Projektmanagement Basic
[in Bearbeitung] Hochschule Luzern - Informatik Grundlage: Vorlesungsfolien FS2017 Dozenten: Prof. Andreas Kurmann, Prof. Martin Jud, Prof. Peter Sollberger, Alexander Denzler
[in Bearbeitung] Hochschule Luzern - Informatik Grundlage: Vorlesungsfolien FS2017 Dozenten: Prof. Andreas Kurmann, Prof. Martin Jud, Prof. Peter Sollberger, Alexander Denzler
Kartei Details
Karten | 34 |
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Lernende | 14 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Informatik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 28.06.2017 / 06.11.2019 |
Weblink |
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Was unterscheidet Projekte von anderen Unterfangen? Was ist ein Projekt?
Projekte sind in sich abgegrenzte, komplexe und komplizierte Aufträge, deren Erfüllung eine Organisation bedingt, die für die Umsetzung der Tätigkeiten eine Projektmethode anwendet, mit der alle anfallenden Arbeiten geplant, gesteuert, durchgeführt und kontrolliert werden können.
Wie wird ein Projekterfolg definiert?
Das Ziel wurde innerhalb des vorgegebenen Kosten- und Zeitbudget erreicht.
Nennen Sie die drei Proejktorganisationsformen.
- Linien-PO
- Stab-Linien-PO
- Matrix-PO
Welche Fürhungsverantwortung übernimmt der Projektleiter in der Linien-Projektorganisation?
Welche Fürhungsverantwortung übernimmt der Projektleiter in der Stab-Linien-Projektorganisation?
Welche Fürhungsverantwortung übernimmt der Projektleiter in der Matrix-Projektorganisation?
Nennen Sie die 4 Rollen im SoDa Vorgehensmodell und erlätern Sie deren Funktion.
Projektleiter
- Initialisierungs- und Einführungsphase
- Rahmenplanung, Organisation, Meilensteine, Releases & Einführung
Product Owner
- Konzeptions- und Realisierungsphase
- ProductBacklog-Pflege & -Priorisierung, Sprint-Planung & -Abnahme
Scrum Master
- Leader für Team und P-Owner
- Unterstützt korrektes Vorgehen und sichert Qualität
Scrum Team
- Entwickler: Selbstorganisiert und eigenverantwortlich entwerfen, erstellen, testen
Hinweise: Ein Mitglied kann auch mehrere Rollen wahrnehmen. Scrum-Master wird nicht zwingend benötigt.
Ziele sollten SMART definiert werden. Erläutern Sie SMART?
S.M.A.R.T
Spezifisch (konkret/Rahmenbedingung)
Messbar (Qualität/Quantität)
Angemessen (besteht ein Bedarf)
Realistisch (erreichbar)
Terminiert (zeitlicher Rahmen)
Was sind Projektresultate?
Arbeitsergebnisse die das Projekt abzuliefern hat.
Resultate müssen präzise und vollständig definieret werden.
Resultate sind keine Aktivitäten!
Was ist ein Meilenstein? Wann ist ein Meilenstein erreicht?
Zeitpunkt an dem ein vorher festgelegtes, messbares Zwischenergebnis vorliegen sollte.
z.B. Prototyp, Releases, Testprotokolle.
Ein Meilenstein ist erreicht, wenn die geforderten Dokumente vorliegen und überprüft wurden.
Wozu dienen Meilensteine?
Meilensteine sind ein Kontrollelement.
Damit sollen Probleme rechtzeitig erkannt werden.
Gegen aussen kommt ihnen zudem ein show-off-Effekt hinzu. (Promotion)
Was sind Anforderungen?
Eine beschreibende Soll-Aussage über ein System, deren Leistung und Eigenschaften.
Hinweis: Je besser die Anforderung formuliert – je einfacher deren Überprüfbarkeit
Wie ist eine Anforderung (z.B. im Anforderungskatalog oder ProductBacklog) aufgebaut?
- Titel
- Description (stichwortartig in aber adäquate tiefe verfasste Beschreibung)
- Priority (1-high,2-medium,3-low)
- Status
- Source (von wem stammt die Anforderung)
- Complexity
- Benefit (Stichwortartig Nutzen beschreiben)
Hinweis Status:
- Klassisch: (proposed, accepted, postponed)
- Hybrid: immer proposed (erst bei Sprint Planung wird entschieden ob eine Anforderung umgestezt wird oder nicht)
Hinweis Komplexität:
- Klassisch: PL schätzt Aufwand und Komplexität
- Hybrid: bei der Aufnahme in den SprintBacklog wird Aufwand und Komplexität vom Team abgeschätzt
Welche Priorität(en) sind beim klassischen Vorgehen fix?
Welche Priorität(en) sind beim agilen Vorgehen fix?
Was versteht man unter dem TimeBoxing-Verfahren? Nennen Sie zudem ein häufiges Anwendungsbeispiel.
Man schätzt keine Aufwand – sondern gibt einen maximalen Aufwand (timebox) vor.
Nach dem Erreichen des Aufwandes werden die Arbeiten gestoppt.
Beim Proof of Concept (PoC) wird dies oft angewendet (50 Projekttagen und 3 Mitarbeiter).
Was versteht man unter Ressourcenplanung?
Zuordnung von Arbeitspaketen zu den Mitarbeitern und Verteilung der Arbeitspakete auf der Zeitlinie.
Nenne einen wesentlichen Unterschied von der Hybriden zur Klassischen Projektplanung.
Die Planung wird nicht schon in der Initialiserungsphase (nicht up front) für das ganze Projekt erledigt, sondern wird laufend in der Konzeptions- und Realisierungsphase umgesetzt.
