Sozialpsychologie
Lernkartei für Sozialpsychologie
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Set of flashcards Details
Flashcards | 57 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 29.12.2017 / 02.06.2019 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20171229_sozialpsychologie
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Definition Sozialpsychologie
Die wissenschaftliche Lehre von der Art und Weise, in der Denken, Fühlen und Verhalten des Menschen durch die reale oder vorgestellte Anwesenheit anderer beeinflusst werden
Definition Soziale Kognition:
Soziale Kognition ist die Art und Weise auf die der Mensch über Sich selbst du seine soziale Welt nachdenkt. Dazu gehört auch wie er soziale Informationen auswählt, interpretiert, erinnert und nutzt.
Kontrolliertes Denken
Automatisches Denken
- Erfolgt bewusst, absichtlich, willentlich, benötigt aufwand
- Erfolgt schnell, spontan, unbewusst, mühelos, unkontrolliert
Fundamentaler Attributionsfehler
(früher auch Korrespondenzverzerrung)
Die Tendenz, das menschliche Verhalten als Ausdruck von Dispositionen und Überzeugungen und nicht als von der Situation beeinflusst zu sehen.
Kognitives Schema
Mentale Strukturen, die unser Wissen über die soziale Welt ordnen
Zugänglichkeit von Schemata
Ausmass, in dem Schemata und Konzepte gedanklich im Vordergrund stehen und daher aller Wahrscheinlichkeit nach genutzt werden.
3 Gründe: früherer Erfahrung, aktuelle Ziele, gerade erlebtes
Priming
Prozess, bei dem kürzlich gemachte Erfahrungen die Zugänglichkeit eines Schemas, Persönlichkeitmerkmals (trait) oder eines Begriffs erhöhen
Sich selbst erfüllende Prophezeiung
Funktionniert so: Menschen haben eine Erwartung dazu, wie eine andere Person ist, und diese Erwartung beeinflusst ihren Umgang mit ihr. Das veranlasst die betreffende Person dazu, sich so zu Verhalten, dass es im Einklang mit den ursprünglichen Erwartungen der Menschen steht; sie erfüllt damit genau diese Erwartung
(Urteils)Heuristik
Mentale Abkürzungen, die Menschen nutzen, um schnell und effizient Urteile zu fällen
Verfügbarkeitsheuristik
Mentale Faustregel, nach der ein Urteil danach gefällt wird, wie leicht bestimmte Informationen aus dem Gedächtnis abgerufen werden können.
Repräsentativitätsheuristik
Mentale Abkürzung, über die wir etwas danach einordnen, wie ähnlich es einem Prototypen ist.
Ankerheuristik
Ein Urteil, mit dem wir uns beschäftigt haben, beeinflusst unsere nachfolgenden Urteile. Es suggeriert eine Grössenordnung, steckt einen Horizont ab. Argumente für diese Grössenordnung werden aktiviert und beeinflussen schliesslich das nachfolgende Urteil.
Analytischer Denkstil
auf die Eigenschaften der Objekte konzentrierend (westliche Kulturen)
Holistischer Denkstil
auf den Gesamtkontext konzentrierend (östliche Kulturen)
Kontrafaktisches Denken
Verändern von gewissen Aspekten der Vergangenheit um sich auszumalen, was auch/anders hätte passieren können.
Soziale Perzeption
Die Erforschung der Prozesse, mit denen man sich einen Eindruck von anderen Menschen verschafft und Schlüsse daraus zieht
Nonverbale Kommunikation
Absichtliches/unabsichtliches Kommunizieren ohne Worte. Bsp: Gesichtsausdruck, Tonfall, Gesten, Körperhaltung, Körperbewegungen, sowie der Einsatz von Gesten und Blicken.
Affektmischung
Die Art von Ausdruck die man evtl. zeigt wenn man, zum Beispiel, zugleich etwas Schreckliches und Unanständiges erzählt bekommt. Ein Teil des Gesichts drückt eine Emotion aus, ein andere Teil eine Andere.
Implizite Persönlichkeitstheorie
Besteht aus unserer Vorstellung darüber, welche Persönlichkeitsmerkmale zusammengehören.
Bsp: Freundliche warme Person muss auch grosszügig und Hilfsbereit sein
Implizite Persönlichkeitstheorie
Besteht aus unserer Vorstellung darüber, welche Persönlichkeitsmerkmale zusammengehören.
Bsp: Freundliche warme Person muss auch grosszügig und Hilfsbereit sein
Attributionstheorie
Art und Weise, wie wir bei anderen Menschen auf die Ursachen ihres Verhaltens schliessen.
