MM6 3472
Identität, Diversität und Akkulturation
Identität, Diversität und Akkulturation
Set of flashcards Details
Flashcards | 211 |
---|---|
Students | 16 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 16.06.2017 / 21.08.2022 |
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Was ist Diversität ? (Definiton in CP? Definitionen wodurch gekennzeichnet, oft orientiert woran?)
- Community Psychology: Respekt vor menschlicher Vielfalt ;
bei Beschäftigung der Psychologie mit dem Thema Diversität wird analysiert, wie Gedanken, Gefühle und Verhalten von
Menschen mit diversen Umwelten => wechselseitige Beeinflussungen zwischen Individuen und einer diversen Umwelt
- Definitionen reichen von allgemeinen Kategorien bis zu konkreten Benennungen von Diversitäts-Aspekten => oft an AGG orientiert
- Alter
- Behinderung
- ethnische Herkunft
- Geschlecht
- Religion oder Weltanschauung
- sexuelle Identität
Was ist Diversität ?! :
Kreismodell der Diversität von Gardenswartz und Rowe? -> Erklärung?
vier Schichten :
- Persönlichkeit
- innerster Kreis
- umfasst Charaktereigenschaften eines Menschen
- Herausbildung während der Sozialisierung
- innere Dimensionen, die relativ stabil sind
- „Kerndimensionen“ für Diversität
- z. B. Geschlecht oder ethnischer Hintergrund
- äußere Dimensionen
- sind in gewisser Weise veränderbar
- z. B. Familienstand, Berufserfahrung
- organisationale Dimensionen
- z. B. Arbeitsort, Netzwerke
=> Veränderbarkeit der Dimensionen/Merkmale nimmt von innen nach außen zu
Diversity in Deutschland
Voraussetzung für die Beratung kulturell diversifizierter Gruppen? 3
Awareness: Bewusstsein hinsichtlich möglicher Unterschiede, dazu gehört auch das Bewusstsein für die eigenen kulturellen Werte
Knowledge: Kenntnisse über die Lebenswelten sozialer Gruppen
Skills: Kompetenzen im Umgang mit spezifischen Gruppe
Diversität in Deutschland
notwendig für multikulturelle Beratung ? 3
Kompetenzen, die sich auf die beratende Person beziehen
=> z. B. Bewusstsein bezüglich eigener kultureller Werte und Normen
Kompetenzen, die sich auf den Umgang mit Klienten beziehen
=> z. B. Wissen über spezifische Gruppen hinsichtlich Familienstrukturen und Werteüberzeugungen, mögliche Stressoren und Diskriminierungserfahrungen
Kompetenzen, die die Beratungsbeziehung betreffen
=> z. B. die Fähigkeit, verbale und nonverbale Botschaften akkurat und zutreffend zu empfangen und zu senden
Diversität in Deutschland
Gender:
Wichtiges hierzu? 7
Gender ist am meisten beforscht
grenzt sich vom biologischen Geschlecht ab
bezieht sich auf das soziokulturelle Geschlecht
spiegelt sich in Einstellungen und sozialen Rollen wider
führt zu unterschiedlicher Verteilung von Ressourcen und Macht ( ungleiche Verteilung gesellschaftlicher Ressourcen => Frauen 2011 um 22 % geringeres Einkommen als Männer; 21 % der Führungspositionen -> abnehmend, je größer das Unternehmen ist; ähnlich bei akademischen Laufbahnen; Frauen haben ein um 60% geringeres Alterssicherungseinkommen )
ist nicht bloß ein demografisches Merkmal, sondern repräsentiert psychologische und soziale Prozesse
Gender-Identität und biologisches Geschlecht müssen nicht übereinstimmen (Trans- und Intersexualität)
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Welche normativen (1) und ökonomischen (3)Probleme ergeben sich aus der Benachteiligung von Frauen?
