Geschichte I Europa - GB Mutterland der Moderne

• Die Prostitution ist als die extremste Verkörperung der fallen woman zu sehen --> sie ist gleichermassen faszinierend und abstossend für die viktorianische Eliten;
• Sie wird einerseits als physische und moralische Gefahr gesehen--> Bedrohung des viktorianischen Lebenstils und Träger von Geschlechtskrankheiten;
• Andererseits ist Leidenschaft und Lüsternheit faszinierend.

--> Diese Rolle der Prostitution wird feflektiert und von öffentlichen Skandalen und Gesetzten.

Es geht hierbei um die Kontroverse des Cotagious Diseases Acts

Diese Gesetze von 1864/69 erlauben Zwangsuntersuchungen von "registered and suspected prostitutes in naval and garrison towns" --> bei positivem Befund Internierung in "locks hospitals"

Der Kampf gegen CD Acts (Inbegriff des "double morasl standards") werden zum ersten grossen Topos der Fraeunbewegung (1886 Repeal).

• in den 1860ern begannen sich Frauen zur politisieren;
• 1869 gründet Josephin Butler die Ladies National Association;
• Die ersten Kampagnen zielen auf den Wiederruf der CD Acts  und gegen den "white slave traffic";
• Gegen Ende des Jahrhunderts jäussern jüngere Frauen radikalere Anliegen, auch auf das Recht der Geburtenkontrolle oder "free love".

--> 1890 Etablierung der "Neuen Frau"

• Die Bewegung wurde von den Mitteklasse-Frauen dominiert; 
• Es wude versucht Frauen aus den den unteren Schichten zu integrieren und somit mehr Unterstützung von der Linken zu erfahren --> mässiger Erfolg;
• Mit der Gründung der Women's Social and Polticial Union (WPSU) neue radikale Phase des Suffragismus.

Widerstand vorallem durch Männer und koservative Frauen;

Die Begründungen hierzu sind:

• Frauen sind physisch benachteiligt (Menstruation, Schwangerschaft, Stillen, leise Stimmen) und deshalb ungeeignet für die Politik;
• Frauen sind intellektuell minderwertig (--> irrational) und emotionsgesteuert und deshalb auch geistig nicht geeignet für die Politik.

Die Bewegung war in 2 Lager gespalten:

• Gleichheit: Frauen sind gleich wie Männer;
• Verschiedenheit: Frauen sind aufgrund molralischer Höherwertigkeit für gewisse Sachen qualifiziert, als Männer (Rassen- und Klassensystem wird nicht angezweifelt).

Während des 1. Weltkrieges unterstützt ein Teil der Bewegung den Krieg, ein anderer Teil ist pazifistisch geprägt ---> Spaltung der Bewegung.

1918: Frauen über 30 dürfen wählen (Representation of the People Act)

1928 Volles Wahlrecht für Frauen. 

Marx sucht nach neuen Wegen, die Geschichte ganzer Bevölkerungsgruppen zu schreiben. --> Notwendigkeit einer kollektiven Gruppierung.

Kriterium für die Einteilung ist ihr Verhältnis zu den Produktionsmitteln. Daraus entwickelte sich ein Drei-Klasenmodell welches von vielen Historikern übernommen wurde.

1. Aristokratie --> Miete
2. Kapitalisten, Bourgeoisie, Kleinbürger --> Geschäftseinkünfte, Gehalt
3. Proletarier --> Lohn

Er unterscheidet ebenfalls unter "Klasse an sich" = sozioökonimische Stellung

und "Klasse für sich" = Indentifikation mit der Klasse durch Formierung eines Klassenbewusstseins.

• Sozialhistoriker kriitisieren die Simplifkation von Marx, da die Klassengrenzen durchlässig waren und innerhalb der Klassen interne Konflikte vorhanden waren;
• Feministiche Historiker kritisieren die Abwesenheit einer Genderdimension.

