Stadtgeo
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Kartei Details
Karten | 102 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geographie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 06.07.2017 / 09.07.2017 |
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Stadt als Objekt
Urbanität: Spezifische Lebens-, Wirtschafts- und Umgangsformen
Innerstädtische Konzentration von Menschen und Funktionen auf engstem Raum
Stadtrand: Suburbane Einfamilienhäuser, gerine funktionale und ökonomische MIschung, dennoch integraler Bestandteil moderner Großstädte
Suburbia
= Vorstadt
Verknüpfung Stadtnähe und Leben auf dem Land
Antike Griechenland
Erste Kultur bei der Städte im Mittelpunkt von Wirtschaft und Kultur standen
Polis als Stadtstaat
Stadtanlagen bereits weit geplant
selbst verwaltete Bürgergemeinde
Idealstadt nach Platon: Kreisförmig
im Zentrum:höher liegende Agora: Tempel, Regierungsgebäude
Ring außen herum: Bürgerhäuser
darum Handwerker
-> Ringe statt Viertel wie im MA
Mauer
Bauliche Ordnung: nach funktionaler Trennung: Heiliger Bereich: Tempel
Öffentlicher: Gymnasien, Bibliotheken, Theater, Agora -> Versammlungsmöglichkeit Bürgerschaft
Privat Wohnraumbereich: Recheckige Parzellen, Bürgerhäuser
griechische Städte allgemein:
meist Hafenstädte
Rechteckform
optimale Ausrichtung der Stadt (Belüftung)
Weitere Plätze im Inneren einzelner Tempelbezirke in der Nähe der Agora
gutes Leben (Aristoteles) statt Barbarentum
Römer
ca 200 v. Chr. - 400 n. Chr.
Verbreitung über ganz Gallien, Germanien, GB, besonders ab Christi Geburt
Planmäßig angelegt
Mauer
Kultureinrichtungen außerhalb der Stadt
Einrichtungen für: Öffentliches Leben & Kommerz, Verwaltung, Wasserversorgung
Nord-Süd & Ost-West-Achsen
Forum: MIttelpunkt, rechteckiger Platz, Schnittpunkt der Hauptstraßen
Heerstraße: machen Städte und Militärlager zum integralen Bestandteil der Stadt, in der Ebene und an Heerstraßen angelegt
Lagerstädte: Regensburg, häufigste Stadtform im römischen Reich, Stadtposten entlang des Limes
Quartiersbildung auf Blockbasis: öffentliche Gebäude, Hafen, Wohne, Miltäreinrichtungen
nach Ende: Städte fallen wüst, werden brach
Bürgerstädte: Trier
Bäderstädte: Aachen
Mittelalter
suburbia hier als Ort der Ausgrenzung - die Stadt als Norm zivilisierter Entwicklung, Vorstadt: störendes Gewerbe, Arme ohne Bürgerrechte
ab spätem 8 Jhd - nach Verfall römischer Kultur wieder Vielzahl neuer Städte -> Gerüst heutiges Städtesystem
Grundlage: Kommerz, Kirche, Krone
Keimzellen: Marktplatz, Dom, Burg
Mutterstädte: frühes Hochmittelalter (bis 1150)
Gründungsstädte:
-aus Mutterstädten erwachsen
-bewusste Gründungsakte (bis 1150) als Grundlage
-Reichtum durch Handel und Wirtschaft macht sie attraktiv für weltliche und kirchliche Herrscher (Instrumente Machtpolitik)
-besondere wirtschaftliche und rechtliche Privilegien (Münz- & Marktrecht)
-gute Verkehrslage an Handelsrouten (Freiburg-Tore)
Allgemeine Merkmale - im Hochmittelalter am umfassendsten-:
-Autonome Verwaltung
-Stadtmauer umschließt Innenstadt, klare innere Differenzierung
-Keimzelle, spezialisierte Handwerksviertel
-Bedeutung als Wirtschafts- und Handelsmittelpunkt
- Geschlossene städtische Siedlungsweise mit Befestigung