- normatives Problem
o wenn sich die Gesellschaft Gleichberechtigung, Fairness und Gerechtigkeit verpflichtet fühlt
- ökonomische Probleme
o Fehlinvestition, wenn Frauen ausgebildet werden, ihre Kompetenzen aber nicht oder nur reduziert zum Einsatz kommen
o Verzicht auf optimale Nutzung der Kompetenzen, Erfahrungen und Fähigkeiten der Geschlechter
o Jungen fehlen gleichgeschlechtliche Rollenbilder für ihre Identitätsentwicklung da in Kindergärten und Grundschulen fast nur Frauen sind
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Welche Aspekte umfasst der Oberbegriff „Geschlechtsstereotyp“? (2 Punkte)
(+ als erstes wie kommt es zur Stereotypisierung und worin resultiert dies/was bedeutet dies)
- Personen verbinden Kategorien mit ihrem Wissen über die typischen Merkmale der jeweiligen Gruppenmitglieder => Stereotypisierung, haben positive und negative Gefühle ihnen gegenüber => Vorurteile und verhalten sich dem entsprechend positiv oder negativ => Favoritisierung / Diskriminierung
- Geschlechtsstereotype umfassen
- Überzeugungen hinsichtlich geschlechtsspezifischer Persönlichkeitseigenschaften
- geschlechtsdifferenzierte Annahmen über kognitive Fähigkeiten, Einstellungen, Rollenverhalten, Berufe, Werte sowie physische Eigenschaften
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Wodurch unterscheiden sich deskriptive und präskriptive Geschlechtsstereotype? (2)
- deskriptive Stereotype: beschreiben, wie in einer Gesellschaft die typische Frau und der typische Mann wahrgenommen werden
- präskriptive Stereotype: enthalten eine normative Komponente = Definition, wie Frauen oder Männer zu sein haben
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Welche Begriffe beschreiben in der Literatur die in weiblichen (3) und männlichen (4) Stereotypen enthaltenen Persönlichkeitseigenschaften?
- Frauen
- Warmherzigkeit
- Communion
- Expressivität
- Männer
- Kompetenz
- Rationalität
- Agency
- Instrumentalität
- Frauen sollen von Männern „verehrt und beschützt“ werden
- führt u. a. dazu, dass Frauen weiterhin für statushohe Positionen in der Gesellschaft als weniger geeignet erscheinen
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Was sind Beispiele für direkte und indirekte Diskriminierung?
- direkte / unmittelbare Diskriminierung: wenn eine Person wegen ihrer Geschlechtszugehörigkeit benachteiligt wird oder sie dem entsprechenden Geschlechtsstereotyp nicht entspricht
- z. B. Nichteinstellung, weil Frauen „schwierige Mitarbeiter“ sind
- indirekte / mittelbare Diskriminierung: wenn eine Maßnahme, die neutral wirkt, tatsächlich Männer oder Frauen benachteiligt
- z. B. Vergünstigungen für Vollzeitbeschäftigte
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Welche faktischen Unterschiede finden sich (nicht) zwischen Jungen und Mädchen bzw. Männern und Frauen in Kompetenzen, Fähigkeiten, Motiven, schulischer und beruflicher Ausbildung sowie in Beruf und Karriere? :
Generel gilt was?
Leichter Vorteil für Frauen wobei?
Leichter Vorteil für Männer worin?
Ähnliches gilt wofür und als wie gelten Männer hier und als wie Frauen?
Frauen bilden wo mittlerweile die Mehrheit aber hinsichtlich was existieren weiterhin geschlechterspezifische Domänen?
Akademische Karrieren verlaufen zu welchen Gunsten?
Führungspositionen?
Jungen sind wo die Verlierer?
