WiSe 17/18
Fichier Détails
Cartes-fiches | 14 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Sport |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 08.01.2018 / 30.01.2018 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20180108_einfuehrung_in_die_vermittlungspraxis_des_sports
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Intégrer |
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Definition Vermittlung
,,Unter Vermittlung wollen wir den Anspruch un den Versuch verstehen, zwischen Unterschiedlichem zu vermitteln, d.h., einen Ausgleich oder eine Annäherung zu finden."
,,Die große Kunst des Vermittelns betseht eben darin, die Differenz zwischen Vorraussetzungen und Anforderungen, d.h. zwischen Kind (Lernendem), Sache und pädagogischem Anspruch ständig so zu gestalten, dass sie einerseits im Handeln der Kinder (Lernenden) aufgehoben und zugleich auf einer höheren Stufe neu erzeugt wird."
Kompetenzen, um sportbezogene Vermittlungsprozesse in Gang zu bringen
- Sachkompetenz: Anforderungsstruckturen des Sports erkennen und daraufhin geeignete Auswahl, Aufbereitung und Darbietung des Lehr- und Unterrichtsstoffes vornehmen.
- Selbstkompetenz: bewusste Auseinandersetzung mit eigenen Möglichkeiten und Ansprüchen auch in Form von gezielter Selbstevaluation
- Sozialkompetenz: Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit, welche auf die Verständigung und Zusammenarbeit mit den Schülern ausgerichtet ist
- Schulkompetenz: Vorrausetzung dafür, die institutionelle Rahmung der pädagogischen Arbeit in Schule und Sportunterricht angemessen aufzunehmen und konstruktiv zu optimieren
Vermittlungsform: Betreuen
- indirektes Eingreifen
- anbieten
- anregen
- ausprobieren und erproben lassen
- bei Lernenden wird vermehrt die Selbsttätigkeit und Kretivität unterstützt
- aktiv an Inhalt und Verlauf der Unterrichtsstunde beteiligen; eigene Ideen und Variationen miteinbringen
- Individualität wird berücksichtigt (jeder lernt anders); offene Zugänge zu sportlichen Bewegungen möglich
- Ausprobieren, Experimentieren und Selbsterfahren mehr unterstützt (offene und selbstständige Gestaltung der Lösungswege)
- durch selbstentwickeltes Lernen Inhalte besser verstanden und besser verinnerlicht werden
- soziales Miteinander, Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit wird besser gefördert
- mehr Raum für individuelle Entwicklungsmöglichkeiten
- durch eigene Problembewältigung wird Handlungsfähigkeit gefördert
Vermittlungsform: Unterweisen
- direktes Eingreifen
- vorschreiben
- anweisen
- sportbezogene Fertigkeiten genauer lernen, keine Fehler in Bewegungsausführung einschleichen
- durch Vorbild des Lehrenden genaue Bewegungsvorstellung
- mehr direkte Rückkopplung vom Lehrenden
- Unterricht zeitlich besser planen und strukturieren
- durch gezieltes Anleiten und Anweisen bessere Kontrolle über einzelnen Lernenden
- Effizienz des Unterrichts ist höher; kann schneller zu Ergebnissen kommen
- Aufkommen von Störungen und Ablenkungen ist geringer
Lerntheorien
- Behaviorismus = Konditionierung
- Kybernetisches Lernen = Übungsreihe
- Kognitivismus = verstehen, was warum ist; selber agieren
- Konstruktivismus = selbst Motivation, sich selbst etwas konstruieren
- Neurodidaktik = durch Hirnströme, visuell
Arten des Lernens
- a) Habituation: Gewöhnung an ein Bewegungsmuster
b) Sensitivierung: Sensibilisierung der Wahrnehmung (z.B. Fehlersehen) - Konditionierungen
a) Klassische K.: Lernen duch Reiz und Reaktion (positiv und negativ)
b) Operante K.: Verstärkungslernen (z.B. durch Belohnungen) - Imitation
durch Zuschauen/ Nachmachen - Lernen durch Einsicht
Sinn steht im Vordergrund (Erkenntnisse)
These
Lehren und Lernen geschieht im Rahmen der Persönlichkeit des Lehrenden und des Lernenden und über den Erfolg des Lehrens und Lernens entscheiden die Merkmale:
- kognitive
- emotional- motivationale
- psychosoziale
dieser Persönlichkeit
Gedächtnisbildung
- Deklaratives (Explizites) Gedächtnis - begleitet von Bewusstsein; umfasst Fakten, Wissen, Erinnerung
- Prozeduales (Impliziertes) Gedächtnis - nicht unbedingt bewusstseinsfähig; umfasst u.a. Fertigkeiten (auch motorische), Gewohnheiten, Habituation
- Emotionales Gedächtnis - Reize/ Ereignisse werden mit Gefühlen ,,gefärbt", Grundlage für Motivation
Lernfelder im Sport (u.a.)
