MM5 03480

Bildungspsychologie - Bildungskarrieren

Bildungspsychologie - Bildungskarrieren

Nadja Rühl

Nadja Rühl

Kartei Details

Karten 244
Lernende 40
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 20.06.2017 / 21.08.2022
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Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  
 

Bildungspsychologie beschäftigt sich womit? => Fokus worauf?

Konzept fußt worauf, was was ermöglicht?

- Bildungspsychologie beschäftigt sich mit Bildungsprozessen über die gesamte Bildungskarriere eines Individuums => Fokus auf lebenslangem Lernen

- Konzept fußt auf integrativem Rahmenmodell, das es ermöglicht, psychologisches Handeln in dem breiten Feld von Erziehen, Lernen und Bilden systematisch einzuordnen 

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Bildungspsychologie: Konzeption und Gegenstand 

Begriffsbestimung auf welchen Ebenen?

Wie wird Bildung auf einer dieser Ebenen aufgefasst?
=> Was bezeichnet dies im einzelnen?

 

Begriffsbestimmung auf formaler und inhaltlicher Ebene

formale Ebene: Bildung wird als Prozess und als Produkt aufgefasst 

Bildung auf formaler Ebene

  • Bildung als Produkt bezeichnet die überdauernden Ausprägungen der Persönlichkeit eines Menschen, die unter einer gesellschaftlich-normativen Perspektive wünschenswert sind.
  • Bildung als Prozess beinhaltet den Aufbau und die Art und Weise der sozialen Vermittlung dieser wünschenswerten Persönlichkeitsausprägungen. 

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Bildungspsychologie: Konzeption und Gegenstand 

gesellschaftlich wünschenswerte Persönlichkeitsausprägungen = "gebildeter Mensch"  => Hierzu? 2

historischer Bildungsbegriff im Widerstreit  => Hierzu? 2

Ganzheitliches Bildungskonzept weist was auf? => Was ist notwendig?

gesellschaftlich wünschenswerte Persönlichkeitsausprägungen = "gebildeter Mensch"

  • historischer Wandel
  • wird in verschiedenen sozialen Niveaus unterschiedlich bewertet

historischer Bildungsbegriff im Widerstreit

  • humanistisches (ganzheitliches) Bildungsideal vs. gesellschaftliche und arbeitsmarktpolitische Anforderungen
  • abrufbares Faktenwissen vs. soziokulturelle Kompetenzen

ganzheitliches Bildungskonzept weist undefinierbare Mengen von Bildungsmomenten auf => Einschränkungen und Spezifikationen des Forschungsgegenstandes notwendig  

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Bildungspsychologie: Konzeption und Gegenstand 

Konzeption der Bildungspsychologie fußt auf welche drei Ansätze?

=> Barz ?

=> Henting ?

=> Baumert ?

Barz (1999): zwei Komponenten, die über verschiedene soziale Milieus hinweg für Bildung immer konstitutiv sind

Hentig (2001) betrachtet Bildung von theoretisch-normativer Warte aus => Maßstäbe, in denen Bildung sich bewährt 

Baumert (2000) identifiziert innerhalb der schulischen Bildung moderner Gesellschaften Grundmuster (Universalien) mit folgenden Zielperspektiven (Bildungszielen) für allgemeinbildende Schule 

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Bildungspsychologie: Konzeption und Gegenstand 

Konzeption der Bildungspsychologie fußt auf drei Ansätze:

Barz (1999): zwei Komponenten, die über verschiedene soziale Milieus hinweg für Bildung immer konstitutiv sind. Welche?

(a) verfügbare Wissensbestände und kulturelle Fähigkeiten

(b) kommunikative Kompetenz und Ausstrahlung 

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Bildungspsychologie: Konzeption und Gegenstand 

Konzeption der Bildungspsychologie fußt auf drei Ansätze:

Hentig (2001) betrachtet Bildung von theoretisch-normativer Warte aus => Maßstäbe, in denen Bildung sich bewährt. Welche?   6
Was sind Maßstäbe nicht?