Männer sind wo unterrepräsentiert?
generell: Unterschiede sind marginal und tlw. vom Testsetting abhängig
leichter Vorteil für Frauen bei den verbalen Kompetenzen
leichter Vorteil für Männer in visuell-räumlichem Denken
ähnliches gilt für die Leistungsmotivation und Führungskompetenzen => Männer gelten hier eher als etwas autoritärer, Frauen als etwas demokratischer
Frauen bilden in höheren Bildungszweigen mittlerweile die Mehrheit => hinsichtlich der Fächerwahl existieren allerdings weiterhin geschlechterspezifische Domänen ( Frauen in Sprach- und Kulturwissenschaften, Sozialwissenschaften; Männer in Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften)
akademische Karrieren verlaufen zudem ebenfalls deutlich zugunsten der Männer
weniger als 5 % der Führungspersonen sind Frauen; weibliche Führungskräfte haben weniger Kinder
Jungen sind Verlierer im Bildungssystem
Männer sind unterrepräsentiert in pädagogischen Berufen
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Welche faktischen Unterschiede finden sich (nicht) zwischen Jungen und Mädchen bzw. Männern und Frauen in Kompetenzen, Fähigkeiten, Motiven, schulischer und beruflicher Ausbildung sowie in Beruf und Karriere? :
Tabelle zu Unterschieden hinsichtlich:
Intelligenz Erinnerungsvermögen Problemlösefähigkeit Kreativität verbale Fähigkeiten Lesefähigkeiten mathematische Fähigkeiten räumlich-visuelle Aufgaben Studienleistungen Leistungsmotivation, Fähigkeiten, Werte, berufsbezogene Fähigkeiten von Managern Aufgabenorientierung von Führungspersonen Führungsverhalten
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Wie erfolgt die geschlechtsstereotype Darstellung in den Medien?
- insbesondere in der Werbung dominieren noch alte Geschlechterrollen => neben den offensichtlichen Rollenunterschieden können aber auch subtilere Unterschiede (Körperbetonung, Körperhaltung, weniger Gesichtsprominenz/Face-ism) beobachtet werden
- geschlechtsstereotype Darstellungen in den Medien können sich direkt auf das Selbstkonzept auswirken
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Was sind Generisches Maskulinum und Linguistic Expectancy Bias, und wie wirken sie sich aus?
Generisches Maskulinum: traditionsgemäße Verwendung der männlichen Form: führt zu einer stärkeren kognitiven Repräsentation von Männern
Linguistic Expectancy Bias: stereotyp-kongruentes (erwartetes) Verhalten wird eher abstrakt, inkongruentes (unerwartetes) Verhalten eher konkret beschrieben => entspricht auch den Attribuierungsmuster Person/stabil vs. Situation/instabil
- z. B. wird Führungsstil bei Männern abstrakter beschrieben und bei Frauen eher konkret
- negatives Verhalten wird bei Frauen abstrakter beschrieben und konkreter bei Männern
=> abstrakt beschriebene Merkmale werden stärker auf Persönlichkeitsmerkmale zurückgeführt als konkret beschriebene Inhalte
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Verschiedene Prozesse und Effekte tragen zur Geschlechterdiskriminierung und Verringerung der Erfolgchancen für Frauen bei: Stereotype Threat, Lack-of-Fit-Modell, Think-Manager-Think-Male Phänomen, Glass Ceiling und Glass Escalator, Token-Effekt, Quenn-Bee-Syndrom, Sex-Role-Spillover, Backlash-Effekt. Was sind diese Prozesse und Effekte im Einzelnen und welche Auswirkungen haben sie?:
Stereotype Threat ? (3)
- Stereotype Threat
- Bedrohung für die stereotypisierte Gruppe
- Gruppenmitglieder fürchten, dass sie in einer Situation, in der ein negatives Stereotyp existiert, dieses Stereotyp bestätigen
