Einführung in die systematische Theologie
WiSe 17/18
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Kartei Details
Karten | 43 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Theologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 04.01.2018 / 17.02.2025 |
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Dogma
- Lehrsatz
- meinen, glauben
- verbindlich
- Richtschnur für Leben und Glauben
- irrtumsfreies Urteil
- immer schriftlich formuliert und feierlich verkündet
Unfehlbarkeit des Papstes
- entgültigen Charakter
- handelt sich um Entscheidungen in Sachen von Glauben und Sitte (=Verhaltensfragen)
- = Festlegung eines Dogmas
- seit 1. Vat. Konzil
- Papst spricht in höchster Amtsgewalt für die ganze Kirche
definierte/ formelle Lehraussagen
- Lehraussagen
- z.B Mariendogmen
- auch Bittschriften
- durch Konzil
- Hierachie der Wahrheit
- reicht von zentralen Dogmen bis zu peripheren Wahrheit
nicht definierte/ materielle Dogmen
- nicht im ausdrücklichen Akt als Dogma erlassen oder schriftlich formuliert
- selbstverständlicher Bestandteil der kirchlichen Verkündigung seit ihren Anfängen
- Bsp: Auferstehung, Existenz Gottes
Apostolizität
- kein Widerspruch zur hl. Schrift
- =Wesengleichheit der gegenwärtigen Kirche in Lehre und Sakramenten mit der Kirche der Apostel
- Heilsbedeutsam
- zum Glaubensgut der Vergangenheit gehörend
- bewähren sich im christlichen Leben
Mariendogmen
- Gottesmutterschaft (ältestes Dogma) → Grunddogma! 431 ⇒Beleg in der Bibel
- Jungfrauschaft → Jungfrau Maria 553 ⇒Beleg in der Bibel
- Erbsündenfreiheit → 1854 (aber schon vorher geglaubt): Geburt Maria: Maria wurde ohne Erbsünde von ihren Eltern empfangen ⇒kein Beleg in der Bibel, aus Tradition, aus ersten Mariendogmen
- Aufnahme in die Herrlichkeit Gottes (Himmelfahrt Mariens)→ 1950 (jüngstes Mariendogma), logische Weiterentwicklung des ersten Dogmas; ungeteilt in den Himmel (mit Leib und Seele) aufgenommen
Dogmatik
- Treue zur Offenbarung besteht gerade nicht in wortgetreuer Überlieferung oder Festhalten an bestimmten Formeln, sondern in Treue zu den Glaubensinhalten
- Fordert auf, dass Glaubensinhalte auf neue Art und Weise und in neuer Sprache ausgesagt wird, wenn er nicht mehr verstanden wird
- Vorgang des neuen Bezeugens der Offenbarung muss sich durch den Nachweis legimetieren, dass die neu gefundenen Worte inhaltlich gleiches aussagen wie das Urzeugnis von Schrift und Tradition
Dogmen in anderen christlichen Konfessionen
- Christentum als "dogmatische" Religion
- in anderen Religionen gibt es Dogmen nicht
- Islam: Koran ist von Gott gegeben
- Buddhismus: "Vier Wahrheiten"
- orthodoxe Kirche: Dogmen als offenbarte Wahrheiten des Glaubens
- Reformatorische Kirche: Bekenntnis hat existentielle Bedeutung
Traktate der Dogmatik
- Theologische Erkenntnislehre
- Gotteslehre
- Schöpfungslehre
- Theol. Anthropologie
- Christologie
- Soteriologie
- Mariologie
- Pneumatologie
- Ekklesiologie
- Sakramentenlehre
- Gnadenlehre
- Eschatologie
Religion und Internet
- Inter Mirifica: Dokument über die Haltung der Kirche zu sozialen Kommunikationsmitteln
- Vorraussetzungen:
-Kenntnis der Grundsätze sittlicher Wertordnung
-Informationen sollen wahr, vollständig und ethisch korrekt erworben werden
-internationaler Austausch und Zusammenarbeit
-das Gute muss dem Bösen als erhaben gegenüberstehen - Konsumenten:
-sollen urteilsfähig sein
- vom Staat geschützt werden
- Ausbildung (sachkundige und technische Kenntnisse) erhalten
Kirchenväter
- Kirchenvater
= erste frühkirchlichen Schriftsteller dre Antike
= Glaubensüberlieferer der Apostelzeit
= Verfasser der grundlegenden kirchlichen Schrift - "Vater"
= Lehrer und Bischöfe
= Leitungsamt der Kirche
= zuständig für die geistige Entwicklung in der Antike
Zeit der Grundlegung: bis 325 n.Chr
Zeit der Blüte: bis 451 n.Chr.
