S03_KOMM
Kommunikation
Kommunikation
Set of flashcards Details
Flashcards | 86 |
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Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 05.01.2018 / 25.12.2022 |
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Argumentationsstrategien: Zielrichtungen / Begriffe
Rationalität (Kopf): Es kostet viel Geld
Emotionalität (Herz): Alle Raucher sind rücksichtslose Ignoranten
Plausibilität (Bauch): Du nimmst ja auch kein Heroin, warum also dann Nikotin
Moralität (Seele): Studien belegen, dass du damit deiner Gesundheit schadest
Argumentationsstrategien: Skalierung
Rationalität + Plausibilität und Emotionalität + Moralität
Argumentation Strategien Rationalität
Person denkt rational, Person ist wissenschaftlich interessiert/Faktenlage ist gegeben
- Faktenargument
- Einfaches Faktenargument
- Division / Multiplikation
- Definitionsargument
- Argument der Verkettung
Argumentation Strategien Plausibilität
Einsatz zu Beginn, weil unmittelbar einleuchtend, Bei Zusammenfassung/Verallgemeinerung
- Analogie-Argument
- Argument der gemeinsamen Erfahrung
- Argument der goldenen Mitte
Argumentation Strategien Emotionalität
Umstrittenes Thema oder persönlicher Angriff bewusst geplant, Gravierende Folgen für Personen/Gruppe
- Freak-Case-Argument
- Ad-hominem-Argument
- Argument der schiefen Ebene
Argumentation Strategien Moralität
Fragen der Gerechtigkeit, der Werte, Normen und Traditionen, der Person ist moral wichtig
- Autoritätsargument
- Normatives Argument
- Traditionsargument
Rollen in Kommunikationssituationen
Wir besitzen Rollen im Alltag, im Berufsleben, es gibt Rollen im Theater, Rollen in sozialen Gruppen usw. Das Erfüllen oder Enttäuschen der Rollenerwartungen beeinflusst dabei den Kommunikationsverlauf.
Soziale Position und Rolle
Rollenerwartungen sind Ausdruck kommunikatier Steuerung. Sie definieren Erwartungen an unser Verhalten und sind abhängig von der Position -> Position und Rollen bedingen sich gegenseitig.
Rollenverhalten: Bezieht sich auf das von einem Rollenträger erwartete Tun
Rollenattribute: Beziehen sich auf das von einem Rollenträger erwartete Aussehen und Charaktereigenschaften.
Beispiel: Gemeindepräsident vs. Sekretärin
Rollenkonflikte
Interrollenkonflikt: Interessenkonflikt zwischen zweier Rollen einer Person (z.B. Mitarbeiterin und Trainerin)
Intrarollenkonflikt: unterschiedliche/widersprüchliche Erwartungen an ein und dieselbe Rolle (z.B. Bankkundenberater)
Sanktion:
- Positive Sanktion: Lob für rollenkonformes Verhalten
- Negative Sanktion: Strafe für nicht-rollenkonformes Verhalten
Beziehungen in Kommunikationssituationen
spiegelbildliche Beziehungen (symmetrisch, z.B. Teamkollegin im Sportverein; streben nach Gleichheit und Verminderung von Unterschieden, gleiche Position des Kommunikationspartner)
ergänzende Beziehungen (komplementär, z.B. Mutter-Kind). Bei ergänzenden, also komplementären Beziehungen unterscheidet man zwischen der superioren (überlegenen) und der inferioren (unterlegenen) Position.
