MM5 03481
Bildungspsychologie Aufgabenbereiche und Handlungsebenen
Bildungspsychologie Aufgabenbereiche und Handlungsebenen
Set of flashcards Details
Flashcards | 229 |
---|---|
Students | 14 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 26.07.2017 / 04.02.2021 |
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Monitoring und Evaluation
Bildungsmonitoring und Evaluation (Prenzel & Seidel, 2010)
Forschungsansätze und Forschungsstand
Qualitätskriterien für Bildungsmonitoring
Wichtiges Kriterium: Was für eine Berichterstattung, die welche Grenzen betont?
wichtiges Kriterium: differenzierende Berichterstattung, die die Grenzen der Interpretation deskriptiver Zusammenhänge betont
Monitoring und Evaluation
Bildungsmonitoring und Evaluation (Prenzel & Seidel, 2010)
Neue Entwicklungen
gestiegene Nachfrage wodurch?
empirische Befunde können worauf hinweisen und was erzeugen?
für Durchführung und Qualität eines Bildungsmonitorings ist was zentraler Faktor ?
- Ergebnisse sollten wozu führen ?
- Ergebnisse sollten mindestens zum Teil stimmig sein womit ?
- Akzeptanz setzt auch was voraus?
Etablierung von Bildungsmonitoring muss womit einhergehen?
- Bildungsmonitoring hat was => was kann da andocken ?
Was kann ausgeweitet werden ?
- 2 Punkte hierzu?
Einsatz welcher Testverfahren ?
- 2 bestimmte Verfahren davon?
Videostudien
- auch in welchem Design möglich?
Bildungsmonitoring + Längsschnitt => ?
gestiegene Nachfrage durch Politik und Öffentlichkeit
empirische Befunde können auf Handlungsbedarf / Versäumnisse hinweisen und politischen Druck erzeugen
für Durchführung und Qualität eines Bildungsmonitorings ist Akzeptanz der Betroffenen zentraler Faktor
- Ergebnisse sollten zu Anstrengungen führen
- Ergebnisse sollten mindestens zum Teil stimmig sein mit pädagogischen Erfahrungen
- Akzeptanz setzt auch Informationspolitik, Transparenz und geeignete Veröffentlichungsformen voraus
Etablierung von Bildungsmonitoring muss mit Verstärkung empirischer Bildungsforschung einhergehen
- Bildungsmonitoring hat fundierte Stichproben, Messinstrumente, Auswertungsverfahren => empirische Forschung kann da andocken
bisheriges Spektrum an Kompetenzmessungen kann ausgeweitet werden
- motivationale Orientierungen
- soziale Kompetenzen
Einsatz computerbasierter Testverfahren
- dynamische Aufgabenformate
- adaptives Testen
Videostudien
- auch im längsschnittlichen Design
Bildungsmonitoring + Längsschnitt => Bildungspanel
Interview 1: Hat PISA die Schulen besser gemacht? (Profs. Pant/Stanat)
Hauptbefunde? 4
+ Kasten 2.1 : Welche Ergebnisse erzielte DE bei PISA 2000 im Vgl. zu anderen Teilnehmerstaaten?
Hauptbefunde:
Unterdurchschnittliche Leistungen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften
sehr breite Leistungsstreuung (höher als in allen OECD Staaten), wobei dies auf die besonders schwachen Leistungen im unteren Leistungsbereich zurückzuführen ist
enger Zusammenhang zum SES der Jugendlichen
enger Zusammenhang zum Migrationshintergrund
Interview 1: Hat PISA die Schulen besser gemacht? (Profs. Pant/Stanat)
Hauptbefunde
Welche Unterschiede sind zurückgegangen?
Die Leistungsverbesserung ist insbesondere worauf zurückzuführen?
die Unterschiede zwischen den sozialen Herkunftsgruppen sind zurückgegangen
die Leistungsverbesserung ist insbesondere auf die Verbesserungen bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund zurückzuführen
Interview 1: Hat PISA die Schulen besser gemacht? (Profs. Pant/Stanat)
Welche methodische Kritik wird an PISA geäußert und wie ist diese einzuschätzen?