Zeit des Ausgangs: im Abendland bis 636, im Morgenland bis 749 n.Chr
Sprache der Väter
bis 180 n. Chr.: Griechisch
danach bringt sich Latein mit ein
Kriterien, die ein Kirchenvater erfüllen muss
- rechtgläubige Lehre = doctrina orthodoxa
- Heiligkeit des Lebens = sanctitas vitae
- Kirchliche Gutheißung = approbatio ecclesia
- Angehörigkeit zum kirchlichen Altertum = antiquitas
Autorität der Kirchenväter
- Kirchliche Bedeutung:
- gehören traditionell zur Glaubensquelle
- kein Kirchenvater ist unfehlbar, außer der Papst
- arbeiten vereint
- Schriften lieferten den Dogmenhistorikern das Material zur darstellung der kirchlichen Lehre - Literarische Bedeutung
- griech. und röm. Literaturgeschichte
- letzten Vertreter der Antike
-beeinflussten alle späteren Literaturen
Kirchenväter = Verkünder der christlichen Lehre und Sitte
4 lateinischen Kirchenväter
- bis 7./8. Jahrhundert
- heiligmäßiges Leben und Rechtgläubigkeit ihrer Lehre
- hl. Ambrosius, hl. Hieronymus, hl. Augustinus von Hippo, hl. Gregor der Große
Der heilige Ambrosius
- 339 -397 n. Chr.
- Ausbildung zum Staatsmann
- Bischof in Mailand (zu dem Zeitpunkt noch nicht getauft)
- Programm: Einheit und Reinheit der Kirche
- großere Einfluss auf politische Lage
- Verantwortlich für Autoritätsänderung in Glaubensangelegenheiten ( Bischof über Kaiser)
Der heilige Hieronymus
- 347 - 420 n. Chr.
- studierte in Rom
- getauft
- in syrischer Wüste wittmete er sich 2 Jahre seinen literarischen und exegetischen Studien
- Hauptverdienst: Bibelübersetzung aus dem Urtext ins lateinische (die Vulgata)
Der heilige Augustinus von Hippo
- 354- 430 n. Chr.
- wichtiger Philosoph und lat. Kirchenlehrer
- 387 Taufe in Mailand
- Verfasser zahlreicher theologischer Schriften
- christlicher Glaube = Grundlage der Erkenntnis
- "Die Bekenntnis" → Einflussreichster Text der Weltliteratur
Der heilige Gregor der Große
- 540- 604 n. Chr.
- jüngster Kirchenvater, Papst
- 575 Leben als Mönch
- 1245 Heiligsprechung
- Werke: Anspruchslose und Wahrheit des Evangelium im Vordergrund
Griechischer Kirchenvater: Kyril von Alexandria
- 378- 444 n.Chr.
- Bischof von Alexandria, Heiliger, Kirchenvater und Lehrer
- fasste Lehre der griechischen Väter des 4. Jhdt. zusammen
- Darstellung des göttlichen und menschlichen
- Kämpfer gegen Arianismus
Griechischer Kirchenvater: Origenes
fehlt
Konzilien der alten Kirche
- beschäftigten sich mit der Frage nach dem Glauben und dem Christusglauben
- zentrale dogmen über Jesus Christus, über sein Verhältnis seiner Gottheit und Menschheit, über den dreifaltigen Gott und über Maria festgelegt
- viele theologische Streitfragen, die in Konzilien gelöst werden sollten
- 3 Abschnitte der Formulierung des Christusglaubens:
1. 1.-3. Jh.: Gibt es neben dem göttlichen Vater einen göttlichen Logos?