• Aristokratie: ca 3% der Bevölkerung politische und wirtschaftliche Führungskräfte;
• Mittelklassen: breites Spektrum (10-15%) von Kleinbauern bis Industriellen, städtischen Handwerkern und Klerus;
• Unterklassen: Körperliche Arbeiter wie: Kleinbauern / Landarbeiter und die entstehnde Industrieaberiterschat.

--> lose und heterogene aber bedeutende und folgenschwere Kategorie sozialer Indentität.

• Bereits innerhalb der Arbeiterklasse gibt es Interessendifferenzen zwischen der "rough" und der "respectable" working class;
• Die Reform Acts in den 1830ern/60ern/80ern sorgen dafür, dass fast alle Arbeiter simmberechtigt sind --> wichtige politische Rolle --> strategische Alianz mit Mittelklasse;
• Interessen der Arbeiterklasse werden durch die Labour Party vertreten (1900 gegründet) --> dialogischer Prozess dern Entstehung von Klassenindentfikation. 

• Relativ stabile Wirtschaftslage 1850-1900 Prosperität.
• Strafisfaktion der Arbeiterklasse --> "working class aristocracy";
• Greifen von Massnahmen der "social control" Schulen, reli. Institutionen, paternalistischen Arbeitgeber, Sport und Freizeit;
• strategische Allianz mit Mittelschicht in vielen Einzelangelegenheiten. 

bleiben ökonomisch und politisch wichtig bis ins 20. Jh.

• vornhemer life-style wird von der Bourgeoisie nachgeahmt --> Landhäuser und Sport;
• Adel hat politisch priviligierte Position aufgrund des garantierten Sitzes im House of Lords bis 1911;
• zeigen sich als flexible "gentlemanly capitalists" und bestizen auch in den 1920ern den grössten Teil des brit Vermögens.

--> Das Militär und die Privatschulen waren sehr indntifiaktionsstiftend für die Gentlemen. 

--> Politische Selbstbeschneidung durch den Parliamentary Reform Act 1911 --> Verlust des Vetorechts für vom House of Commons verabschiedete Gesetze (neu noch Verschiebung möglich).

Die entscheidenden Veränderungen entstanden in einem Zeitruam von 1870-1900:

• 1871 Bank Holiday's Act: Definition offizieller Ferien / Festtage und nicht mehr individuel durch jeden Arbeitgeber geregelt;
• 1874 Einführung der 56.5 Stundenwochen--> beträchtliche Reduzierung der Arbeitszeit;
• Reallöhne steigen in 30 Jahren um 35%.

Somit waren die materiellen Voraussetzung für den Aufsieg der Konsum- und Freizeitgesellschaft  geschaffen.

Seit den den 1870ern "multiples". Ketten wie Liptons, Home and Colonial oder Marks & Speners entstehen und sind günstig weil:

• Grosseinkauf;
• Kreditverweigerung;
• Einstellen von ungelernten Kräften;
• Zusammenschulss unter einem Dach. Von Produktion, Gross und Einzelhandel.

-->Retail revolution erlaubt unteren Klassen Teilnahme am Konsum.

--> Anonymisierte grosse Einkaufshäuser, die shopping zu einem Erlebnis machen. Dank Schaufenster kennen auch die untereren Schichten Luxusgüter. 

• Die erfolgsgeschichte beginnt in den 1870ern in Glassgow als "cornershop";
• Konzentration auf Tee wird zum Erfolg --> 1898 250 Geschäfte in ganz GB, 1929 3000 Geschäfte;
• Niedrige Teepreise wegen Standardisierug, Lohndumping und Kontrolle der gesamten Produktions- und Verkaufskette.

--> regionale Spezialität von MODE und KONSUMGEWOHNHEITEN verschwinden durch landesweiten Verkauf von Markenprodukten.

• Es wurde versucht eine Verbindung zum Königshaus zu machenn --> Prestige;
• Kolonialware als besonderes Gefühl des Luxuses.

