CAS Modul 6 - Sozialpsychologie / CAS Modul 7 Arbeit und Gesundheit

• Gruppenmitglieder haben eine starke Tendenz, Informationen zu betonen, die in der Gruppe geteilt werden.
• Informationen die nur ein Gruppenmitglied kennt, werden mit geringerer Wahrscheinlichkeit genannt (auch wenn sie wichtig sind!)

• Bei grösseren Gruppen
• unter Unsicherheit (Urteil oder Meinung ist schwierig)
• Wenig Outgroup Mitglieder
• einstimmiger Konsens in der Gruppe
• wenn man die Gruppe bewundert
• wenn man Angst hat (unterminiert Vertrauen, verlangt nach sozialer Bestätigung)
• in kollektivistischen Kulturen
• wenn die Mehrheit non-verbale Signale von Zuversicht ausdrückt
• wenn sich die Gruppe einig ist
• wenn man von anderen der Gruppe beobachtet wird

• grosse Zuversicht in die eigene Expertise oder wenn ein Urteil sehr leicht ist
• hoher sozialer Status
• starke Verpflichtung zur ursprünglichen Meinung
• Quelle des Einflusses wird nicht gemocht oder respektiert
• wenn die Mehrheit non-verbale Signale von geringer Zuversicht ausdrückt
• Mehrheit Outgroup Mitglieder
• Man hat sich vorher schon auf eine Antwort festgelegt

• Wahl zwischen zwei Handlungsalternativen
• Das eine nützt der Gruppe (kooperieren), das andere dem eigenen Interesse (abtrünnig werden)
• Dilemma -) Wenn jeder seinem Eigennutzen folgt, führt dies zu einer Situation, die für alle Individuen schlechter ist, als wenn sich jeder für das Gemeinwohl eingesetzt hätte
  • z.B.: Gruppenarbeiten, Gemeinsame Wohnung putzen, Bevölkerungskontrolle, freier Welthandel

• Führung/Leitung, die kooperatives Verhalten belohnt/fordert und nicht-kooperatives Verhalten bestraft
• Privatisierung
• Gruppengrösse verkleinern - soziale Identifikation wahrscheinlicher, Überwachung sozialer Normen wahrscheinlicher, Effektivität des individuellen Verhaltens sichtbarer
• Zusätzliche Kosten, Belohnungen
• Struktur des sozialen Dilemmas ändern - Möglichkeit des Ausstiegs anbieten

• Konflikte in Gruppen resultieren aus divergierenden Zielen der Gruppenmitglieder
  • erkennen -) vermuten, dass eigene Ziele durchkreuzt werden, gegensteuern
• Gründe für Konflikte:
  • unterschiedliche Machtpositionen
  • unklare Verantwortung
  • Abhängigkeit von anderen
  • Kamp um knappe Ressourcen
  • schlechte Kommunikation
  • destruktive Kritik

• von den Merkmalen des Dilemmas
• der entscheidenden Person
• der Entscheidung der anderen Personen
• von der Interaktion/Beziehung zwischen den Gruppenmitgliedern

• Klarstellung des Dilemmas
• Stärkung der Solidarität
• Identifikation mit der Gruppe
• Commitment-Norm (Verpflichtung)
• Explizite Versprechen führen zu mehr Kooperation
• Kommunikation führt auch dann zu Kooperation, wenn Kooperieren das Dilemma nicht löst
• Ob die Wahl öffentlich gemacht wird oder anonym bleibt ist nicht entscheidend

• Biomedizinisches Modell - Krankheit und Gesundheit als naturwissenschaftlich objektivierbare Zustände biologischer Organismen
• Berufen auf operationalisierbare und empirische Kriterien, z.B. Abweichen von einer bestimmten statistischen Norm einer Referenzgruppe
• Ursachen von Krankheiten sind genetischer oder externer Art (Bakterien, Viren), Behandlungskonzepte sind somatisch, der Kranke ist nicht verantwortlich für seinen Zustand und die Heilung
• Gesundheit ist die Abwesenheit von Krankheit

• Biopsychosoziales Modell - Krankheiten werden von einem Wechselspiel biologischer, psychosozialer und sozialer Faktoren verursacht
• Gesundheit und Krankheit sind Endpunkte eines gemeinsamen Kontinuums
• Gesund oder krank zu sein ist nicht unabhängig vom subjektiven Befinden oder von sozialen oder moralischen Werten oder Normen
• Der Mensch hat eine aktive Rolle bei der Erhaltung und Förderung seiner Gesundheit sowie im Genesungsprozess