-Vorstadt: Unerwünschtes Gewerbe und Bevölkerung, nicht von Stadtmauer geschützt, anderer rechlicher Status
Zwergstädte:
Befestigung zum Selbstzweck, wirtschaftliche Funktion im Hintergrund
Spätmittelalter (MInderstädte):
Fehlende Befestigung, verkürzte Privilegien, Beschränkung auf Nahmarktfunktionen, Siedlung minderen Rechts
14. jhd:
Erliegende Stadtgründungen
Oft an territorialen Rundanlagen
Keine vollständige Ausprägung mehr der Stadtfunktionen
Wirtschaftlich und Bevölkerungszahlentechnisch geringbedeutend
politisch-militärische Konflikte und Pest beenden lange Urbanisierungsphase
Fürstenstadt
MA: unsymmetrisch, abwechslungsreich, dichte und vertikal betonte Bauweise
Fürstenstadt:
-im Geist des Absolutismus, durch Renaissance beeinflusst: rational geplant, symmetrisch, geometrische Raumaufteilung, weitläufiger, horizontal
- kulturelle Funktionen bedeutend: Akademien, Theater, Museen
Dürer: Stadtplan mit zentralem Schloss
-> entstanden als:
- rein administrative Zentren (Residenzstädte) z.B. Karlsruhe
-militärischen Gründungen (Festungsstädte vs Garnisonsstädte) z.b. Rendsburg
Innere Gliederung zeigt abweichende Prinzipien:
– Renaissancestadt: Idealtyp ist Mannheim, angelegt nach dem Zitadellenkopfschema; zwei selbst¨andige Baukörper: sternförmige Zitadelle und in rechteckige Baublöcke gegliederte Bürgerstadt
–> Barockstadt: Ausrichtung der Grundstruktur der Stadt auf Schloß des absoluten Fürsten; Schloß als Richtpunkt der Stadt; herausragendes beispiel Karlsruhe; i. a. strenge Bauvorschriften
Typen früher Neuzeit
relative Armut an Stadtneugründungen
Übergang von der mittelalterlichen zur Renaissancestadt (16./17. Jahrhundert):
landesherrliche Gründungen
geplante Anlage durch Baumeister im Staatsdienst
neue ästhetische Prinzipien (Geometrie, Idealstadtentwürfe, z.B. Dürer 1527)
4 Typen: – Bergstädte – Exulantenstädte – Festungsstädte – Residenzstädt
Industriezeitalter
ab ca 1870, Gründung deutsches Reich und Entschädigungszahlungen Frankreich dt-frz Krieg als Impulse
Land-Stadt-Wanderung
Industrielle Siedlungsagglomerationen (MA-Städte wachsen zusammen)
neue Phase der Urbanisierung -> Urbanisierung hin zu verstädterter Gesellschaft
wenig Neugründungen, meist Ausbau und Erweiterung bestehender Städte
Schlafgängertum, katastrophale Standards, Notwendigkeit Städte lebenswert zu gestalten
begründet neue städtische Logik
neue Bauformen
Veränderte Standortanforderungen, neue Verkehrswege und -mittelf
Industriebetriebe: Ausgangspunkt der Städte
massive Flächenexpansion sprengt seit MA bestehende Grenzen
neue funktionale und soziale Stadtteile: Industriegebiete, Banken- und Büroviertel, Werkssiedlungen, Mietskasernen, Villen, soziale und kulturelle Einrichtungen (Parks, Kliniken)
schlechte Wohnbedingungen, Durchmischung Wohngebiet und Industrie
dramatische Zuwanderung
Gründerzeit
Gründung neuer industrieller und gewerblicher Unternehmen
Land-Stadt-Wanderung
Wohnungsnot
industrielle Entwicklung in Montanrevieren (Ruhrgebiet)
Herausforderung an Städte: Infrastruktur für Massen schaffen, Bauboom öffentlicher Gebäude (von Staat, Gemeinde, Kirche, Bahnhöfe, Postämter, Theater, Kirchen, Denkmäler)
typisch: Stillosigkeit, vorwiegendes Kompositionselement: italienische Renaissance
