MM6 3473
Community-psychologische Beratung, Evaluation und Programmentwicklung
Community-psychologische Beratung, Evaluation und Programmentwicklung
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Cartes-fiches | 161 |
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Utilisateurs | 19 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 18.06.2017 / 15.08.2023 |
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HIV-Prävention
Ziel?
Dafür war was notwendig?
Rahmen für die Veränderungen?
- Ziel: Veränderung des individuellen Verhaltens
- dafür war öffentliches Bewusstsein notwendig
- Rahmen für die Veränderungen: Handlungen auf Ebene der Community und auf der Makroebene
Empirical and Theoretical Conclusions of an Analysis of Outcomes of HIVPrevention Interventions (Albarracin, Durantini & Earl, 2006)
Welche Variablen wurden erfasst bei Wissensgewinn, Motivationsveränderung und Verhaltensänderung? 3 Punkte mit UP(s)
- Wissensgewinn
- Wissen über HIV
- Wissen, wie man sich selbst schützt
- Motivationsveränderungen
- Einstellungen und Intentionen zur Nutzung von Kondomen
- wahrgenommene Normen
- Kontrollwahrnehmung in Bezug auf die Nutzung von Kondomen
- Verhaltensänderung
- Anwendung von Kondomen
HIV-Prävention
Empirical and Theoretical Conclusions of an Analysis of Outcomes of HIVPrevention Interventions (Albarracin, Durantini & Earl, 2006)
Wie groß waren die Veränderungen von Wissen, Motivation und Verhalten unmittelbar nach der Intervention und mit einiger Zeitverzögerung? 3
unmittelbar: Wissen und Motivation (moderat) größer als Verhaltensänderung (gering)
später: Verhaltensänderung steigt an, während Motivation geringer wird
- Wissen ist konstant
Veränderung: später minus nach Intervention: nur Wissensveränderung ist größer als Verhaltensänderung
HIV-Prävention
Empirical and Theoretical Conclusions of an Analysis of Outcomes of HIVPrevention Interventions (Albarracin, Durantini & Earl, 2006)
Wie kann es sein, dass die Motivation nachlässt, doch die Verhaltensänderung zunimmt? 3
- Nutzung von Kondomen wird automatisiert
- beide Partner haben die Nutzung implementiert
Wechsel vom motivationalen hin zum automatisierten Handeln
HIV-Prävention
Empirical and Theoretical Conclusions of an Analysis of Outcomes of HIVPrevention Interventions (Albarracin, Durantini & Earl, 2006)
Auf welchen verschiedenen Theorien zur Verhaltensänderung basierten die Interventionen? Was betonen die unterschiedlichen Theorien als wesentlich für Verhaltensänderung? 3
Theorie des geplanten Verhaltens (planned behavior) und Theorie der logischen Handlung (resoned action): Schutzverhalten hängt von positiven Einstellungen zu dem Verhalten sowie sozialen Normen ab
sozialkognitive Theorie: Schutzverhalten als mögliche Verhaltensoption im Sinne einer Wirksamkeitserwartung
Modell der Gesundheitsüberzeugung (health-belief) und Schutz-MotivationsTheorie (protection-motivation): Wahrnehmung der Bedrohung als Antrieb
HIV-Prävention
Empirical and Theoretical Conclusions of an Analysis of Outcomes of HIVPrevention Interventions (Albarracin, Durantini & Earl, 2006)
Waren aktive oder passive Interventionen wirkungsvoller? Was war wirkungsvoll innerhalb der aktiven und passiven Interventionen?
