Project Management Basics

Lernkartei für das Modul Project Management Basics (PMB) der Hochschule Luzern ‒ Informatik.

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Set of flashcards Details

Flashcards 89
Students 58
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level Other
Created / Updated 26.06.2017 / 16.06.2025
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https://card2brain.ch/box/20170626_project_management_basics
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Wie sind gute User Stories?

"I.N.V.E.S.T."

  • independent
  • negotiable
  • valuable
  • estimatable
  • small
  • testable

Definition "Risiko"

  • kalkulierte Prognose
    • eines möglichen Schadens/Verlustes im negativen Fall (Gefahr)
    • eines möglichen Nutzens/Gewinns im positiven Fall (Chance)
  • von Wertvorstellungen abhängig

Arten von Risiken

  • Produktrisiken (als Arbeitspaket im Projekt zu behandeln)
  • Projektrisiken (im Projektmanagement zu behandeln)
    • technische Risiken (Wissen, Spezifikationen, Lieferanten, Patente)
    • Implementierung (wechselnde Anforderungen, Design/Architektur fehlerhaft, Entwicklungsprozess)
    • wirtschaftliche, industrielle, geschäftliche (Ressourcen, Marktumfeld, Konkurrenz, Mitarbeiterfluktuation)

Ziele des Risikomanagements

  • potenzielle Probleme vor deren Eintreten erkennen
  • Gegenmassnahmen ergreifen, während ganzem Projektzyklus
  • kontrollieren statt vermeiden
  • frühzeitig und proaktiv in Ursachen der wichtigsten Risiken eingreifen
  • gutes Projektmanagement
    • gut ausgebildete Mitarbeiter
    • objektive Budgetierung/Planung
    • Kontrollinstrumente für Arbeitsergebnisse
    • Freigabekriterien

Aufgaben des Risikomanagements

  1. identifizieren
  2. analysieren: Ursachen, Wahrscheinlichkeit, Schadensausmass
  3. priorisieren: Risikoeinstufung, Verantwortlichkeit
  4. Massnahmen erarbeiten: Risikovermeidung, Schadensreduktion
  5. überwachen: regelmässig bewerten, Massnahmen initiieren, Wirksamkeit der Massnahmen prüfen

Methoden zum Identifizieren von Risiken

  • Brainstorming
  • SWOT-Analyse (strenghts, weaknesses, opportunities, threats)
  • Bedrohungsszenarien
  • frühere Erfahrungen
  • Interviews (mit Stakeholdern)
  • Konfliktanalyse (Zielkonflikte ermitteln)
  • Checklisten
  • Werkzeuge (automatische Checkliste/Befragung)

Massnahmen im Umgang mit Risiken

  1. vermeiden (vermindert Risiken und Chancen!)
  2. begrenzen (Auswirkungen abschwächen, versichern, Notfallplan)
  3. behandeln (Prototypen, Risiken an den Anfang stellen)
  4. ignorieren (tragen)

Projektcontrolling: Ziel und Vorgehen

allgemein: Abweichungen SOLL/IST feststellen

  • Projekt in Budget und Zeit, Meilensteine erreichbar?
  • Risikoeintrittsindikatoren (längere Taskdauer, geschätzter Gesamtaufwand steigt schneller als vorgesehen)
  • Ressourcenauslastung voll? Aufwandsverschiebungen? Ressourcen umverteilen!
  • Post-mortem-Analyse: Schätzmethode durch Untersuchung der Schätzabweichungen verbessern (Verhältnisse besser abschätzen)

Projektcontrolling klassisch

Abgleich SOLL (Projektplan) mit IST-Zustand (Arbeitspakete)

  • nur abgeschlossene Arbeitspakete für den absoluten Fertigstellungsgrad berücksichtigen!
  • "fast-schon-fertig"-Syndrom: immer nach offenen, nicht nach erledigten Punkten fragen
  • Restaufwandsschätzung (RAS): SOLL - IST = Restbudget, je nach Projektdauer wöchentlich, zweiwöchentlich, monatlich prüfen
  • Meilenstein-Trendanalyse
  • Ablauf:
    • Ursachen der Abweichungen evaluieren
    • Gegensteuern mittels Massnahmen
    • Erfolgskontrolle,
    • Ziele neu definieren