Gründerzeitlicher Wohnungsbau:
viergeschossig
Blockrandbebauung
Vorder- und HInterhäuser (Wohnräume vorne, Werkstätte in den HInterhöfen und Innenhöfen)
Jugendstil
Stuck, viel Zierde, üppig, im weiteren Verlag eher schlichter und geometrisch
Mietskasernen
Durchmischung Wohnung und Gewerbefunktion
v.a. Mehrfamilienhäuser, Mietshausbau
Blockbebauung: um Grundstücke bestmöglich zu nutzen: Vorderbauten, Hinterhöfe und Gebäude, schlechte Belüftung
Straßenplanung (Haussmann)
Durchbruch als Vorbild statt Fürstenstädte: Macht, Ästethetik, Rechteckschema
Diagonalstraßenverbindungen
sternförmig
bessere Übersehbarkeit
Berlin: Boulevardartige Achsen
Sternplätze
Diagonalverbindungen
Villensiedlungen (Industriezeit)
für gehobene Einkommensschichten v.a. in Berlinen Vororten
Großvillen aber auch Mietvillen
Werkskolonien
im Ruhrgebiet
in Zusammenhang mit Bergbau, anderen Industriezweigen (Stahl)
Arbeits- und Mietverträge gekoppelt
Bestandteil sozialer Fürsorge
i.d. R. zweigeschössig
Gegenbewegung: Gartenstadt (gartenstadtähnliche Kolonien in Ruhrgebiet, v.a. Krupp)
Gartenstadtbewegung
Ebenezer Howard: Garden Cities of Tomorrow
- morphologische Vorstellungen
- funktionale Vorstellungen
- soziale Vorstellungen
Margarethenhöhe Essen
randstädische Wohnsiedlungen
Zeilenbebauung (Einfamilienhäuser) statt Blockrandbebauung
Industrieanlagen außerhalb der Stadt
Sehnsucht nach Ländlichkeit
Funktionale und soziale Vorstellungen
offene und durchgrünte Bebauung
sich erholen, leben, arbeiten getrennt -> räumliche Trennung wichtiger Funktionen als krasser Gegensatz zu Mietskasernenbebauung -> Reformbewegung im Städtebau
Warum nicht massenhaft durchgesetzt?
zu kostenintensivs
zu massives Bevölkerungwachstum, man kommt mit der Planung nicht nach
Platzmangel, nicht realistisch und zeitgemäß
Wohnungsgenossenschaftsbau
Reformbewegung
Festhalten an traditioneller Mietshausbauweise
einzeln stehende Mehrfamilienhäuser, Ein-Familien-Reihenhäuser
ab da in Deutschland detaillierte Bebauungspläne
Wohnungsbaugesetz, Bauzonenpläne
Suburbanisierung
Definitionsansätze: Dekonzentrationsprozess von Agglomerationsräumen (=Kernstadt und suburbanes Umland) bzw. Stadtregionen, Stadt-Land-Wanderung, Teil eines umfassenden Stadtumbaus, Strukturveränderungen, sozialwissenschaftliche Komponente Ausprägung dezidiert suburbaner Verhaltensweisen und Lebensstile
Prozess in der kleine Gemeinden oder Vororte relativ oder sogar schneller als Kernstadt wachsen im administrativen Sinn
geotechnisch: mehrdimensional: großflächige Ausdehnung funktional zusammenhänger Stadtregionen v.a durch neue Wohngebiete, vollkommen losgelöst von Frage adminsitrativer Zugehörigkeit (urban sprawl)
neue Dynamik der Etnwicklung am Stadtrand durch Industrialisierung
eigenständige Wohn- und Bauformen als Kernstadtj
USA: freistehende, niedriggeschossige Einfamilienhäuserj
Europa: verdichteter Geschosswohnungsbau, Dominanz bestimmten Lebensformen (Vater: arbeitet, Mutter Hausfrau), soziale Muster und normen der Mittelschicht durch Konsum zum Ausdruck gebracht
gehobene Schichten wollen Elend und Dreck der Innenstädte entfliehen
suburb: stadtnahes Wohnungsviertel für gehobene Mittelschicht, = Vorstadt
Ausdruck bürgerlicher Utopie