aktive Interventionen waren wirkungsvoller als passive
bei den passiven Interventionen waren die am wirkungsvollsten, die Einstellungsargumente diskutierten in Bezug auf
- die Vorteile der Nutzung von Kondomen
- Verhaltensfertigkeiten
bei den aktiven Interventionen
- Präsentation von Informationen und Argumenten zu Verhaltensfertigkeiten sowie Training in Bezug auf das Management von Stimmungen sowie von Situationen, in denen Drogen und Alkohol eine Rolle spielen
HIV-Prävention
Empirical and Theoretical Conclusions of an Analysis of Outcomes of HIVPrevention Interventions (Albarracin, Durantini & Earl, 2006)
Was erwies sich als nicht effektiv? Von welchen zwei Theorien wurde dieses Element empfohlen? 6
Angst erzeugende Argumente waren nicht effektiv
- weder aktiv noch passiv
- weder zeitnah noch später
- in Bezug auf keine Population
- auch nicht in Verbindung mit anderen Strategien
damit kein Support für health-belief-Modell und protection-motivation-Theorie
HIV-Prävention
Empirical and Theoretical Conclusions of an Analysis of Outcomes of HIVPrevention Interventions (Albarracin, Durantini & Earl, 2006)
Was wirkte bei allen Populationen? Was war bei spezifischen Populationen wirkungsvoll? + ABBILDUNG
für alle wirkungsvoll: Strategien in Bezug auf
- Einstellungen
- wahrgenommene Kontrolle
- Verhaltensfertigkeiten
=> damit alle drei motivationalen Theorien empfehlenswert
für spezielle Gruppen zusätzlich
- Teenager: normative Argumente
- Partnerinnen von Drogenabhängigen auf Injektionsbasis: Trainings in interpersonellen Fertigkeiten
=> je weniger soziale Ressourcen eine Gruppe hatte, desto mehr profitierte sie von der Bereitstellung von Kondomen und vom Verhaltensfertigkeits-Training
HIV-Prävention
Empirical and Theoretical Conclusions of an Analysis of Outcomes of HIVPrevention Interventions (Albarracin, Durantini & Earl, 2006)
Wer sollte eine Intervention durchführen, damit sie möglichst wirkungsvoll ist? 6
Experten sind effektiver als Laien aus der Community
Ausnahme: Männer und Teenager => hier sind beide Gruppen gleich effektiv
Experten sind effektiver für Gruppen mit eingeschränkter Macht
- z. B. ethnische Minoritäten und Frauen
- für beide Gruppen sind aber auch Personen mit Ähnlichkeiten empfänglich
für Risikogruppen sind sowohl Experten als auch Personen aus der eigenen Gruppe wichtig
Politikberatung
Kann als was gesehen werden?
Ein Anliegen der Community Psychologie ist auch was?
Forschungssynthesen? (3)
- kann als Form des Austauschs zwischen Wissenschaft und Praxis gesehen werden
- ein Anliegen der Community Psychology ist auch die Veränderung von sozialen Strukturen auf der Makroebene, wenn diese nicht förderlich für die Mitglieder der Community sind
- Forschungssynthesen
- Campbell Collaboration
- Cochrane Collaboration
- Erstellung von Expertisen zur Beantwortung praxisrelevanter Fragen
Politikberatung
A Summary of Research Findings on the Effects of Intergroup Contact (Tropp)
Für welche Faktoren von Intergruppenkontakt berichtet Tropp Ergebnisse? Was sind die zentralen Befunde und Schlussfolgerungen, die aus der Metaanalyse gezogen werden können? 8
reduziert Intergruppenkontakt Vorurteile: ja
Generalisierung: Outgroup in der Kontaktsituation => Outgroup als Ganzes: ja
ist Kontakt als Freundschaft stärker: ja
ist Kontakt unter optimalen Bedingungen hilfreich: ja
- nach Allport (1954): Unterstützung durch institutionelle Normen, die Gleichheit und Kooperation zwischen den Gruppen fördern
hilft Genauigkeit der Forschung: ja
- betrifft vor allem experimentelles Design und Reliabilität der Messungen
erweiterte Effekte von Kontakt
- es ist schon hilfreich, wenn Mitglieder der eigenen Gruppe Kontakt mit anderen Gruppen haben
zusätzliche Effekte von Kontakt: Gruppenstatus
- der Effekt ist geringer bei Mitgliedern von Minoritätsgruppen
- gilt sowohl für Gruppen mit ethnischen Unterschieden als auch für andere Gruppen
Typ von Vorurteilen
- Senkung höher bei affektiven Dimensionen als bei kognitiven
Politikberatung
A Summary of Research Findings on the Effects of Intergroup Contact (Tropp)
Für welche Faktoren von Intergruppenkontakt berichtet Tropp Ergebnisse? Was sind die zentralen Befunde und Schlussfolgerungen, die aus der Metaanalyse gezogen werden können? => ZUSAMMENFASSUNG: Vorurteile können vor allem dann durch Kontakt reduziert werden, wenn ? 4
Zusammenfassung: Vorurteile können vor allem dann durch Kontakt reduziert werden, wenn
- die Studien mit genauen Forschungsmethoden durchgeführt werden
- die Gefühle verändert werden
- der Kontakt Formen einer gruppenübergreifenden Freundschaft annimmt
- der Kontakt unter optimalen Bedingungen stattfindet
Politikberatung
A Summary of Research Findings on the Effects of Intergroup Contact (Tropp)
Vergleichen Sie die Präsentation der Ergebnisse des Textes mit der Darstellung in einem Forschungsartikel. Was fällt Ihnen auf?
allgemeinverständliche Darstellung
rein ergebnisbezogen, ohne theoretischen Hintergrund, Forschungsmethode, Stichprobenbeschreibung etc.
