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Flashcards 164
Students 11
Language Deutsch
Category Theology
Level University
Created / Updated 11.12.2017 / 16.12.2019
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Erklären Sie beispielhaft, warum die Sure al-Fatiha auch die „Mutter des Koran“ genannt wird!

[Al-Fatiha = die Eröffnende = die erste Sure = besondere Bedeutung; erhält in kondensierter Form überdies zentrale Elemente des islamischen Glaubens, z.B. Glauben an Gott als den Gnädigen und Barmherzigen einerseits, Richter andererseits etc. = mindestens ein Beispiel]

Worin besteht die besondere Herausforderung bei der Übersetzung des Korans?

[Zusammenhang Offenbarung – Unvergleichbarkeit – Göttlichkeit der Sprache; Bezug auf Problematik von Übersetzung in eine andere Sprache – Hinweis, wie dennoch versucht werden kann, die mit der Sprache einhergehenden Empfindungen in eine andere Zielsprache zu übertragen.]

Informieren Sie über die Praxis des Zakat!

Die Zakāt (arabisch زكاة, DMG Zakāh ‚Reinheit, Lauterkeit, Zuwachs‘) ist die für Muslime verpflichtende Abgabe eines bestimmten Anteils ihres Besitzes an Bedürftige [Bedingung: Mindesteinkommen (je nach Lebensstandard des Heimatlandes); Prozentsatz: ca. 2,5% des Vermögens, das nicht für das tägliche Leben gebraucht wird]

quellen Mohammed

QuellenlageDürftig, basiert auf muslimische Quellen: • Koran• Prophetenbiografie (sira) des arabischen Historikers Ibn Ishaq (704–767), der aus dem Leben Mohammeds und der ersten muslimischen Gemeinde berichtet• genealogische, biografische und geografische Werke arabisch-islamischer Autoren

Mohammed: Geburt, Kindheit und Heirat in Mekka

• Geburt um 570 n.Z. in Mekka auf Arabischer Halbinsel von Mohammed ibn Abdallah (Mekka wichtiger Wallfahrtsort mit Kultstätte der Kaaba)• Koran sagt, dass er eine schwierige Kindheit hatte (Vater vor seiner Geburt tot, Mutter starb als er sechs war)• Mit ca. 25 Jahren heiratete er die viel ältere, vermögende und verwitwete Kauffrau Chadidscha.

Mohammed: Offenbarung

• In seinem 40. Lebensjahr soll er während einer Meditation auf dem Berg Hira nahe Mekka sein erstes Offenbarungserlebnis gehabt haben.• Bis zu seinem Tod weitere Auditionen (Stimmen vom Himmel) und Visionen• Anfänglich skeptisch, dann immer mehr davon überzeugt, dass Offenbarungen von Gott waren (islamische Überlieferung: Chadidscha soll ihn bestärkt haben, die Botschaften als Gottesbotschaften zu sehen=• Erste öffentliche Auftritte in Mekka: nicht politischer Führer, sondern Mahner und Warner im Auftrag Gottes (Abkehr von Polytheismus und Umkehr von bisherigen religiösen Riten, Warnung vor jüngstem Gericht)

Mohammed: Krise in Mekka und Hidschra nach Medina

• In Mekka nur wenige Personen von seinen prophetischen Botschaften überzeugt Desinteresse; Spott; offene Feindschaften jährliche Pilgerfahrten arabischer Stämme nach Mekka wichtige Einnahmequelle für die Stadt seine Kritik am altarabischen Religionssystem war Gefährdung der wirtschaftlichen Grundlage der Stadt• Auswanderung im Jahr 622 nach Medina (Oasensiedlung, 300 km nördlich) mit kleiner Schar seiner Anhänger• Hidschra (Tag der Auswanderung nach Medina): Beginn islamische Zeitrechnung• Medina: Mohammed religiöse und politische Autorität ‹Gesandter Gottes› (rasul Allah) grosser Erfolg als Prophet und politischer Führer• Mehrere blutige Schlachten gegen Widersacher aus Mekka• Namen als Vermittler und Schlichter und bis dahin verfeindeten arabischen Stämmen• Endgültiger Triumph als Prophet und politischer Führer 630: Eingliederung Mekka in sein Machtbereich• Zw. 630 und 631 trat der grösste Teil arabischer Stämme zum Islam• Anerkennung Mohammed als Propheten