(2 Punkte mit je 2 UPS zu Ergebnissen zu dieser Kritik)
Gewöhnung an die Aufgabenformate von PISA
- Multiple Choice keine größeren Leistungsnachteile als offene Antwortformate
- Im Gegenteil: MC in Kompetenztests im Mittel häufiger gelöst als offene Fragen
Auswirkung von Übung auf Testleistung
- nur rund 26 % Vorbereitung auf Test
- außerdem keine signifikanten Leistungsunterschiede zwischen Vorbereiteten und Nicht-Vorbereiteten
Interview 1: Hat PISA die Schulen besser gemacht? (Profs. Pant/Stanat)
Welche Auswirkungen hatte die PISA-Studie auf Schulen und wie stehen solche Erwartungen und Effekte zur Intention und Zielen der PISAStudie? :
Was ist zweifellos gestiegen? – es wurden aus PISA Antworten wozu erwartet?
PISA hat was für einen charakter, testet keine was und liefert somit auch keine was bzw. deckt auch i.e.S. keine was auf?
entsprechend war was nie intendiert?
die öffentliche Aufmerksamkeit und Wahrnehmung gegenüber dem Bildungssystem ist zweifellos gestiegen – es wurden aus PISA Antworten zur Verbesserung des Systems erwartet
PISA hat einen reinen Monitoringcharakter, testet keine Hypothesen und liefert somit auch keine Kausalerklärungen bzw. deckt auch i.e.S. keine Zusammenhänge auf
entsprechend war es nie intendiert, Handlungsempfehlungen aus PISA abzuleiten
Interview 1: Hat PISA die Schulen besser gemacht? (Profs. Pant/Stanat)
Welche Ursachen gibt es für die positiveren Ergebnisse in den jüngeren PISA-Studien? :
Es gibt keine was?
Was hat insgesamt Wirkung gezeigt?
Was hat Vergleichbarkeit erhöht?
es gibt keine einzelne identifizierbare Ursache/Maßnahme
die Erhöhung der Aufmerksamkeit auf die Unterrichtsqualität hat insgesamt Wirkung gezeigt
die Einführung von Bildungsstandards hat die Vergleichbarkeit erhöht
Interview 1: Hat PISA die Schulen besser gemacht? (Profs. Pant/Stanat)
Welche Implikationen hatte die Einführung der Bildungsstandards? :
Nach dem ersten PISA-Schock wurde was umgestellt?
Zielgrößen sind jetzt was anstelle wovon?
Welcher Schritt ist allerdings noch nicht hinreichend umgesetzt?
nach dem ersten „PISA-Schock“ wurden die Rahmenlehrpläne und Kerncurricula umgestellt
Zielgrößen sind jetzt Kompetenzen an Stelle von inhaltlichen / stofflichen Aspekten
der Schritt hin zu einer Kompetenzorientierung an den Schulen ist allerdings noch nicht hinreichend umgesetzt
Interview 1: Hat PISA die Schulen besser gemacht? (Profs. Pant/Stanat)
In welchem Verhältnis stehen Bildungsforschung und Bildungspolitik? :
Das verhältnis ist wie, wenngleich es sich was hat?
Die Ergebnisse der Forschung sind nicht immer was?
Seitens der Politik besteht oft welche Erwartungshaltung?
das Verhältnis ist ambivalent, wenngleich es sich verbessert hat
die Ergebnisse der Forschung sind nicht immer politisch opportun
seitens der Politik besteht oft die Erwartungshaltung, mittels deterministischen Regeln die Situation verbessern zu können – solche Regeln kann die Bildungspsychologie allerdings nicht liefern
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Kenntnis wovon notwendig?
Was sind Kernbegriffe bildungspsychologischer Reflexion auf der Mikroebene?
zentrale Frage: ?
- deskriptive Forschung wozu?
- präskriptive Forschung wozu?
- Voraussetzung: ?
Psychologie des ...?