2. 325- 381: Ist der Gott Logos ebenso vollständiger Gott wie der göttliche Vater?
3. 481- 681: Ist der Gott Logos ebenso ein vollständiger Mensch? - es gibt insgesamt 7 Konzilien der alten Kirche
- auch als "ökomenische Konzilien" anerkannt
1. Das 1. Konzil von Nicea (325)
- von Kaiser Konstantin einberufen
- keine Akten von Synode erhalten → schwierig zu rekonstruieren
- Ergebnis: verschiedene Canones sowie ein Glaubensbekenntnis (Symbolum)
- Verurteilung der Personen, die der Ansicht waren der Gott- Logos "sei aus einer Ein-Hypotasen-Lehre"
- Gott-Logos "aus dem Wesen des Vater" gezeugt worden und daher ist er auch "eines Wesen" mit ihm
2. Das 1. Konzil von Konstantinopel (381)
- von Kaiser Theodosius einberufen
- 150 Bischöfe
- die neu-Nizänische Theologie setzte sich durch
- Grundlage: Glaubendbekenntnis von Nicaea
- Frage: Ist der hl. Geist ebenso ein vollständiger Gott oder ein Geschöof des Vaters?
- Entschluss: auch dem Hl. Geist wird ein göttlicher Charakter zugesprochen
- von der lateinischen, griechischen und orientalischen Kirche anerkannt
3. Das Konzil von Ephesus (431)
- von Kaiser Theodosius II einberufen
- zentrales Thema: Gott-Logos ebenso vollständig wie der göttliche Vater
- → Problematik: vollständiger Mensch?
- Streit zwischenden alexandrinischen Schulen und den antiochenischen Schulen
- Alexandrinische Stellung: Maria die Mutter Gottes
- Antiochenische Stellung: Maria sei nur Christusgebärerin, nicht Gottesgebärerin
- Konzil von kaiserlichen Beauftrgten aufgelöst
- Cyrillus von Alexandria, Nestorius von Konstantinopel und Memno von Ephesus abgesetzt
4. Das Konzil von Chalcedon (451)
- von Kaiser Marcianus einberufen, nachdem Kaiser Theodosius II verstarb
- 350 Bischöfe
- Ziel: neue Glaubensformel ohne Unklarheiten zu schaffen
- es wurde die Annahme, dass Jesus Christus nur eine göttliche Natur hat verworfen
- Jesus ist zugleich Gott und Mensch (er hat zwei Naturen, die unvermischt, ungetrennt und unteilbar sind)
- Annerkannt von der lateinischen und der griechischen Kirche
5. Das 2. Konzil von Konstantinopel (553)
- von Kaiser Justinian I. einberufen
- Klärung des Verhältnis zwischen der göttlichen und menschlichen Natur Christi
- drei ältere chrsitliche Schriften wurden verworfen
- → Autoren wurden mit Kirchenbann belegt
- Bestätigung der Beschlüsse der ersten vier Konzilien
6. Das 3. Konzil von Konstantinopel (680- 681)
- einberufen von Kaiser Konstantin IV
- 174 Teilnehmer
- Formulierung des Christglaubens wurde zu einem Abschluss gebracht
- Monotheletismus wurde verurteilt
- Entschluss: Jesus hat zwei Naturen und auch zwei Willen (menschlichen und göttlichen)
- Annerkannt von lateinischen und griechischen Kirche
7. Das 2. Konzil von Nicaea (787)
- einberufen von Kaiserin Irene
- fordert die verehrung, aber nicht die Anbetung von ikonen im Bilderstreit
- Konzil von Hieria von 754 für ungültig erklärt und zur "Pseudosynode" erklärt
- Beschlüsse zue Bischofswahl
22. ökomenischen Konzilien der Katholischen Kirche
Jahr
Ort
Anerkennung
325
Nicaea I
Von allen christlichen Kirchen
381
Konstantinopel I
Von der lateinischen, griechischen und den orientalischen Kirchen anerkannt
431
Ephesus
451
Chalcedon
Von lateinischen und griechischen Kirche anerkannt
553
Konstantinopel II
680- 681
Konstantinopel III
787
Niceaea II
879- 880
Konstantinopel IV
Von der lateinischen Kirche anerkannt
(die kirchlichen Gemeinschaften, die aus der Reformation des 16. Jhs. hervorgegangen sind, erkannten entweder nur die ersten vier oder die ersten sieben Konzilien an.)