Mohammed: Tod und Nachwirkung

• Tod am Montag, dem 8. Juni 632 (musl. Überlieferung• Prophetischer Werdegang (über 20 Jahre lang) ist für gläubige Muslime bis heute vorbildlich wird weltweit von Muslimen „Schönes Vorbild“ genannt• Koran betont, dass Mohammed ein gewöhnlicher Mensch ohne übernatürliche oder göttliche Kräfte war vertraute seinen Lebensweg Gottes alleiniger Vorsehung und Fürsorge an

Koran

• erste und wichtigste Quelle (wörtlich: Vortrag, Rezitation; vom arab. qara’a = vortragen, rezitieren) • 114 Suren (Kapiteln), welche der Länge nach in abnehmender Folge geordnet sind (Ausnahme : kurze erste Sure, die sog. fatiha («die Eröffnende»)) • Offenbarungen, die Mohammed, von Gott empfangen haben soll, vermittelt durch den Engel Gabriel • 114 Suren weder chronologisch noch thematisch angeordnet• Inhalt: Warnungen vor dem Jüngsten Gericht, Ermahnungen zur Umkehr, Propheten- und Straflegenden, Empfehlungen ethisch-moralischen Charakters und Vorschriften zum Ehe-, Familien- und Erbrecht • Unmittelbares, nicht von Menschenhand verfasstes, Wort Gottes (Bibel für viele Juden und Christen göttlich inspiriert, aber von Menschen verfasst)

Die Sunna

• wörtlich «Brauch» oder «überkommene Norm»• als vorbildlich angesehene Lebenspraxis des Propheten Mohammed gemeint (verbindlichen Verhaltensnorm für alle Muslime)• Für Menschen in Gebieten, die zum Islam übertraten (nach M. Tod rasche Verbreitung) stellte sich die Frage, wie sie ihr Leben korrekt bzw. im islamischen Sinne ausrichten sollten• Koran wenige konkrete Hinweise für Alltags- und Rechtsdinge (nur sehr allgemeine ethisch-moralische Empfehlungen) aber Empfehlung, sich an M. Lebensweg zu halten• Sunna: vorbildlicher und Norm setzender Weg des Propheten Mohammed• Ahadith (Plural von Hadith, arab. Bericht, Erzählung): Art und Weise, wie er diesen Weg ging (seine konkreten Handlungen, Verhaltensweisen und Aussagen), sind dort niedergeschrieben• Keine allgemein akzeptierte Festlegung, welcher Hadith echt und welcher nicht. Mehrere Generationen mündlich aufgeliefert, bevor verschriftlicht. • Wahrheit erkennt man nicht an Inhalt, nicht an innerer Logik oder Übereinstimmung mit islamischer Lehre, sondern an Glaubwürdigkeit der Personen, die Hadith überlieferten• Untersuchung Glaubwürdigkeit dieser Personen: Wichtiger Zweig islamischer "Wissenschaft"

5 Säulen des Islam

°Glaubensbekenntnis (shahada) °Pflichtgebet (salat) °Fasten (saum) °Pflichtabgabe (zakat) °Wallfahrt nach meka (hadsch)

Sunniten

85 - 90 %Arab. Sunna = Brauch, Alltagshandlungwird im Islam für das vorbildliche Leben Mohammeds verwendetMohammed starb ohne Nachfolger für die Führung der muslimischen Gemeinschaft bestimmt zu haben. Führung der Muslime übernahmen die "Rechtgeleiteten Kalifen" (arab. Kalif = Stellvertreter M.). Nach Ermordung des dritten Kalifen Streit. Zwar vierter Kalif Ali ibn Talib gewählt (Schwiegersohn von Mohammed), jedoch nicht von ganzer Gemeinde unterstützt. Wurde auch ermordet 661. Überzeugung: Jeder Muslim kann aufgrund seiner Fähigkeit und Begabung Führer der islamischen Glaubensgemeinschaft werden

Shiiten

10 - 15 %Arab. Shiat Ali = Die Partei Alis Überzeugung: Diese Aufgabe und Ehre kann ausschliesslich ein männlicher Nachkomme aus der Ehe zwischen Ali (dem vierten Kalifen nach Mohammed) und Fatima (der Tochter von Mohammed) zu. Heutiges Iran und SüdirakMinderheitengruppen in Libanon, Bahrain und in Küstenregionen der arabischen GolfländerAshura: Höchstes Fest der Schiiten, Todestag Husseins in Erinnerung an Märtyrer Ali und Hussein geisseln sich junge Männer die nackten Rücken.