Projektcontrolling-Regelkreis

  1. Zielsetzung
  2. Planung
  3. Datenerfassung
  4. SOLL-IST-Vergleich
  5. Abweichungsanalyse
  6. Massnahmen
  7. Erfolgskontrolle

Projektcontrolling hybrid

innerhalb vom Rahmenplan: "timeboxed" Iterationen

  • Projektbeginn: Anzahl Sprints, Teamgrösse festlegen
  • Initialisierungsphase: Product Backlog anlegen (80% der Anforderungen, priorisiert), User Stories für Sprint 1 festlegen
  • in der Mitte des Sprints: Backlog-Grooming

Daily Scrum

  • jedes Teammitglied sagt
    • was es seit dem letzten Daily Scrum getan hat
    • was es bis zum nächsten Daily Scrum geplant hat
    • welche Probleme er hat(te)
  • Scrum Master(s)
    • Probleme identifizieren, dokumentieren, beseitigen

Scrum Board (Spalten)

  • User Story
  • To Do
  • In Process
  • To Verify
  • Done

Burndown Chart

  • x-Achse: verbleibende Tage
  • y-Achse: verbleibende Arbeitsstunden
  • Fortschrittsanalyse: bis zu Sprintende noch zu leistende Arbeit

"definition of done" (einer User Story)

  • beschreibt einen Systemtest
  • zur Verifikation (V-Modell)
    • Akzeptanzkriterien alle erfüllt
    • Funktionstest alle durchlaufen
  • Unit- und Integrationstests umgesetzt und erfolgreich durchgeführt
  • Code-Review durchgeführt
  • Dokumentation aktualisiert
  • Guidelines und Standards eingehalten

Sprint Review

  • Validierung des Sprint-Ergebnisses: potential shippable release
  • Sprint-Review-Meeting: Scrum-Team, Stakeholders, ProductOwner
    • ProductOwner erläutert Release-Inkrement anhand von Scrum-Board
    • Team demonstriert neue Features auf Zielplattform
    • Stakeholder stellt Fragen und gibt Feedback
    • Backlog-Grooming
    • Diskussion über nächstes Produkt-Inkrement

Sprint-Retrospektive

  • KVP: kontinuierlicher Verbesserungsprozess
    • machen wir es richtig?
    • Optimierung der Zusammenarbeit, Prozesse und Tools
  • alle 3-6 Monate: längere Retrospektive
    • Diskussion interner Teamprobleme
    • evtl. mit erweitertem Teilnehmerkreis

Fähigkeiten des Projektleiters

  1. Leadership
  2. Kommunikation mit den Mitarbeitern
  3. Problem-Lösung
  4. Verhandlung
  5. Beeinflussung der Organisation (Organisational Change Management)
  6. Mentoring
  7. Prozess- und technische Expertise

Kommunikationsinstrumente im Projekt

  • Projektsitzung
    • Kommunikaton innerhalb des Projekts
    • Führung, Problemlösung, Abstimmung, Konzepte
  • Projektreport/Projekt-Statusbericht
    • regelmässige Kommunikation gegen aussen
    • gegenüber Auftraggeber, Kunden und Nutzer
  • Stakeholder-Management
    • Geziehlte Einflussnahme (Lobbying) auf Nutzniesser und Beteiligte oder Bettroffene des Projekts (Stakeholder)

Projekt-Sitzung: klassisch/hybrid

  • klassich: Projektstandssitzung als wichtigstes Führungsinstrument innerhalb des Projekts für einen Projekt- oder Teilprojektleiter
  • hybrid: das Daily Scrum sollte einmal wöchentlich zur Projektstandssitzung werden, um zusätzliche Themen zu behandeln (Personelles, Fachthemen, Risiken)

Zweck Projektstandssitzung

  • garantiert regelmässigen Informationsfluss innerhalb des Projekts zwischen den Mitarbeitern
  • übt bezüglich der Projektresultate einen gewissen Druck auf die Projekt-Mitarbeiter aus
  • bietet Plattform, um Probleme zu besprechen, sie zu lösen und Entscheidungen zu fällen
  • dient zum Reporting der Projektmitarbeiter und Teilprojektleiter gegenüber dem Projektleiter