- z. B. Mädchen sind schlecht in Mathe => Druck, dem Stereotyp nicht zu entsprechen => niedrigere Leistungserwartung => niedrigere Leistung
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Verschiedene Prozesse und Effekte tragen zur Geschlechterdiskriminierung und Verringerung der Erfolgchancen für Frauen bei: Stereotype Threat, Lack-of-Fit-Modell, Think-Manager-Think-Male Phänomen, Glass Ceiling und Glass Escalator, Token-Effekt, Quenn-Bee-Syndrom, Sex-Role-Spillover, Backlash-Effekt. Was sind diese Prozesse und Effekte im Einzelnen und welche Auswirkungen haben sie?:
Lack-of-Fit-Modell? (3)
Lack-of-Fit-Modell
- wahrgenommene mangelnde Passung zwischen den Eigenschaften einer Person und den Anforderungen ihres Berufs
- berufliche Erfolgserwartungen an eine Person sind umso geringer und damit Bewertung für die Eignung umso negativer, je geringer diese Passung ist
- geringe Passung für Frauen in Männerberufen
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Verschiedene Prozesse und Effekte tragen zur Geschlechterdiskriminierung und Verringerung der Erfolgchancen für Frauen bei: Stereotype Threat, Lack-of-Fit-Modell, Think-Manager-Think-Male Phänomen, Glass Ceiling und Glass Escalator, Token-Effekt, Quenn-Bee-Syndrom, Sex-Role-Spillover, Backlash-Effekt. Was sind diese Prozesse und Effekte im Einzelnen und welche Auswirkungen haben sie?:
Think-Manager-Think-Male Phänomen (2)
Think-Manager-Think-Male-Phänomen
- Spezialfall des Lack-of-Fit-Modell
- Manager-Beruf wird als typisch männlich angesehen (trifft heute nur noch für Männer zu) => keine Passung für Frauen
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Verschiedene Prozesse und Effekte tragen zur Geschlechterdiskriminierung und Verringerung der Erfolgchancen für Frauen bei: Stereotype Threat, Lack-of-Fit-Modell, Think-Manager-Think-Male Phänomen, Glass Ceiling und Glass Escalator, Token-Effekt, Quenn-Bee-Syndrom, Sex-Role-Spillover, Backlash-Effekt. Was sind diese Prozesse und Effekte im Einzelnen und welche Auswirkungen haben sie?:
Glass Ceiling (2) und Glass Escalator (1) ?
Glass Ceiling => gläserne Decke
- unsichtbare, kaum überwindbare Barriere von Vorurteilen und Diskriminierungen, wenn Frauen Karriere machen wollen
- Ausschluss von Frauen aus Führungspositionen => kein Zugang zur Macht
Glass Escalator => gläserner Aufzug
- Beförderung von Männern in Frauenberufen mit großer Geschwindigkeit und manchmal auch mit ungewolltem Druck
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Verschiedene Prozesse und Effekte tragen zur Geschlechterdiskriminierung und Verringerung der Erfolgchancen für Frauen bei: Stereotype Threat, Lack-of-Fit-Modell, Think-Manager-Think-Male Phänomen, Glass Ceiling und Glass Escalator, Token-Effekt, Quenn-Bee-Syndrom, Sex-Role-Spillover, Backlash-Effekt. Was sind diese Prozesse und Effekte im Einzelnen und welche Auswirkungen haben sie?:
Token-Effekt? (4)
Token-Effekt
- Personen in geschlechtsuntypischen Berufen, die extrem in der Minderheit sind
- Effekte :
- extreme Minderheit => erhalten mehr Aufmerksamkeit Æ erhöhter Leistungsdruck => wegen Stereotype Threat können schlechtere Leistungen folgen
- Unterschiede zwischen Tokens und Mehrheitsgruppe werden häufig überschätzt => wenn Mehrheit der Männer ihren Zusammenhalt betont, dann Ausschluss der Frauen aus informellen und sozialen Netzwerken
- Tokens werden als typische Vertreter ihrer Gruppe angesehen => kann Druck erhöhen, sich dem Stereotype der Minderheitengruppe entsprechend zu verhalten
