HS 16 Soz.psych.

Lernkarten Sommer 17

Lernkarten Sommer 17


Fichier Détails

Cartes-fiches 120
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 05.08.2017 / 08.08.2017
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https://card2brain.ch/box/20170805_sozialpsychologie
Intégrer
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Definition Einstellung

Psychische Tendenz, ausgedrückt durch Bewertung eines Objekts mit gewissem Grad von Zuneigung und Abneigung.

(Eagly & Chaiken)

Wieso wird die Einstellung erforscht? [1]

Die Einstellung steuert unser Verhalten. - Erklärung unseres Verhaltens

Eigenschaften der Einstellung [6]

  • Generelle Bewertungstendez (implizit, explizit)
  • charakterisiert durch Valenz (+/-) und Stärke
  • Einstellungsgegenstand (abstrakt, ..)
  • abrufbares Schema
  • zeitlich stabil
  • verhaltenswirksam

Einstellungsmodell nach Katz und Scotland [2x3 Schritte]

Input -> intervenierende Variable -> Output:

 

Reize (Personen, Situationen, Objekte, ...)

-> Einstellung als Bewertungstendenz (nicht beobachtbar)

  • -> Affekt (Gefühle)
  • -> Kognition (Meinung)
  • ->Verhalten (Handlung/ Absicht)

Funktionen von Einstellungen [4]

  • Wissensfunktion (Steuern, Organisation, Vereinfacht Infoverarbeitung)
  • Instrumentelle Funktion (Steuert Verhalten, Belohnung maximieren)
  • Funktion der sozialen Identität (Ausdruck von Wertvorstellung, Identifikation mit Gruppe)
  • Funktion der Aufrechterhaltung des Selbstwertgefühls (Distanz von negativem, übereinstimmen mit positivem)

Messen von Einstellungen [2→2,3]

  • Direkte Verfahren
    • Ratingskalen
    • Likert-Skala (Zutreffen von Aussagen)
  • Indirekte Verfahren
    • Nichtreaktive Messung
    • Getarnte Einstellungsmessung (z.B. Wissensfrage)
    • Priming, von Fazio (automatische, unbewuste Einstellung -> Hautfarbe)

Entstehen von Einstellungen [5]

  • Genetik
  • Reine Aussetung
  • Konditionierung
  • Lernen durch Verstärkung
  • Lernen durch Beobachtung

Einfluss von Einstellungen auf das Verhalten (Ajzen) [3 Schritte]

Einstellung zum Verhalten (Erwartung von Ergebnis)
und Subjektive Norm (was erwarten die anderen)

→Intention (Absicht)

→Verhalten

Definition von Sozialer Kommunikation, von Hartung

Interaktion als wechselseitiger Austausch von Mitteilungen zwischen Interaktionspartnern.

Handlungkoordination ist die Grundlage jeder Gesellschaft

Grundaxiome der sozialen Kommunikation, von Watzlawick, Beavin und Jackson [5]

  1. Man kann nicht nicht kommunizieren.
  2. Je Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.
  3. Jede Kommunikation ist durch Interpunktion der Kommunikationsabläufe gekennzeichnet.
  4. Kommunikation bedient sich digitaler (Schriftverkehr, gesprochene Sprache,...) und analoger (Gesichtsausdruck, Blick, Gesten,...) Modalitäten
  5. Kommunikation ist entweder symmetrisch oder komplementär.

Ablauf sozialer Kommunikation [3 Schritte] (Shannon & Weaver)

Sender → Kanal → Empfänger (Umfeld darum herum)

Sender/Empfänger: Dekodieren, Interpretieren, Enkodieren

Umfeld: Soziales und gesellschaftliches Umfeld - gemeinsames Wissen

Kanal: Mitteilung wird übertragen, Rauschen

 

Reziprozität der Kommunikation (Delhees)

= Austausch von Information für das Verständnis

Bedeutung Nonverbaler Kommunikation [3]

  • Verdeutlicht, was wir ausdrücken möchten
  • Weniger bewusste Kontrolle, schnellere Information
  • Emotion und Einstellung besser übermittelbar

Definition Intimitätsgleichgewicht (soziale Kommunikation)

Zunahme einer Modalität (Art und Weise) ⇒ Abnahme in anderer Modalität
vgl. Grundaxiome: digitale und analoge Modalitäten

Funktionen der Kommunikation [4] (Schulz von Thun)

  • Sachinhalt (Information, worüber informiere ich)
  • Appell (Empfänger, wozu will ich dich veranlassen)
  • Beziehung (wie stehen wir zueinander)
  • Selbstoffenbarung (Sender, was ich von mir selbst kundgebe)

Definition Metakommunikation

Kommunikation über Kommunikation

Subjektivität in der Kommunikation

Man soll sich immer der eigenen und der anderen Subjektivität bewusst sein!

Kanäle zur Einstellungsänderung [2 2,4] (Petty & Cacioppo)

  • Zentral:
    • Gute Argumente
    • hohe Fähigkeit und Motivation
  • Peripher:
    • durch Reize
    • geringe Fähigkeit und Motivation
    • Ablenkung
    • geringe Resistenz der Einstellungsänderung

Beeinflussungstechniken (Kommunikation) [3] (Petty & Caccioppo)

  • Verpflichtungs- und Konsistenztechniken
  • Reziprozitätsregel (masslose Bitte → verschönern oder verkleinern)
  • Knappheit

Reziprozitätsregel

masslose Bitte → verschönern oder verkleinern um sie zu erreichen/ bekommen

Welches Experiment haben wir angeschaut bezüglich Gehorsam zu Autoritäten?

