Projektmanagement Geier - Kapitel 3

Prozesse und Vorgehensmodelle

Prozesse und Vorgehensmodelle


Kartei Details

Karten 39
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 28.12.2017 / 06.01.2019
Weblink
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Warum kann Projektmanagement mit Offroad-Fahren verglichen werden ? Welche Hürden treten auf ?

1 ) offenes, unsicheres Terrain ohne befestige Straßen

2) Überwinden unvorhergesehener Hürden

3) Sie brauchen den richtigen Untersatz für Ihr Vorhaben

4) Scheinbar ausweglose Situtionen sicher meistern

Was legen Vorgehensmodelle fest ?

- zeitliche Struktur  - > Definiert Phasen und Meilensteine

- Personen - > Sie definieren Rollen und deren Aktivitäten

- Dokumente - > Sie definieren Dokumentvorlagen für Projektpläne, Pflichtenhefte, Designdokumente

- Arbeitsweise -> Sie definieren Methoden und Werkzeuge

Was sind die Bestandteile eines Vorgehenmodells?

- Dokumentvorlagen

- Rollen mit Befugnissen und Pflichten

- Phasen, Aktivitäten und Meilensteine

 

Was versteht man unter Dokumentvorlagen für Projektartefakte?

Sie legen die Inhalte und das Layout der Artefakte (Projektergebnisse) fest.

Artefakte haben in der Regel eine Versionsnummer und eine Änderungshistorie -> schrittweise Entwicklung und Veränderungen nachvollziehbar

 

Wie sieht das Gliederungsschema eines Lastenheftes aus ?

1) Zielbestimmung

2) Produkteinsatz

3) Produktübersicht

4) Produktfunktionen

5) Produktdaten

6) Produktleistungen

7) Qualitätsanforderungen

8) Ergänzungen

Was sind Rollen mit Befugnissen und Pflichten?

- Aktivitäten werden von Mitarbeitern durchgeführt - > Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten erwartet

- Summe dieser Erwartungen werden durch Rollen beschrieben - > Dadurch enstehen Befugnisse und Pflichten

Beispiele für Rollen im Projekt sind ?

- Projektleiter

- Projektcontroller

- Lenkungsausschuss

- Qualitätsmanager

- Repräsentanten der Anwender beziehungsweise des Kunden

- Systemanalytiker

Was versteht man unter Methoden und Werkzeugen?

- Methoden können durch vorgegebene Werkzeuge unterstützt werden

- Beispiele für Methoden wären u.a .

  • Methoden zur Aufwandsschätzung
  • Methoden zur Qualitätssicherung
  • Methoden zur Durchführung der Projektplanung

- Beispiele für vorgegeg. Werkzeuge

  • Nutzung spezieller Anwendungssoftware (Software für das Projekt,- Risiko-, Qualitätsmanagement)

Wie arbeiten die einzelnen genannten Bestandteile zusammen ?

Vorhandene gegebene Artefakte

Mitarbeiter Y mit Rolle X                                                 

Methoden, Richtilinien, Konventionen, Muster, Checklisten

Werkzeuge

=> durch das Zusammenspiel der einzelnen Bestandteile entsteht ein geändertes bzw. neues Artefakt

Wie sieht der Zusammenhang zwischen den Bestandteilen entlang der einzelnen Phasen aus ?

Der typische Projektablauf besteht aus folgenden Phasen:

Projektvorbereitung->Konzeption->Spezifikation->Realisierung->Implementierung->Betrieb

Je nach Phase unterscheiden sich die verwendeten Methoden, die angestrebten Meilensteine, die Vorlagendokumente und die von den Mitarbeitern auszufüllenden Rollen und Aufgaben

Wozu gibt es Vorgehensmodelle ?

Damit das Rad nicht neu erfunden werden muss

  • Erfahrungen sammeln und nutzen
  • Sicherheit, das Richtige zur richtigen Zeit zu tun
  • Vorlage für die tägliche Arbeit

Zur Positionsbestimmung

  • Frühzeitige Erkennungen von Problemen
  • Transparenz im Projekt (Zeit, Kosten, Qualität)

Für was dient das Vorgehensmodell als wichtige Basis ?