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Verschiedene Prozesse und Effekte tragen zur Geschlechterdiskriminierung und Verringerung der Erfolgchancen für Frauen bei: Stereotype Threat, Lack-of-Fit-Modell, Think-Manager-Think-Male Phänomen, Glass Ceiling und Glass Escalator, Token-Effekt, Quenn-Bee-Syndrom, Sex-Role-Spillover, Backlash-Effekt. Was sind diese Prozesse und Effekte im Einzelnen und welche Auswirkungen haben sie?:
Quenn-Bee-Syndrom? (3)
Queen-Bee-Syndrom
- gerade in Männerberufen erfolgreiche Frauen stimmen Geschlechtsstereotypen zu und lehnen die Frauenbewegung ab
- stehen strukturellen Veränderungen negativ gegenüber, um diejenige Organisationskultur beizubehalten, in der sie erfolgreich sind
- => hier stärkerer Sexismus von Frauen gegenüber Frauen
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Verschiedene Prozesse und Effekte tragen zur Geschlechterdiskriminierung und Verringerung der Erfolgchancen für Frauen bei: Stereotype Threat, Lack-of-Fit-Modell, Think-Manager-Think-Male Phänomen, Glass Ceiling und Glass Escalator, Token-Effekt, Quenn-Bee-Syndrom, Sex-Role-Spillover, Backlash-Effekt. Was sind diese Prozesse und Effekte im Einzelnen und welche Auswirkungen haben sie?:
Sex-Role-Spillover? (5)
Sex-Role Spillover
- Übertragen von Geschlechtsrollen auf den beruflichen Kontext
- Effekt tritt besonders dann auf, wenn Personen Token-Position innehaben
- es wird erwartet, dass sich Personen entsprechend ihrer Geschlechtsrolle verhalten, auch wenn das im beruflichen Kontext gar nicht passt
- betrifft häufiger Frauen als Männer
- kann zu karriereabträglichem Selbstdarstellungskonflikt führen
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Verschiedene Prozesse und Effekte tragen zur Geschlechterdiskriminierung und Verringerung der Erfolgchancen für Frauen bei: Stereotype Threat, Lack-of-Fit-Modell, Think-Manager-Think-Male Phänomen, Glass Ceiling und Glass Escalator, Token-Effekt, Quenn-Bee-Syndrom, Sex-Role-Spillover, Backlash-Effekt. Was sind diese Prozesse und Effekte im Einzelnen und welche Auswirkungen haben sie?:
Backlash-Effekt? (4)
Backlash-Effekt = Rückschlag
- kann bei Verletzung der Geschlechtsrollen passieren, wenn das geforderte berufliche Verhalten entgegen der erwarteten Geschlechterrolle gezeigt wird
- schmaler Grad
- zu weiblich und damit wenig kompetent?
- zu kompetent und damit unweiblich und unsympathisch?
Geschlechterdiskriminierung
(Stahlberg, Dickenberger & Szillis, 2009)
Welche Maßnahmen können dazu beitragen, Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen? ( Gleichstellungsförderung ist in Deutschland in erster Linie was? Erfolgreiche Förderinstrumente/Ansätze (6) ?
Gleichstellungsförderung in erster Linie Frauenförderung
erfolgreiche Förderinstrumente
- Coaching- und Mentoring-Kurse speziell für Frauen
- Aufbau von Peer-Netzwerken
- Frauenquote
- explizites und gezieltes Rekrutieren von Frauen
- Gender Mainstreaming: in allen gesellschaftlichen Plänen sind die Umstände und Interessen von Männern und Frauen mit zu berücksichtigen (geschlechtsneutrale Realität existiert nicht)
- Familienförderung => wichtige Maßnahme: Stärkung der Verantwortlichkeit von Männern für die Familie ; Grundvoraussetzung: angemessene Kinderbetreuungsmöglichkeiten
Ethnische Herkunft :
In DE leben wie viele Menschen mit Migrationshintergrund?
MGH umfasst welchen Bevölkerungsanteil?
Die Bedeutung der ethnischen Herkunft für eine Person kann was?