Aleviten

• Entstehung zw. 13. und 16. Jhdt. In Anatolien (Türkei)• Türk. Alevi = Anhänger von Ali• Sie verehren wie die Schiiten Ali (Schwiegersohn Mohammeds), werden dennoch von Schiiten wie Sunniten abgelehnt• Bekennen sich zum Islam• Keine Pflege von Gottes-, Koran- und Gesetzesverständnis (deutlicher Unterschied zu Schiiten und Sunniten)• Betonen zwar Einheit und Schöpferkraft Gottes, doch für sie Gott in der gesamten Natur, auch im Menschen• Ablehnung Scharia, kennen keine Pflichtgebete und haben keine Moschee. Zum Beten kein besonderer Raum oder besondere Zeit --> Jede_r darf beten, wann, wo und wie er oder sie will• Koran kein Gesetzbuch, sondern Niederschrift von Offenbarungen --> kritisch gelesen und interpretiert• Zentrum: Mensch als eigenverantwortliches Wesen und sein Verhältnis zum Mitmenschen• In Türkei 15 - 25 % der Bevölkerung

Sufismus – islamische Mystik

• mystische Religion, die Gottesglauben mit Gotteserfahrung zu ergänzen sucht• 7. und 8. Jhdt. Asketen, die sich von Welt abwandten, um sich Gott hinzugeben• arab. tasawwuf = Mystik; Sufi = einzelner Mystiker• Zentral: Verinnerlichung Eingott-Glaubens bis zur völligen Vereinigung mit Gott• Für Erreichung Ziel Ekstasetechniken: Meditation, Musik, Gesang• Seit 12. und 13. Jhdt. feste Organisationsstrukturen: Orden, Bruderschaften, die sich meist um einen spirituellen Meister, den schaich, gruppierten• Bruderschaften wichtige Rolle der islamischen Kultur und bei Ausbreitung des Islam• in vielen muslimischen Gesellschaften Sufi-Bruderschaften und Sufi-Praktiken von grosser Bedeutung für Kultur und Gesellschaft

Salafismus

• Ziel: frommen „Altvorderen“ (arabisch: salaf) nachzufolgen, das heißt den Genossen des Propheten Muhammad und den Muslimen der ersten Jahrzehnte nach seinem Tod im Jahr 632 n.Chr.• Im 19. Jhdt. Entstanden• Ziel: Reform des Islams durch Besinnung auf Quellen des Islams, v.a. Koran und Sunna• Zwei Formen der Rückbesinnung:o Moderne Auslegung des Islams (Überzeugung, dass Islam und Moderne aufs Beste zueinander passen)o Rückwärtsgewandter, fundamentalistischer Islam In Deutschland zurzeit drei Formen: • Puristischen Salafisten geht es in erster Linie darum, das, was sie für den "rechten Islam" halten, zu leben.• Politische Salafisten sind bestrebt, diesen "rechten Islam" zur Grundlage des Staates zu machen.• Djihadistische Salafisten wie die sogenannte „Sauerland-Gruppe“ , der Frankfurter Attentäter Arid Uka und jüngst die Londoner Attentäter Michael Adebolajo und Michael Adebowale sind bereit, zur Durchsetzung dessen, was sie für "Islam" halten, Menschen zu erschießen oder Bomben zu legen.

Kopftuchthematik Schweiz

• Für die einen ein Zeichen für Unterdrückung der Frau, für andere Ausdruck der verfassungsrechtlich garantierten Religions- und Glaubensfreiheit• 1996 Bundesgericht hat einer Genfer Primarlehrer (zum Islam konvertiert) verboten, während des Unterrichts ein Kopftuch zu tragen• 1999 Genfer Unispitäler verweigerten muslimischen Medizinstudentinnen das Praktikum, wenn sie das Kopftuch während der Arbeit tragen wollten• Generell Regel in der CH: Lehrerinnen dürfen an öffentlichen Schulen kein Kopftuch tragen, muslimische Schülerinnen schon• Islamische Welt: Uneinigkeit, Koran ist nicht eindeutig. • Muslimische Frauen tragen Kopftuch aus sehr unterschiedlichen Gründen: o Symbol des religiösen Selbstverständnis und Gruppenzugehörigkeito Zeichen religiöser Emanzipationo Individueller Selbstausdruck (Mode-Accessoire)o Staatlich verordnete Vorschrift (z.B. Iran)o Erwartung des familiären und sozialen Umfeldso Persönlicher Ausdruck des Protestes gegen vom Westen geprägten Zeitgeist (Frau wird zum Lustobjekt degradiert)• Islamkritiker: Schreiben oft Bedeutung zu, die für die allermeisten nicht gilt: Radikaler Islam (Islamismus), Unterdrückung der Frau, Integrationsverweigerung