Form der Projektstandssitzung

  • Agenda: klar und fix mit Struktur
  • Periode: wöchentlich oder zwei-wöchentlich
  • Teilnehmer: Projektleiter und Teilprojektleiter oder Projektmitarbeiter
  • Dauer: 1.5-2 Stunden

Projektreport/Projektstatusbericht

  • wichtigstes Kommunikationsinstrument des Projekts gegen aussen
  • Empfänger: Auftraggeber, Mitglieder des Steering Committees (Lenkungsausschuss), wichtige Stakeholder
  • Periode: monatlich, in intensiven Phasen wöchentlich
  • Inhalt: wichtigste Bereiche des Projekts (Fortschrittsmeldung, erzielte Erfolge)

Inhalt Projektreport/Projektstatusbericht

  • Zeitpunkt der Fortschritts- und Aufwandsmeldung
  • Vergleich SOLL/IST-Zustand
  • Erzielte Erfolge
  • Beurteilung der Wirksamkeit früher eingeleiteter Steuerungsmassnahmen
  • Drohende Risiken und/oder Probleme
  • Gründe der Abweichungen und Massnahmen
  • Restaufwandsschätzung (RAS)
  • Personalsituation
  • Hauptaktivitäten der nächsten Berichtsperiode

Definition "Stakeholder"

  • Anspruchsgruppen und -personen
  • mit unmittelbaren Einfluss auf den Projektfortschritt und/oder
  • direkt/indirekt von Projektzielen betroffen
  • Beispiele: Finanzchef, Auftraggeber, Schlüsselpersonen aus dem Kreis künftiger Benutzer

Ziele der Stakeholderanalyse

  • Identifizieren von Anspruchsgruppen und -personen
  • deren Einstellung zu den Projektzielen beurteilen
  • Projektfördernde Massnahmen erarbeiten

Vorgehen Stakeholderanalyse

  1. Stakeholder identifizieren
    1. nach verschiedenen Kriterien
    2. Ergebnis: Stakeholderliste
  2. Beziehungsanalyse
    1. wer kann wie mit wem?
    2. Ergebnis: Stakeholdermap mit Beziehungen
  3. Kommunikationsplan
    1. wer kommuniziert wann wie mit welchen Stakeholdern

Definition "Business Case"

  • Entscheidungsvorlage für ein Vorhaben, die eine sachliche/qualitative und eine betriebswirtschaftliche/quantitative Begründung für das Vorhaben liefert.
  • Zwei Teile:
    • sachliche/qualitative Begründung des Vorhabens
    • wirtschaftliche/quantitative Begründung des Vorhabens

Zweck eines Business Case

  • dient als Entscheidungsvorlage für die Priorisierung eines Projekts innerhalb des Projektportfolios eines Unternehmens oder einer Organisation
    • Streichung aus Portfolio auch möglich!
  • Zum Vergleich verschiedener Projekte müssen deren Kosten und Nutzen quantitativ gegenübergestellt werden (nicht immer einfach).

Gliederung Business Case

  1. Einführung und Überblick (Thematik und Zielsetzung)
  2. qualitative Begründung
    1. Nutzenargumentation in Prosa; Umfang und Abgrenzung
    2. Optional: Risiko- und Sensivitätsanalyse
  3. quantitative Begründung
    1. Annahmen und Methoden (wichtigste Annahmen, Finanzkennzahlen, Kostenmodell)
    2. betriebswirtschaftliche Auswirkungen (Cash-Flow-Berechnung, Ergebnisanalyse)
  4. Fazit und Zusammenfassung

Kapitalwertmethode

  • Methode zur Wertbestimmung einer Investition, die heute getätigt wird
  • Heutiger Wert des investierten Kapitals allen Ausgaben und Erträgen (Cash Flow) gegenüberstellen (Zinsen berücksichtigen!)
  • zukünftige Cash Flows werden auf den heutigen Wert zurückgerechnet (abgezinst), woraus sich der Barwert oder Net Present Value (NPV) ergibt
  • als Zienssatz dient die unternehmensinterne Mindestrendite
  • abgezinste Erträge > abgezinste Zahlungen: Investitionen lohnt sich
  • abgezinste Erträge < abgezinste Zahlungen: Investitionen lohnt sich nicht