Einer ethnischen Minderheit anzugehören geht im Alltag häufig womit einher?
in DE leben 15,96 Mio Menschen mit Migrationshintergrund bei 81,8 Mio Gesamtbevölkerung
MGH umfasst den Bevölkerungsanteil von Personen, die nach 1949 eingewandert sind sowie alle Personen, bei denen mindestens ein Elternteil eingewandert ist bzw. als Ausländer in DE lebt
die Bedeutung der ethnischen Herkunft für eine Person kann über die Zeit und Situationen stark variieren
Einer ethnischen Minderheit anzugehören geht im Alltag häufig mit kleineren und größeren Diskriminierungserfahrungen einher
Ethnische Herkunft :
Racial microaggressions in everyday life: implications for clinical practice (Sue et al., 2007)
Wie ist der Begriff der Mikroaggression definiert?
Mikroaggression
kurze, alltägliche, verbale, verhaltens- und umweltbezogene Entwürdigungen, die intentional oder nicht intentional feindliche, abwertende oder negative rassistische Kränkungen oder Beleidigungen zur Zielperson oder –gruppe kommunizieren
sind nicht auf menschliche Beziehungen beschränkt, sondern auch in der Umgebung passieren, wenn z. B. ein berufliches Setting unbewusst die ethnische Identität angreift
Ethnische Herkunft :
Racial microaggressions in everyday life: implications for clinical practice (Sue et al., 2007)
Die Autorinnen unterscheiden zwischen drei Formen der Mikroaggressionen: Microassault, Microinsault und Microinvalidation. Bitte beschreiben Sie kurz, was unter der jeweiligen Form verstanden wird und nennen Sie jeweils ein Beispiel.
Microassault ? (6)
Microassault
explizite rassistische Beeinträchtigung vor allem durch verbale und nonverbale Attacken
sollen dem Opfer schaden durch Namen-Rufen, durch vermeidendes Verhalten oder absichtliches diskriminierendes Verhalten
Rassismus „alter Art“
ist meist bewusst und reflektiert
meist in begrenzten „privaten“ Situationen, die dem Täter einen gewissen Grad an Anonymität garantieren
Täter suchen nur Publicity, wenn sie a) die Kontrolle verlieren, b) sich relativ sicher fühlen
Ethnische Herkunft :
Racial microaggressions in everyday life: implications for clinical practice (Sue et al., 2007)
Die Autorinnen unterscheiden zwischen drei Formen der Mikroaggressionen: Microassault, Microinsault und Microinvalidation. Bitte beschreiben Sie kurz, was unter der jeweiligen Form verstanden wird und nennen Sie jeweils ein Beispiel.
Microinsult ? (5)
Microinsult :
häufig unbewusste Äußerungen, die als unfreundlich und der ethnischen Identität des Adressaten gegenüber unsensibel wahrgenommen werden
Zuschreibung geringerer Intelligenz
Behandlung als Menschen 2. Klasse
Pathologisierung kultureller Werte der Minorität
Unterstellung von Neigung zu kriminellem Verhalten oder Substanzmissbrauch
Ethnische Herkunft :
Racial microaggressions in everyday life: implications for clinical practice (Sue et al., 2007)
Die Autorinnen unterscheiden zwischen drei Formen der Mikroaggressionen: Microassault, Microinsault und Microinvalidation. Bitte beschreiben Sie kurz, was unter der jeweiligen Form verstanden wird und nennen Sie jeweils ein Beispiel.
Microinvalidation ? (5)
Microinvalidation
Äußerungen oder Handlungen, die die Gedanken, Gefühle und Erfahrungsrealitäten von Personen aus ethnischen Minderheiten ignorieren oder negieren
Betonung des Mythos der Chancengleichheit
Überspielen bzw. Ignorieren von faktischen Benachteiligungen
Leugnung bzw. Ablehnung von eigenem Rassismus
Behandlung als Fremde im eigenen Land, Nichtakzeptanz einer inklusiven Zugehörigkeit zur eigenen Gruppe
Ethnische Herkunft :
Racial microaggressions in everyday life: implications for clinical practice (Sue et al., 2007)
Welche vier Dilemmata bestehen im Hinblick auf Mikroaggressionen?