Minarettthematik Schweiz

• Ausdruck sichtbarer Religiosität der Muslime• Erste Moscheen in CH: ZH (1963), GE (1978). Damals kein Problem, positives Medienecho, Vertreter der CH Politik anwesend• Nach 11. September 2001 Misstrauen gegenüber Muslimen• Bsp.: Baugesuch für Minarett in Wangen b. O., Langenthal und in Will SG führte zu Protesten, die von Lokalpolitik aufgenommen wurden• Schweizweit Minarettdebatte zu Politikum, 2009 Volksinitiative "Gegen Bau von Minaretten" überraschend deutlich angenommen• Erinnerung an Kulturkampf zwischen Katholizismus und Protestantismus, wo es bis ins 20. Jhdt. Unmöglich war, in protestantischen Gebieten katholische Kirchen zu bauen und umgekehrt.

Islam /Schweiz

• Fragestellung nach religiös-kulturellen und gesellschafts-politischen Identität der Mehrheitsgesellschaft• Frage nach Integrationsfähigkeit und -willen der in CH lebenden Muslime• Oft Verdacht, dass Muslime in CH eine islamische Parallelgesellschaft errichten wollen, in der islamische Rechtsnormen über schweizerischer steht• Folgende Punkte für sachgerechte und faktenbezogene Diskussion: o Mehrheit der Muslime in CH moderater Islam (die meisten Herkunftsländer laizistisch)o Mehrheit der Muslime in CH individuelles, distanziertes Verhältnis (Vordergrund: Da Zugehörigkeitsgefühl und nicht Vorschriften)o Koran und Scharia liefern keine fertigen Rezepte für Islam in CH. Auch Muslime oft intensiv und kontrovers darüber diskutiert, was es bedeutet, als Muslim_in in CH zu lebeno Moscheen mit Minaretten und eigene Friedhöfe zeigen, dass viele dauerhaft in der CH bleiben wollen (auch über Tod hinaus)o Homogene kulturelle Gesellschaften sind schon lange vorbei• Ängste und Verunsicherung der Mehrheitsbevölkerung ernst nehmen• Bedeutung von Identität im 21. Jhdt. muss von beiden Seiten noch gelernt werden• Pluralistische Gesellschaft: Wichtig, Differenzen anzuerkennen

Dschihad

wörtlich: «die Anstrengung/der Kampf auf dem Wege Gottes». Der Begriff steht für alle religiösen Anstrengungen, vom Koranstudium bis zum kämpferischen Einsatz im Krieg (oder evtl. auf dem Schlachtfeld

Islamismus (arab. Islamiyya)

moderne politische Bewegung, die die Errichtung eines islamischen Staatswesens, die Einführung der →Scharia (islamisches Recht) und die Besinnung auf die Normen des Propheten Mohammed und der ersten vier Kalifen (Sunna) anstrebt.

Kibla

Gebetsrichtung, die die Gläubigen einnehmen sollen, meist durch eine Nische in der →Moschee markiert. Ursprünglich beteten die Muslime in Richtung →Jerusalems. 624 schrieb der Prophet dann vor, sich beim Gebet in Richtung der →Ka’aba in →Mekka zu wenden.

Umma

die religiöse Gemeinschaft aller → Muslime, wie sie besonders während der →Hadsch erfahren wird, wo Muslime aus der ganzen Welt in →Mekka zusammenkommen.