Zu Beginn wird nur der Meilensteinplan gemacht und die Sprintdauer für die Konzeptions- und Realisierungsphase festgelegt.
Innerhalb des Meilensteinplans werden die nächstfolgenden Iterationen mit dem Timeboxing-Verfahren (fixe Dauer, flexibler Inhalt) geplant.
Was sind Epics?
Epics sind ProductBacklog-Items.
Epics sind frei von technisch oder fachlichen Umsetzungsdetails. Anforderungen werden grob als Epics formuliert.
Diese müssen bei der Sprintplanung in einzelne UserStories zerlegt werden.
Wer ist für das Backlog grooming verantwortlich?
Product Owner
Was versteht man unter Backlog Grooming?
- neue Einträge (Anforderungen) werden erfasst
- Einträge werden gelöscht bzw. korrigiert/ergänzt
- bestehende Einträge bei Bedarf neu schätzen
- neue Priorisierung der Einträge (nach Nutzen, Risiko und Notwendigkeit) im ProductBacklog.
So wird das Changemanagement in den normalen Projektablauf vollständig integriert. Das grooming ist Voraussetzung für das SprintPlanning.
Ein guter ProductBacklog ist D.E.E.P. Was bedeutet DEEP?
Detailed Apropriately (angemessen detailiert)
Estimated (geschätzt)
Emergent (entwickelt sich, wird gepflegt)
Prioritized (priorisiert)
Wer erarbeitet das Sprint-Ziel?
Was ist die Basis zur Definition eines Sprint-Ziels?
- Rahmenplanung
- aktualisierten Risikobewertung
- Rückstande aus dem SprintReview
- priorisierter ProductBacklog
Es wird überprüft wie viele ProductBacklog-Items in den SprintBacklog übernommen werden können sodass:
- ein sinnvolles Sprintziel (in sich geschlossen, testbar, shippable),
- mit den verfügbaren Ressourcen,
- in der vorgesehenen Timebox
erreicht werden kann.
Aus wessen Sicht und wie werden UserStories definiert?
UserStories werden aus der Benutzersicht erstellt:
"Als <Rolle> möchte ich <Ziel/Wunsch>, um <Nutzen>"
In der Sprintplanung werden alle Stories um Akzeptanzkriterien und Aufwand für die Umsetzung (in Personen-Tage) ergänzt.
Beispiel: Als Student/in will ich mich online zu einer Vorlesung anmelden, sodass ich einen Platz in der Übung erhalte.
Was ist ein Risiko? Was ist ein Problem?
Risiko ist die kalkulierte Prognose eines möglichen Schadens (bzw. Verlust eines Gewinns).
Ein Risiko ist ein Problem, dass erst noch auftreten muss.
Ein Problem ist ein Risiko, das eingetreten ist.
Hinweis: Ein Risiko kann – muss aber nicht – das Projekt beeinflussen.
Nenne einige technische Risiken.
Technische Risiken:
- Zu wenig Know-how zu einer Technologie
- Technische Spezifikation von Produkten nicht korrekt
- Termintreue und Qualität von Lieferanten
- Patente von Mitbewerbern
- System wird gehackt
Nenne einige Implementierungsrisiken.
Implementierungsrisiken:
- Anforderungen ändern sich oder Konflikte nicht aufgelöst
- Architektur & Design falsch
- Entwicklungsprozess wird nicht beherrscht
Nenne ein paar Wirtschaftliche, Industrielle und Geschäftsrisiken.
Wirtschaftliche, Industrielle und Geschäftsrisiken:
- Ressourcen stehen nicht zur Verfügung
- Änderung am Markt
- Mitbewerber haben bessere Produkte
- Verlust an kritischem Knowhow durch Mitarbeiterfluktuation
- Nachfrage am Markt für mein Produkt
Ziele des Risikomanagements sind...
Ziele des Risikomanagement
Risiken frühzeitig erkennen um sie zu bewerten und dann agieren zu können.
- Potenzielle Probleme vor dem Auftreten erkennen
- Massnahmen ergreifen, damit diese Probleme nicht auftreten
- Risiken kontrollieren, nicht Risiken vermeiden!
- Frühzeitig an den Ursachen der wichtigsten Risiken arbeiten
- Gutes Projektmanagement minimiert Risiken
Nenne die fünf Schritte im Risikomanagement.
- Identifizieren (Technisch, Wirtschaftlich, Implementierung)
- Analysieren (Ursachen, Eintrittswahrscheinlichkeit, Schadensmass)
- Priorisieren (Risikoeinstufung – Relevant oder nicht, Verantwortung festlegen)
- Massnahmen erarbeiten (Risikovermeidung, Schadensreduzierung)
- Überwachen (Regelmässig bewerten, Massnahmen initiieren, Wirksamkeit der Massnahmen überprüfen)
Nenne vier mögliche Risikomassnahmen.
Vermeiden: Eintrittswahrscheinlichkeit reduzieren
Begrenzen: Auswirkungen abschwächen, Eventualfallplan erarbeiten
Behandeln: Zusätzlicher Aufwand einstecken um Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen zu reduzieren, Risikohafte Tätigkeiten früh einplanen, bei Eintritt gemäss Eventualfallplan agieren
Ignorieren: (you know what's gonna happen... =P)
Beschreiben Sie Projektcontrolling und die Ziele.
Die Projektkontrolle umfasst alle Aktivitäten, um projektbezogene Abweichungen zwischen dem Plan- und dem IST-Zustand aufzudecken. Die Projektkontrolle bietet nebst einer guten Zielvorgabe die Grundlage für eine erfolgsversprechende Projektplanung und -steuerung.