Überzeugungsrede: Dreiteilung
Einstieg (Zuhörer für sich gewinnen "captatio benevolentiae")
Mittelteil (Sachverhalte darlegen und begründen, Veranschaulichung mit Beispielen, Gegenargumente widerlegen)
Schluss (Fazit/Appell) (Schlussfolgerung ziehen, Aufruf zum Handeln oder Unterlassen)
Fünfsatztechniken
Standpunktformel
- Vorgehen: linear
- Aufbau: deduktiv
- Strukturelemente: Illustration (detailliert)
- Standpunkt/These > Argument > Beispiel > Schlussfolgerung > Zwecksatz
Reihe
- Vorgehen: linear
- Aufbau: deduktiv oder induktiv
- Strukturelemente: Argumente (drei thematische Schwerpunkte)
- Einstieg > Schritt 1 > Schritt 2 > Schritt 3 > Zwecksatz
Kette
- Vorgehen: linear
- Aufbau: deduktiv oder induktiv
- Strukturelemente: Unterargumente/Illustration
- Einstieg > Früher... > Heute... > Morgen... > Zwecksatz
Dialektischer Fünfsatz
- Vorgehen: abwägend
- Aufbau: induktiv
- Strukturelemente: Gegenargumente/Relativierung
- Einstieg > Argumente Gegenpartei > Ihre Argumente > Schlussfolgerung > Zwecksatz
Kompromissformel
- Vorgehen: abwägend
- Aufbau: induktiv
- Strukturelemente: Gegenargumente/Relativierung (in Bezug auf ale "extremen" Standpunkte)
- Einstieg > Position A > Position B > Dritter Weg > Zwecksatz
Problemlösungsformel
- Vorgehen: analytisch
- Aufbau: induktiv
- Strukturelemente: Argumente (unterschiedliche Schwerpunkte)/Relativierung (bei allen ausser einem Argument)
- Ist-Situation > Ziel > Lösungsalternativen > Beste Lösung > Zwecksatz
Definition "Verhandeln"
Die Verhandlung ist ein, beim dem zwei oder mehr Parteien eine Einigung darüber suchen, wer von ihnen in einer angestrebten Transaktion was leisten, empfangen, dulden oder unterlassen soll.
Allgemeine Merkmale einer Verhandlung
- Kommunikationsprozess
- Schrittweises Vorgehen
- Ziel: Einigung
- Beteiligung von mindestens zwei Parteien
- Unterschiedliche Ziele
- Gemeinsame Problemlösung
- Häufig asymmetrische Informationen
Verhandlungsstile
Weich Verhandeln
- Teilnehmer: Freunde
- Beziehung: Um jeden Preis pflegen
- Zugeständnisse: Es werden einseitig Zugeständnisse gemacht
- Ziel: Eine Lösung, die die Gegenpartei akzeptiert
- Situation: Lose-Win
Hart verhandeln
- Teilnehmer: Gegner
- Beziehung: Schädigung der Beziehung fast unumgänglich
- Position: Beharren auf eigener Position
- Zugeständnisse: Einseitige Zugeständnisse werden erwartet
- Ziel: Lösung nur für eine Partei gut
- Situation: Win-Lose
Basar-Methode
- Teilnehmer: Zweckverbindung
- Beziehzung: Schädigung der Beziehung wird in Kauf genommen
- Position: Änderung der eigenen Position, aber nur, wenn die Gegenseite ihre ändert
- Zugeständnisse: Gegenseitige Zugeständnisse werden erwartet
- Ziel: Eine Lösung, die für beide Parteien gerade noch akzeptabel ist
- Situation: Lose-Lose
Harvard
- Teilnehmer: Problemlöser
- Beziehung: Beziehung und Sache werden konsequent getrennt
- Position: Konzentration auf Interessen statt auf starre Positionen
- Zugeständnisse: Suche nach gegenseitigen Nutzen
- Ziel: Unterschiedliche Wahlmöglichkeiten suchen und in die Lösung einbinden
- Situation: Win-win
Harvard-Methode
Merkmale:
- Sachgerechtes Verhandeln
- Kreative Suche nach Einigung
- Gegenüber als Partner
- Verhandlungszufriedenheit im Fokus
Ziel: Win-win-Situation
Harvard-Methode Prinzipien
- Sache und Beziehung voneinander getrennt behandeln
- Weg von Position -> auf Interessen konzentrieren ("Eisberg-Prinzip" - Gemeinsame Interessen)
- Gemeinsam Entscheidungsoptionen entwickeln
- Neutrale Bewertungskriterien anwenden
Maximalziel
Das Maximalziel ist das ideale Ziel in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation, in der man sich befindet. (Bestmögliche Verhandlungsresultat)
Minimalziel
Das Minimalziel wird als unteren Grenzwert definiert, der besser ist als ein Verhandlungsabbruch.
Ausstiegsszenario
Worst-Case Szenario: Was mache ich, wenn die Verhandlung scheitert? Gibt es Alternativen? Wenn ja, wie sehen diese aus?