Beispiel Kapitalwertmethode

  • Investitionen
    • heute: CHF 100.-
    • in einem Jahr: noch einmal CHF 100.-
  • Ertrag
    • in zwei Jahren: CHF 105.-
    • in drei Jahren: noch einmal CHF 110.-
  • Kostenseite
    • heute fällig: CHF 100.-
    • in einem Jahr fällig: heute CHF 96.15 zu 4% anlegen, um in einem Jahr CHF 100.- zu haben
    • Kosten insgesamt: CHF 196.15
  • Einnahmeseite
    • CHF 105.- in einem Jahr sind heute bei 4% Zins CHF 97.08 wert
    • CHF 110.- in drei Jahren sind heute bei 4% Zins CHF 97.79 wert
    • Einnahmen insgesamt: 194.87

Das Geschäft lohnt sich nicht!

Berechnung Cash Flow/Net Present Value

\(CashFlow=NetPresentValue*(1+i)^n\\NetPresentValue=\frac{CashFlow}{(1+i)^n}\)

Zweck des Projektstrukturplans PSP bzw. Work-Breakdown-Structure WBS

  • Klare resultatorientierte Gliederung der bevorstehenden Gesamtaufgabe in einzelnen plan- und kontrollierbare Teilaufgaben bzw. Arbeitspacketen

  • klassich:

    • Arbeitspakete als kleinste Planungseinheit

  • hybrid:

    • ProductBacklog als priorisierte Liste aller Epics

    • Detailplanung erfolgt rollend im SprintBacklog

Resultatorientierter PSP Klassisch

  • Verschafft einen Überblick über die Bestandteile des zu schaffenden Objekts.

  • Die Arbeitspakete werden aus den Resultaten abgeleitet

Erarbeitung der Arbeitspakete: Vorgehen

  1. Mapping der Anforderungen auf die Resultate
    1. pro Paarung kann in der Regel ein Arbeitspaket gebildet werden
  2.  Benennung und Beschreibung der Arbeitspakete (Name und Kurzbeschreibung)
  3. Schätzung des Aufwandes
    1. Aufwand in Personentagen oder -Wochen
  4. Vorläufer (Nachläufer)
    1. Feststellung der logischen Abhängigkeiten der Arbeitspakete

Aufwandschätzung

  1. Nettoaufwand schätzen pro Arbeitspacket. (mittels Schätzmethode, ohne Berücksichtigung von potentiellen Einflüssen)

  2. Bruttoauwand schätzen pro Arbeitspacket. (mögliche Einflussgrössen und Risiken definieren, Miteinbezug in die Aufwandschätzung)

  3. Gesamtaufwand des Projektes schätzen

Experten-Schätzung: best practices

  • Die Personen die das Projekt durchführen, sollen auch die Schätzung vornehmen

  • Tasks möglichst weit herunterbrechen mittels Arbeitspaketen

  • Bei grösserer Unsicherheit besten und schlechtesten Wert schätzen und Mittelwert in die Planung übernehmen

    • Alternativ kann auch eine Reserve von ca. 10% - 20% zur Schätzung addiert werden

  • Während dem Projekt aktuelle Resultate aufnehmen und vergleichen

Alternative zur «Individuellen Experten-Schätzung»

  • «Delphi Wideband»-Verfahren
    • Projektleiter schildert Experten das Projektvorhaben, mit strukturierten Arbeitspaketen
    • Experten ermitteln unabhängig voneinander ihre geschätzten Aufwendung
    • Falls Schätzungen stark abweichend, neue Runde mit entsprechender Rückmeldung an Experten
    • Der arithmetische Durchschnittswert ist die endgültige Aufwandschätzung. Der Projektleiter entscheidet!
  • Timeboxing-Verfahren
    • Beim Timeboxing-Verfahren schätzt man keinen Aufwand, sondern gibt einen maximalen Aufwand (timebox) vor.
    • Nach Erreichen des Aufwandes werden die Arbeiten gestoppt.
    • Die Realisierung des Proof of Concept (PoC) erfolgt nach dem Timeboxing-Verfahren

Ressourcenplanung Erklärung

  • die Zuordnung von Arbeitsaufwänden (Arbeitspakete) zu den Projekt-MA und
  • die Verteilung der Arbeitspakete auf die Zeitlinie