Germnaistische Linguistik

Semiotik Phonetik Phonologie Graphematik Morphologie Semantik Textlinguistik Grammatik Varietätenlinguistik

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Langue Deutsch
Catégorie Allemand
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Crée / Actualisé 08.12.2017 / 21.01.2021
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Semiotik 

beschäftigt sich mit Zeichen im Allgemeinen

Sprache als Zeichensystem

Was macht ein Zeichen zum Zeichen? Allgemeiner Zeichenbegriff

Etwas steht für Etwas

Ein Zeichen steht für ein Bezeichnetes

Stellvertreter-Funktion! Ein Zeichen wird zum Zeichen, indem es für etwas anderes steht

Einteilung der Zeichen nach Pierce (3 Arten)

1. Indexikalische Zeichen --> Indexe 

Folge-Verhältnis, Zusammenhang ist hoch motiviert

Bsp: Rauch -->Feuer / Donner --> Blitz

2. Ikonische Zeichen --> Ikone

Abbildverhältnis (Ähnlichkeit), Zusammenhang ist teilweise motiviert

Bsp: Piktogramme (Exit-Schild)  Bilder, Bilderschriften, Lautmalereien

3. Symbolische Zeichen --> Symbole

Beziehung zum Gegenstand beruht weder auf Folgeverhältnis noch Abbildverhältnis, Zusammenhang gänzlich unmotiviert

Bsp: Herz, Autobahnschilder, Buchstaben

Zeichendefinition nach  Saussure

sprachliche Zeichen sind bilaterale Zeichen (Bilateralität/Zweiseitigkeit des Zeichen)

Grundeigenschaft von sprachlichem Zeichen ist seine Bedeutung

Zeicheninhalt = signifie (Bild des Baumes)

Zeichenausdruck, -form = signifiant (Wort Baum) als Lautbild oder Schriftbild

Phonetik

Phone

Bildung von Sprechlauten: WO und WIE werden Phone gebildet?

beschreibt Bildung von Lauten (Phone = materielle Einheiten der "parole")

Wie funktioniert Sprechapparat?

Lautbildung: Zusammenspiel Kehlkopf, Rachen, Gaumen, Zunge, Zähne, Lippen, Nase

Einatmen-->Zwerchfell (trennt Lungenraum vom Bauchraum) sinkt tiefer

Rippen und Brustbein werden erweitert und es strömt Luft in die Lungen

Ausatmung-->Rippen und Brustbein senken sich, Lungenflügel ziehen sich zusammen

Luft strömt durch Luftröhre und Kehlkopf aus

Was genau tun wir, wenn wir sprechen?

(Initiation, Phonation, Artikulation)

1. Initiation:

Wir atmen aus und erzeugen Atemluftstrom

2. Phonation

Luftstrom druchströmt Kehlkopf und bringt Stimmlippen zum Schwingen. 

Dabei entsteht Grundton, der Rohschall

3. Artikulation

Diesen Grundton verändern wir zu einem Sprachlaut

Unterscheidung Phone - Konsonanten und Vokale:

1. Was sind Konsonanten?

2. Unterscheidung 2 Hauptkriterien

1. Laute, bei denen der Luftstrom oberhalb der Stimmbänder ganz oder teilweise blockiert wird

2. Artikulationsort WO? und Artikulationsart WIE?

WO werden Konsonanten gebildet? Artikulationsorte

WIE werden Konsonanten gebildet?

Artikulationsart/6 Arten

Stimmlose = Geräusche (p,t,f,d)

Stimmhafte = Kombo aus Klang und Geräusch (V "bei Vase", z, j)

  1. Plosive/Knaller: Luftstrom wird unterbrochen, Verschluss wird plötzlich geöffnet (p, b, t, d, k, g,l)
  2. Nasale/Näsler: Mundraum geschlossen, Luftstrom geht durch Nase (m, n,)
  3. Vibranten/Schwinger,Zitterer: Schlagende Bewegung, beweglicher Artikulator gegen unbeweglichen (Zungenspitzen R und Zäpfchen R)
  4. Frikative/Zischer: Luftstrum geht durch Engstelle zwischen zwei Artikulatoren. Reibgeräusch. (f, v, s, z)
  5. Laterale/Seitenlaute: Zunge berührt Zahndamm. Luftstrom kann nur durch Seiten der Mundhöhle (l)
  6. Affrikanten/Knaller+Zischer: Kombo aus Plosiv und Frikativ. (ts, tsch, pf)

1. Was sind Vokale?

2. Zentrale Faktoren für die Produktion

 

1. stimmhafte Laute, ununterbrochener Luftstrom

2. Zungenlage, Mundöffnung, Lippenrundung

Vokaltrapez

4 Merkmale 

1. Zungenlage (links)-->Bild/Trapez

2. Klangfarbe (unten)

3. Öffnungsgrad (rechts)

4. Lippenrundung (oben)

 

1. Phonologie

2. Phonem

1. Lehre von den Sprachlauten (wie verstehen wir Laute), Ermittlung von bedeutungsunterscheidenden Sprachlauten

als Phänomen des abstrakten Sprachsystems (à langue)

2. kleinste bedeutungsunterscheidende Lauteinheit einer Sprache

Wie wird das Phoneminventar einer Sprache ermittelt?