Fünf Phasen eines Verhandlungsprozesses
- Vorbereitsungsphase
- Kontaktphase
- Kernphase
- Vereinbarungsphase
- Umsetzungs- und Pflegephase
Vorbereitungsphase
Eigene Position und die der Gegenseite hinsichtlich der Interessen und Ressourcen analysieren. Verhandlungsteam entwickelt einen Verhandlungsplan (durchspielen, Argumentation testen, mögliche Reaktionen der Gegenseite erkunden). Abschliessend wird das Argumentationsmaterial zusammengestellt.
Kontaktphase
Erste Kontakt mit dem Verhandlungspartner dient formal der Vereinbarung des Verhandlungsablaufs. Aufbau des gegenseitigen Vertrauens und dem Gewinn von neuen Informationen zur Verbesserung der Verhandlungsplanes.
Kernphase
Diskussion um Inhalte und Details. Die Argumentation verfolgt häufig das Ziel, die Erwartungen des Verhandlungspartners im Sinne der eigenen Interessen zu verändern. (Gute Kontrolle der eigenen Gefühle wird erfordert)
Vereinbarungsphase
Das Abkommen wird vereinbart und eindeutig ausformuliert. Der Vertrag sollte Klauseln für den Fall eines Vertragsbruches sowie Verfahrensregeln für eventuelle Nachverhandlungen enthalten.
Die Umsetzungs- und Pflegephase
Beinhaltet die angemessene Reaktion auf den Grad der Vertragserfüllung. Zweitens muss auch der Kontakt zum Geschäftspartner über das Ende der Verhandlung hinaus gepflegt werden, da eine gute Beziehung die Basis für eine reibungslose Umsetzung des Abkommens und den Erfolg zukünftiger Verhandlungen bildet.
Aktives Zuhören Gründe
Hören < Hinhören < Aktives Zuhören
- Wer nicht zuhört, trifft eher Fehlentschiedungen (vorzeitige Evaluation / Missverständnisse)
- Den Dingen auf den Grund gehen (Emotionen und Motivationen der Menschen verstehen -> Fragen)
- Nicht verhören sondern zuhören (Gesprächspartner empathisch und mit offener Grundhaltung begegnen und durch Vorwürfe und Kritik nicht aus der Ruhe bringen lassen)
- Verstehen und Vertrauen gewinen (Wertschätzung vermitteln -> Erhalt von wertvollen Informationen, bessere Einschätzung der Situation -> weniger Missverständnisse)
Aktives Zuhören
Verbale Ebene
- Minimal responses (Bestätigungslaute) geben
- Rückfragen stellen
- Das Gesagte knapp zusammenfassen
- Gegenüber ausreden lassen, nie interpretieren
Nonverbale Ebene
- Blickkontakt halten
- Nicken
- Hinwendung zum Gegenüber
- Passende, teilnehmende Gestik
Grundvoraussetzungen
- Kongruentes Verhalten / Authentisch sein
- Akzeptanz gegenüber dem Gesprächspartner
- wertschätzend
- nicht bewertend
- ohne Verurteilung oder Ablehnung
Fragetechniken
Geschlossene Fragen ("ja", "nein")
Offene Fragen ("Was denken Sie darüber?")
Alternativfragen ("lieber Tee oder Kaffee?")
Suggestivfragen ("Sie sind doch auch dieser Meinung, dass ...?") (nicht nach Harvard-Methode)
Rhetorische Fragen ("Sind wir nicht alle als Arbeitnehmer davon betroffen?")
Hypothetische Fragen ("Angenommen, Sie würden im Lotto eine Million gewinnen - würden Sie dann weiterarbeiten?")