- Projektplanung => Wie komme ich erfahrungsgemäß am besten von X nach Y ?

- Assessment => Bin ich vom Weg abgekommen?

- Performance-Analyse => Wie gut laufe ich den Weg ?

- Verbesserungen => Wie könnte ich durch Bauen neuer Straßen den Verkehrsfluss optimieren?

Was sind die Vorteile von Vorgehensmodellen?

  1. Sicherheit, das Richtige zur richtigen Zeit zu tun
  2. Vorgabe für die tägliche Projektarbeit
  3. Bieten Transparenz bzgl. Aufwand und Qualität
  4. Wegbeschreibung erlaubt Positionsbestimmung

Was sind sequentielle Vorgehensmodelle?

Reduzieren die Planungskomplexität auf ein Minimum

▪ Feedback erfolgt erst in späten Projektphasen (wie z.B. die Implementierungsoder

Testphase)

Risiko sinkender Nutzerakzeptanz durch mangelnder Umsetzung von

Spezifikationen

▪ Schnell erfassbar, wodurch sich wenig Managementaufwand ergibt

▪ Dokumenten- statt produktgetriebener Ansatz (Dokumente statt Lieferobjekte)

Welche Phasen umfasst das Stagewise Model ?

Welche Schritte umfasst das Wasserfall-Modell?

Wie sieht das V-Modell aus ?

https://picload.org/view/ddaloadl/dasv-modell.png.html

Welche Eigenschaften heben das V-Modell XT hervor ?

Modulare Bausteine aus denen das Vorgehensmodell aufgebaut ist

Kapselt Rollen, Produkte, Aktivitäten, Themen und Arbeitsschritte

Kann eigenständig verwendet werden

(ggf. Abhängigkeiten zu anderen Vorgehensbausteinen berücksichtigen)

Wie sieht die Projektdurchführung bei Vorgehensmodellen aus ?

▪Vorgehensbausteine legen keine konkreten Reihenfolgen fest

▪Projektdurchführungsstrategie (PDS) legt die Reihenfolge von zu erreichenden

Projektstufen fest

das Ende einer Projektstufe ist mit einem Entscheidungspunkt versehen

zu Entscheidungspunkten sind eine Menge zu erstellenden / zu überprüfenden

Dokumente angegeben

▪Unterschiedliche PDS verfügbar

Was bedeutet Tailoring beim V-Modell XT?

Anpassung an Projektgegebenheiten

Vermeidung von unnötigen Dokumenten und Aktivitäten

Sicherstellen, dass wichtige Dokumente erstellt werden

V-Modell-Kern muss immer angewendet werden

Abhängig von zu erfragenden Projektmerkmalen

Anwendungsprofile legen die verbindlichen Vorgehensbausteine fest

Statisches Tailoring zu Projektbeginn

Dynamisches Tailoring

während des Projektes durch Produktabhängigkeiten

Was sind zusammenfassend die Vorteile von sequentiellen Vorgehensmodellen?

  • Reduktion der Komplexität durch Trennung von Teilaufgaben leicht zu organisieren / managen
  • Externe und hierarchische Kontrolle ist
  • vorgesehen und gut möglich

Was sind zusammenfassend die Nachteile sequentieller Vorgehensmodelle ?

• Feedback erst nach Auslieferung der

Software

• Trennung von Spezifikation und

Implementierung kostet Zeit

• Akzeptanz durch Nutzer eher gering,

Planungsaufwand jedoch hoch

Was sind Eignungsgebiete von sequentiellen Vorgehensmodellen?

  • Systeme und Produkte, bei denen alle Anforderungen von Beginn an bekannt und realtiv unveränderlich sind

Welche typische Probleme können beim Wasserfall und V-Modell auftreten?

Vollständige Spezifizierung von Anforderungen zu Projektbeginn

Mangelnde Koordination zwischen Entwicklern und Anwendern

Präsentation des Projektergebnisses erst nach Fertigstellung

Theoretische Überprüfung der Machbarkeit ist problematisch

Wie können die genannten Probleme beim Wasserfall & V-Modell vermieden werden?