Evaluation in der Community Psychologie
in Community Psychology zusätzlich zur klassischen Evaluation ? 2
Partizipative Evaluation
Empowerment Evaluation
Evaluation in der Community Psychologie
mögliche Rollen der Teilnahme an der Evaluation für Community Psychologen? (3 Punkte; 1+2 hat 2 UP, 3 hat 1 UP)
Notwendigkeit der Erbringung von Nachweisen der Wirksamkeit, der Effizienz und der Effektivität des beruflichen Handelns
- Zusammenarbeit mit externen Evaluierenden
- Community Psychologe wird zum Teilnehmer einer Evaluation
selbstständige Evaluation
- Community Psychologe wird zum Evaluator
- Beurteilung des eigenen Handelns
Evaluation der Arbeit anderer Psychologen bzw. Befähigung dieser zur Evaluation
- Community Psychologe wird zum externen Evaluator oder Evaluationstrainer
Evaluation in der Community Psychologie
Evaluation community-psychologischer Programme
besonders Beantwortung von welchen Fragen ? 3
wie funktionierte das Programm?
Warum oder warum nicht?
Wie kann evaluiert werden, ob es funktioniert hat (outcome) oder warum es funktioniert hat oder nicht (process)?
Evaluation in der Community Psychologie
Evaluation community-psychologischer Programme
Gründe für das Nichtfunktionieren von Programmen ? (2, wobei erster 2 UP und letzter 3 UP)
1) theory failure
- Annahme zur Passung einer Theorie zum Problem bei bestimmter Zielgruppe in bestimmten Kontext kann fehlerhaft sein
- Annahme kann sich in der Praxis als nicht zutreffend erweisen
2) implementation failure
- z. B. Theorie passt nicht auf neuen Kontext
- Ressourcen fehlen
- Personal nicht ausreichend trainiert
Evaluation in der Community Psychologie
Evaluation community-psychologischer Programme
Programmtheorien => theory driven evaluation:
Die den Evaluationen zugrunde liegenden Programmtheorien beschreiben was?
Besonders sinnvoll erscheint was und warum?
die den Evaluationen zugrunde liegenden Programmtheorien beschreiben die Beziehung zwischen Aktivitäten, Outputs und kurz- bzw. langfristigen Ergebnissen
besonders sinnvoll erscheint Entwicklung und Evaluation einer theory of change im Rahmen von Interventionen aufgrund der oftmals komplexen und komplizierten Kontexte
Evaluation in der Community Psychologie
Partizipative Evaluation
durch partizipative Evaluationen produziertes Wissen wird was?
- es wird wodurch erweitert?
- dadurch wird was zusätzlich erhöht?
- Prozessnutzen? -> Lernprozess befähigt wozu?
- Parallelen wozu?
durch partizipative Evaluationen produziertes Wissen wird bedeutungsvoller für die Zielgruppen
- es wird durch Kontext und lokales Wissen der Beteiligten und Betroffenen erweitert
- dadurch wird Möglichkeit zur Nutzung dieses Wissens durch Zielgruppen zusätzlich erhöht
- Prozessnutzen: Prozess der Beteiligung löst bereits Veränderungen bei den Beteiligten und Betroffenen aus
- Lernprozess befähigt, selbst Veränderungen herbeizuführen
- Parallelen zu Participatory Action Research
Evaluation in der Community Psychologie
Partizipative Evaluation
Forms and functions of participatory evaluation in international development: A review of the empirical and theoretical literature (Cullen & Coryn, 2011)
Beschreiben Sie in Ihren Worten: Was ist partizipative Evaluation? Warum ist es so schwer, eine Definition für partizipative Evaluation zu finden? 3
partizipative Evaluation ist eher ein Oberbegriff, unter dem eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze subsumiert werden können
die Ansätze müssen eher auf einem Kontinuum der Partizipation angeordnet werden
allgemein gilt: Mitglieder verschiedener professioneller Gruppen arbeiten partnerschaftlich zusammen
Evaluation in der Community Psychologie
Partizipative Evaluation
Forms and functions of participatory evaluation in international development: A review of the empirical and theoretical literature (Cullen & Coryn, 2011)
Was sind Ziele der partizipativen Evaluation? 3
pragmatisch: Erleichterung von Problemlösung und Entscheidungsfindung
politisch: Herstellen von Fairness
erkenntnistheoretisch: Verbesserung der Wissensproduktion
Evaluation in der Community Psychologie
Partizipative Evaluation
Forms and functions of participatory evaluation in international development: A review of the empirical and theoretical literature (Cullen & Coryn, 2011)
Wie lauten die drei Dimensionen zur Unterscheidung von partizipativen Evaluationen nach Cousins & Whitmore (1998)?
