Einführung in die politische Philosophie
Einführung in die politische Philosophie, Universität Zürich
Einführung in die politische Philosophie, Universität Zürich
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Utilisateurs | 19 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Philosophie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 18.12.2017 / 28.09.2019 |
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distributive (verteilende) Gerechtigkeit
Verteilung von Ämtern, Gütern, Rechten, Pflichten
Ziel: geometrische Verhältnismässigkeit; gewichtete Gleichheit der Verteilung
Abhängig von Eigenschaften der Person
Herausforderung: für unterschiedliche Verteilungsgegenstände jeweils relevante Verteilungskriterien zu finden
mögliche Verteilungskriterien der distributiven Gerechtigkeit
strikte Gleichheit
Verdienst
Bedarf (Marx)
Gesellschaftlicher Gesamtnutzen oder durchschnittliche individuelle Nutzenssteigerung (Utilitarismus)
Zustimmung; Zustimmungswürdigkeit (Rawls)
Definition Utilitarismus
Nutzenprinzip: Eine Handlung ist moralisch richtig, wenn und nur wenn sie den grösstmöglichen Nutzen für die grösste Zahl verursacht
nur Konsequenzen des Handels oder Regeln sind relevant
Vertreter: Adam Smith
Annahmen Utilitarismus
1. Moralische Richtigkeit als Funktion des in sich Guten; das in sich Gute ist logisch unabhängig vom moralisch Richtigen
2. Rationalitätsgebot: Maximierung dieser Funktion
3. Verallgemeinerung: Was für jeden Einzelnen von uns gilt, gilt genauso für alle zusamme
-->nach bestmöglicher Bilanz des in sich Guten für die Gesamtheit streben
--> Handlung oder Regel ist dann und nur dann geboten, wenn sie ein Übergewicht an guten gegenüber schlechten Folgen im Hinblick auf einen Zweck hervorbringt
Pareto-Besser
Zustand A ist besser als Zustand B, wenn mindestens ein Individuum besser gestellt ist, ohne dass ein anderes Individuum schlechter gestellt werden müsste
Pareto-Optimum
Zustand, in dem es nicht möglich ist, ein Individuum besser zu stellen, ohne gleichzeitig ein anderes schlechter zu stellen
Utilitaristische Wohlfahrtsfunktion
addiert den Nutzen eines jeden Individuums zu einem gesellschaftlichen Gesamtnutzen
- alle werden gleich behandelt ohne Berücksichtigung ihres Ausgangszustads von Nutze: eine zusätzliche Nahrungseiheit für eine verhungernde Person ist gleich wie eine für einen Millionär
intermediäre Wohlfahrtsfunktion
Mit zunehmener Ungleichheit muss der Nutzen für die relativ Reichen zunehmen, u den Verlust von Nutzen der relativ Armen zu kompensieren (einem Reichen muss im Verhältnis viel mehr gegeben werden als den Armen, daher lohnt es sich mehr 1.- einem Armen zu geben)
Wer sagte "Jeder Mensch besitzt eine aus der Gerechtigkeit entspringende Unverletzlichkeit, die auch im Namen des Wohles der ganzen Gesellschaft nicht aufgehoben werden kann...daher lässt es die Gerechtigkeit nicht zu, dass der Verlust der Freiheit bei einigen durch ein grösseres Wohl für andere wettgemacht wird."?
John Rawls
Schleier des Nichtwissens
1. unvollständige Information
2. Jede Person kennt die möglichen sozialen Positionen und prüft, welche Prinzipien akzeptabel sind ohne zu wissen, in welcher dieser Laen sie sich befinden wird
