EWL Zitate

Zitatesammlung aus der Vorlesung Lechner

Zitatesammlung aus der Vorlesung Lechner


Kartei Details

Karten 158
Lernende 29
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 05.10.2017 / 01.04.2019
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Konrad Lorenz (Anthropologie)
"Aggressives Verhalten ist angeboren!"

„Summerhill ist ein wonnevolles und tabufreies Strück Heidentum mit Phalluskult. (…) Ich könnte eines meiner Kinder ebenso gut in einem Bordell anmelden.“

M. Rafferty über Neill

„Man macht natürliche Erfahrungen zufällig, sie entziehen sich aller Planung und Voraussicht.“

Bollnow

Die Eltern vertrauten ____, dass er notfalls selbst hinfahren würde, wenn etwas mit ihren Kindern im Ausland nicht in Ordnung sein sollte.“

Nevio berichtet über ein Telefonat ___, bei dem seine Mutter Zuhörerin war: „Er war zu Tränen gerührt und sagte mir: Wenn du dich da wohl fühlst, bleibe ruhig länger. Andernfalls sollen sie dich am Arsch lecken, und du kommst nach Hause“ 

Brink/ Thies über Milani

Eduard Spranger (Erziehungsmittel: Vertreter einer geisteswissenschaftlichen Pädagogik)

In welchem Jahr änderte Skinner seine Terminologie?
Ab diesem Zeitpunkt war "negative Verstärkung" nicht mehr das Äquivalent zu "Bestrafung", sondern es stellte nun eine Form der "Belohnung" dar.

„Ein hochgelehrter Professor sagte: Sie, Hochwürden, haben nicht Pädagogik studiert (…) Er sprach ohne uns anzusehen, Wer Pädagogik an der Universität lehrt, braucht die Jungen nicht anzusehen. Er kennt sie alle auswendig, so wie wir das Einmaleins. Endlich ging er weg, und Lucio, der 36 Kühe im Stall hatte, sagte: „Die Schule ist jedenfalls immer noch besser als Stallmist!“

 

Milani (Schülerschule von Barbiana)

„Deshalb habe ich mich entschlossen, einen imaginären Schüler anzunehmen, mir das Alter, die Gesundheit, die Kenntnisse und alle Gaben, die der Arbeit an seiner Erziehung dienlich sind, beizulegen, und seine Erziehung vom Augenblick seiner Geburt an bis zu jener Stunde zu lenken, da er als fertiger Mann keines anderen Führers mehr bedarf als seiner selbst. Diese Methode scheint mir angetan, einen Autor, der seiner selbst unsicher ist, daran zu hindern, sich in Hirngespinsten zu verlieren. Denn sobald er sich von der gewöhnlichen Praxis entfernt, braucht er nur die Probe seiner eigenen Praxis an seinem Schüler zu machen, und bald wird er spüren – oder der Leser spürt es für ihn – ob er dem Fortschritt der Kindheit folgt und dem Gang, der dem menschlichen Herzen natürlich ist.“

Rousseau

„So kommt aus anthroposophischer Sicht dem Lehrer die Rolle eines Priesters zu, und Unterricht gerät zum Gottesdienst, zum Dienst an der Seele des Kindes und an der Entfaltung des Göttlichen im Kind.“

König o.J. über Steiner

„Unsere Schule ist eine Kaserne. Die Kinder machen wir mit Uhren in der Hand zu Mannequins, wir gleichen ihre Charaktere an, ordnen ihre Initiative aus. Wir haben die Kinder nummeriert, haben eine mit Tausende von Gesetzen, Verordnungen und Anordnungen dem Gefängnis ähnliche Disziplin eingeführt. Wir führen mit ihnen kluge Reden, die zum sophistischen Verständnis beitragen. Die Kinder bekommen fast keine Luft in diesem brutalen, kalten künstlichen Leben, das ohne jegliche Illusion und Poesie ist.“

 

Korczak

Flanagan: Workingmen´s Hotel

Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung. Er ist nichts, als was die Erziehung aus ihm macht.

Kant

Kinder brauchen Grenzen

Perrez

"prinzipielle Grundformen des Erzieherverhaltens“. Diese Grundformen sind „Grundmöglichkeiten des erzieherischen Vorgehens.“

Spranger

„Das Zeitungslesen und die Auseinandersetzung mit dem Medium „Zeitung“ gehörten zum Unterricht in Barbiana. (…) Auch hierbei hatte Milani den Schülern befohlen, ihn zu unterbrechen, wenn sie ein Wort nicht verstanden. (Milani sagte:) „Jedes Wort, was du nicht kennst, ist ein betrug mehr, ein Tritt mehr, den du im Leben bekommen wirst.“ Wenn Don Milani merkte, dass jemand ein Wort, das er nicht verstand, nicht erfragte, reagierte er aufgebracht und erbost.