Drei Juwelen des Buddhismus

Zuflucht zu Buddha, Zuflucht zum Dharma, Zuflucht zum Sangha

Zuflucht zum Buddha

• Vertrauen in Buddha und seine Einsicht, wie Erlösung zu finden ist. Buddha als Arzt, der die Krankheit diagnostiziert und das Medikament verschreibt. • Schlüsselszene: Buddha unter dem Feigenbaum in Bodh-GayaSiddharta Gautama wird sich seiner Vorleben bewusst, erreicht das Nirwana und erkennt die vier edlen Wahrheiten; er wird zum Buddha (zum „Erleuchteten“), zum Vertreter des „mittleren Weges“ (zwischen Sinnenlust und strenger Askese). • Buddha als Richtschnur, Lehrer, Erlöser: der Erleuchtete, der die Einsicht in die Welt und die Einsicht in die Erlösung aus ihr hervorgebracht hat (so heute noch im Theravada-Buddhismus). • Daneben kommt es zur Ausbildung weiterer Buddha- Vorstellungen, z. T. zu Vergöttlichungen (mit Verehrung und Anbetung) und einer Art „Buddhologie“, im Rahmen derer Buddha eine transzendente Existenz zugeschrieben wird. Es gibt auch die Vorstellung einer „messianischen“ Wiederkehr Buddhas (als Buddha Maitreya). • Das Mahayana kennt das Ideal des Bodhisattva (satva: Wesen; bodhi: Erwachen), des Anhängers, der selbst Buddha werden möchte, um anderen den Weg zur Erlösung zu zeigen – und der deswegen den Eintritt ins Nirwana aufschiebt. • Der Theravada-Buddhismus vertritt das Ideal des Arhat: hier geht es darum, die Buddhaschaft durch Eintritt ins Nirwana zu erreichen.

Zuflucht zum Dharma

• Die Medizin, die das Leiden und seine Ursachen heilt. Erlösung geschieht, indem man sich der Lehre unterwirft. • Vieldeutiger Begriff: bezeichnet sowohl die Lehre als auch den Gegenstand der Erkenntnis / die Wahrheit (das, was allem zugrunde liegt, das Wesen des Seins). • Vergleich mit dem Lotos, dem Symbol des unbefleckten Wesens des Menschen, das durch Erleuchtung verwirklicht wird. • Zweite Schlüsselszene: Die "Predigt" von Benares --> Buddha verkündet ehemaligen Asketenfreunden seine Lehre und die vier edlen Wahrheiten

Zuflucht zum Sangha

ist die Gemeinde, Gemeinschaft Wörtl. „Versammlung“; enges und weites Verständnis: sowohl Mönche / Nonnen (bhikkhus / bhikkhuni) wie auch Gemeinschaft aller Praktizierenden; auch möglich: Gemeinschaft der Erwachten. • Kennzeichen der Mönche / Nonnen: kahlgeschorener Kopf, oranges Gewand • Mönch-Sein bedeutet Aufgabe allen Besitzes bis auf wenige Dinge (3 Gewänder, Bettelschale, Rasiermesser, Gürtel, Nadel, Wasserfilter, Fächer), leben von den Gaben der Laien (allerdings auch hier kulturspezifische Variationen, v.a. im Blick auf das Betteln); früher Wechsel zwischen Wanderschaft und Ortsansässigkeit, ursprüngl. in viharas (eigentlich wg. Regenzeit). • Anfängliche Hierarchielosigkeit ändert sich: Äbte repräsentieren und vertreten das Kloster nach außen. • Zentral ist das Spenden-Konzept: Laienanhänger partizipieren am Heilsweg u.a. durch Unterstützung der sanghas. Dafür erwarten sie ursprünglich keine „Gegenleistung“, können allerdings ggf. am Ende seines Lebens mit einer Bestattungszeremonie rechnen.

Buddhismus: 10 Gebote des Klosterlebens

• Keine Lebewesen töten • Nicht stehlen bzw. nicht Gegebenes nicht annehmen • Keinen unreinen Lebenswandel bzw. geschlechtliche Enthaltsamkeit • Vermeiden von unrechter Rede, d.h. nicht lügen • Keine berauschenden Getränke zu sich nehmen • Nur zu festgelegten Zeiten essen • Nicht an Tanz-, Gesangs- und Musikaufführungen teilnehmen • Keine Parfüme oder Schmuck anlegen • Keine bequeme Lagerstatt benutzen • Keine Wertsachen wie Gold oder Geld entgegennehmen.

Buddhismus: Tagesablauf im Kloster

• Meditation• Arbeiten im Kloster• Bettelgang• Rituelle Waschung• Mahlzeit (bis mittags)• Rückzug, Lehrgespräch, Beratung • Regelmässige Fasttage mit Beichte

Buddhismus: vier edle Wahrheiten: Anamnese

Was ist das Leiden? Das Leben ist Leiden (realistische aber nicht pessimistische Analyse des Lebens. Alles ist vergänglich und begrenzt, es gibt kein dauerhaftes Glück auf Erden

Buddhismus: vier edle Wahrheiten: Diagnose

:Woher kommt das Leiden? Vom Lebensdurst: Lebensdurst muss immer neu gestillt werden (kein Prinzip des Bösen, kein Teufel, keine Ursünde)