Maßstäbe, in denen Bildung sich bewährt

  • Abscheu und Abwehr von Unmenschlichkeit
  • Wahrnehmung von Glück
  • Fähigkeit und Wille, sich zu verständigen
  • Bewusstsein von der Geschichtlichkeit der eigenen Existenz
  • Wachheit für letzte Fragen
  • Bereitschaft zur Selbstverantwortung und Verantwortung in der res publica

Maßstäbe sind nicht im herkömmlichen Sinne operationalisierbar und messbar  

 

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Bildungspsychologie: Konzeption und Gegenstand 

Konzeption der Bildungspsychologie fußt auf drei Ansätze:

Baumert (2000) identifiziert innerhalb der schulischen Bildung moderner Gesellschaften Grundmuster (Universalien) mit welchen Zielperspektiven (Bildungszielen) für allgemeinbildende Schule? (a hat 5UP, b 1 UP und c 6 UP)

(a) Vermittlung der kulturellen Basiskompetenzen

  • Beherrschung der Verkehrssprache
  • mathematische Modellierungsfähigkeit
  • fremdsprachliche Kompetenz
  • informationstechnologische Kompetenz
  • Selbstregulation des Wissenserwerbs

 

(b) Vermittlung eines hinreichend breiten, in sich gut organisierten, vernetzten sowie in unterschiedlichen Anwendungssituationen erprobten Orientierungswissens in zentralen kulturellen Wissensbereichen

  • verschiedene Fächer => elementare Vertrautheit mit ihnen macht Allgemeinbildung aus

 

(c) Aufbau sozial-kognitiver und sozialer Kompetenzen

  • Fähigkeit zum Perspektivenwechsel
  • ...zum Mitempfinden
  • ...zur Hilfsbereitschaft
  • ...zur Kooperation
  • ...zur Verantwortungsbereitschaft
  • ...zum moralischen Urteil  

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Bildungspsychologie: Konzeption und Gegenstand 

Konzeption der Bildungspsychologie fußt auf drei Ansätze:

gesellschaftlich wünschenswerte Persönlichkeitsausprägungen resultieren woraus?

Individuelle Ausprägung = ?

Übergeordnetes Ziel des Bildungsgeschehens?

- allgemeingültige Komponenten der drei Autoren + berufsbezogene Komponenten und Fertigkeiten => gesellschaftlich wünschenswerte Persönlichkeitsausprägungen

- individuelle Ausprägung = Bildung eines Menschen

- übergeordnetes Ziel des Bildungsgeschehens => möglichst viele Menschen mit möglichst hoher Ausprägung möglichst vieler Bildungskomponenten

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Bildungspsychologie: Konzeption und Gegenstand 

Die Bildungspsychologie beschäftigt sich aus psychologischer Perspektive womit?

Die Bildungspsychologie beschäftigt sich aus psychologischer Perspektive mit allen Bildungsprozessen, die zur Entwicklung von Bildungskomponenten (= wünschenswerte Persönlichkeitsausprägungen aus gesellschaftlich-normativer Perspektive) beitragen, sowie mit den Bedingungen, Aktivitäten und Maßnahmen (wie z. B. Instruktion durch Lehrpersonen, Wissensvermittlung durch Medien), die diese Prozesse gemäß psychologischer Theorien / Modelle beeinflussen (z. B. initiieren, aufrechterhalten, unterstützen, optimieren) können

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Das Strukturmodell der Bildungspsychologie: Ziele und Nutzung 

Das Strukturmodell der Bildungspsychologie wird durch welche drei Dimensionen aufgespannt?

Das Strukturmodell der Bildungspsychologie wird durch drei Dimensionen aufgespannt:

(1) die Bildungskarriere eines Individuums,

(2) die Aufgabenbereiche von Bildungspsychologinnen und Bildungspsychologen sowie

(3) die Handlungsebenen, auf denen die bildungspsychologischen Aktivitäten und Maßnahmen angesiedelt sind. 