Das Milgram Experiment

  • Frauen ~ gleiche Ergebnisse
  • Die meisten sind froh mitgemacht zu haben

Definition Minderheiteneinfluss

Sozialer Einfluss von Minderheit auf Mehrheit

→ Entscheidende Kraft sozialer Veränderung (führen zu Innovationen z.B. Frauenbewegung)

11 Aussagen zum Minderheiteneinfluss

  1. Sozialer Einfluss dann, wenn sichtbarer Konflikt entsteht, alternativer Standpunkt
  2. Einfluss nur wenn Minderheit konsistentes Verhalten
  3. Konsistentes & persistentes Verhalten → Konflikt → Instabilität
  4. Konsistenz interpretiert als Überzeugung & Selbstsicherheit (wenn nicht etwas anderes naheliegender)
  5. ⇒Achtung und Respekt, dazu persönliche Ablehnung Personen d. Mehrheit
  6. Rigider Verhandlungsstil erschwert Einfluss → Besonders wenn Verhalten Attribut der Minderheit
  7. Konsistenz und Persistenz der Minderheit > K&P der Majorität ⇒ Erfolgreicher
  8. Wenn Originalität, Kreativität erwünscht in Umgebung → Besonderer Einfluss der Minderheit
  9. Wird kein Eigeninteresse vermutet ⇒ Einflussnahme begünstigt
  10. Öffentliche Zustimmung zu Minderheiteneinfluss (⇒private accceptance) versus Anpassung an Mehrheit (⇒public compliance/ Gruppendruck)
  11. Einfluss auf latenter Ebene grösser als auf Verhaltensebene

Experiment von Moscovici zum Minoritäteneinfluss

Experiment mit grün und blau, in Gruppe wenige, die falsche Antwort gaben. Waren im Stande die Mehrheit bis zu einem gewissen Grad zu beeinflussen.

Konformitäts-Experiment von Asch

Experiment: Striche, welcher ist gleich lang?

Ergebnis: Je grösser der Rest der Gruppe (alle sagen das selbe falsche), desto grösser ist die Beeinflussung

→ Konformität

Was geschah im Film mit den 12 Geschworenen und was sahen wir?

Einer überzeuge alle anderen von seiner Meinung, Minoritäteneinfluss.

Definition einer Gruppe [3 verschiedene]

  • 2 oder mehr stehen in einer Beziehung zueinander (Lindgren)
  • Individuen stehen in Kontakt, reagieren aufeinander, Gemeinsamkeit in wesentlichen Punkten (Olmsted)
  • 2 oder mehr, gegenseitig von einander abhängig (= Interdependenz), beeinflussen sich durch soziale Interaktion (Fosyth)

Was ist Interdependenz?

Wenn zwei gegenseitig von einander abhängig sind (Gruppe)

Was stärkt [7]/ schwächt [2] eine Gruppe? (Lickel)

+ Interdependenz
+ Wichtigkeit
+ Interaktion
+ Dauer
+ Ähnlichkeit
+ Gruppenstruktur
+ Kohäsion
- Grösse
- Durchlässigkeit

Wie ist eine Gruppenstruktur aufgebaut? (Diagramm)

Definition Normen - Gruppe (Forsyth)

Übereinstimmende Standards, die das Verhalten der Gruppenmitglieder, deren Motivationen und Interaktionen regeln.

  • definieren die sozial angemessene Art zu handeln in einer Gruppe („normaler“ Handlungsverlauf)
  • organisieren das Gruppenhandeln und motivieren es
  • machen das Verhalten der Gruppenmitglieder vorhersagbar

Welche zwei Arten von Normen (Gruppen) gibt es?

Deskriptiv: beschreibt Handeln

Präskriptiv: beschreibt Verhalten in bestimmter Situation → Sanktionen

Definition Rollen

Verhaltenserwartungen an eine Person in einer Gruppe, vergleichbar einer Rolle in einem Schauspiel verbunden mit Rechten und Pflichten.

Definition Rollendifferenzierung

Formelle Gruppenstrukturen: Rollen explizit geschaffen

Informelle Gruppenstrukturen: Gruppenmitglieder zeigen sukzessiv einen spezifischen Bereich von Verhalten

Soziodynamische Grundformel (Schindler)

Bekämpfung eines Gegners

alpha: FührerIn
omega: GegnerIn (Sündenbock)
gamma: UnterstützerInnen von alpha
beta: Neutrale Personen

Typen von Rollen nach Bales [2]

  • Aufgabenbezogene Rollen: Lösung einer Aufgabe, Erfüllen Gruppenziele
  • Sozialemotionale Rollen: Befriedigung interpersonalen und emotionalen Bedürfnisse, Stressreduktion

Definition Rollenambiguität

Verantwortlichkeit und Erwartung an Rolle schlecht definiert

 Definition Rollenkonflikte [3 Unterteilungen]

Konflikte zwischen den Rollen einer Person

  • Inter-Rollen-Konflikte: Konflikte zweier Rollen
  • Intra-Rollen-Konflikte: Konflikte bezüglich einer Rolle
  • Selbst-Rollen-Konflikte: Konflikt zwischen Rolle und eigenen Haltungen

Folgen von Rollenambiguität und Rollenkonflikten [5] (Flaherty, Dahlstrom & Skinner)

- geringe Arbeitsmoral
- Arbeitsstress
- Steigen der Arbeitsunzufriedenheit
- Erhöhung der Fehlzeiten, Kündigungen
- Senken des Erfolgs eines Unternehmens

Was macht die Gruppenkohäsion aus? [4]

  • Bindende Kraft (in der Gruppe zu bleiben)
  • Gruppeneinheit (Zugehörigkeitsgefühl)
  • Gruppenattraktivität (Zahl & Stärke positiver wechselseitiger Einstellungen, Attraktivität)
  • Teamarbeit (Zusammenhalten, Ziele erreichen)