Vorort nun anders als im MIttelalter besetzt: positiv - Stadt als Bedrohung für Gesundheit und Anstand aber ökonomisch unverzichtbar
Industriezeitliche Expansion Städte durch Transportechnologien beflügelt -> machen tägliches Pendeln für breite Bevölkerung erschwinglich
ermöglicht Entwicklung neuer Vororte -> prägen nicht mehr alle Stadtfunktionen aus -> sekundäre, dem Stadtzentrum untergeordnete Teile
zunehmende Automobilisierung unterstützt flächendeckende Suburbanisierung nach II WK
im Zeitverlauf durch Versorgungseinrichtungen ergänzt (Einzelhandel, Schulen)
ab 60er: Gewerbe, großfläche Einkaufszentren
urban sprawl
urban sprawl, landschaftsverbrauchende Zersiedlung des Stadt-Umland-Bereiches. Zumeist unkontrolliertes, großflächig sich in den ländlichen Raumausbreitendes Wachstum von Verdichtungsräumen im Zuge der Suburbanisierungund einer starken Zuwanderung. Die Zersiedlung erfährt einen Anschub dadurch, dass sowohl private Grundbesitzer als auch die einzelnen Gemeinden im Wettbewerb um finanzkräftige Einwohner, Investoren und Arbeitsplätze land- und forstwirtschaftlich genutztes Land meistbietend nicht landwirtschaftlichen Nutzungen zuführen, was durch übergeordnete Planungen (Bauleitplanung, Bauerwartungsland) begünstigt wird. In den USA wird in diesem Zusammenhang von einem Zerfall der Städte als physiognomische Einheiten gesprochen, die zu "Non-Places" werden (Stadtlandschaft, Metropolitan Area).
Suburbanismus
normative, positive Basis ds Prozesses der Suburbanisierung, durch Subventionen und staatliche Anreize Suburbanisierung als gwünschtes Modell moderner Stadtentwicklung
Kritik: Leitgedanke Nachhaltigkeit, intensiver Ressourcenverbrauch, demopraphischer Wandel, Energiepreise werfen Frage nach Zukunftsfähigkeit auf
Reurbanisierung
Verdichtung, Aufwertung, Umwandlung innerstädtischer Gebiete - empriisch beobachtbar
Gleichzeiitigkeit mit Suburbanisierung
umstritten ob Aufwertung oder Rückkehr Suburbaniten
durch Aufwertung zentrumsnaher Bereiche wird Innenstadt attraktiver, lockt zahlungskräftige Bewohner an
Ursachen:
-demographischer Wandel: lässt Wachstumsparadigma überdenken
-struktureller Wandel: Innenstadtnahe Brachflächen (Industrie- oder Transportgewerbe nun im Ausland / Stadtrand), Bahnflächen, Hafen und Industrieflächen stehen für Wohn-Freizeit und Versorgungsnutzung offen
völlig neue Stadtteile: HafenCity Hamburg, Bahnstadt Heidelberg
Rückbesinnung auf Qualitäten = Nachhaltigkeitsgedanke
-Lebensstilwandel und Wertemuster: statt Haus im Grünen als Zeichen Wohlstand -> loftbau, Altbau als Trend Urbanität
Innenstadt als Kreaitivitätsplatz, wohnen am Wasser
Inszenierung, Vermarktung mithilfe unterschiedlicher Leitthemen
zum Modell nach Gaebe: Kritik, da Modell so tut als wechsle eine Phase die andere ab, These weites Umland wachse auf Kosten des Agglomerationsraums, Bevölkerung nehme ab, Urbanisierung aber noch nicht abgelöst da in anderen Teilen der Welt noch vorhanden -> Reurbanisierung damit als Oberbegriff verschiedener Entwicklungsprozesse
Kehrseite: Verdrängung weniger wohlhabender Bevölkerungsteile, westnliche Differenzierungsdynamik ziwschen den Stödten (Nord-Süd, Sunbelt-Rustbelt USA) + innerhalb der Städte
Segregation: Soziale Räume und Fragementierungen
Segregation