Es werden Wortpaare gesucht, die sich nur in einem einzigen Phon unterscheiden = Oppositionsbildung / Minimalpaar

wenn die Phone bedeutungsunterscheidend sind, gelten sie als Phoneme 

Minimalpaarbildung

zwei Wörter oder Ausdrücke, die:

  • die gleiche Anzahl an Lauten aufweisen
  • unterschiedliche Bedeutung haben
  • sich nur in einem Laut bzw. in einem Phonem unterscheiden

Bsp: Mauer - Lauer / Tonne - Tanne / warm - Wurm

nicht : weich - bleich weil "bl" kein Laut

Minimalpaaranalyse

zwei Wörter nebeneinaderstellen die sich nur an einer einzigen Lautstelle unterscheiden und unterschiedliche Bedeutung haben

dann kann davon ausgegangen werden, dass Bedeutungsunterschied gerade durch Lautunterschied signalisiert wird

Allophon

Phone die unterschiedlich klingen bzw. werden unterschiedlich gebildet, haben aber keinen Bedeutungsunterschied

diese unterschiedlichen Phone bilden dasselbe Phonem / nicht in Opposition zueinander

Bsp: Zungenspitzen-R und Zäpfchen-R = zwei Ausspracheweisen eines Phonems

Graphematik

Parallele zur Phonologie?

befasst sich mit der Schreibung von Wörter und mit Erklärung des Zustandekommens einer Wortschreibung

Phonologie = Lautebene/Sprechebene

Graphematik= Buchstabenebene/Schreibebene

Graph 

= kleinste realisierte Schrifteinheit / Buchstabe

Bsp: weich = 5 Graphe

Graphem = ?

Ermittlung wie?

Allograph = ?

= kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit der SCHRIFTsprache

Ermittlung durch Minimalpaarbildung --> reich - weich / weit - weich / wach - weich --> weich = 3 Grapheme w-ei-ch

= unterschiedliche Realisierung eines Graphems 

Bsp: w ist Graphem , unterschiedliche Schreibweisen von w sind Allographe  

Was ist das Problem der Graphem-Phonem-Korrespondenz (GPK) ?

Anzahle der Phoneme ist nicht gleich Anzahl der Grapheme

Idealfall wäre:

Jedem Phonem/jeder Phonemfolge der gesprochenen Sprache wird
ein Graphem/eine Graphemfolge in der
geschriebenen Sprache zugeordnet

aber:

1. ein Graphem für mehrere verschiedene Phoneme

Bsp: Dach /X/, Lerche /ç/, Christ /K/, Charme /sch/, Chip /tsch/

2. unterschiedliche Grapheme für ein Phonem

Bsp i : mir /i/, Liebe /ie/, ihre /ih/

 

 

Othographie = ?

Drei Ebenen = ?

= Rechtschreibung

= Prinzipien, Regeln und Einzelfestlegungen

Prinzipien = ?

Kernprinzipien = ? (5)

Prinzipien = allg. Grundkonzpete der Schreibung

Kernprinzipien:

  • Lautprinzip
  • Silbisches Prinzip
  • Stammprinzip
  • Orthographisches Prinzip
  • Grammatisches Prinzip

Luxusprinzipien = ? (4)

  • Homonymieprinzip
  • Ästhetisches Prinzip
  • Pragmatisches Prinzip
  • Etymologisches Prinzip

Kernprinzipien

  1. Lautprinzip = ?
  2. Silbisches Prinzip = ?
  3. Stammprinzip = ? (morphematisches P.)
  4. Orthographisches Prinzip = ?
  5. Grammatisches Prinzip = ?

  1. = Schreibe wie die sprichst / schreibe was du hörst (phonematisches P.)
  2. = gliedere Wörter nach Sprechsilben
  3. = schreibe verwandte Wortformen möglichst gleich
  4. = schreibe auf der WORTebene nach einer passenden Regel (Bsp: schp = sp, langes i = ie)
  5. schreibe auf der SATZebene, so dass der grammatische Aufbau des Textes deutlich wird. (Bsp: Gross/Klein, Zusammen/Getrennt, Satz/Redezeichen)

Luxusprinzipien:

  1. Homonymie-P.
  2. Ästhetisches
  3. Pragmatisches
  4. Etymologisches

Morphologie 

4 Kernfragen

Lehre vom Wort, beschäftigt sich mit der Struktur, Bildung und Flexion von Wörtern

Was ist ein Wort?