- welche psychologischen Ansätze? 3
Kenntnis von Lernprozessen und Lehrprozessen notwendig
Lehren und Lernen sind Kernbegriffe bildungspsychologischer Reflexion auf der Mikroebene
zentrale Frage: wie müssen interne und externe Bedingungen des Lernens gestaltet sein, damit sich erwünschter Lernerfolg einstellen kann
- deskriptive Forschung zur Wirkung von Unterrichts- und Trainingsmaßnahmen
- präskriptive Forschung zur Optimierung dieser Maßnahmen
- Voraussetzung: normatives Setzen von Bildungszielen
Psychologie des Lernens und Lehrens
- verhaltenspsychologische Ansätze => Instruktionspsychologie = psychologische Didaktik
- kognitionspsychologische Ansätze
- konstruktivistische Ansätze
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Tabelle: Allgemein-theoretische Perspektiven auf Lernen und Lehren ? (Behaiviorismus/Kognitivismus/Konstruktivismus zu: Lehr-/Lernziel, Lernen, Modell der lernenden Person, Lehr-/Lernprinzipien)
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Zum Perspektivenwechsel?
- Übergang von verhaltensorientierter auf kognitive Perspektive: Verlagerung des Interesses wovon worauf?
- Übergang von kognitiver auf konstruktivistische Perspektive: Verlagerung des Interesses von welcher Seite auf welche?
Perspektivenwechsel
- Übergang von verhaltensorientierter auf kognitive Perspektive: Verlagerung des Interesses von Produkten auf Prozesse
- Übergang von kognitiver auf konstruktivistische Perspektive: Verlagerung des Interesses von der Lehrenden- auf die Lernendenseite
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
drei Zugänge zur Lehr-Lern-Forschung ?
drei Zugänge zur Lehr-Lern-Forschung
- empirische Unterrichtsforschung
- Instruktionsforschung
- Erziehungsphilosophie
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
empirische Unterrichtsforschung
Empirische Unterrichtsforschung ist wie ausgelegt und untersucht was?
methodische Zugänge ? 3
Was für Auswertungen?
Überwiegend was für Studien?
Zuordnung:
- Bildungspsychologie wann?
- Wozu, wenn dieser Bezug nicht da ist?
Empirische Unterrichtsforschung ist deskriptiv ausgelegt und untersucht, was in Bildungseinrichtungen gelehrt und gelernt wird, wie Unterricht und Ausbildung gestaltet werden und welche Wirkungen auf Seiten der Lernenden und Lehrenden zu verzeichnen ist.
methodische Zugänge
- Materialanalysen
- Unterrichtsbeobachtungen
- Einsatz von Tests und Fragebögen
korrelationsstatistische Auswertungen
überwiegend Querschnittsstudien
Zuordnung
- Bildungspsychologie, wenn Untersuchung aus psychologischer Perspektive unter Verwendung psychologischer Theorien und Forschungsbefunde stattfinden
- Fachdidaktik / allgemeine Didaktik, wenn dieser Bezug nicht da ist
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Instruktionsforschung
Instruktionsforschung ist wie ausgerichtet und untersucht was?
methodischer Zugang ? 2
fällt nur wann in den Bereich der Bildungspsychologie?
Instruktionsforschung ist präskriptiv ausgerichtet und untersucht, was in Bildungseinrichtungen gelehrt und gelernt werden solle (z. B. als Curriculumforschung) und wie Unterricht und Ausbildung zu gestalten sind, um bestimmte Wirkungen zu erzielen
methodischer Zugang
- typisch: Experiment mit EG und KG
- Untersuchung der Effekte einer zeitlich vorauslaufenden Veränderung
fällt nur dann in den Bereich der Bildungspsychologie, wenn auf psychologischen Theorien fußend
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Erziehungsphilosophie
Erziehungsphilosophie ist wie ausgerichtet?
Sie befasst sich zwar auch womit, allerdings auf welcher Ebene?
Gestaltung wovon auf welcher Ebene?
Betreffen was nur am Rande, sind aber als was zu berücksichtigen?
Erziehungsphilosophie ist normativ ausgerichtet.
Sie befasst sich zwar auch damit, was in Bildungseinrichtungen gelehrt und gelernt werden sollte, allerdings auf der Ebene übergeordneter Bildungsziele.