sozialräumliche Differenzierung, geographisch: in unterschiedlichen Teilen der Stadt unterschiedlche Teile der Bevölkerung
steht für Prozess als auch Ergebnis
Ergebnis = Muster der Verteilung
Sozialraumanalyse zur Analyse von Segregationsmustern
entwickelt aus Chicagoer Schule
Statische Kennzahlen zur Messung:
-Segregationsindex: Wie sehr unterscheidet sich räumliche Verteilung einer Bevölkerungsgruppe von der restlichen?
-Dissimalaritätsindex: Wie sehr unterscheidet sich räumliche Verteilung einer Bevölkerungsgruppe von einer anderen?
0 = vollständige Gleichverteilung, 100= vollständige Segregation
unterliegt aber methodischen Einschränkungen (nur statische Messgrößen -> Kritik nochmal nachsehen)
Chicagoer Schule:
Stadt als natürliches Ökosystem mit Wettbewerb, Sozialdarwinismus
auf natürlich Weise sozialökonomisch, kulturelle, baulich relativ gleiche homogene Viertel entstanden -> natural areas - Ringmodell
Weiterentwicklung durch shevky and bell: Ableitung von drei Dimensionen sozialer Differenzierung: These: Personen mit gleichem Lebensstandard, Lebensweise und ethnischem Hintergrund fasst sozialen Raum zusammen -> Personen die in einem bestimmten Typus des sozialen Raums leben unterscheiden sich von Personen in anderen sozialen Räumen durch charakteristische Gewohnheiten und Verhaltensweisen
sozialer Rang
Urbanisierung
ethnische Segregation -> zunehmende komplexität der großstadt
-> ergebnisse decken sich mit Faktorialökologie -> induktive Ableitung von Faktoren - Analyse sozialräumlicher Muster
Unterscheidung freiwillige - erzwungene (als Diskriminierung)
Polarisierung und Fragmentierung
Polarisierung:
Spaltungsprozess, impliziert Verschärfung sozialer/sozialräulicher Differenzierungen innerhalb der Stadtgesellschaft
negativ konnotiert
soziale Distanz v.a. seit 70er:ökonomische Restrukturierung der Städte -> Auseinanderbrechen des Stadtraums in verschiedene und sozial kaum verbundene Stadtteile
Ausdruck von Ausgrenzung, Isolation, Diskriminierung, vertikale und horizontale Trennung durch alle Schichten verlaufend
deutliche räumliche Cluster (einkommen, Ethnie -> Räumlichkeit sozialer Ungleichheiten)
Gentrifizierung
Bauliche, soziale und funktionale Aufwertung von Wohnviertel durch hinzuziehende Bevölkerung
Anstieg der Mietpreise, Verdrängung Bevölkerung
Supergentrifizierung: Mittelschicht durch Superreiche verdrängt
Gentrifizierung in situ: mit Veränderung der Lebensphase verändert sich auch das Stadtviertel
3 Phasen Modell Berry: Früh Hinzuziehende, nachziehende, kommerzielle Investoren als Akteure
Dangschat: zwei mehrphasige Zyklen
Erklärungsseite: Angebotsseite (Miete, Grundstückspreise) vs. Nachfrageseite (Lebensstil, Konsumstil von Bewohnern und Zuziehenden)
etablierte sich in Lücke die liberaler Staat hinterließ
legitimiert Policys gegen Obdachlose im Interesse von Tourismus
laut Lefebvre: Ersatz für Industrialsierung und als motivierende Kraft =expandierender Kapitalismus, aber: ersetzte Industrialisierung nicht, denn Produktion stärkt Urbanisierung und ist noch immer Teil globaler Wirtschaft
Segregations- und Polarisierungsprozess: Smith: new urban frontier, Kluft arm-reich, eingesessen und neue Investoren, Kapital und Politik