Kontrolle des Evaluationsprozesses (Entscheidungsmacht)
Auswahl der (partizipierenden) Stakeholder
Tiefe der Partizipation (Einbindung in Phasen)
Evaluation in der Community Psychologie
Partizipative Evaluation
Forms and functions of participatory evaluation in international development: A review of the empirical and theoretical literature (Cullen & Coryn, 2011)
Was sind die drei Grundsätze des Stakeholder-based Model?
den Nutzen/die Anwendung der Evaluationsergebnisse zu erhöhen
den Kreis der Stakeholder zu erhöhen, die ein Mitspracherecht in der Identifizierung von Evaluationsfragestellungen haben
Stakeholdern mehr Kontrolle über den Evaluationsprozess zu geben
Evaluation in der Community Psychologie
Partizipative Evaluation
Forms and functions of participatory evaluation in international development: A review of the empirical and theoretical literature (Cullen & Coryn, 2011)
Was sind zentrale Unterscheidungsmerkmale von P-PE und T-PE? 2
PPE (practical participatory evaluation): zentral ist die Nutzung der Ergebnisse und die Verbesserung der Entscheidungsfindung – kein Einbeziehen der unmittelbaren Nutznießer
TPE (transformative participatory evaluation): zielt insbesondere auf die Zusammenarbeit mit marginalisierten Gruppen mit dem Ziel des sozialen Wandels – Evaluatoren mehr in einer Moderatorenrolle
Evaluation in der Community Psychologie
Partizipative Evaluation
Forms and functions of participatory evaluation in international development: A review of the empirical and theoretical literature (Cullen & Coryn, 2011)
Welches sind die unterscheidenden Charakteristiken der Responsive Evaluation? 2
Sensibilität / Offenheit (Responsiveness) gegenüber aufkommenden Themen (von den Stakeholdern benannten Themen)
die Rechte der Benachteiligten sollen so vertreten werden
Evaluation in der Community Psychologie
Partizipative Evaluation
Forms and functions of participatory evaluation in international development: A review of the empirical and theoretical literature (Cullen & Coryn, 2011)
Was macht den speziellen Fokus der Utilization Focused Evaluation aus? 4
- UFE richtet sich an dem Glauben aus, dass die Evaluation die Nützlichkeit der Erkenntnisse maximieren muss
- Nützlichkeit muss durch Evaluation geplant und gefördert werden
- Patton (2008): nur die Stakeholder einbeziehen, die direkt in das Programm involviert sind
- Stakeholder sind aktiv in alle Phasen der Evaluation involviert
Evaluation in der Community Psychologie
Partizipative Evaluation
Forms and functions of participatory evaluation in international development: A review of the empirical and theoretical literature (Cullen & Coryn, 2011)
In welchen zwei Punkten unterscheiden Rapid Rural Appraisal und participatory Rural Appraisal sich voneinander?
RRA fokussiert auf das kostengünstige Sammeln von Informationen in ländlichen Communities (top-down)
PRA soll die Betroffenen selbst befähigen, Projekte zu designen und zu evaluieren (bottom-up)
Evaluation in der Community Psychologie
Partizipative Evaluation
Forms and functions of participatory evaluation in international development: A review of the empirical and theoretical literature (Cullen & Coryn, 2011)
Beim zusammenfassenden Vergleich der vorgestellten Ansätze: Was sind die auffälligsten Ergebnisse in Hinblick auf die Dimensionen von Cousins & Whitmore (1998)? 3
in nur 4 von 16 Ansätzen liegt die Verantwortung allein bei den Zielgruppen
in 8 von 16 Ansätzen ist sie geteilt/balanciert
in 4 Ansätzen liegt sie beim Evaluator
Evaluation in der Community Psychologie
Empowerment Evaluation :
Was für ein Weg im Gegensatz zu anderen partizipativen Evaluationen?