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Das Strukturmodell der Bildungspsychologie: Ziele und Nutzung 

=> Abbildung zum Strukturmodell

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Das Strukturmodell der Bildungspsychologie: Ziele und Nutzung 

Bildungskarriere: Die Bildungspsychologie gliedert die Bildungskarriere eines Individuums in welche sieben Phasen?

Bildungskarriere umfasst was?

Was ist bezüglich der Bildungssituationen hinsichtlich der Relevanz für Individuen festzuhalten?

Bildungskarriere Die Bildungspsychologie gliedert die Bildungskarriere eines Individuums in sieben Phasen:

Säuglings- und Kleinkindalter

Vorschulbereich

Primärbereich

Sekundärbereich

Tertiärbereich

Mittleres Erwachsenenalter

Höheres Erwachsenenalter

 

 

umfasst gesamte Lebensspanne

viele Bildungssituationen für alle Individuen obligatorisch, manche nur für einige von Bedeutung 

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Das Strukturmodell der Bildungspsychologie: Ziele und Nutzung 

Aufgabenbereiche Die Bildungspsychologie unterscheidet welche fünf Aufgabenbereiche ?

Grenzen zwischen Aufgabenbereiche sind was?

Gleichberechtigung der Aufgabenbereiche?

fünf Aufgabenbereiche: Forschung, Beratung, Prävention, Intervention sowie Monitoring und Evaluation

Grenzen zwischen Aufgabenbereichen sind fließend

Aufgabenbereiche gleichberechtigt 

 

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Das Strukturmodell der Bildungspsychologie: Ziele und Nutzung 

Handlungsebenen: Bildungspsychologische Aufgaben sind auf welche drei Handlungsebenen lokalisiert? 

Sind woran orientiert?

Sind weder was voneinander, noch haben sie was?

drei Handlungsebenen:

Makroebene (Ebene der bildungspolitisch relevanten Gesamtsysteme)
Mesoebene (Ebene der Institutionen)
Mikroebene (Ebene der individuellen Bedingungen). 

sind orientiert am Modell von Bronfenbrenner

sind weder isoliert voneinander noch haben sie klare Grenzen 

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Das Strukturmodell der Bildungspsychologie: Ziele und Nutzung 

Strukturmodell der Bildungspsychologie bietet wozu Möglichkeit?

Segmente und Module im Strukturmodell? (3)

zusätzlich zur Verortung von konkretem bildungspsychologischen Handeln im Strukturmodell sollte was erfolgen?

  • Population wird anhand wovon definiert?

Strukturmodell der Bildungspsychologie bietet Möglichkeit, Maßnahmen und Forderungen in einem Rahmenmodell zu verorten

 

Segmente und Module im Strukturmodell:

Das Strukturmodell der Bildungspsychologie umfasst drei Dimensionen, 15 Segmente und 105 Module.  

Jedes Segment hat eine eindeutige Position auf einer Dimension des Strukturmodells mit übergreifendem Bezug hinsichtlich der beiden anderen Dimensionen, z. B. Vorschulbereich.  

Jedes Modul  hat eine eindeutige Position auf allen drei Dimensionen des Strukturmodells, z. B. Interventionen auf der Mikroebene im Sekundärbereich.

 

zusätzlich zur Verortung von konkretem bildungspsychologischen Handeln im Strukturmodell sollte die Benennung der Population erfolgen, auf welche sich dieses Handeln bezieht

  • Population wird anhand ihrer Bildungsvoraussetzungen definiert 

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Zur Relation von Grundlagen- und Anwendungsorientierung:

- Forschungs- und Praxistätigkeit müssen was bilden?

- Bildungspsychologie umfasst in diesem Zusammenhang? 

