z Entwicklungspsychologie FHNW HS17
Segerer / Lemola
Segerer / Lemola
Fichier Détails
Cartes-fiches | 199 |
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Utilisateurs | 18 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 12.11.2017 / 02.02.2022 |
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Definition Entwicklungspsychologie
Untersuchung der Veränderung des menschlichen Erlebens, Denkens und Verhaltens über die Lebensspanne
Anwendungsbeispiele Entwicklungspsychologie
- Fördermögichkeiten und Erziehungshilfen (bei Verzögerung oder Vorsprung der Entwicklung)
- Entwicklungs- und Leistungsvermögen von Erwachsenen
- Erhaltung kognitiver Leistungsfähigkeit im hohen Alter
Was sind abweichende Entwicklungsverläufe?
Hochbegabung und Delinquenz z.B.
(auch differenzielle Entwickungsverläufe)
Was ist Entwicklung?
Alle nachhaltigen Veränderungen im Verhalten und Erleben (Gewinne und Verluste)
Warum untersucht man die Kindesentwicklung?
Hilft, bessere Eltern zu sein
Meinungsbildung zu sozialen Fragen welche Kinder betreffen
Verbessert Verständnis vom Wesen des Menschen
Historische Wurzeln: Platon
Kinder kommen mit angeborenem Wissen zur Welt
Historische Wurzeln: Aristoteles
Alles Wissen kommt aus der Erfahrung
Historische Wurzeln: Locke
Neugeborene als tabula rasa, Entwicklung durch Erziehung durch die Eltern und durch die Gesellschaft
Historische Wurzeln: Rousseau
Kinder lernen aus eigenen Begegnungen mit Gegenständen und Personen und nicht durch Anweisungen der Eltern oder Lehrer
Kinder sind intrinsisch motiviert
Historische Wurzeln: Darwin
(1809-1882)
Evolutionstheorie
Soziale Reformbewegung, Verbot von Kinderarbeit bei unter 10-jährigen
Historische Wurzeln: Freud
Kindsentwicklung wird zur Fachdisziplin
Biologische, insbesondere sexuelle Triebe nehmen einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung
Historische Wurzeln: Watson
Kindesentwicklung wird durch Umweltbediungen gesteuert, besonders durch Belohnung und Bestrafung
Historische Wurzeln: Ursprung der Entwicklungspsychologie
Eltern hatten Veränderungen im Verhalten der Kinder in Tagebüchern systematisch aufgeschrieben. Daraus folgten komplexe Theorien.
Wie wirken sich Anlage und Umwelt gemeinsam auf die Entwicklung aus?
Jede Eigenschaft die wir besitzen wird durch das gemeinsame Wirken von Anlage und Umwelt hervorgerufen.
Wie formen Kinder ihre eigene Entwicklung?
Säuglinge und Kleinkinder tragen durch Aufmerksamkeitsmuster, Sprachgebrauch und die Wahl der Aktivitäten selbst dazu bei.
Kontinuität vs. Diskontinuität
Die meisten Entwicklungen erfolgen eher allmählich.
Wie kommt es zu Veränderungen?
Variation von Denkweisen und Selektion von gut angepassten Organismen an die Umwelt.
Wie wirkt sich der sozio-kulturelle Kontext auf die Entwicklung aus?
Soziokultureller Kontext formt die Kinder -> materielle, soziale, kulturelle und zeitgeschichtliche Umstände welche die Umwelt der Kinder bilden. Sowie das Mass der sozialen Klassenzugehörigkeit auf der Basis von Bildung und Einkommen.
Warum werden Kinder so verschieden?
Unterschiedliche Gene, Behandlung, Interpretation der Behandlung, Erlebnisse und Erfahrungen sowie selbst gewählte Kontexte (Sportverein) formen Kinder.
Wie kann Forschung das Kindeswohl fördern?
Prinzipien, Befunde, Methoden werden fortlaufend angewandt zur Verbesserung der Lebensqualität der Kinder -> Blickpräferenz für Sehtest
Was sind Exogenistische Theorien?
Exogenistische Theorien gehen davon aus, dass der Mensch alleinig durch seine Umwelt formbar ist.
Der Mensch und seine Entwicklung werden als durch externe Reize kontrollierbar angesehen, deren Manipulation jedes gewünschte Ereignis bringt.
Das bedeutet, dass ein Kind beliebig erziehbar ist. Die Entwicklung des Kindes ist allein von den Wünschen, Zielen und dem Handeln des Erziehers abhängig.
Was sind Endogenistische Theorien?
Endogenistische Theorien verorten die Entwicklung eines Menschen im genetischen Bauplan eines Menschen. Diverse Fähigkeiten sind bereits bei der Geburt eines Kindes vorhanden, sie müssen lediglich ausreifen, wobei bestimmte Lebensphasen für die Reifung bestimmter Fähigkeiten besonders günstig oder ungünstig sind. So ist zum Beispiel ein genetisches Grundgerüst für Sprachentwicklung in jedem Kind verortet. Im Kleinkindalter erfolgt die Ausreifung der Sprache besonders schnell und einfach. Im späteren Alter können eventuelle Sprachdefizite nur mehr sehr schwer oder gar nicht mehr aufgeholt werden.
Endogenistische Theorien führen Entwicklung auf die Entfaltung eines angelegten Plans des Werdens zurück. Anlagen und Reifung sind die Erklärung für Veränderungen. Das genetische Entwicklungsprogramm wird nur in bestimmten sensiblen Perioden als offen für jeweils spezifische äussere Einflüsse angesehen.