Internale Attribution
Die Ursache des Verhaltens von jemandem liegt bei ihm Selbst (seiner Disposition, Persönlichkeit, Einstellung, Charakter)
Externale Attribution
Die Ursache des Verhaltens von jemandem liegt an der Situation
Kovariationsprinzip
Annahme, dass kausale Attributionen auf rationale und logische Weise vorgenommen wird. Anhand: Konsens (verhalten anderer Menschen angesichts desselben Stimulus), Distinktheit (Verhalten des Handelnden auf andere Stimuli) und Konsistenz (Gleichbleiben des Verhaltens des Handelnden gegenüber demselben Stimulus)
Interkulturelle Unterschiede
Unterschiede zwischen Kulturen.
Bsp: In Bezug auf fundamentalen Attributionsfehler:
westlich: Dispositionsbezogenes Urteil
östlich: Situationsbezogenes Urteil
Akteur-Beobachter-Divergenz
Tendenz, das Verhalten Anderer anhand der Disposition zu begründen, das eigene Verhalten aber anhand situativer Gründe
zweistufiger Prozess der Kausalattribution
Zuerst internale Attribution, dann Anpassung durch Einbezug der Situation
Perzeptuelle Salienz
Salienz: im Mittelpunkt/Fokus der Aufmerksamkeit (bzgl Wahrnehmung)
Menschen sind das, was unsere Augen und Ohren zur Kenntnis nehmen. Wir neigen dazu nur dies als Ursache des Verhaltens zu sehen.
Selbstwertschützende Attributionen
Tendenz: Erfolge für uns in Anspruch zu nehmen (internale Attribution), Schuld für Misserfolge aber durch externale Attribution anderen oder der Situation zuzuweisen.
Defensivattribution
Ereignisse werden so attribuiert, dass wichtige Überzeugungen aufrechterhalten werden können:
– Glaube an eine gerechte Welt („Er ist selber schuld“)
– unrealistischer Optimismus („Was ihm passiert ist, kann mir nicht passieren“).
Begriff des Selbst und Funktionen des Selbst
...als Selbstbeschreibung
Selbstbild: wer bin ich?
Idealselbst: wer möchte ich sein?
Sollselbst: wer sollte ich sein?
...als Selbstbewertung
Selbstwertgefühl: Bewertung der eigenen Person
Selbst als Selbstregulierung
• Das was als handlungsleitender Faktor bleibt, wenn man von den Einflüssen der Umwelt (Stimuli, Rollen, Erwartungen) abstrahiert
• Vor allem erkennbar, wenn eine Person über sich selber nachdenkt, sich Ziele oder Prioritäten setzt, Zielkonflikte zu lösen versucht, Impulse unter Kontrolle hält, u.ä.
Independente Sichtweise
Selbstdefinition aufgrund der eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen (siehe westliche Kulturen).
Sich selbst als von den anderen getrennt zu definieren und wertschätzen von Unabhängigkeit und Einzigartigkeit
Interdependente Sichtweise
Selbstdefinition basierend der Beziehung zu anderen. Berücksichtigt, dass das eigene Verhalten oft vom Denken, Fühlen und Handeln anderer bestimmt wird. Zentrale Werte sind Verbundenheit mit anderen Menschen und die gegenseitige Abhängigkeit. (Individualismus verpönt!)
Selbst-Schemata
• Unsere Bilder von uns selbst sind Teil des kognitiven Systems und als kognitive Schemata organisiert
• Diese Selbst-Schemata haben die gleiche Bedeutung wie andere kognitive Schemata.
Selbst-Referenz-Effekt
Wir erinnern uns besser an Dinge, die einen Bezug zu einem Selbst-Schema haben
Konzept der Selbstaufmerksamkeit
1) Ein Hinweisreiz lenkt die Aufmerksamkeit auf die eigene Person (siehe perzeptuelle Salienz)
2) Danach werden Standards aktiviert und das eigene Verhalten wird mit diesen Standards verglichen
3) Bei Diskrepanz zwischen Standards und Verhalten wird das Verhalten geändert oder die Selbstaufmerksamkeit vermieden.
Introspektion
Introspektion = Sich nach innen wenden eigene Gefühle, Werte, Motive…untersuchen
· Wir verlassen uns nicht so oft auf diese Informationsquelle
Selbst bei Introspektion sind uns unsere Ursachen von Gefühlen, Verhalten nicht unbedingt