VL 1: Einführung


Kartei Details

Karten 12
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 10.01.2018 / 01.09.2018
Weblink
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Kultur 

-  makrosystemische Lebenswelt einer sozialen Gruppe

-  Kennzeichnung durch gemeinsame Interpretationsmuster, Normen, Werte, Praktiken, Gewohnheiten

-  Begriff der kulturellen Gruppe kann sich auch auf historisch gewachsene, ‚natürliche‘ Gruppen beziehen 

- Kultur kann durch geographische Grenzen definiert werden, muss aber nicht 

Kultur als Bestandteil menschlicher Biologie 

Neuronale, physiognomische, physiologische Ausstattung für

- Anpassung an wechselnde Lebensbedingungen
- Weitergabe von Erfahrungen 

Sprache & Sozialisation 

 

-  Werte/ Überzeugungen/ Normen/ Interpretation von Erfahrungen werden sowohl direkt, als auch indirekt weitergegeben

-  Transmissionen als Formen der Weitergabe sind ein zentraler Bestandteil von Kulturen

-  Kommunikation setzt gemeinsame Sprache oder Modus der Verständigung voraus

Rasse als soziale Konstruktion 

-  seit 18Jh in europäischen Diskursen

-  politisch: Kolonialisierung

-  Biologisch: genetische Variation innerhalb von Kategorien

-  Rasse = Ethnie —> beides sind Begriffe mit negativen Konnotationen 

- Nachdem sich Anthropologen und Biologen vom Konzept der Rasse distanziert haben, sollten dies auch Psychologen tun 

Kultur in Forschung & Anwendung 

-  Reflektion des eigenen kulturellen Bewusstseins. Forschung ist nicht wertneutral. Forscher ist in der Regel nicht Teil der Community und bringt seine eigene Kultur mit

-  Erwerb interkultureller Kompetenzen

-  Respekt gegenüber Diversität 

Methodische Aspekte 

-  Messung kultureller Identität: Erfassung, was Community als Kultur wahr nimmt

-  Kulturelle Homogenisierung vs. Diversität: Problem der Fremdgruppenhomogenisierung

-  Adaption von Messinstrumenten

-  Referenzrahmen: Community-Entwicklung & Anwendung? Kulturvergleichend? 

Pietz: Konstrukt Kultur 

- Kulturen unterscheiden sich erheblich im Grad ihrer Salienz und der Intensität ihres Einflusses in Abhängigkeit der individuellen Geschichte

- für ein und dieselbe Person variiert die Salienz (Auffälligkeit) und Intensität einer bestimmten kulturellen Identität in Abhängigkeit von der Situation, Ort und Zeit, dem historischen Moment, sozialen Anforderungen, antizipierten Konsequenzen, persönlichen Bedürfnissen und weiteren, unbekannten Variablen; Kultur ist kein statistisches Modell der Einhaltung von Normen

- Nicht alle Gruppen/Gemeinschaften, die unser einzigartiges multikulturelles Selbst ausmachen, haben die gleiche Bedeutung in einer gegebenen Gesellschaft. Sie unterscheiden sich stark in ihrer Macht (z. B. Zugang zu Ressourcen), ihrer Größe und Geschichte, in dem Ausmaß, in dem Sie zu den Erfahrungen einer Person beitragen. 

- Jeder von uns ist ein multikulturelles Wesen 

 

Hong (2000) - Konzept „frame switching“:

Hong (2000) - Konzept „frame switching“: Personen können ein Ereignis aus unterschiedlichen Gesichtspunkten betrachten, ihm unterschiedliche – sogar widersprüchliche – Bedeutungen zuweisen, je nachdem, mit welcher ihrer vielen unterschiedlichen kulturellen Identitäten sie dies tun 

Multikulturalismus

- in der gegenwärtigen Psychologie gibt es noch kein einheitliches Verständnis bzgl. der Bedeutung des Begriffs Multikulturalismus 

- Der Begriff Multikulturalismus entstand als theoretische, politische und Bildungsperspektive der Bürgerrechtsbewegung

- Ursprünglich beschränkte sich die Bedeutung des Begriffs Multikulturalismus innerhalb der Psychologie lediglich auf die Kultur der Rasse oder Ethnizität 

- Multikulturalismus wird ungern mit Diversität gleichgesetzt 

- jeder von uns ist ein multikulturelles menschliches Wesen 

Lott diskutierte im Zusammenhang mit dem Flynn-Effekt das Phänomen, dass der IQ weltweit um etwa 3 Punkte je Dekade steigt. 

Darauf dass Intelligenz genetisch bedingt ist. 

Lott, Kap.3, S. 23 “The Flynn effect, described in detail by Gladwell (2007), refers to the fact that IQ scores around the world have been rising about three points each decade since their development, strongly suggesting a powerful environmental influence.” 

ethnische Zugehörigkeit  

- Man muss nicht mit den Menschen zusammenleben, um die ethnische Identität zu teilen, z.B. Immigranten (entscheidend ist, sich als Mitglied zu fühlen) 

- es ist möglich, mehr ethnische Zugehörigkeiten innezuhaben

-  Aus einer ethnischen Zugehörigkeit lassen sich gemeinsame, geteilte Werte ableiten. 

- Situationen beeinflussen die Wichtigkeit der eigenen ethnischen Zugehörigkeit. 

- Die Relevanz der eigenen ethnischen Zugehörigkeit kann im zeitlichen Verlauf variieren. 

Frame switching (Hall) 

Dieselben Ereignisse können in Abhängigkeit von der salienten Kultur verschieden bewertet werden