Dilemma 1: Aufeinanderprallen rassischer Identitäten
Dilemma 2: die Unsichtbarkeit der unbewussten Äußerung von Fehlern
Dilemma 3: wahrgenommener minimaler Schaden von rassistischen Mikroaggressionen
Dilemma 4: die Zwickmühle, auf Mikroaggressionen zu reagieren
Ethnische Herkunft :
Racial microaggressions in everyday life: implications for clinical practice (Sue et al., 2007)
vier Dilemmata im Hinblick auf Mikroaggressionen:
Dilemma 1: Welche Unterschiede in der Wahrnehmung bestehen laut Autorinnen zwischen people of colour und whites? (2 Aspekte zur Wahrnehmung weißer Amerikaner und 4 zu der Wahrnehmung der Minoritäten)
- rassische Wahrnehmung unterscheidet sich zwischen farbigen und weißen Personen
- weiße Amerikaner
- denken, dass Rassismus kein signifikanter Faktor mehr ist und dass Gleichheit erreicht ist
- sehen sich nicht als Rassisten oder fähig zu rassistischem Verhalten
- Minoritäten nehmen Weiße wahr
- (a) als rassisch nicht sensitiv
- (b) als unwillig, ihre Positionen und ihren Wohlstand zu teilen
- (c) müssen alles kontrollieren
- (d) behandeln einen schlecht wegen der Rasse
Ethnische Herkunft :
Racial microaggressions in everyday life: implications for clinical practice (Sue et al., 2007)
vier Dilemmata im Hinblick auf Mikroaggressionen:
Dilemma 2: Welche Rolle spielt „Colour Blindness“? (4)
colour blindness ist die Hauptform von Microinvalidation
- Weiße neigen dazu, keine Unterschiede zu machen
- verleugnet rassische und Erfahrungswelt
- Weiße erscheinen sich dadurch vorurteilslos
Ethnische Herkunft :
Racial microaggressions in everyday life: implications for clinical practice (Sue et al., 2007)
vier Dilemmata im Hinblick auf Mikroaggressionen:
Dilemma 3: Wie werden die Auswirkungen von Mikroaggressionen üblicherweise eingeschätzt? !
(Verursacher sind in der Regel welcher Meinung und daher werden Folgen wie eingeschätzt?
Auswirkungen von subtilem Rassismus (3)?
Effekt von Mikroaggressionen kann wie sein? + 3 Folgen?)
Verursacher sind in der Regel der Meinung, dass die Opfer überreagieren
- Folgen werden eher als minimal eingeschätzt
Auswirkungen von subtilem Rassismus
- Selbstzweifel
- Frustration
- Isolation auf Seiten der Opfer
Effekt von Mikroaggressionen kann dramatisch sein
- höhere Sterblichkeit
- wachsende Morbidität
- plattgemachtes Selbstvertrauen
Ethnische Herkunft :
Racial microaggressions in everyday life: implications for clinical practice (Sue et al., 2007)
vier Dilemmata im Hinblick auf Mikroaggressionen:
Dilemma 4: Welche Rolle spielen bisherige Erfahrungen in der Beurteilung von Handlungen als Mikroaggressionen?
(Punkt 1: 2UP; Punkt 2: 1UP mit nochmals 5 UP; Punkt 3: 2 UP; letzter Stichpunkt: was ist die paradoxe Situation?)