Gestaltung von Unterricht und Ausbildung auf der Ebene berufsethischer Standards
betreffen Bildungspsychologie nur am Rande, sind aber als Rahmenbedingungen zu berücksichtigen
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Theorien und Modelle
mögliche Fragen ? 4
grundlegende Modellvorstellungen vom Lernen => Modelle der aktiven Verarbeitung von Informationen
zu erreichende Ziele und Möglichkeiten der Überprüfung der Zielerreichung => Lehrzieldefinition, Kompetenzmodelle, Bildungsstandards und Diagnostik
Erreichung der gesetzten Ziele => Lehrfunktionen
wie können Lehrfunktionen auch als Lernfunktionen konzeptualisiert werden => adaptives / selbstreguliertes Lernen
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Theorien und Modelle
Lernen als aktive Informationsverarbeitung
generatives Lernen: Annahme?
Annahme erfordert was?
darauf laufen was für Prozesse? => ?
generatives Lernen: Annahme, dass sich Lernen als Prozess der aktiven Verarbeitung von Informationen darstellen lässt
Annahme erfordert Informationsverarbeitungssystem, dessen kognitive Architektur aus verschiedenen Speichersystemen (sensorisches und psychomotorisches Gedächtnis, Arbeitsgedächtnis, Langzeitgedächtnis) mit unterschiedlicher Funktionsweise und unterschiedlicher Speicherkapazität bestehend angenommen wird
darauf laufen kognitive, metakognitive, motivationale und emotionale Prozesse sowie Aufmerksamkeitsprozesse => Aufnahme und Verarbeitung von Informationen aus der Umwelt und Einwirken auf Umwelt; Veränderungen im Langzeitgedächtnis
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Theorien und Modelle
Lernen als aktive Informationsverarbeitung
„Aktive“ Informationsverarbeitung bedeutet was?
+ Abbildung Modell der Informationsverarbeitung?
„Aktive“ Informationsverarbeitung bedeutet, dass Lernende den Prozessen der Informationsverarbeitung nicht passiv ausgeliefert sind, sondern dass es möglich – und im Sinne des optimierten Lernens – auch erforderlich ist, diese Prozesse aktiv zu steuern und zu gestalten, was Aufgabe metakognitiver Kontrollprozesse ist.
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Theorien und Modelle
Lernzieldefinition, Kompetenzmodelle, Bildungsstandards und Diagnostik
Spezifikation wovon? 2
Abbildung Modell zur Identifikation von Lernzielen als Kompetenzen?
+ Grundidee des Modells? 3
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Theorien und Modelle
Lernzieldefinition, Kompetenzmodelle, Bildungsstandards und Diagnostik
Kompetenzen = ?
Kompetenzen
- sind wegen was von Intelligenz abzugrenzen ?
- sind von Handlungskompetenzen abzugrenzen, die auch was einschließen?
- sind weiterhin wovon abzugrenzen ?
Kompetenzen = kontextspezifische kognitive Leistungsdispositionen, die sich funktional auf Situationen und Anforderungen in einer bestimmten Domäne beziehen.
Kompetenzen
- sind wegen ihrer Kontextspezifität und Erlern- bzw. Vermittelbarkeit von Intelligenz abzugrenzen
- sind von Handlungskompetenzen abzugrenzen, die auch motivationale Orientierungen, Einstellungen, Tendenzen und Erwartungen einschließen
- sind von breiterem Kompetenzbegriff der Berufspädagogik abzugrenzen ( Selbstkompetenz, Sachkompetenz, Sozialkompetenz)
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Theorien und Modelle
Lernzieldefinition, Kompetenzmodelle, Bildungsstandards und Diagnostik
Kompetenzmodelle beschreiben was wie?
- z. B. Lesekompetenz = ?
- innerhalb der Teilkomponenten wird was definiert ?
- sind notwendig
- wofür ? 2
- sind notwendig
Kompetenzmodelle beschreiben Struktur einer Kompetenz, indem sie komplexe Kompetenz in Teilkomponenten zerlegen
- z. B. Lesekompetenz = Informationen ermitteln, textbezogen interpretieren, reflektieren und bewerten
- innerhalb der Teilkomponenten werden Kompetenzniveaus definiert
- sind notwendig
- für die Definition von Bildungsstandards
- zur Entwicklung diagnostischer Instrumente zur Überprüfung des Erreichens der Bildungsstandards
- sind notwendig
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Theorien und Modelle
Lernzieldefinition, Kompetenzmodelle, Bildungsstandards und Diagnostik
Lehrfunktionen= ?