 

- Forschungs- und Praxistätigkeit müssen funktionale Einheit bilden

- Bildungspsychologie umfasst beide Komponenten gleichermaßen 

 

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Zur Relation von Grundlagen- und Anwendungsorientierung:

Quadrantenmodell wissenschaftlichen Arbeitens (Stokes, 1997) lehnt was ab?

  •  postuliert was ?

=> Abbildung hierzu!?

Quadrantenmodell wissenschaftlichen Arbeitens (Stokes, 1997) lehnt eindimensionale Sichtweise (Grundlagen- vs. Anwendungsfach) als zu simpel ab

  • postuliert zwei Dimensionen, in deren Raster sich Disziplinen einordnen können
    • Erkenntnisziel
    • Anwendungsziel 

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Zur Relation von Grundlagen- und Anwendungsorientierung:

Bildungspsychologie = use-inspired basic research: Die Bildungspsychologie ist im Quadrantenmodell wissenschaftlichen Arbeitens von Stokes (1997) unter use-inspired basic research einzuordnen, da ...?

Was soll nicht ausgeschlossen werden, aber was wird als Kernmerkmal bildungspsychologischer Identität aufgefasst? 

Die Bildungspsychologie ist im Quadrantenmodell wissenschaftlichen Arbeitens von Stokes (1997) unter use-inspired basic research einzuordnen, da sie sowohl ein Erkenntnisziel als auch ein Anwendungsziel verfolgt. 

reine Basisforschung soll nicht ausgeschlossen werden, aber Verzahnung von Erkenntnis- und Anwendungsziel wird als Kernmerkmal bildungspsychologischer Identität aufgefasst 

Einführung  

Bildungspsychologie - eine Einführung (Spiel, Reimann, Wagner & Schober, 2010)  

Bildungspsychologie: Stellenwert und Perspektiven  

- fokussiert was? 

- Strukturmodell bietet was?

  
- Gegenstand ?


- Was kann systematisch dargestellt werden ?

- fokussiert lebenslanges Lernen

- Strukturmodell bietet praktisch verwendbare Rahmenstruktur zur Verortung bildungspsychologischen Handelns  

- Gegenstand

  • Bildungsprozesse, die zum Aufbau und zur Förderung von Bildungskompetenzen beitragen
  • Bedingungen, Aktivitäten und Maßnahmen, die gemäß psychologischer Theorien diese Prozesse beeinflussen können  

- Schnittstellen zu anderen Disziplinen können systematisch dargestellt werden 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Einführung

Entwicklungsphasen im Säuglings- und Kleinkindalter:

Das Säuglingsalter im weiteren Sinne bezieht sich worauf?

Innerhalb dieser Altersspanne umfassen die ersten 3 Monate was?, während die Zeit zwischen dem 4. und 12.Lebensmonat was ausmacht?

Das Kleinkindalter bezieht sich auf welche Zeit?

Im englischen Sprachraum bezeichnet infancy welche Phase? die Bezeichnung der ToddlerPhase verweist worauf?

Entwicklungsphasen im Säuglings- und Kleinkindalter :

Das Säuglingsalter im weiteren Sinne bezieht sich auf das erste Lebensjahr, also die Zeit, in der Kinder typischerweise gestillt werden und noch nicht laufen können.

 

Innerhalb dieser Altersspanne umfassen die ersten drei Monate die erweiterte Neugeborenenphase, in der zahlreiche Besonderheiten der Motorik und neurologischer Funktionen dem spätfötalen Muster angeborener Reflexe folgen, währen die Zeit zwischen dem 4. und 12. Lebensmonat das Säuglingsalter im engeren Sinne ausmacht - eine Zeit, in der sich vor allem kognitive, aber auch soziale und emotionale Kompetenzen deutlich entwickeln.

 

Das Kleinkindalter bezieht sich auf die Zeit des zweiten und dritten Lebensjahres zwischen Säuglingsalter und Kindergartenalter.