-> Umkehr klassischer Stadtstrukturmodelle, auch globales Phänomen, nicht losgelöst von Wettstreit um globales Kapital und Restrukturierungsprozesse
new middle class theory
Soziale Restrukturierung bringt neue Mittelschicht hervor
will nicht mehr am Stadtrand wohnen sondern innenstadtnah
durch neuen Wohlstand mit Werte- und Lebensstilwandel: Wandel im Wohnviertel, mehr Bars und Cafés, Galerien, Geschäfte, andere Nutzung öffenticher Raum -> z.b. Bioläden zeigen Gentrifizierungsprozess da sie Konsumwünschen neuer Schicht entsprechen
rent gap theory
Bodenrente bis dato noch nicht entdeckter Wohnviertel
heruntergekommene Bausubstanz liegt unter zu erzielender Bodenrente
Ertragslücke durch Investoren und vermögende Bevölkerungsschichten erkannt
Kauf Wohnung- Aufwertung- Ertragreicher Wiederverkauf (Staat kann es aushebeln: Erklärung zu Sanierungsgebieten)
Inszenierung
Festivalisierung: Events, Einkaufszentren, Vermschmelzung Konsum und Stadt, Konsumenten, Potsdamer Platz Berlin
Historisierung: Idealisierung, Verklärung, Nostalgie, Bewohner, kaufkräftige Mittelschicht, Aufwertung alter Industrieflächen, Orientierung zum Wasser, Erreichtung von master-planned communities, Frauenkirche Dresden
Kulturalisierung: Kultureinrichtungen, Kulturbeflissene, gehobenes Bildungsbürgertum, Errichtung von Repräsentationsbauten, Beleuchtung; Inszenierung, Elbphilharmonie
Globalisierung: Stararchitekture, Leuchtturmprojekte, globale Unternehmen, DL, Investoren, Hochhäuser, repräsentative Gebäude, Guggenheim, Bilbao
Privatisierung
4. Differenzierungs- und Fragmentierungsprozess
Deutlicher Bedeutungsrückgang öffentlicher Raum - > Rückgang Urbanität
Gated Communities: Abgegrenzte Wohnviertel von Bausgesellschaft geplant, angelegt, grundstücksweise an private Investoren, relativ homogene Bevölkerungsstruktur (auch durch hohe Miet-und Nebenkosten)
von Mauer oder Zaun umgeben, in Ländern mit starkem sozialen Gefälle wie Indien oder Brasilien oder in Deutschland als Shopping-Center: ausgewählter Branchenmix, einheitliche Vermarktung, Sauberkeit und Sicherheit durch private Reinigungs- und Sicherheitsfirmen, für Menschen mit wenig Geld no-go-areas
Entwicklung Stadtraum in privater Hand, unternehmerische Städte - verfolgene ökonomische Ziele
noch mit Rest Text Gebhard ab S. 14 ergänzen
Ruralität
Ländlicher Raum außerhalb Verdichtungsräume, aber: Wohnraum einer Person macht keine Aussage über deren Einstellungen und Lebensstil
Kennzeichen Städte (soziologisch)
Dichte, Heterogenität, Größe
verstärkt Komplexität und Differenzierung, Spezialisierung
Kontinuum Stadt-Land in Industriegesellschaften
Exurbia
Hybride Raumkategorie zur Beschreibung von Gemeinden im ländlichen Raum die durch Wanderung aus Städten beeinflusst sind
Lefebvre
Räume künstlich konstruiert
tragen zur Konstruktion von Gesellschaft bei
CounterurbanisatioR
v.a. 80er: Wanderung der Stadtbewohner aufs Land - demographischer Wandel Strukturwandel städtischer Ökonomie (Deindustrialisierung), verbesserte Zugänglichkeit ländlicher Räume, veränderte Einstellungen zu Ländlichkeit
le corbusier
verlagt radikale Änderung von Architektur als logische Konsequenz technischer Entwickung + damit verbundener Änderung der Lebensgewohnheiten zur Wende 19.-20.Jhd.