1123
Lateran I
1139
Lateran II
1179
Lateran III
1215
Lateran IV
1245
Lyon I
1274
Lyon II
1311- 1312
Vienne
1409
Pisa
1414- 1418
Konstanz
1431- 1449
Basel/Florenz/ Ferrara
1512- 1517
Lateran V
1545- 1563
Trient
Von der katholischen Kirche anerkannt
1869- 1870
Vatikan I
1962- 1965
Vatikan II
Konzil von Trient
- Ziel: Protestanten zurückgewinnen; Spaltung verhindern (hat nicht funktioniert)
- Ursachen für Spaltung: Misstände (z.B. Ablassbriefe) → durften nach Konzil nicht mehr für Geld erworben werden; Ablasshandel war verboten
- Festlegung: 7 Sakramente
- Ausbildung der Ämter (Bischöfe, Priester)
- "Sola scriptura" → Protestanten: Bibel ist wichtig
→ Katholiken: Tradition ist genauso wichtig (2 Quellen) - ⇒ Klarstellung und somit Trennung
2. Vatikanisches Konzil
- 21. ökomenisches Konzil
- 1962- 1965
- Symbol für Erneuerung der kath. Kirche
- einberufen von Papst Johannes XXIII., später Papst VI (ab 1963)
- wichtigen Anlass gab es nicht
- Thema: Aggiornamento (Anpassung der kath Kirche und ihr Lehre in der Welt)
- wichtige Beschlüsse: Sancrosanctum Concilium, Lumen Gentium, Unitatis Redintergratio, Nostra Aetate, Dei Verbum und Gaudium et Spes
Sacrosanctum Concilium
- SC
- über die heilige Liturgie
- Konstitution
- verabschiedet: 4.12. 1963
- Liturgie in Landessprache
- aktive Partizipation der Gläubigen
- nicht mehr mit Rücken zum Volk
Lumen Gentium
- LG
- über die Kirche
- dogmatische Konstitution
- verabschiedet: 21.11.1964
- Kirche als Volk Gottes
- Christus als Mitte der Kirche
Unitatis Redintegratio
- UR
- Dekret
- über den Ökomenismus
- verabschiedet: 21.11.1946
- verweist auf grundlegende Unterschiede der von Rom getrennten Kirchen und kirhclichen Gemeinschaften im Abendland
- würdigt aber verschiedene Gemeinsamkeiten mit anderen Konfessionen
Nostra Aetate
- NA
- Erklärung
- über die Haltung der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen
- verabschiedet: 18.11.1965
- ,,in unserer Zeit"
- erkennt wahres und heiliges in anderen Religionen an
- betätigt bleibende Erwählung des Judentums, in dem das Christentum wurzelt
- Abkehr der von dem Anspruch "extra ecclesiam nulla salus"
Dei Verbum
- DV
- Dogmatische Konstitution
- über die göttliche Offenbarung
- verabschiedet: 18.11.1965
- ,,Gottes Wort"
- Bibel als die Offenbarungsquelle
- legt Wert auf richtige Verständnisweise der hl Schrift
- eröffnet Möglichkeiten der historisch- kritischen Exegese in kath Theologie
Gaudium et Spes
- GS
- Pastoralkonstitution
- über die Kirche in der Welt dieser Zeit
- verabschiedet: 7.12.1965
- ,,Freude und Hoffnung"
- äußert sich zu Prolemen der Moderne
- notwendie Öffnung der kath Kirche angesichts der Zeichen der Zeit
Trinität
- =Dreifaltigkeit
- Wesenseinheit Gottes in dre Personen (Hypostasen): Vater (Gott der Vater), Sohn (Jesus Christus) und Heiliger Geist (Geist Gottes)
- Gott ist gleichzeitig drei und einer
- Trinitätslehre nie offenbart, aber Hinweise (z.B. Mt 28,19)