 

Im englischen Sprachraum bezeichnet infancy die Phase der ersten eineinhalb bis zwei Lebensjahre, in denen Kinder in aller Regel noch nicht bzw. erst rudimentär der Sprache mächtig sind, während die Bezeichnung der ToddlerPhase (etwa im zweiten und dritten Lebensjahr) darauf verweist, dass das Kind zwar schon auf eigenen Füßen steht, sich zunächst aber nur unsicher eigenständig fortbewegen kann. 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Einführung

Entwicklungsphasen im Säuglings- und Kleinkindalter:

Forschung in dieser Phase vor allem wodurch, aber auch..?

Bild wovon musste revidiert werden?

Forschung in dieser Phase vor allem auch durch Entwicklungspsychologie, aber auch andere Entwicklungswissenschaften

Bild vom "dummen Säugling" musste revidiert werden

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung  

Entwicklungen im Säuglingsalter 

Neugeborene sind ausgestattet mit ? 3

 

Neugeborene sind ausgestattet mit

  • hilfreichen Reflexen: Saugen, Schlucken, Greifen
  • vorgeburtlich geübten Sinnesleistungen: Hören, Schmecken, Fühlen
  • psychophysiologischen Teilsystemen, die sie auf ihre soziale Umwelt hin orientieren, Selbstregulation ermöglichen und so ihr Überleben sichern helfen 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Entwicklungen im Säuglingsalter 

Verhalten der Säuglinge mit Fähigkeit wozu erweist sich als organisiert ? 3

  • beträchtliche interindividuelle Unterschiede hinsichtlich...? 3
  • wer ist im Nachteil ?

Verhalten der Säuglinge mit Fähigkeit zur Habituation, zur Orientierung und zur Selbstregulation erweist sich als organisiert

  • beträchtliche interindividuelle Unterschiede hinsichtlich Reife, Stabilität und Elastizität dieser Systeme
  • früh geborene Kinder sind im Nachteil 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Entwicklungen im Säuglingsalter 

Was sind früh geborene Kinder?

Welche Risiken gibt es für sie? (verfügen worüber, was ist bei ihnen schwerer, was ist erschwert und warum, wobei sind sie weiterhin im Nachteil, wozu kann das "schwierige" Verhalten eines Neugeborenen führen?)

Früh geborene Kinder = Geburt vor der 37. Schwangerschaftswoche oder mit einem Geburtsgewicht von weniger als 2.500 Gramm

Frühgeborene verfügen über geringere Möglichkeiten der Erregungskontrolle, d. h. sie sind schwerer zu besänftigen, ihre Informationsverarbeitung und -integration ist aufgrund einer höheren Reizschwelle erschwert und auch hinsichtlich der Entwicklung komplexerer kognitiver Leistungen sowie der motorischen Kraft und Koordination sind sie im Nachteil.
Das "schwierige" Verhalten eines Neugeborenen kann es den Eltern erheblich erschweren, beidseitig befriedigende Interaktionen mit ihrem Kind aufzubauen, und damit die Beziehung auch längerfristig belasten.

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Entwicklungen im Säuglingsalter 

Was gibt es bereits für Lernprozesse?

Erweiterte Neugeborenenzeit ?

bereits vorgeburtliche Lernprozesse  

erweiterte Neugeborenenzeit: Stabilisierung des Verhaltensrepertoires des Kindes 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Entwicklungen im Säuglingsalter 

ab 3. Lebensmonat Ausbildung wovon inklusive...?

Ausbildung grundlegender Kompetenzen in allen bedeutenden Lebensfunktionen inklusive Fortbewegung, Nahrungsaufnahme, Kommunikation

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Entwicklungen im Säuglingsalter 

3. / 4. Lebensmonat bis Ende 1. Lebensjahr ? 5

neue motorische Funktionen: blickkontrolliertes Greifen, Sitzen, Krabbeln, Aufstellen ..