-> Aufgabe Architekt: Zweckmäßige, funktionale, wirtschaftliche Entwürfe, althergebrachte Zierde nicht mehr nötig
klare und einfache Körper
funktionalismus und Moderne
Architektur soll Zeitgeist ausdrücken statt Rückblick in Vergangenheit
Industrie am Stadtrand
Hochverdichtete zentrale Zone mit Geschäfts- und Wohnfunktion
Autofreie Städte, Trennung der Verkehrsarten auf mehreren Ebenen
z.b. Stuttgart, Weißenhofsiedlung
Einordnung Stadtgeo - Abgrenzung ländlicher Raum - Raumstrukturtypen
Humangeo:
Siedlungsgeo: ländliche Siedlungen - Stadtgeo
Ländlicher Raum als Restgröße? Nach Raumordnungsgesetz bisher nicht abgegrenzt, Gebiete außerhalb der Verdichtungsräume und Randgebiete und sonstiger verdichteter Räume
Funktionspotential:
Erholung, Ressourcen für Agglomaterionsräume, Agrarproduktion
Kernelemente der Raumstruktur: Bevölkerungsdichte und Zentrenerreichbarkeit -zeigen diverse Bild von Zentrum und Peripherie nach unterschiedlichen Dichtestufen, problemorientierte Grundtypisierung des Raums ohne Bezug auf administrative Grenzen
Stadtbegriffe
Statische: MIndesteinwohnerzahl
Historische: Stadtrecht, Marktfunktion, Stadtbefestigung
Soziologisch:Anyonmität, Toleranz, Gleichgültig, hub of civilization, culture and values in intense interaction personal nach Mumford, groß, dicht, relatiiv permanente Siedlung heterogener Menschen
geographisch: Kompaktheit, Dichte, Zentrierung, Einwohnerbezogene Mindestgröße, Funktionaler Bedeutungsüberschuss
Zahlen:
Kleinstadt: >5000-20.000
Mittelstadt: 20.000-100.000
Großstadt: > 100.000
Verstädterung vs Urbanisierung
Vermehrung, Vergrößerung, Ausdehnung der Städte nach Anzahl, Bevölkerung oder Fläche
vs. Ausbreitung von städtischen Wohn, Lebens-,Sozial- oder Wirtschaftsformen
Verstädterungsgrad
Verstädterungsgrad/-quote: Anteil der Stadtbevölkerung an der Gesamtbevölkerung eines Gebietes, Landes oder Staats
Verstädterungsrate
Jährliche Zuwachsrate der städtischen Bevölkerung bzw. des Verstädterungsgrads
Primatstadt
Überdurchschnittlich hohe Konzentration von Wirtschaftskraft oder Bevölkerung eines Landes
durch überproportionales Wachstum gekennzeichnet
Primatstadt-Syndrom: Fehlen weiterer großer oder mittlerer Zentren im Land, unausgewogene Versorgungslage der Bevölkerung
Verdichtungsräume
100km²> 150.000 EW
1.000 EW / km²
evlt zusätzlich 1.250 EW + Arbeitsplätze / km²