=> Durch den Einsatz von Prototypen

Vorteile:

  • Frühzeitige Klärung relevanter Anforderungen
  • Unterstützung bei Diskussion und Entscheidungsfindung
  • Überprüfung der Machbarkeit

Welche Varianten von Prototypen gibt es ?

  • Demonstrationsprototyp
  • Prototyp im engen Sinne
  • Labormuster
  • Pilotsystem

Was unterscheidet den horizontalen vom vertikalen Prototypen?

=> Horizontaler Prototyp: Implementierung einer kompletten Systemebene, z.B. Benutzerschnittstelle

=> vertikaler Prototyp: Implementierung ausgewählter Teile des Systems durch alle Systemebenen

 

- Grafik einfügen S. 39-

Was kennzeichnet den Demonstrationsprototypen?

• dient zur Auftragsakquisition

• vermittelt Auftraggeber einen Eindruck, wie Produkt aussehen kann

• Einschränkungen des Prototypen gegenüber dem Endprodukt deutlich für

den Kunden erkennbar

• Im Rahmen des rapid prototyping werden diese Prototypen i.d.R.

weggeworfen („Wegwerf-Prototyp“)

Was kennzeichnet den Prototypen im engeren Sinne?

• wird parallel zur Modellierung des Anwendungsbereichs erstellt, um

Aspekte der Benutzeroberfläche oder Teilfunktionen zu veranschaulichen

• dient dazu, den Anwendungsbereiche zu analysieren

• ist provisorisches, ablauffähiges Software-System

Was kennzeichnet das Labormuster als Prototypen?

• Beantwortet Fragen zur Konstruktionsalternativen

• demonstriert die grundsätzliche Umsetzbarkeit für das Entwicklerteam

und Endbenutzer nimmt nicht an Evaluation teil

• Modellierte Aspekte sind zum Beispiel Architekturlösungen oder

Teilfunktionalitäten, die technisch vergleichbar sind mit späterem Produkt

Was kennzeichnet das Pilotsystem als Prototypen?

• dient nicht nur der experimentellen Erprobung und Veranschaulichung,

sondern ist als ablauffähiges System der Kern des Software-Produkts

• Übergang von Pilotsystem zum endgültigen Produkt ist fließend

• Entwicklung vom Prototypen zum Pilotsystem geschieht in Zyklen (iterativ)

In welchen Phasen des Wasserfallmodells werden welche Prototypen verwendet?

Erklären Sie das Spiralmodell und beschreiben Sie den Ablauf!

Was geschieht während eines Zyklus des Spiralmodells ? (allgemein)

Risikogetriebenes Modell: Oberstes Ziel ist die Minimierung von Risiken

Iterativer Zyklus durch dieselben Schritte 1–4, der als Spirale dargestellt wird

Die Ziele des nächsten Zyklus werden aus den Ergebnissen des letzten Zyklus

abgeleitet

Die Fläche, die von der Spirale abgedeckt wird repräsentiert die aufgelaufenen

Entwicklungskosten

Was bedeutet der Winkel in der Spirale eines Zyklusses und welches Ziel möchte man mit der Anwendung des Spiralmodells erreichen?

  • Der Winkel zeigt den Fortschritt im jeweiligen Zyklus an

 

  • Ziel: Halte die Spirale so eng wie möglich und erreiche so die Entwicklungsziele mit min. Kosten 

Erklären bzw. beschreiben Sie den RUP (Rational Unified Process) !

- Ist ein kommerzielles Produkt (UP) von Rational, welches ein Vorgehensmodell zur Softwareentwicklung beinhaltet u. die dazugehörigen Softwareentwicklungsprogramme

Das Bundle besteht aus:

  • Prozessspezifikation
  • Weboberfläche als Beschreibungsform
  • Tool-Chain von IBM/Rational

Nennen Sie die 6 Best Practices bei RUP:

 

Anforderungsmanagement (z.B. durch Use-Cases)

Iterative Entwicklung

Visuelle Modellierung

Qualitätskontrolle („Continuously verify software quality“)

Architekturorientierung

Change- und Konfigurationsmanagement

 

Wie unterscheidet sich Formalisierungsgrad von Vorgehensmodellen ?