gendlin (1981)
bewusste Lenkung der Aufmerksamkeit des Patienten auf bedeutungshaltige Körperwahrnehmungen (felt senses)
Was sind felt senses in der Focusing Therapie nach Gendlin (1981)?
körperlich spürbare, aber unbewusste Bedeutung eines Ereignisses oder Problems, welche zusätzliche Informationen zu bewussten Gedanken und Gefühlen liefern kann
Schritte des Focusing
- Inneren Freiraum schaffen (Entspannung, auf den Körper achten und Empfindungen wahrnehmen)
- Problem soll beschrieben werden und „felt sense“ entstehen lassen
- „felt sense“ mit einem Wort, Symbol oder Bild beschreiben: „einen Griff finden“
- Stimmigkeit zwischen „felt sense“ und dem Begriff prüfen
- Fragen: warum löst das Problem diesen „felt sense“ aus? was braucht der „felt sense“ um sich besser anzufühlen? Kann das auch zur Problemlösung beitragen?
- den heilenden Prozess annehmen und schützen
Prozess-/Erlebnisorientierte Therapie nach Greenberg
- Kombination aus klientzentrierten Methoden und aktiven, aufgabenorientierten Ansätzen der Gestalttherapie
- emotionale Erfahrungen des Patienten stehen im Mittelpunkt
- Emotionale Schemata: sind Organisationseinheiten von Erfahrungen und dem Bewusstsein so lange nicht zugänglich, bis sie reflektiert oder aktiviert werden
Ziele der Prozess-/Erlebnisorientierte Therapie nach Greenberg
- Aktivierung emotionaler Schemata und Emotionen
- Erfassung emotionaler Prozesse:
- 1. primär adaptive emotionale Reaktionen: ungelernte direkte adäquate Reaktion (Verletzungen -> Wut, Ärger)
- 2. maladaptive emotionale Reaktionen: gelernte direkte Reaktion (Verletzung -> Zuneigung)
- 3. sekundär reaktive emotionale Reaktion: adaptive Emotion/Reaktion verschleiert primäre Emotion (Verlust -> Trauer -> Aggression)
- 4. instrumentelle sekundäre Reaktion: Emotionen werden unabhängig vom aktuellem Zustand gezeigt, um einen gewünschten Effekt zu erreichen (Trauer -> Zuwendung)
Methoden der Prozess-/Erlebnisorientierte Therapie nach Greenberg
miteinander interagierende „Stimmen“ (z.B. Zwei-Stuhl-Dialoge)
Klärungsorientiere Psychotherapie nach Sachse (2003)
- integriert: kognitive Elemente, Focussing, Prozess-/Erlebnisorientierte Therapie, Gestalttherapie
- Grundannahme: Patienten werden durch unbewusste Schemata gesteuert
- Schemata:
- - Strukturen von Annahmen mit kognitiven und affektiven Anteilen
- - Schemata führen zu problematischem Handeln/Erleben und psychischen Problemen
Ziele der Klärungsorientiere Psychotherapie nach Sachse (2003)
- Klärungsprozess soll die Motive und Ziele des Patienten zugänglich machen
- Therapeutische Bearbeitung der dysfunktionalen kognitiven und affektiven Schemata
klärungsorientierte therapeutische Strategien
Ein-Personen-Rollenspiel, gezieltes Fragen, Bewusstmachung der Schemata und Motive
Klärungsorientiere Psychotherapie für Persönlichkeitsstörungen - was ist die Motivebene?
- Ebene der authentischen Handlungsregulation entspricht den normalen interaktionellen Grundbedürfnissen (zentralen Beziehungsmotive) •
- Anerkennung, Wertschätzung, positiver Definition • Wichtigkeit • Verlässlichkeit in Beziehungen • Solidarität in Beziehungen • Autonomie • Unverletzlichkeit des eigenen Territoriums und der eigenen Grenzen
Klärungsorientiere Psychotherapie für Persönlichkeitsstörungen - Ebene der Annahmen und Schemata
mangelnde Bedürfnisbefriedigung und ungünstige biographischen Erfahrung führen zur Entwicklung der Grundannahmen über das Selbst und Beziehungen
Spielebene" oder Kontrollebene
Die Person lernt, dass bestimmte Handlungsstrategien (Lösungen) geeignet sind interaktionelle Ziele zu erreichen und ihre Interaktionspartner zu manipulieren (z.B. Aufmerksamkeit für lustiges, unterhaltsames Verhalten)
Beziehungstest:
- Spielverhalten: unangemessen, aufsässig, kritisch Verhalten usw., um zu sehen, wie der Therapeut sich verhält •
- Bleibt der Therapeut zugewandt, akzeptierend usw., dann hat er den Test bestanden. - > Einlassen auf die Beziehung
- Reagiert der Therapeut dagegen aggressiv, zurückweisend u.a., dann hat er den Test nicht bestanden; -> Klient lässt sich nicht auf die Beziehung ein und hat Klarheit
Therapeutische Prinzipien bei Klienten mit Persönlichkeitsstörungen
1. Komplementarität zur Motivebene
2. Explizierung der Beziehungsmotive
3. Explizierung der Schemata
4. Konfrontation mit Aspekten der Spielebene
5. Bestehen von Beziehungstests
6. Vermeiden von Komplementären Handeln zur Spielebene
7. Bearbeitung von Schemata
8.Biographische Arbeit
Was meint Komplementarität zur Motivebene?
Komplementäres Handeln zur Motivebene, d.h. Befriedigung der wesentlichen Beziehungsmotive des Klienten in der therapeutischen Beziehung (soweit möglich und vertretbar)
Explizierung der Beziehungsmotive
Klärung und Bewusstmachung der relevanten Beziehungsmotive Abwägen über Beziehungsmotive und interfraktionellen Ziele auf der Spielebene („Benötige ich Leistung und Erfolg, wenn mein zentrales Motiv Anerkennung ist?“)
Was meint Explizierung der Schemata?
Ziel ist es, dass der Klient selbst weiß, was er für Annahmen hat, welche Konsequenzen das hat.
Was meint Konfrontation mit Aspekten der Spielebene?
Klient soll verstehen was er tun und warum Konfrontation mit Kosten, interaktionellen Zielen auf der Spielebene, seinem manipulativen Handeln und dessen Wirkung auf andere
Für welche Bereiche ist Gesprächspsychotherapie wissenschaftlich anerkannt?
- affektive Störungen
- Angststörungen
- Anpassungsstörungen
- psychische und soziale Faktoren bei somatischen Krankheiten
- Belastungsstörungen
Wieso wurde die Gesprächspsychotherapie durch den gemeinsamen Bundesausschuss abgelehnt?
zu schmaler Indikationsbereich