Milani

„Ich kenne keine stichhaltigen Argumente gegen das Liebesleben Jugendlicher. Fast jedem Einwand liegt ein verdrängtes Bedürfnis oder Hass gegen das Leben zugrunde – dem religiösen Einwand, dem moralischen, dem der Nächstenliebe, dem der Autorität und dem der Pornographie. Keiner der Einwände bearbeitet die Frage: Warum hat die Natur dem Menschen einen starken Sexualtrieb gegeben, wenn der Jugendliche sich seiner nicht bedienen darf (…) Ich weiß, dass die sexuelle Betätigung der Jugendlichen heute praktisch unmöglich ist. Dabei ist sie nach meiner Ansicht der richtige Weg in ein gesundes Morgen.“

Neill

Drei Erziehungsarten:

„Nun hängt von diesen 3 Erziehungsarten die erste, die der Natur, keineswegs von uns selbst ab, …

die (Erziehung, meine Anmerkung) durch die Dinge nur in gewisser Hinsicht …

wogegen die durch die Menschen die einzige ist, derer wir wirklich Herr sind – wenigstens unter gewissen Voraussetzungen (…)“

Rousseau

„… jedermann im lesenden Publikum scheint sich auf einmal betroffen zu fühlen von einem Erziehungsdenken, das sich nicht auf Stände und Traditionen, sondern auf den Menschen selbst bezieht, auf seine innerste Natur, seine individuellen Fähigkeiten, seinen eigenen Erfahrungen, Gefühle und Leidenschaften, vor allem aber die Stadien seines Lebensweges, auf Kindheit und Jugend als eigene Erlebnis- und Existenzweisen.“

Martin Rang

„Die Mängel an angeborenen Fertigkeiten werden überspielt von der positiven, den Menschen auszeichnende Gabe – und das ist die wichtigste Interpretation dieser biologischen Fakten: nämlich von einer unendlichen Lernfähigkeit.“

Heinrich Roth

„Sagen Sie uns ganz genau, was Sie den Soldaten gelehrt haben. Gehorsam um jeden Preis? Und wenn der Befehl die Bombardierung von Zivilisten bedeutet, Repressalien für ein unschuldiges Dorf, die Massen-Hinrichtung von Partisanen, die Verwendung atomarer, bakteriologischer, chemischer Waffen, die Folter, die Hinricgtung von Geiseln, Massenprozesse aufgrund bloßer Verdachtsmomente, Dezimierung (die Wahl irgendeines Soldaten des Vaterlandes durch das Los, dessen Erschießung die anderen Soldaten des Vaterlandes einschüchtern soll), ein offensichtlicher Aggressionskrieg, der Befehl eines rebellischen Offiziers an das souveräne Volk, oder die Unterdrückung von Massenkundgebungen? Dennoch sind diese Dinge und vieles mehr das tägliche Brot eines jeden Krieges. Als sie sich unter ihren Augen zutrugen, haben Sie entweder gelogen oder geschwiegen. Oder wollen Sie uns glauben machen, Sie hätten bei jeder Gelegenheit die Wahrheit gesagt im Angesicht ihres „Vorgesetzten“, Gefängnis oder Tod riskierend? Wenn Sie noch leben und in militärischen Würden sind, so heißt das, dass Sie niemals irgend etwas verweigert haben. Übrigens haben Sie das bereits bewiesen, als Sie in Ihrer Mitteilung zeigten, dass Sie auch nicht die geringste Ahnung haben vom Konzept der Kriegsdienstverweigerung.“

 

Milani (Die Schülerschule von Barbania)

Lob und Tadel beeinflussen das Selbstwertgefühl

Hofer

„dass die Stummheit nicht nur organische Ursachen habe und dass, wenn die Aufmerksamkeit kein Hören, das Gedächtnis kein behalten, die Stimmbildung keine Wiederholung gestatte, die Sprache nicht in Erscheinung treten kann.“

 

Malson über Itard

Doxa

Husserl

„Wo du die Erde der Natur überlässt, da trägt sie Unkraut und Disteln, und wo du ihr die Bildung deines Geschlechts überlässt, da führt sie dasselbe weiter nicht, als in den Wirrwarr einer Anschauung, die weder für deine noch für die Fassung deines Kindes so geordnet ist, wie es für den ersten Unterricht bedürfet.“

Pestalozzi

„Der Erzieher ist nicht verpflichtet, Verantwortung für die entfernte Zukunft auf sich zu nehmen, aber er ist verantwortlich für den heutigen Tag (…) Es ist leichter, die Verantwortung hinauszuschieben, sie in ein nebelhaftes Morgen zu übertragen, als schon heute über jede Stunde Rechenschaft abzulegen.“