Verbesserung Sehfähigkeit => visuelles Erkunden wird flüssiger

Wachphasen werden länger

Interaktion mit Eltern wird gesprächsähnlich 

enormes Gehirnwachstum => längere Aufmerksamkeitsphasen, zielgerichtetes Schauen 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Entwicklungen im Säuglingsalter 

8 - 12 Monate? 2

neurologischer Reifungsschub => Aufschieben dominanter Reaktionstendenzen, Gewinn von Wahlmöglichkeiten hinsichtlich ihres Verhaltens

Zuwachs an Gedächtnisleistung, insbesondere Langzeitgedächtnis 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Entwicklungen im Säuglingsalter 

noch vor Sprachentwicklung sind Kinder fähig...?  4

Kontingenzen (= Übereinstimmungen bei der Interaktion zwischen Bezugsperson und Säugling) zu lernen

Kausalreaktionen zu erfassen

Kategorien zu formen

Konzepte zu bilden 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Entwicklungen im Säuglingsalter 

Tabelle "Entwicklungsaufgaben im Säuglingsalter nach Waters und Sroufe"?
(Alter - Aufgabenbereich - Aufgaben der Bezugsperson)

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Die frühe Eltern-Kind-Interaktion und die Entwicklung der Bindung 

Typen elterlicher Betreuungsleistungen nach Bornstein ? 4

- körperlich-gesundheitliche Fürsorge = nurturant caregiving: Schutz und Überwachung, Sorge für Gesundheit und körperliches Wohlbefinden

 

- soziale Anregung = social caregiving: visuelle, verbale, affektive und körperliche Verhaltensweisen von Eltern, die diese nutzen, um ihren Säugling in interaktiven Austausch mit ihnen einzubeziehen (küssen, streicheln, lächeln, vokalisieren und spielerischer face-to-face-Kontakt)

 

- Anleitung = didactic caregiving: vielfältige Strategien, die Eltern einsetzen, um ihren Säugling für die Umwelt außerhalb der Dyade zu interessieren und seine Interaktion mit der dinglichen Umwelt anzuregen

 

- Gestaltung der physischen Umwelt = material caregiving: die Bereitstellung und das Arrangement der materiellen physischen Umweltgegebenheiten für den Säugling (z. B. Ausstattung mit Spielzeug und anderen stimulierenden Gegenständen bzw. Gegebenheiten, Begrenzung des Bewegungsraumes). 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Die frühe Eltern-Kind-Interaktion und die Entwicklung der Bindung 

Babys lernen vor allem wie ? 
Was spielt dabei eine besondere Rolle?

Babys lernen vor allem interaktiv => wechselseitige Nachahmung :erst spiegelt Mutter, später Säugling

=> besondere Rolle: Synchronizität und Kontingenz im Interaktionsverhalten mit Betreuungsperson

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Die frühe Eltern-Kind-Interaktion und die Entwicklung der Bindung 

WICHTIGES zu Kommunikation und Spracherwerb? 4 + einmal 2 UP

sind deutlich von Eltern-Kind-Interaktion abhängig

stimmlich erhöhte Prosodik für Säuglinge

  • aufmerksamkeitslenkend
  • verhaltensregulierend (beruhigend und anregend)

ab 6. Monat zunehmend aktive Kommunikationspartner

Strukturierung durch Eltern = Scaffolding  

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Die frühe Eltern-Kind-Interaktion und die Entwicklung der Bindung 

Unterschiede im sprachlichen Input sind was , und insbesondere in welchem Vergleich? + hierzu 2 UP

Unterschiede im sprachlichen Input sind durchaus stabil, insbesondere im Vergleich von Eltern mit höheren und geringeren Bildungsressourcen

  • Ansprache der Kinder im Säuglingsalter ist stabil
  • interindividuelle Unterschiede in Bezug auf die soziale Stimulation sind instabil 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Die frühe Eltern-Kind-Interaktion und die Entwicklung der Bindung 

Tabelle "Stabilität und Kontinuität in der Entwicklung mütterlicher Aktivitäten im Säuglingsalter ihrer Kinder nach Bornstein"?
(Entwicklungsstabilität: stabil - instabil ; EntiwcklungsKontinuität: ja - nein (Zunahme - Abnahme) )

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Die frühe Eltern-Kind-Interaktion und die Entwicklung der Bindung 

nach Bowlby (1984) komplementäre Bindungssysteme?