(1) Person muss feststellen, ob es sich um eine Mikroaggression handelt
- hängt vom Kontext ab
- benötigt Lebenserfahrung in einer ganzen Reihe von Situationen
(2) Reaktionen auf Mikroaggressionen haben unterschiedliche Effekte auf den Verursacher, aber auch auf das Opfer
- Antwort kann ausbleiben, weil das Opfer
- (a) nicht in der Lage ist zu entscheiden, ob es sich um eine Mikroaggression gehandelt hat
- (b) abklären muss, wie reagiert werden soll
- (c) Angst hat vor den Konsequenzen
- (d) rationalisiert, dass es auf keinen Fall gut ausgehen kann
- (e) sich selbst betrügt => „es hat gar nicht stattgefunden“
(3) Reaktionen mit Ärger und zurückschlagen hat die negativsten Konsequenzen für die Opfer
- wirft schlechtes Licht auf Farbige
- ändert nichts an der Gesamtsituation
paradoxe Situation ist, dass es falsch ist, etwas zu tun, aber auch falsch, nichts zu tun
positive Zusammenarbeit muss hergestellt werden
- Vertrauen und guter Rapport sind das Wichtigste => wichtiger als Ähnlichkeit zwischen Therapeut und Klient
Bias des Therapeuten kann teilweise mit dafür verantwortlich sein, dass Nicht-Weiße selten eine Therapie aufsuchen
Ethnische Herkunft :
Racial microaggressions in everyday life: implications for clinical practice (Sue et al., 2007)
Welcher Aspekt der Mikroaggressionen ist laut Autoren die größte Herausforderung für Angehörige der Majorität (hier Weiße), die im Gesundheitswesen tätig sind? (1.Punkt hat 2UP; 2.Punkt hat 1 UP)
- größte Herausforderung: die nicht intentionalen und unbewussten Mikroaggressionen der weißen Mitarbeiter des Gesundheitswesens
- diese müssen identifiziert und beobachtet werden
- Mitarbeiter haben Macht, deshalb ganz besonders wichtig
- colour blindness zeigt Farbigen, dass sie nicht ernst genommen werden
- Diskriminierung der kulturellen Werte des Klienten ist wichtiger Punkt für Abbruch von Therapien
Alter
der Anteil der Über-55-jährigen beträgt in DE zur Zeit ?
selbst mit positive, Zuwanderungssaldo wird der Anteil der Über-60-jährigen bis 2060 auf was anwachsen?
die Erwerbstätigenquote der 60-65-Jährigen ist von 2000 bis 2015 von 20% worauf gestiegen?
der Anteil der Über-55-jährigen beträgt in DE zur Zeit über ein Drittel
selbst mit positive, Zuwanderungssaldo wird der Anteil der Über-60-jährigen bis 2060 auf 39% anwachsen
die Erwerbstätigenquote der 60-65-Jährigen ist von 2000 bis 2015 von 20% auf 53% gestiegen
Alter
Altersstereotype beinhalten was und können wozu führen?
Ageism bezeichnet was? + wichtiges hierzu (5)?
Altersstereotype beinhalten Eigenschaften, die man älteren Personen im Allgemeinen zuschreibt, wobei diese vielfach den Abbau von Kompetenzen beinhaltet => können zu Diskriminierung von Menschen und zu sozialer Ausgrenzung in der Arbeitswelt führen
Ageism: bezeichnet Ungleichbehandlung von Personen aufgrund ihres Alters
- Alte werden oft als homogene Gruppe angesehen, aber individuelle Unterschiede nehmen zu
- mindestens Unterscheidung in Altersgruppen jünger als 75 und älter als 75
- unterschiedliche Stereotype, unterschiedliche Benachteiligungen
- jüngere: Benachteiligung am Arbeitsplatz
- ältere: Benachteiligung bei medizinischer Behandlung und Pflege
Alter
Altersdiskriminierung (Mayer & Rothermund, 2009)
Was ist Ageism nach Robert Butler (1969)? 4
gesellschaftliches Phänomen, das drei eng miteinander verknüpfte Facetten einschließen :
(1) Vorurteile gegenüber älteren Menschen, dem Alter und dem Alternsprozess
(2) soziale Diskriminierung älterer Menschen im alltäglichen Leben
(3) institutionelle und politische Praktiken, die stereotype Praktiken immer wieder bestätigen und hierdurch aufrechterhalten