Welche Lehrfunktionen gibt es? 6
Lehrfunktionen = Funktionen, die erfüllt sein müssen, damit Lernprozesse erfolgreich sein können
Lehrfunktion Motivation: Die Lernenden müssen motiviert sein.
Lehrfunktion Information: Die zu verarbeitenden Informationen müssen verfügbar sein und aufgenommen werden.
Lehrfunktion Informationsverarbeitung: Die aufgenommenen Informationen müssen verarbeitet und verstanden werden.
Lehrfunktion Speichern und Abrufen: Die verarbeiteten Informationen müssen gespeichert werden und wieder abrufbar sein.
Lehrfunktion Anwendung und Transfer: Die gespeicherten und wieder abrufbaren Informationen müssen zur Lösung neuer Aufgaben- und Problemstellungen genutzt werden können.
Lehrfunktion Steuerung und Kontrolle: Der gesamte Prozess des Lernens muss andauernd überprüft und zielführend gesteuert werden.
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Theorien und Modelle
Adaptives Lehren und selbstreguliertes Lernen
adaptives Lehren, wenn ..?
Selbstregulation, wenn ...? => aus was wird was?
- selbstreguliertes Lernen = Einsatz von ...?
adaptives Lehren, wenn genau dann eingegriffen wird, wenn Lehrfunktionen noch nicht erfüllt sind
Selbstregulation, wenn Lernende die Verantwortung für die Erfüllung der Lehrfunktionen selbst übernehmen => aus Lehrfunktionen werden Lernfunktionen
- selbstreguliertes Lernen = Einsatz von (kognitiven und metakognitiven) Strategien, um diese Funktionen selbst zu erfüllen
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Studien und Befunde
Effekte von Maßnahmen zur Umsetzung von Lehrfunktionen
Lehrfunktion Motivation
Strategien für motivierenden Beginn einer Unterrichtsstunde ? 3
Motivierungshilfen? 3
Schaffung wovon?
Was lässt sich trainieren?
Strategien für motivierenden Beginn einer Unterrichtsstunde
- Aufrufen eines Problems ohne offenkundige Lösung
- Erzeugen eines kognitiven Konflikts
- Herstellung eines persönlichen Bezuges zum Lehrstoff
Motivierungshilfen
- Anerkennung, Lob
- Tokens
Schaffung einer positiven Lernatmosphäre mit Verstärkung und Vermeidung von Bestrafung
Lern- und Leistungsmotivation lässt sich trainieren
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Studien und Befunde
Effekte von Maßnahmen zur Umsetzung von Lehrfunktionen
Lehrfunktion Motivation
Ziele des Trainingsprogramms zur Förderung des Lern- und Leistungsmotivs nach Fries (2002)? 3
- realistische Anspruchsniveausetzung, d. h. persönliche Leistungsziele, die erreichbar sind
- erfolgszuversichtliche Attributionsmuster (Erfolg = eigene Fähigkeit, Misserfolg = mangelnde Anstrengung)
- positive Selbstbewertungsbilanz, d. h. Freude über Erfolg sollte größer sein als Ärger über Misserfolg
Advance
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Studien und Befunde
Effekte von Maßnahmen zur Umsetzung von Lehrfunktionen
Lehrfunktion Information
Maßnahmen ? 3
Einsatz vorstrukturierter Lernhilfen = ?
- beeinflussen was wie, aber Effekt was?
- kommt insbesondere wem zugute?
Maßnahmen
- Lenkung der Aufmerksamkeit der Lernenden
- Gestaltung des Lehrmaterials
- effektive Klassenführung = classroom management
Einsatz vorstrukturierter Lernhilfen = advance organizer
- beeinflussen Lernerfolg positiv, aber Effekt gering
- kommt insbesondere Lernenden mit geringem Vorwissen zugute
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Studien und Befunde
Effekte von Maßnahmen zur Umsetzung von Lehrfunktionen
Lehrfunktion Information
Advance Organizer = ?
Advance Organizer = spezifische Form des Überblicks; begriffliches Grundgerüst für das, was im Unterricht behandelt werden soll. An das Vorwissen der Lernenden kann angeknüpft werden.
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Studien und Befunde
Effekte von Maßnahmen zur Umsetzung von Lehrfunktionen
Lehrfunktion Information
vor Unterrichtseinheit was angeben und erläutern
- aber: Zielangaben lenken Aufmerksamkeit worauf und Aufmerksamkeit weg von was?=> fördern welches Lernen, behindern welches Lernen ?