Besondere inhaltliche Nähe wozu?
Evaluationsansatz, bei dem...?
- radikalerer Weg im Gegensatz zu anderen partizipativen Evaluationen
- besondere inhaltliche Nähe zur Community Psychology
- Evaluationsansatz, bei dem die Stakeholder vollständige Kontrolle über den Evaluationsprozess haben
Evaluation in der Community Psychologie
Empowerment Evaluation
Fetterman und Wandersman (2007): 10 Prinzipien der Empowerment Evaluation ?
improvement: Evaluierende haben Interesse daran, dass sich Programme, Personen oder Organisationen erfolgreich weiterentwickeln
community ownership: Evaluation sollte dann zu einer erfolgreichen Programmentwicklung führen, wenn Beteiligte und Betroffene selbst über Prozess und Nutzung der Evaluation entscheiden können
inclusion: Evaluation sollte von der Inklusion vieler Beteiligter und Betroffener bei Planungen und Entscheidungen profitieren
democratic participation: Beteiligte und Betroffene haben Kompetenz für intelligente Entscheidungen und Aktivitäten, wenn sie mit Informationen und entsprechenden Voraussetzungen ausgestattet werden
social justice: Evaluierende fühlen sich dem Konzept der sozialen Gerechtigkeit verpflichtet und tragen zum höheren Ziel sozialer Gerechtigkeit bei
community knowledge: Empowerment Evaluation wertschätzt und fördert lokales Wissen und glaubt daran, dass die Menschen ihre Probleme selbst gut kennen und selbst gute Lösungen dazu entwickeln können
evidence-based strategies: Wertschätzung der Rolle der Wissenschaft, Evidenzbasierung und empirischer Informationen bei der Auswahl von Interventionen
capacity building: wenn Beteiligte und Betroffene grundlegende Schritte und Fähigkeiten für eine Programmevaluation erlernen, sollten sie auch in einer besseren Position sein, ihr Leben und das ihrer Zielgruppen zu verbessern
organizational learning: Verbesserung ist dann erreicht, wenn es in der Organisation Prozesse und Strukturen gibt, die weiteres Lernen anregen bzw. möglich machen
accountability: Bereitstellung von Möglichkeiten für Organisationen zur Präsentation mit verlässlichen Prozess- und Outcome-Daten und damit zur Wahrnehmung der Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit
Evaluation in der Community Psychologie
Empowerment Evaluation
Empowerment evaluation: Yesterday, today and tomorrow (Fetterman & Wandersman, 2007)
Unter Punkt „Conceptual Ambiguity, Methodological Specifity, and Outcomes“: Welche Probleme identifizieren Fetterman und Wandersman innerhalb der Studie von Miller und Campbell? 4
die verwendeten Studien waren alle mehr als 10 Jahre alt und deckten nicht den aktuellen Stand ab
internationale Studien fehlten ebenfalls
die Klassifizierung als „Empowerment Evaluation“ bezog sich meist nur auf den Namen, ohne dass das Konzept tatsächlich angewandt wurde
es wurden nur veröffentlichte Artikel einbezogen
Evaluation in der Community Psychologie
Empowerment Evaluation
Empowerment evaluation: Yesterday, today and tomorrow (Fetterman & Wandersman, 2007)
„Empowering others“ bedeutet für die Empowerment Evaluation … 6
- Menschen werden nicht durch andere in die Kraft gebracht, sie tun es selber
- Empowerment Evaluatoren schaffen dazu die Umweltbedingungen
- hilft, die potenzielle Energie einer Gemeinde in kinetische Energie umzusetzen
- der Baseballschläger gibt den Schwung, der Spieler bringt (mit diesem Mittel) den Ball ins Ziel
- Empowerment Evaluation ist nicht neutral
- Empowerment Evaluatoren sind aber nicht Advokaten eines bestimmten Programms
Evaluation in der Community Psychologie
Empowerment Evaluation
Empowerment evaluation: Yesterday, today and tomorrow (Fetterman & Wandersman, 2007)
Empowerment Evaluation bindet nicht nur Programmmitarbeitende ein. Welche anderen Personenkreise sind typischerweise involviert? 4
- Programmmitglieder
- Evaluatoren
- Geldgeber
- Teilnehmer
Evaluation in der Community Psychologie
Empowerment Evaluation
Empowerment evaluation: Yesterday, today and tomorrow (Fetterman & Wandersman, 2007)
Kann Empowerment Evaluation ausschließlich transformativ sein? Warum? 4
Empowerment Evaluation kann praktisch und / oder transformativ sein
praktische Empowerment Evaluation fokussiert auf Entscheidungsfindung und Problemlösung (=> P-PE)
transformative Empowerment Evaluation ist von ihrer Natur aus in erster Linie psychologisch und in zweiter Linie politisch (=> T-PE)
Einsatz hängt von der Aufgabenstellung ab
Evaluation in der Community Psychologie
Empowerment Evaluation
Empowerment evaluation: Yesterday, today and tomorrow (Fetterman & Wandersman, 2007)
Warum ist Empowerment Evaluation nach Fetterman und Wandersman eine Form von Evaluation und kein Movement?