3. Kennt allgemeine Ansichten über Gesellschaften, Wirtschaftssysteme etc.
4. Kennt die zu verteileden Grundgüter (primary goods)
primary goods
Dinge, von denen man annimmt, dass sie ein vernünftiger Mensch haben möchte, was auch immer er sonst haben möchte
zb Rechte, Freiheiten, Chancen, Einkommen, Vermögen, Selbstwertgefühl
Prizipien der Gerechtigkeit nach Rawls
1. Freiheitsprinzip
2a. Differenzprinzip
2b. Prinzip der fairen Chancengleichheit
absoluter Vorrang von 1
Vorrang von 2b gegenüber 2a
Freiheitsprinzip
Jedermann soll gleiches Recht auf das umfangreichste System gleicher Grundfreiheiten haben, das mit dem gleichen System für alle anderen verträglich ist
Verteilung von Rechten und Freiheiten
Grenzen individueller Rechte und Freiheiten bestehen in den Rechten und Freiheiten jeder anderen Person
Differenzprinzip
soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten müssen den am wenigsten Begünstigten den grösstmöglichen Vorteil bringen
Besserstellung eines Individuums ist nur dann gerechtfertigt, wenn dadurch auch die Situation des am schlechtesten gestellten Individuums verbessert wird
Prinzip der fairen Chancengleichheit
soziale und wirschaftliche Ungleichheiten müssen mit Ämtern und Positionen verbunden sein, die allen gemäss fairer Chancengleicheit offen stehen
Maximin-Regel
Man wird sich hinter dem Schleier des Nichtwissens für jene Alternative entscheiden, deren schlechstmögliches Ergebnis besser als das aller anderen Alternativen ist
Millers Gründe zugunsten der Werthaltigkeit des Nationalstaates
Gemeinsame Identitt und politisches Gemeinschaftsgefühl im Nationalstaat favorisieren:
1. Demoktratiefähigkeit
- losers consent
-Vertrauen zwischen Gleichartigen
2. soziale Gerechtigkeit
- Institutionelle Fähigkeit des Transfers
- Bereitschaft zur Transferzahlung
ethischer Kosmopolitismus
betrifft individuelles Verhalten und Einstellung zu globalen Problemen
gleiche Gewichtung der Interessen aller Menschen (unabhängig von Rasse, Religion etc)
nationale Politik zur Förderung globaler Gerechtigkeit
Definition Terrorismus (Walzer)
das bewusste Töten Unschuldiger, die zufällig am falschen Ort sind, um einer ganzen Bevölkerung Furcht einzujagen und ihre Regierung unter Druck zu setzen
Definition Staatsterrorismus
das bewusste Töten von Unschuldigen, die zufällig am falschen Ort sind, um einer ganzen Bevölkerung Furch einzujagen und ihre Regierung unter Druck zu setzen
und
von diktatorischen und totalitären Regimes gegen ihr eigenes Volk eingesetzt, um Furcht zu verbreiten und eine politische Opposition im Keim zu ersticken
Definition Terrorismus im Krieg
Töten von Zivilisten in so grosser Zahl, dass ihre Regierungen zur Kapitulation gezwugen sind
wer sagte "the war is always judged twiche, first with reference to the reasons states have for fighting, secondly with reference to the means they adopt. The first kind is adjectival in character: we say that a particular war is just or unjust. The second one is adverbial: we say that the war is being fought justly or unjustly. Distinuguishing jus ad bellum, the justice of war, from jus in bello, justice in war"?
Michael Walzer
ius ad bellum
gerechter Grund (Selbstverteidigung, Intervention bei Verletzung von Menschenrechten, Befreiungskampf)
legitime Autorität (Regierung souveräner Staate, Sichherheitsrat UN)
rechte Absicht (was ist mit higgen agenda?, nur status quo wiederherstellen oder Pflicht zu langfristigem Engagement?)
letztes Mittel (ultima ration)
vernüftige Aussicht auf Erfolg
Verhältnismässigkeit der Güter (positive Folgen eines militärischen Eingriffs müssen die negativen bei weitem übertreffen)
ius in bello
Verhältnismässigkeit der Mittel
Non-Kombattanten-Immunitt
Behandlung Kriegsgefangener
Schutzpflicht besetzter Gebiete
Definition humanitäre Intervention
Drohung oder Anwendung vo grenzenüberschreitender militärischer Gewalt durch einen Staat oder eine Staatengruppe mit dem Ziel massive ud elementare Verletzugen vo Menschenrechten zu verhinder oder zu beenden und zwar ohne Einwilligung des angegriffenen Staates
Kriterien der humanitärer Intervention
1. gerechter Grund: Verletzung grundlegender Menschenrechte
2. legitime Autorität: UN-Sicherheitsrat oder regionale Organisation kollektiver Sicherheit
3. ultima ratio
4. rechte Absicht: Schutz vor massiver Verletzung von Menschenrechten
5. vernünftige Aussicht auf Erfolg
wer sagte "nun spricht die moralisch-praktische Vernunft in uns ihr unwiderstehliches Veto aus: Es soll kein Krieg sein...denn das ist nicht die Art wie jedermann sein Recht suchen soll"?
Kant
wer sagte "die Solidarität, die so geschaffen wird, wird bekunden, dass jeder Krieg zwischen Frankreich und Deutschland nicht nur undenkbar, sondern materiell unmöglich wird"?
Robert Schuman
Definition ziviler Ungehorsam (Bedau)
öffentliche
gewaltlose
gewissensbestimmte
gesetzeswidrige Handlung
die gewöhnlich eine Änderung der Gesetze oder der Regierungspolitik herbeiführen soll
Zusatzbedingungen für ZU gemäss Habermann und Rawls
1. nur für Fälle schwerwiegender Ungerechtigkeit/Verteidigung von Grundprinzipien
2. alle legalen Einflussmöglichkeiten sind erschöpft
3. Verfassungsordnung als Ganzes darf nicht gefährdet werden
4. öffentliche Ankündigung und Kalkulierbarkeit für Polizei und Aktivisten
5. Zurückhaltung auf Seiten von Aktivisten und Staat
hermeneutisch
reflexive Urteile über Identität, über Prozesse des Verstehens von Sinn, über subjektive Erlebnisgebundenheit der Vorverständnisse; Wissen als Prozess der ständigen Revision von Vorverständnisse; Interpretation, Gewichtung von Fakten
Definition Engel, moralisch vollkommene Wesen
1. sein System moralischer Überzeugungen ist konsistenz und komplett: es enthält alle wahren und nur wahre moralische Überzeugunen
2. Handelt immer bewusst gemäss seinen moralischen Überzeugungen
3. Wesen mit beschränkten kognitiven Kapazitäten und unvollständiger Information