- was für Effekte in welche Richtungen?
- was scheinen Zielvorgaben nicht zu haben?
vor Unterrichtseinheit jeweilige Lernziele angeben und erläutern
- aber: Zielangaben lenken Aufmerksamkeit auf das, was gelernt werden soll und Aufmerksamkeit weg von dem, was nicht genannt wurde => fördern intentionales Lernen, behindern inzidentelles (beiläufiges) Lernen
- mittlere Effekte in beiden Richtungen
- generell lernmotivierende Wirkungen scheinen Zielvorgaben nicht zu haben
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Studien und Befunde
Effekte von Maßnahmen zur Umsetzung von Lehrfunktionen
Lehrfunktion Information
Cognitive Load Theory
Verarbeitung von Informationen geschieht primär wo und macht was mit diesem?
verschiedene Prozesse konkurrieren worum?
- 5 Unterpunkte hierzu
Empfehlungen auf Grundlage der CLT
- 4 Punkte
Verarbeitung von Informationen geschieht primär im Arbeitsgedächtnis und belastet dieses (cognitive load)
verschiedene Prozesse konkurrieren um begrenzte Kapazität des AG
- intrinsic load: Lehrstoff selbst
- extraneous load: ungünstige Präsentation
- germane load: verstehens- und lernrelevante Belastung
- wenn intrinsic load und extraneous load hoch sind, dann bleibt wenig Platz für german load
- extraneous load muss so verringert werden, dass bei gegebenem intrinsic load genügend Platz bleibt für germane load
Empfehlungen auf Grundlage der CLT
- klare und deutliche Sprache
- leichte Lesbarkeit von Tafel / Folien
- Vermeidung irrelevanter Präsentationseffekte
- Kombinationen von Bild und (möglichst gesprochenem) Text
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Studien und Befunde
Effekte von Maßnahmen zur Umsetzung von Lehrfunktionen
Lehrfunktion Informationsverarbeitung
Theoretische Grundlagen/Theorien? 2
Trainierte Schuüler in diesen beiden Techniken haben was?
Levels of Processing Theory (Craik & Lockart, 1972)
Generative Learning Theory (Wittrock, 1990)
trainierte Schüler in den genannten Techniken haben bessere Verstehensleistungen
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Studien und Befunde
Effekte von Maßnahmen zur Umsetzung von Lehrfunktionen
Lehrfunktion Informationsverarbeitung
Theoretische Grundlagen/Theorien
ZU Levels of Processing Theory (Craik & Lockart, 1972) ? 2 Punkte
oberflächliche Verarbeitung vs. semantische Verarbeitung von Informationen
letztere hat nachhaltigere Lerneffekte
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Studien und Befunde
Effekte von Maßnahmen zur Umsetzung von Lehrfunktionen
Lehrfunktion Informationsverarbeitung
Theoretische Grundlagen/Theorien
Generative Learning Theory (Wittrock, 1990)
Idee: ?
- innerhalb der aufgenommenen Informationen => ?
- 2 UP mit Beispielen
- zwischen neuen Informationen und bisherigen Kenntnissen => ?
Elaboration lässt sich wodurch induzieren ?
- Schüler können erfolgreich worin trainiert werden?
Idee: Lernen lässt sich als aktiver Prozess des Darstellens von Beziehungen auffassen
- innerhalb der aufgenommenen Informationen => Reduzieren im Sinne des Selegierens und Organisierens wichtiger Informationen
- Selegieren: z. B. Textteile markieren
- Organisieren: z. B. Concept-Map
- zwischen neuen Informationen und bisherigen Kenntnissen => Elaborieren
Elaboration lässt sich durch Fragen induzieren
- Schüler können erfolgreich trainiert werden, sich selbst Fragen zu stellen
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Studien und Befunde
Effekte von Maßnahmen zur Umsetzung von Lehrfunktionen
Lehrfunktion Speichern und Abrufen
oft nur worauf ausgerichtet
- typisch dafür: welche Technik?
- bildungspsychologisch weniger interessant wofür?
für tieferes Verstehen ist es hilfreich was zu üben um was zu erreichen? => z. B. ?