Was sind Selbstgestaltungstheorien?
Bei den Selbstgestaltungstheorien wird dem Subjekt eine aktive, gestalterische Rolle zugesprochen. Das Subjekt handelt nach eigenen Zielen und Wertvorstellungen, so dass es sich seine passende Umwelt sucht und gestaltet.
Der Mensch reagiert nicht passiv auf Gegebenheiten und Einwirkungen von außen, sondern handelt ziel- und zukunftsorientiert und gestaltet damit seine eigene Entwicklung mit.
Was sind Interaktionistische Theorien?
Entwicklungskontext und -subjekt haben gestaltenden Einfluss. Transaktionen über Zeit.
Bei interaktionistischen Theorien wird davon ausgegangen, dass sowohl das Subjekt als auch seine Umwelt Einfluss auf dessen Entwicklung nimmt. Beide, Subjekt und Umwelt, bedingen und verändern sich gegenseitig (vgl. Montada 2002, S. 6).
Der Mensch und seine Umwelt bilden ein Gesamtsystem, in dem die Aktivitäten und die Veränderungen beider Systemteile miteinander verschränkt sind. Die Veränderung eines Teils führen zu Veränderungen auch anderer Teile und/oder des Gesamtsystems und wirken wieder zurück, was Transaktion genannt wird.
Was sind Experimentaldesigns?
Gruppe von Forschungsansätzen, die Schlussfolgerungen über Ursachen und Wirkungen zulassen
Was ist Randomisierung?
Verfahren, bei dem jedes Kind dieselbe Chance besitzt, einer der Gruppen im Experiment zugeordnet zu werden.
Was ist Experimentelle Kontrolle?
Möglichkeit des Forschers, die Bedingungen zu bestimmen, denen die Kinder im Verlauf eines Experimentes ausgesetzt sind.
Was ist die Experimentalgruppe?
Gruppe, welche die interessierende Bedingungsmanipulation erfährt
Was ist die Kontrollgruppe?
Die Gruppe, welche die interessierende Bedingungsmanipulation nicht erfährt
Was ist die Unabhängige Variable?
Manipulierte Bedingung, die sich für die Experimentalgruppe und die Kontrollgruppe unterscheidet.
Was ist die Abhängige Variable?
Das Verhalten, das daraufhin untersucht wird, ob es von der unabhängigen Variable beeinflusst wird.
Was ist ein Querschnittdesign?
Kinder verschiedenen Alters werden zu einem Messzeitpunkt hinsichtlich bestimmter Eigenschaften oder Verhaltensweisen verglichen.
Vorteile: Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen älteren und jüngeren Kindern gut ersichtlich. Schnelle und leichte Durchführung
Nachteile: Keine Informationen über Stabilität individueller Unterschiede im Zeitverlauf. Keine Information über Veränderungsmuster
Was ist ein Längsschnittdesign
Dieselben Kinder werden über längere Zeit hinweg zweimal oder mehrmals untersucht
Vorteile: Geben Aufschluss über Stabilität und Veränderung im Zeitverlauf. Langfristige Veränderungsmuster sichtbar
Nachteile: Schwierige und zeitaufwendige Arbeit. Drop-out relativ hoch
Nenne verschiedene Messmethoden in der Entwicklungspsychologie?
- Befragung (Fragebogen, Interview, Tagebuch)
- Psychometrische Testung (z.B. IQ-Test)
- Verhaltensbeobachtung
Was passiert bei der Zellteilung?
Die Zygote teilt sich in zwei gleiche Teile mit je einem diploiden Satz an Chromosomen
Was ist die Zellmigration?
Neu gebildete Zellen wandern von ihrem Ausgangspunkt an eine andere Stelle im Embryo
Was ist die Spezialisierung im Entwicklungsprozess?
Stammzellen (noch gleichwertig und austauschbar) erhalten ihre spätere Bestimung wahrscheinlich durch den Ort an dem sie zufällig gelandet sind.
Was ist die Apoptose?
Der Programmierte Zelltod
Was sind die Stadien der pränatalen Entwicklung?
Die Befruchtete Eizelle heisst Zygote. Sie teilt sich auf dem Weg durch den Eileiter. Dann findet Zellmigration (Zellen wandern an richtigen Ort) und Zellspezialisierung sowie Apoptose(Absterben) statt. Durch die Einnistung (nach 2 Wochen) wird die Zygote zum Embryo.
Nach 3-8 Wochen bewegt sich der Embryo leicht. Alle Organe (Herz) entwickeln sich. Danach folgt intrauterines Atmen und Schlucken.
Ab 9.Woche heisst es Fetus -> schnelles Wachstum und steigendes Verhaltensniveau, erlebt diverse Stimulationen im Innern wie auch im Äusseren des Mutterleibs. Der Fetus lernt aus diesen Erfahrungen und entwickelt Präferenzen.
Ab 28.Woche voll Lebensfähig
Was erlebt der Fetus?
Berührung -> Taktile Reizung als Ergebnis seiner eigenen Aktivität, Gesicht reiben, Daumen Lutschen
Geschmack -> Geschmacksempfinden und Präferenzen schon vor Geburt vorhanden
Geruch -> Olfaktorische Erfahrungen
Hören -> Ab 6. Schwangerschaftsmonat reagiert Fetus auf vielfältige Geräusche
Sehen -> Visuelle Erfahrungen des Fetus wahrscheinllich unbedeutend