Weiter wurde mit der Einführung des Postversandes und des Ratenkaufs der Kundenkreis zusätzlich vergrössert.

• Geschlechterrollen erodierten und Einkaufen wurde zur Kleinen Freiheit der Frau;
• Die neue Konsumkultur untergräbt die Klassendistinktion: Mittel- und Oberklassenprodukte finen sich ab 1900 in den Arbeiterklassen (Taschenuhr, Klavier, Sunday clothes).

• strengere Unterscheidung zwischen Arbeits- und Freizeit. --> Überstunden;
• Erholung wird als wichtig für die Arbeitsleistung angesehen;
• Arbeitgeber, Kirche und Gewerkschaften sind kritisch gegenüber etablierten Freizeitbeschäftigungen (blood sports, binge drinking, etc.)
• Sie befürworten "rational recreation" (Museen, Zoo, Bibliotheken, Musik, Erwachsenenbildung, etc.) 

--> Demokratisierung der Kultur oder "soziale Kontrolle"?

• Wichtigster Ort war die viktorianische "Music Hall" der Arbeiter- und untere Mittelklasse-Kultur;
• Music Hall war Ort der leichten Unterhaltung: Lieder, Varieté, Travestie, Artistik und Alkoholkonsum.
• Boten Platz für bis zu 3'000 Plätzen.

• Neue luxuriöse Music Halls mit sauberem Programm für die MIttelschicht entstehen;
• Danach werden immer mehr Music Halls zu Kinos umfunktioniert;
• 1914 gibt es bereits 4000 picture palaces in UK.

• höhere Löhne und verbesserte öffentliche Verkehrsmittel ermöglichten Tagesausflüge ans Meer;
• 1914 können sich 80% der Arbeiterfamilien gelegentliche Tagesausfläge leisten (Arbeiterklasse z.B. Blackpool, Mittelklasse z.B. Brightion für Mittelklasse);
• Für wohlhabende (men of class) Reisen nach Kontinentaleuropa oder in die Kolonien (Tom Cook Reisen).

• 1863 werden die Regeln für Fussball kodifiziert;
• Teams entstehen und werden subventioniert (Manchster United, Liverpool) und Kirche (Aston Villa);
• 1886 wird Professionalisierung akzeptiert.

--> Diffusion und Kommerzialisierung des "gentlemanly" Sportlichkeitsideals.

• Kommerzialisierung führte teils auch zu gemischten Teams aus Profis und Amateuren;
• einige Sportarten behalten ihr Gentleman-Image (z.B. Cricket, Golf etc. werden aber trotzdem kommerziell).

• Klassenunterschiede können eingenet werden, aber auch wieder reproduziert werden.
• Unterschiedliche Eingänge in den Kaufhäusern;
• Unterschiede in den Tourismusdestinationen;
• Unterscheidung von "gentlemaly" und "vulgären" Sportarten.

--> Obwohl Grenzen teilweise erodieren, bleiben Statussymbole so bedeutsam wie eh und je. 

• räumlich (Siedlungsmuster);
• sozial (Freundeskreis, Partnerwahl, und Heirat9;
• linguistisch (Akzent);
• im Habitus (Kleidung, Freizeitgestaltung);
• Physisch ([Zahn]gesundheit).

• Migration wurde lange als singuläres Ereignis betrachtet:
  • einmalige und dauerhafte Verlegung des Wohnsitzes über nationale Grenzen;
  • gesteuert von push- und pull-factors.
• Später eweiterte sich das Verständnis der Migrationsforschung auf:
  • Untersuchung der Mobilität;
  • Untersuchung der Migration als Langzeitprozess.

--> Migration als normales und nicht mehr Ausnahmephänomen.

--> Migration als survival strategy.

1. Entscheidungsbildung

• Innerhalb der Familie / Clan 
  • Informationen früherer Migranten;
  • Abwägen ökonom. Aussichten.