Bindungsverhaltenssystem steht in Wechselwirkung wozu?

nach Bowlby (1984) komplementäre Bindungssysteme : Bindungssystem des Kindes = attachment system
                                                                                                      Fürsorgesystem der Betreuungsperson

 

Bindungsverhaltenssystem steht in Wechselwirkung zum kindlichen Explorationsverhaltenssystem 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Die frühe Eltern-Kind-Interaktion und die Entwicklung der Bindung 

Vier Etappen der Entwicklung der sozial-emotionalen Bindung nach Bowlby?

1. In einer Vorphase der ersten beiden Lebensmonate ist das Kind noch nicht an eine spezifische Person gebunden, sondern sendet seine Signale noch ohne Bezug auf einzelne Personen aus.

2. Ab etwa drei Monaten richtet sich das Kind bevorzugt an eine oder wenige spezifische Personen.

3. Ab etwa 7 - 8 Monaten hat sich die Beziehung zu den spezifischen Betreuungspersonen (i. A. Mutter, Vater) intensiviert, die werden mit dem kognitiven Entwicklungsschritt der Objekt- und Personenpermanenz vermisst und das Kind kann sich aufgrund seiner motorischen Entwicklung nun aktiv in deren Nähe bringen.

4. Im Alter von etwa drei Jahren erreicht das Kind die Phase der zielkorrigierten Partnerschaft, in der es sich in seiner Kommunikation auch an situativen Gegebenheiten orientiert. 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Die frühe Eltern-Kind-Interaktion und die Entwicklung der Bindung 

Entwicklung einer personenspezifischen Bindung ist weitgehend was?

  • Qualität ist wovon abhängig?
    • Welches Konstrukt der Kinder gehört dazu?
    • Welches der Mutter?
      • Was sind drei Bestandteile die dieses ausmachen?
    • Förderung der kindlichen Kommunikationsfähigkeit bereits wann?
  • Feinfühligkeit der Väter scheint vor allem wo und damit worin zum Tragen zu kommen?

Entwicklung einer personenspezifischen Bindung weitgehend umweltunabhängig

  • Qualität ist von den Besonderheiten der Interaktion abhängig
     
    • Temperament der Kinder
    • Feinfühligkeit der Mutter
       
      • Erkennen der Signale des Kindes
      • richtige Interpretation
      • prompte und angemessene Reaktion
         
    • Förderung der kindlichen Kommunikationsfähigkeit bereits im vorsprachlichen Alter
       
  • Feinfühligkeit der Väter scheint vor allem im Spiel und damit in der kindgemäßen Regulation zum Tragen kommen 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Die frühe Eltern-Kind-Interaktion und die Entwicklung der Bindung 

Frühe Bindungserfahrungen liefern was?

frühe Bindungserfahrungen liefern internal working models 

Säuglings- und Kleinkindalter  

Bildungspsychologie des Säuglings- und Kleinkindalters (Walper & Vavrova, 2010) 

Stand der Forschung   

Eltern-Kind-Interaktionen im Kleinkindalter - die Entwicklung von Autonomie 

6 zentrale Entwicklungsaufgaben des Kleinkindalters?

- Entwicklung von Autonomie und Unabhängigkeit

 

- Fähigkeit, sich selbst zu erkennen und damit verbundene Entwicklungen des Selbst-Konzeptes und der Selbstreflexion

 

- Entwicklung von Fähigkeiten der Emotions- und Impulskontrolle

 

- Entwicklung von Empathie, Moral und Verhaltensstandards

 

- Geschlechtsrollenidentität und -identifikation

 

- Hineinwachsen in die Gesellschaft