 

Korczak

„Um der Zukunft willen wird gering geachtet, was es, das Kind, heute erfreut, traurig macht, in Erstaunen versetzt, ärgert und interessiert. Für dieses Morgen, das es weder versteht noch zu verstehen braucht, betrügt man es um viele Jahre.“

 

Korczak

„Diese Vermittlungsform machte das Lernen an abstrakten Themen weitgehend unnötig und ließ es lebendig und konkret werden. Die Gäste Barbianas gehörten allen Schichten an“

Brink/ Thies (Milani)

Der Mensch ist auf Erziehung, Kultur und Sprache angewiesen

Tenor

Es gibt keine schlechten Jungen, es gibt nur schlechte Umweltverhältnisse.

Flanagan

„Nachdem wir damit begannen, seinen Körper und seine Sinne zu üben, haben wir seinen Geist und seine Urteilsfähigkeit geübt. Schließlich haben wir den Gebrauch seiner Glieder seinen Fähigkeiten angepasst; wir haben ein handelndes und denkendes Wesen geschaffen, und nun bleibt uns, um den Menschen zu vollenden, nur noch übrig, ein liebendes und fühlendes Wesen zu schaffen, das heißt, die Vernunft durch das Gefühl zu vervollständigen.“

Rousseau

Mensch und Welt gehören zusammen; die Welt ist ursprünglich sein eigenes Feld, dort verwirklicht er sich, dort ist er zu Hause.“

Lippitz

„Sophie muss eine Frau sein, so wie Emile ein Mann ist, das heißt, sie muss alles besitzen, was der Konstitution ihrer Gattung und ihres Geschlechts entspricht, um ihren Platz in der physischen geistigen Ordnung ausfüllen zu können. Beginnen wir also damit, die Übereinstimmungen und Unterschiedlich-keiten beider Geschlechter zu  untersuchen.“

Rousseau

„Lernen ist der Prozess, durch den eine Aktivität in Reaktion auf eine Umweltsituation entweder neu entsteht oder verändert wird – vorausgesetzt, dass die Besonderheiten der Aktivitätsveränderung nicht als angeborene Reaktionstendenz, Reifungsvorgang oder Momentzustand des Organismus (wie Erschöpfung, Drogenwirkung u.ä.) erklärbar ist.“

Ernest Hilgard

Wie kann der Mensch zu der Ich-Identität gelangen?: „Der Mensch hat die Wahrheit im „Innersten seiner Natur“. Wenn er der „Bahn der Natur“ folgt, dann wird er sich selbst finden und den Weg zu gerechten sozialen und politischen Verhältnissen; nur dadurch, dass der Mensch und die Menschheit von der „Bahn der Natur“ abgekommen sind, hat sie sich selbst verloren, so wie sie Gott verlassen hat und die Gesellschaft in schlechter und ungerechter Weise gestaltet. Allein im Zurückkehren zur Natur hat der Mensch Hoffnung.“

Hebenstreit (Pestalozzi)

____________ über seinen Vater: „Er war oft grausam zu mir, und ich entwickelte eine ausgesprochene Angst vor ihm, die ich auch als Mann nicht ganz überwand.“

Neill

„Die Natur will, dass Kinder Kinder sind, bevor sie zum Erwachsenen werden. Wollen wir diese Ordnung umkehren, erzeugen wir frühreife Früchte, die weder Saft noch Kraft haben und bald verfault sein werden – auf diese Art erzeugen wir junge Doktoren und alte Kinder. Die Kindheit hat ihre eigene Weise zu sehen, zu denken und zu empfinden.“

Rousseau (Emile)

„(…) Dazu muss er zunächst das Wesen einer Regierung im allgemeinen studieren, die verschiedenen Regierungsformen und schließlich die spezielle Regierung, unter der er geboren ist, um zu erkennen, ob es ihm passt, unter ihr zu leben; denn durch ein Recht, das durch nichts aufgehoben werden kann, wird jeder Mensch, wenn er volljährig und Herr seiner selbst ist, auch Herr darüber, den Vertrag zu kündigen, der ihn  an die Gemeinschaft bindet, indem er das Land verlässt, wo diese Gemeinschaft besteht. (…)“

Rousseau (Emile)

„Da das Zusammenwirken der drei Erziehungsweisen* zu ihrem Erfolg notwendig ist, müssen wir die beiden nach der ausrichten, auf die wir keinerlei Einfluss haben.“

Rousseau

E. Geißler, Erziehungsmittel, Bad Heilbrunn: Direkte und indirekte Erziehungsmittel

Husserl (Erziehung und Bildung: Lebensbezogene Pädagogik)