Evaluation ist kein Movement / Ideologie, weil sie die drei Kriterien der Evaluation von Chelimpsky (1977) erfüllen : Entwicklung, Verantwortung (accountability), Wissen
Evaluation in der Community Psychologie
Empowerment Evaluation
Empowerment evaluation: Yesterday, today and tomorrow (Fetterman & Wandersman, 2007)
Mit welchen drei Argumenten diskutieren Fetterman und Wandersman die Brauchbarkeit des Begriffs „Ideology“ im Zusammenhang mit Empowerment Evaluation?
experimentelle/randomisierte Designs und EE schließen sich nicht aus
EE verwendet durchaus experimentelle Designs
experimentelle Designs werden für die Testung der Wirksamkeit geschätzt
Evaluation in der Community Psychologie
Empowerment Evaluation
Empowerment evaluation: Yesterday, today and tomorrow (Fetterman & Wandersman, 2007)
Was sind Gemeinsamkeiten, was Unterschiede im Vergleich von kollaborativen Evaluationsformen und Empowerment Evaluation? 3
Unterschiede :
- im Kontinuum von geringer Partizipation bis voller Kontrolle ist die Empowerment Evaluation dichter am Ende des Kontinuums angesiedelt
- explizites Commitment zur Selbstbestimmung als Ziel
ansonsten mehr Gemeinsamkeiten
Evaluation in der Community Psychologie
Empowerment Evaluation
Empowerment evaluation: Yesterday, today and tomorrow (Fetterman & Wandersman, 2007)
Mit welchen Argumenten begegnen Fetterman und Wandersman der heutigen Kritik, Empowerment Evaluation sei nicht klar genug in Hinblick auf ihr Konzept und ihre Prinzipien?
Konzept enthält
- Selbstbestimmung
- Empowerment
- Community
Klarstellung der Prinzipien
1. improvement
2. community ownership
3. inclusion
4. democratic participation
5. social justice
6. community knowledge
7. evidence-based strategies
8. capacity building
9. organizational learning
10. accountability
Evaluation in der Community Psychologie
Empowerment Evaluation
Empowerment evaluation: Yesterday, today and tomorrow (Fetterman & Wandersman, 2007)
Welches sind die drei Schritte des 3-step Approach? 5 punkte hierzu
(Festlegung von Mission und Zielen)
(1) Bestandsaufnahme des Status Quo
(2) Zukunftspläne schmieden (Interventionen planen)
(3) erneute Bestandsaufnahme in ausreichendem zeitlichen Abstand zur Maßnahme
Grundprinzip formative Evaluation – prozessbegleitend, Monitoring des eigenen Fortschritts
Evaluation in der Community Psychologie
Empowerment Evaluation
Empowerment evaluation: Yesterday, today and tomorrow (Fetterman & Wandersman, 2007)
Eine Kritik lautet: Empowerment Evaluation kümmere sich wenig um Outcomes und Ergebnisse. Fetterman und Wandersman halten dagegen: Welche vier Outcomes werden ihrer Argumentation nach mit Empowerment Evaluation assoziiert?
Capacity Outcomes: EE verbessert die individuellen und kollektiven Kompetenzen im Hinblick auf Planung, Implementierung und Evaluation von Programmen
Standardized Test Score Outcomes: Messbare Verbesserung in “objektiven” Testverfahren
Explicit Program Outcomes: EE als Entwicklungstool für Organisationen mit messbaren Ergebnissen i.S.e. Entwicklung
Accreditation Outcomes: EE als selbstreflektives Tool zur Erhöhung organisationaler Klarheit (hier im Hochschulkontext zur Verbesserung der Kursqualität)