Beim Mastery Learning geht es worum?
Mastery Learning hat was für Effekte, aber was ist länger?
- Übung ist nützlich wobei?
- Übung ist wobei von ganz entscheidender Bedeutung?
Potenzgesetz des Lernens: ?
oft nur auf Auswendiglernen ausgerichtet
- typisch dafür: Mnemotechnik
- bildungspsychologisch weniger interessantfür tieferes
für tieferes Verstehen ist es hilfreich, den Abruf des Wissens zu üben, um bestimmte Qualitätsstandards zu erreichen => z. B. Mastery Learning
Beim Mastery Learning geht es darum, dass Lernende so lange Aufgabenstellungen zu einem Lehrstoff bearbeiten, bis ein bestimmtes Zielkriterium erreicht ist, z. B. 90 % richtiger Antworten.
Mastery Learning hat positive Effekte, aber die Lernzeit ist länger
- Übung ist nützlich beim Erwerb von deklarativem Wissen
- Übung ist beim Erwerb von Fertigkeiten = skills von ganz entscheidender Bedeutung
Potenzgesetz des Lernens: erst großer Lernfortschritt, dann geht es bei steigender Expertise immer langsamer
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Studien und Befunde
Effekte von Maßnahmen zur Umsetzung von Lehrfunktionen
Lehrfunktion Anwendung und Transfer
Muss was?
idealerweise womit?
muss geübt werden
idealerweise mit schrittweise zunehmender Transferdistanz
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Studien und Befunde
Effekte von Maßnahmen zur Umsetzung von Lehrfunktionen
Lehrfunktion Steuerung und Kontrolle
Flexibler Einsatz wovon?
Lehrkräfte müssen wozu in der Lage sein? - bezogen worauf?
Grundlage auch wofür?
flexibler Einsatz der genannten Instrumente
Lehrkräfte müssen in der Lage sein, den Status quo der Lernenden angemessen zu diagnostizieren – bezogen auf Lernergebnis und Lernprozess
Grundlage auch für selbstreguliertes Lernen
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Stand der Forschung
Studien und Befunde
Interindividuelle Unterschiede
- ATI-Effekte = Effekte wovon ? 3
- Wirksamkeiten können wodurch moderiert werden ? , z. B. bei Multimedia
- knowledge as compensor: ?
- spatial ability as enhancer: ?
- expertise reversal effect: ? => ?
- Lerntypen machen nur wann Sinn?
- Visualisierer verschlechtern sich, wann?
- für Verbalisierer macht es was?
- Forschung soll was aufdecken ?
- Welche Analysen sind hilfreich ?
- ATI-Effekte = Effekte von
- Wechselwirkungen = interaction
- Lernvoraussetzungen = aptitude
- Lehrmethode = treatment
- Wirksamkeiten können durch interindividuelle Unterschiede zwischen Lernenden moderiert werden, z. B. bei Multimedia
- knowledge as compensor: hohes Vorwissen gleicht Nachteile ungünstigen instruktionalen Designs aus
- spatial ability as enhancer: hohes räumliches Vorstellungsvermögen verstärkt die lernwirksamen Vorteile günstigen instruktionalen Designs
- expertise reversal effect: zu hohes Vorwissen kann sich als lernhinderlich erweisen => when teaching kills learning
- Lerntypen machen nur Sinn, wenn sie nach Beobachtung eingeteilt wurden
- Visualisierer verschlechtern sich, wenn sie keine Bilder bekommen
- für Verbalisierer macht das keinen Unterschied
- Forschung soll ATI-Effekte aufdecken
- Metaanalysen sind hilfreich
Mikroebene
Bildungspsychologie auf der Mikroebene: Individuelle Bedingungen des Lehrens und Lernens (Leutner, 2010)
Herausforderungen für die Bildungspsychologie ? 3 + erster 2 UP:
Einbindung welcher perspektiven?
Ausweitung auf welche Bereiche?
Klärung welcher Beziehungen?
- Einbindung motivationaler und emotionaler Perspektiven
- Selbstkonzeptforschung
- Interessensforschung
- Ausweitung auf andere Bereiche neben Primär- und Sekundärbereich
- Klärung der Beziehungen zu Nachbardisziplinen