--> lexikalische Wort auch Lexem genannt = abstrakte Einheit des Lexikons

--> syntaktisches Wort auch Wortform = in konkreter Verwendung vorliegende Einheit einer Äusserung bzw. eines TExtes

Welche Struktur hat ein Wort? (aus welchen Teilen besteht es)

Wie kann ein Wort verändert werden? (Flexion/Beugung)

Nach welchen Regeln werden Wörter gebildet?

 

 

Morph

Allomorph

= lautliche oder graphische elementare Einheit der Sprache, der eine Bedeutung bzw. grammatisches Prinzip zugeordnet werden kann

Bsp: Turm, s, lehr, er

= grammatische Merkmale der Bedeutung 

Bsp: Pluralendung, Umlaut

 

Wörter kann man genauer beschreiben, indem man sie sie segmentiert/zerlegt-->in Morphe und Allomorphe

Was ist ein Wort?

5 Definitionsansätze, 2 wichtig für Primarschuldidaktik

Lexem ist nicht gleich Wortform?

1. orthografische Einheit --> Einheit zwischen zwei Leerzeichen

2. lexikalisch-semantische Einheit --> kleinster, im mentalen Lexikon verankerter Bedeutungsträger

Bild: aus Sicht eines Wörterbuches sind die fetten Einheiten ein und dasselbe Wort = Lexikalisches Wort/Lexem (abstrakte Einheit)

Wort in konkreter Anwendung = syntaktisches Wort/ Wortform (Fälle: Nom, Akk, Gen, Dat)

Morphe/Lexeme:

Simplex=?

Wortbildungsprodukt=?

= Lexeme können auch einem Morph bestehen 

Bsp: Brücke

= Lexeme könenn aus mehreren Morphen bestehen

Bsp: Baumschule

Morphem

kleinsten bedeutungstragenden Einheiten der Sprache und elementare Bestandteile der Wortbildung

besteht aus einem Morph oder mehreren Allomorphen (Ausdrucksseite) und einer Bedeutung/einem grammtischen Merkmal (Inhaltsseite)

Bsp: Bedeutungen von Morph "Brücke" = über Fluss, Teppich, Zahnersatz, Übung Turnen, Elektrik, Teil von Schiff, Musikstück

Morph = Ausdruck. + Inhalt = Morphem

Ein Morphem bildet die Einheit
aus dem grammatischen Merkmal bzw. der  Bedeutung (ð signifié)
und dem dazugehörigen Morph (ð signifiant).

2 Morphemtypen und 3 Morphemklassen

2 Typen:

1. freie Morpheme = selbstständige Lexeme, die so im Lexikon stehen

  • (Basis-/Grundmorpheme)

2.gebundene Morpheme = nicht selbstständig, z.bsp. als Bestandteil von Wortbildungsprodukten

  • Klasse der Wortbildungsmorpheme, Bsp: Präfixe und Suffixe
  • Klasse der Felxionsmorphe, Bsp: Plural-Endung, Personalform-Endung des Verbs

 

 

 

Fugenelement

dienen der besseren Aussprechbarkeit von komplexen Wortbildungen und haben keine grammatische Funktion.

Arbeit-s-platz, Glauben-s-frage, Rindsbraten, Kindsmutter

Fugenelemente sind zwar bedeutungsunterscheidend (als Phonem), aber nicht bedeutungstragend (das Element verändert das Wort nicht in seiner Bedeutung) à Füllelemente zur besseren Aussprache

 

 

Zusammenfassung Morpheme

 

Wortstrukturanalyse 

Ziel: ?

sprachlichen Ausdruck (Wort) in Bestandteile zuzerlegen

morphologische kleinsten Bestandteile eines Wortes = Morpheme

diese kommen mit einem Morph oder vers. Allomorphen vor

Wortstrukturanalyse Übung

In wie viele Elemente kann dieses Wort zerlegt werden?

Hat es ein (oder mehrere) Fugenelemente?

Unfruchtbarkeitsgottheiten

Un-frucht-bar-keit-s-gott-heit-en

-->7 Morpheme 

-->1 Fugenelement

Wortstrukturanalyse Übung 2

Welche Bedeutungen (Funktionen) haben die unterschiedlichen Morpheme?

 

Wortbildung und Wortformbildung

Unterschied?

 

Wortbildung = dient der Erweiterung des Wortschatzes durch Schaffing von neuen Lexemen, die einer Sprache zur Verfügung stehen

Wortformbildung = Lexeme werden mit Hilfe der Flexion (Beugung) verändert

Wortformbildung durch Flexion

3 Formen

Deklination: der Mann, des Mannes, im Manne, dem Mann , den Mann

Konjugation: Ich gehe, du gehst, er geht, 

Komparation: schön, schöner, am schönsten

3 Möglicheiten der Wortbildung

Zusammenfügung = Komposition

Bsp: Bratpfanne, Wasserfarbe, schwarzweiss

Ableitung = Derivation

Bsp: gewissenhaft, Versorgen

Kürzung = Kurzwortbildung

Bsp: BASF, Abo

Konvertion = Abändern