• Gesundheit als ein Zustand des vollkommenen körperlichen, sozialen und geistigen Wohlbefindens und nicht nur des Freiseins von Krankheit und Gebrechen

• Rahmenmodell
• Generelles Adaptionssyndrom (GAS)
• Transaktionales Stressmodell (Lazarus)
• Modell beruflicher Gratifikationskrisen
• Arbeitsbezogene Verhaltens - und Erlebnismuster (AVEM)

• die relevanten Einflussfaktoren
  • Welche Aspekte der Arbeit und der Person werden berücksichtigt?
• die praktischen Konsequenzen
  • Welche Empfehlungen werden aus dem Modell abgeleitet?
  • Welche Ansatzmöglichkeiten bieten sich für Gesundheitsförderung?

• Anforderungen/Aufgaben (Analytisch denken, Englisch Kenntnisse)
• Wie wir diese angehen ist auch davon abhängig welche Unterstützungsfaktoren (wertschätzende Führung/soziale Unterstützung, Partizipation) und Belastungen (Zeitdruck, Konkurrenz, Arbeitsunterbrechung, Über- / Unterforderung)
• Wie wir uns verhalten und welche Strategien wir wählen, kann zusätzlich durch persönliche Schutzfaktoren (Optimismus, Selbstwirksamkeitserwartung, Kohärenzsinn) positiv beeinflusst oder durch persönliche Stressverschärfer (Perfektionismus, Personalisieren (so ein Pech habe immer nur ich..), Katastrophisieren) negativ beeinflusst werden
• Das Resultat ist die Beanspruchung (Verspannungen, Nervosität, Burnout, Kopfschmerzen, Herzinfarkt, Schlafstörungen, Gereiztheit)

Wie reagiert unser Organismus auf belastende Ereignisse?

• Alarmstufe (Ressourcen mobilisieren - Körper wird in erhöhte Aktiviertheit versetzt, höhere Leistungsbereitschaft des Körpers, Sympathikus aktiv)
• Wiederstandsphase (Stressor bewältigen - Gegenreaktion: Körper wird auf normales Niveau zurückgebracht)
• Erschöpfung (reserve ausgeschöpft - Tritt ein, wenn Stress zu lange andauert, Wiederstandskraft sinkt unter das Ausgangsniveau)

• Der Mensch kann zwar über längere Zeit Stress aushalten, dieser kann aber massive körperliche Probleme verursachen und ist irgendwann nicht mehr gesund.

Wovon hängt es ab ob eine Situation Stress in uns auslöst?

• Stressoren -) Bewertungsprozesse (primäre Bewertung): Irrelevant/ stressbezogen/ positiv -) Bewältigungsmöglichkeiten (sekundäre Bewertung): Einschätzung eigener Kompetenzen und Ressourcen -) Bewältigung verläuft entweder erfolgreich oder nicht erfolgreich (Stressreaktion und möglicherweise chronische Folgen) -) Neubewertung

• Menschen gehen unterschiedlich mit gleichen Situationen um
• unterschiedliche Strategien und Kompetenzen welche aufeinander einwirken (es finden immer wieder Neubewertungen statt)

Wovon hängt es ab, ob Arbeit negative Folgen für unsere Gesundheit hat oder nicht?

• Fehlende Balance von Anforderungen und Gratifikation führt zu kardiovaskulären Erkrankungen und zu Absentismus
• Es geht darum, dass die Anstrengung/Verausgabung, welche ich bei der Arbeit spüre auch entsprechend belohnt/anerkannt wird
• Diese Waage sollte ausbalanciert sein
• Ist sie es nicht -) Gratifikationskrise, hat über längere Zeit Einfluss auf die Gesundheit

Welche persönlichkeitsspezifischen Muster stehen mit gesundheitsförderlicher oder gesundheitskritischer Beanspruchung in Zusammenhang?

• 4 Typen von Arbeitsbezogenen Verhaltens - und Erlebnismustern
  • Gesundheit, Schonung, Aufopferung, Opfer/Burnout
• Dieses Verfahren erlaubt Aussagen über gesundheitsförderliche / gesundheitsgefährdende Verhaltens- und Erlebnisweisen bei der Bewältigung der Arbeit
• Damit kann das eigene Profil mit diesen 4 Mustertypen verglichen werden (11 Dimensionen werden befragt)

• Prozess, durch den wir bestimmte Ereignisse (Stressoren) wahrnehmen und darauf reagieren. Stressoren können als Bedrohung oder als Herausforderung bewertet werden
• Stress haben = äussere belastende Situation
• gestresst sein = innere belastende Situation