Fragen taktisch einsetzen
Offene Fragen:
- Gegenüber stärker rechtfertigen lassen
- In Wiedersprüche verwickeln
- Um "Kopf und Kragen" reden lassen (Warum? -> Erklärungs unr Rechtfertigungsnot)
Geschlossene Fragen: Immer Fragen stellen, welche mit "Ja" beantwortet werden müssen -> Antworten suggerieren, falsche Zugeständnisse oder falsche Rückschlüsse
Alternativfragen: Handlungsspielraum einschränken
Suggestivfragen: Antwort bereits selber vorwegnehmen
Hypothetische Fragen: Verhandlungshorizont erweitern -> neue/weitere Optionen
Taktiken
Entscheidende Kritierien beim Einsatz von Taktiken ist der Zeithorizont, Geschäftskultur (Occasionshändler vs. Bänker, China vs. Europa) und Verhandlungstyps des Gegenübers (Angeber/Besserwisser, Harmoniemensch)
- Beziehung und Vertrauen herstellen
Wissenschaftlicher Stil
- Fachpublikum
- Rationalität
- Professionalität (z.B. durch Fachbegriffe)
- Objektivität / intersubjektive Nachvollziehbarkeit (Wertung nur mit objektivem Beleg und ohne Emotionen)
- Wissenschaftliche "Trockenheit" (Ziel: rational und professionell wirken; der Text muss sich nicht verkaufen)
Journalistischer Stil
- Durchschnittliches Publikum ("alle")
- Bildhaftigkeit
- Vertrautheit (z.B. durch bekannte sprachliche Wendungen / Ausdrücke)
- Illustration / Verdeutllichung / Anschaulichkeit (Ziel: Komplexe Sachverhalte auf den Punkt bringen)
- Leseanreize (Ziel: Verkauf von Informationen, Pubklikum gewinnen bzw. halten)
Wissenschaftlicher Stil und Terminologie
Die Sprachebene
- Sachlichkeit
- Emotionslosigkeit
- Keine Umgangssprache, keine Bildlichkeit (Metaphern)
Wissenschaftssprache = Standardsprache + eigene Fachbegriffe/Wendungen
Grundsatz: Der wissenschaftliche Text hat "keinen Autor" und "keine Leser"
- Leser wird nicht angesprochen
- Aussagen sollen vom Schreibenden und Lesenden losgelöst sein, also "universal gültig" sein.
Wissenschaftliches Schreiben: zu vermeiden
- Subjektive und wertende Äusserungen
- Umgangssprache und Bildlichkeit
- Zu viele Fremdwörter und ungenaue Begriffe
- Zu lange Sätze und zu kurze Absätze
Fünf Stilmittel der Unpersönlichkeit
- Verwenden des unpersönlichen Pronomens "es" (Statt: Ich frage mich ... > Es fragt sich ...)
- Modaler Infinitiv (Hilfsverb "sein" + Infinitiv "zu" -> Somit ist festzuhalten ...)
- Unpersönlicher Akteur als Handlungsträger (Die Grafik stellt dar ..., Das Kapitel zeigt ...)
- Das Passiv (Statt: In dieser Arbeit untersuche ich... > In dieser Arbeit wird untersucht) (Häufung!!! max. 3x)
- Nominalstil (Statt: Wenn man untersucht, wie sich Kunden verhalten zeigt > Die Untersuchung des Kundenverhaltens zeigt...) (Häufung!!!)
Vorwort
Im Vorwort (nicht aber in der Einleitung!) sind direkte persönliche Stellungnahmen üblich.
Wie funktioniert wissenschaftliches Arbeiten?
Wissenschaft und wissenschaftliches Denken beginnen dort, wo ich bereit bin, meinem eigenen Denken zu trauen, es zu explizieren, auf die Meinung anderer zu beziehen und seine Resultate in den wissenschaftlichen Diskurs einzubringen.
Tranzparenz gegenüber dem Leser und den eigenen Aussagen sowie Fremdaussagen.
Wiedergabemöglichkeiten
Paraphrase
- Sinngemässe Wiedergabe
- Eigene Worte, eigene Sprachkonstrukte
- Deutliche Unterscheidung vom Original
- Raffend, zusammengefasst
Zitat (=Direktzitat)
- Wortwörtliche Wiedergabe (Buchstabe für Buchstabe)
- Anführungs- und Schlusszeichen
- Ganze Sätze oder auch nur Satzteile
- Müssen in eigenen Text eingebettet sein
- So viele wie nötig, so wenige wie möglich
Was eignet sich als Direktzitat?
- Prägnante Aussagen Anderer
- Überraschende Aussagen
- Definitionen
Nennung der Quelle im Text
Nach der Paraphrase / dem Direktzitat in Klammern
Beispiel: Man kann fünf Arten der Theorienbildung unterscheiden (Kruse, 2002, S. 157 ff.)
Eingebunden in den eigenen Einleitungstext
Beispiel: Gemäss Kruse (2002, S. 157 ff.) gibt es fünf Arten der Theorienbildung. ODER: Kruse (2002, S. 157 ff.) unterscheidet fünf Arten der Theorienbildung.