2. Reise zur Migrationsdestination

• direkt oder in Etappen
  • Grenzüberschreitungen (naionale, Kultur-, Sprach-, soziale Grenzen);
  • Kontaktbildung.

3. Interaktion mit der "Gastgebergesellschaft"

• Erfahrung der Anderartigkeit
  • Assimilation oder "Ghettoisierung";
  • Bildung transnationalen Diaspora-Bewusstseins und ebnesolcher sozialen Netzwerken.

• Zunächst jüd. Gemeinde ausserhalb Plästinas;
• Seit 1980ern benutzt für soziale Formation;
• homogenes kulturell. / politisches Bewusstsein;
• Knüpfen von transnationalen Netzwerken mit ähnlichen Gruppen und Aufrechthaltung der Verbindung zum Mutterland ist zentral --> Heimkehrmythos.

Diaspora als Bewusstsein einer Gruppenindentität 

• Irische Saisonarbeiter schon seit dem 17. Jh--> wenig beachtet;
• Nach Hungersnot 1846-1850 massiver Anstieg, 2.5 Mio verlassen Heimat von 1846-1861--> meisten machen in England Station und ca 500'00 bleiben--> Bevölkerungsanteil <3%
• 1879 noch 15'000 Immigranten pro Jahr, dann sinken Zahlen;
• Seit 1801 Iren Freizügigkeit im UK --> indirekte Einwanderungskontrolle durch Poor Laws.

• Oft entstammten die Migranten den gleichen Dörfern oder Counties --> Kettenmigration;
• London, sowie grosse Industriezentren und Hafenstädte wurden zu wichteigen Destinationen (Dundee, Manchster, Liverpool, Glasgow);
• Führte zu Ghettobildung: "Little Irelands" --> Quartiere mit Anteil von bis zu 85% irschem Bevölkerungsanteil.
• Pubs, Läden, Kirchen --> "irisch social space";
• Geringe soziale Mobilität--> Gros der Iren unskilled laboours. 

-->Entsprechend nicht offenherzig Engländern empfangen. da schmutzig unfähig, ehrgeizlose Menschen.

• Der verbreitete Anti-Katholizismus bekommen die Iren zu spüren;
• 1860/70er Dutzende anti-Irische Pogrome (Gewaltsame Ausschreitung gegen eine Minderheit) nach auftritten protestantischer Prediger;
• Nach Anschlägen der Fenians in den 1880ern ist die Fremdenfeindlichkeit stärker politisch motiviert;

--> erst nach 1920 ist eine stärkere Integration und ein bescheidener Aufstieg der irish community zu verzeichnen.

• Zwischen 1850 und 1890 stellen Deutsche Migranten die grösste Ausländer community;
• Sie sind i.d.R. gut ausgebildet und bestens integriert --> antideutsche Ressentiments weitgehend unbekannt;
• Während dem 1. WK werden sie aber zur verhassten Minderheit --> in mehreren Städten kommt es zu 'Anti-German riots".

• Eine kleine Population Juden ist seit dem Mittelalter bekannt;
• Im frühen 19. Jh geringe Zuwanderung, welche weitgehend in Geschäfts- und Finanzwelt integriert wurden;
  • Dies führt vereinzelt zu anti-jüdischen Klischees und Verschwörungstheorien;
• Sozialer Aufstieg deonncoh möglich, insbesondere wenn sie konvertierten;
• 1881/82 werden in Russland anti-jüdische Gesetze verabschiedet--> Hundertausende flüchten --> 3. Winwanderungswelle;
• Die neuen Einwanderer entstammen oft  den unterern sozialen Schichten (ähnliche Stereotypen wie Iren).

--> Verlagerung und Verstärkung des antisemitischen Diskurses.

• Dieser Act war das erste Einwanderungsgesetz in GB;
• Der Act regelte die klaren Voraussetzung, welche ein Einwanderer zu erfüllen hat; 
• Es wurden Test durchgeführt und ärztliche Untersuchungen vorgeschrieben. 

--> Steuerungsmassnahmen