Buddhismus: vier edle Wahrheiten: Therapie

Wie kann das Leiden überwunden werden? Aufgabe des Lebensdurstes: Heilsweg, der vom Gehen dieses Weges abhängt (Kein Gott, keine Gnade, keine Gebete, Opferm Rituale etc.): Nirvane = verlöschen

Buddhismus: 8-facher Pfad

• Rechte Erkenntnis / Verstehen • Rechte Gesinnung • Rechte Rede • Rechtes Handeln • Rechte Lebensführung / Lebenserwerb • Rechtes Streben / Anstrengung • Rechte Achtsamkeit • Rechtes Sich-Versenken / Meditation

Buddhismus: 5 ethische Grundsätze

• Nicht töten• Nichts nehmen, was einem nicht gegeben wurde• Kein unzulässiger Geschlechtsverkehr --> niemandem Schaden zufügen --> mit diesem Hintergrund: Ist ein Seitensprung zulässig? Wann wird anderen Schaden zugefügt?• Nicht lügen, bzw. ehrlich und aufrichtig sein• Keine Rauschmittel

Begründung Dalai Lama: Haltung zu Tieren

• Respekt und Liebe, da Lebeweseno Dilemma Versuche an Tieren: ok, wenn es wirklich notwendig ist. Dann muss aber den Tieren mit Respekt und Liebe begegnet werden. (Ausnahme bei Rettung menschlichen Leben)• Vegetarismus wird befürwortet, Dalai Lama isst dennoch manchmal Fleisch; tibetischer Buddhismus - kein vegetarische Ursprungskultur, da in Tibet Gemüseanbau schwierig ist. Dalai Lama ist tibetisch-buddhistisch

Dalai Lama zu Tierexperimenten

• Wenn das Experiment unbedingt notwendig ist, um Leben zu retten, dann sind Tierversuche statthaft. • Bedingung: Das Tier sollte nicht als „Objekt“ angesehen, sondern mit Liebe und Respekt behandelt werden. • Das bedeutet auch, dass es weiterleben darf, wenn es das Experiment überlebt.

Buddhismus: Vesakh-Fest

• Zeitpunkt: Vollmond des Monats Visakha (April / Mai) • Anlass: Gedenken an Buddhas Leben: Geburt, Erleuchtung, Verlöschen - z. T. auf verschiedene Feste aufgeteilt • Elemente des Festes: Darlegung der Lehre, Sich-Besinnen auf Buddhas Leben, Rezitationen kanonischer Texte • Ziel: Erinnerung und Aufforderung, Buddhas Weg nachzufolgen / die „Befreiung“ anzustreben

Buddhismus: Wieso sind einige Buddhisten Vegetarier und andere nicht?

• Gebot des Nicht-Tötens (5 Silas) - gilt auch für Tiere – eigentlich: kein Fleischverzehr• Kein Leid zufügen – passt nicht zum Fleischverzehr und nicht artgerechter Tierhaltung• Problem des Vegetarismus: Ebenfalls schlechte Tierhaltung --> Veganismus• Im Zweifelsfall muss abgewogen werden: menschliches Leiden kann höher bewertet werden als tierisches Leiden• Prinzip der mittleren Weges geht von einer Balance aus: völliger Verzicht ist nicht notwendig• Gebot Buddhas, Fleischverzehr zu erlauben, wenn das Tier nicht eigens dafür geschlachtet wurde

Leben des Buddha

1. Phase: sorgenfreie Phase im Überfluss, 2. Phase: Asketenjahre, 3. Phase: Lehrjahre

1. Phase Buddha

Siddhartha Gautama Sohn der Fürstenfamilie Shakya (später auch Shakyamuni genannt, Weiser aus der Shakya-Familie)Leben frei on SorgenHerr verschiedener Paläste, musizierende Frauen, LebensgenussIn „vier Ausfahrten“ konnte er den Palast verlassen: Begegnung mit einem Alten, einem Kranken, einem Toten und einem Asketen. —> Erfuhr, dass Leben auch aus Leid besteht und asketische Lebensweise eine Antwort auf Leidensproblem verheisstNach Geburt seines Sohnes Rahula verliess Siddhartha mit 29 J. Palast und Familie—> Suche nach einer Antwort auf die Frage nach dem Sinn des menschlichen Lebens und des Leides, er glaubte, die Antwort nicht in fürstlichen und familiären Verpflichtungen zu finden