• Die Stressreaktion verläuft im Körper über das vegetative Nervensystem (schnelle, kurzfristige Situation). Nicht bewusste Steuerung körperlicher Vorgänge -)
  • Sympathikus aktiv (Kampf/Flucht-Vorbereitung) = Durchblutung Gehirn, erhöhte Muskelspannung, erhöhter Blutdruck, Energiebereitstellung, Verdauungstätigkeit gehemmt, Schmerztoleranz und Immunkompetenz sind kurzfristig erhöht und langfristig vermindert
• Stress löst eine vermehrte Ausschüttung von Hormonen aus (langsame, langfristige Reaktion) = Der Körper stellt sich auf eine länger andauernde Auseinandersetzung mit Stressoren ein

• Bereits der Gedanke an stressauslösende Situationen hat die gleichen Auswirkungen wie der Stressor im Moment des Auftretens

• Stress wird problematisch, wenn der Stressor nicht mehr da ist und ich mich trotzdem nicht entspanne
• Die Beanspruchung steigt bei Beginn der Belastung und geht nach der Beanspruchung in Erholung über. Ist dies nicht der Fall ist der Zyklus gestört

• Rückstelleffekte / Unwinding bedeuten die Fähigkeit, nach Belastung schnell und umfassend die psychophysiologische Aktivierung zurückzustellen, d.h. die Möglichkeit, sich von einem Arbeitstag zum anderen zu erholen.
• Bei repetitiver monotoner Tätigkeit erfolgt Unwinding langsamer als bei Tätigkeiten in selbst regulierten Teams. Autonomie dient hier als Ressource und wirkt dem entgegen
• Erholung ist nicht gleich Erholung - je nach Arbeit unterschiedlich

• Störungen der kognitiven Leistungsfähigkeit und Gedächtnisfunktion
• Depressionen
• Tinnitus, Hörsturz
• Atemstörungen
• Muskelverspannungen, Kopfschmerzen
• Magen-Darm-Beschwerden
• Schlafstörungen
• Fehlregulation der Immunkompetenz, häufige Infekte

• körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung
• Oft begleitet von somatischen Störungen (körperliche Symptome)
• Dauerhafter, negativer, arbeitsbezogener psychischer Zustand
• Ausgelöst durch arbeitsbezogenen Stress, der nicht mehr bewältigt werden kann
• Keine klinische Diagnose

Es gibt bislang kein einheitliches Behandlungskonzept für Burnout.

• Erkennen: Aktzeptanz der Behandlungsfähigkeit
• Entlastung: Reduktion/Ausschalten von Stressoren (auch kurzfristige Strategien wie positive Selbstgespräche)
• Erholung: Entspannen, Batterien aufladen, Sport
• Ernüchterung/Besonnenheit: langfristige Perspektive -) Perfektionismus reflektieren, Psychotherapie

Stress an sich ist nicht gesundheitsschädlich - aber es sind negative Auswirkungen zu befürchten wenn:

• die Energie nicht verbraucht wird, weil Kampf/Flucht nicht stattfindet
• Stress chronisch wird
• die Zeit für Entspannung/Erholung fehlt und der Organismus ständig in erhöhter Widerstandsbereitschaft ist
• Die Immunkompetenz geschwächt ist
• unter Stress gesundheitsliches Risikoverhalten auftritt

• Die Haltung mit der Menschen Anforderungen begegenen, z.B. ob etwas als Bedrohung oder Herausforderung wahrgenommen wird
• Die Art der Stressbewältigung/Coping (problemorientiertes vs. emotionsorientiertes Coping oder egagement/approach vs. disengagement/avoidance Coping)
• Stressfolgen/Beanspruchung/Aspekte der Gesundheit, z.B. Burnout, psychische und somatische Erkrankungen, Lebenserwartung

• Big Five
• Selbstwirksamkeitserwartung
• Salutogenese / Kohärenzerleben
• Resilienz

• Überzeugung, mit den eigenen Kompetenzen erfolgreich sein zu können in dem was man tut

• Salutogenese: Was hält uns gesund? Gegenrichtung zur pathogenetischen Sichtweise (was macht uns krank)
• Kohärenzerleben:
  • Verstehbar: Innere und äussere Ereignisse werden als strukturiert, vorshebar und erklärbar wahrgenommen
  • Handhabbar: Einschätzung über genügend Ressourcen zur Bewältigung stressreicher Situationen zu verfügen
  • Sinnhaft: Anforderungen aus der Umwelt stellen Herausforderungen dar die es wert sind sich ihnen zu stellen

• Innere Stärke
• Flexibilität
• psychische Wiederstandsfähigkeit