- Bewegungen lernen
- (Körper-) Wahrnehmung lernen
- Techniken lernen
- Taktiken lernen
- Umgang mit Emotionen lernen
- Motivation lernen
- soziales lernen
- Grenzen kennenlernen
- Sinn für Gesundheit lernen
- Probleme lösen lernen
2 typische Seiten der ,,Bewegungsmedaille" im Sport
- Geschlossene Fertigkeiten:
gekennzeichnet durch weitgehend vorhersehbare und konstante Ausführungsbedingungen (z.B. Turnen- Kippe, Leichtathletik -Speerwurf) - Offene Fertigkeiten:
variable Bewegungsmuster, denen die Idee der Variation zugrunde liegt oder die immer wieder situativ neu angepasst werden müssen (z.B. Spielsportarten- Torwurf, Ski- Schwungverbindungen im Gelände)
Allerdings: diese gegenüberstellung ist ,,idealtypisch"- es existieren fließende Übergänge
2 typischen Seiten der ,,Lern-Medaille" im Sport
- Technologische Position:
Eher geschlossene Lernmethodik; in der Sportarten-Methodik verbreitet; Produktorientiert; Weg der Vermittlung: Neulernen, Automatisierung, Stabilisierung; Beispiel: Methodische Übungsreihe (MÜR) - Pädagogisch-anthropologische Position:
Eher offene Lehrmethodik; zunehmende Verbreitung in der allg. Unterrichtsmethodik; Prozessorientiert; Weg der Vermittlung: Lernen als Dialog zwischen Mensch und Umwelt; Beispiel: ,,Bewegungsbaustelle"
Allerdings: diese gegenüberstellung ist ,,idealtypisch"- es existieren weitere Positionen (vgl. auch verschiedene Lerntheorien)
Technologische Position
- Grundlagen:
- Vereinfachung wegen motorischer Überforderung
- Theoretische Grundlage: der Sportlehrer als ,,informationsumsetzendes" System; Neu-lernen als Erwerb zentral gespeicherter Bewegungsentwürfe = motorisches programm
- Fixiert sind die fertigkeitsspezifischen Strukturmerkmale = Invarianten (Kippstoß, Schlagwurfbewegung)
- nicht fixiert sind variable Bewegungsmerkale = Parameter (Dynamik des Kippstoßes, Schlagwurfbewegung als Torwurf oder Weitwurf) - Methodische Prinzipien:
- Verkürzung der Programmlänge
- Verringerung der Programmbreite
- Invariantenunterstützung
- Parameterveränderung
Verkürzung der Programmlänge
- Isoliertes Erlernen von Teilbewegungen, weil die Gesamtbewegung zu ,,lang" (,,zu viele Teile nacheinander")
- Bsp.: Speerwurf erst aus dem Stand üben oder Üben der Kraulwende begiinnt mit dem isolierten Abstoß
- nur lernwirksam, wenn die Zielbewegung durch gut isolierbare, nacheinander zu realisierende Bewegungsteile gekennzeichnet ist; bei Wechselwirkungen von Bewegungsteilen ist von ihrer Trennung abzuraten!
Verringerung der Programmlänge
- Isoliertes Erlernen von Teilbewegungen, weil die Gesamtbewegung zu ,,breit" (,,zu viele Teile gleichzeitig")
- Bsp.: Isoliertes Erlernen von Arm- und Beinbwegung im Schwimmen
- nur lernwirksam, wenn die Zielbewegung durch gut isolierbare, gleichzeitig zu realisierende Bewegungteile gekennzeichnet ist; bei Wechselwirkungen von Bewegungsteilen ist von ihrer Trennung abzuraten!