ZP1


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Cartes-fiches 115
Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Autres
Crée / Actualisé 11.06.2017 / 13.10.2021
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kurzfristige Einflussfaktoren

  • zirkadine Schwankungen (Tages-), Körperlage, körperliche Belastung
  • psychischer Stress, Nahrung

Störfaktoren in vitro

  • Antikaogulanzien (Gerinnungshemmer), Kontaminationen, Infusionen, Medikamente, Gläser aus Haushalt

Entnahme des Untersuchungsmaterials

  • Name, Vorname, Geburtsdatum, Entnahmedatum, Zeit, Nüchtern (nü), post prandial (pp), Art der Probe

kapilläre Blutentnahme

Vorbereitung

  • Patientendaten in Laborjpurnal
  • Patient zum Waschen der Hände mit warmem Wasser auffordern
  • Material: Einweghandschuhe, Desinfektionsmittel, Tupfer, Einweglanzetten, Kapillaren, Probengefässe, stichfeste Box, Wundpflaster

Entnahmereihenfolge kapilläre Blutentnahme

  1. Gerinnung
  2. Hämatologie
  3. klinische Chemie
  4. Zuckerbestimmung
  5. klinische Chemie

Blutproben

  • Vollblut
  • Serum (nach Gerinnung, nach Zentrifugation, flüssiger Bestandteil des Blutes, ohne Antikaogulanzmittel)
  • Plasma (nach Zentrifugation, mit Antikaogulanzmittel)

makroskopische Beurteilung von Serum / Plasma (Veränderungen)

  • hämolytisch (rötlich), ikterisch (dunkelgelb/orange), lipämisch (milchig-trüb)

hämolytisches Probematerial

  • zu dünne Kanüle, raches Abkühlen / Erwärmen des Blutes, zu rasches Zentrifugieren, unvollständige Zentrifugation, zu spätes Trennen Serum / Blutzellen

ikterisches Probematerial

  • Leberbeschädigung, Hepatitis, erhöhter Hämoglobinabbau

lipämisches Probematerial

  • postprandiale Blutentnahme, Störung Fettstoffwechsel

Analytik

Messung

  • qualitative Messung (positiv / negativ)
  • semiquantitative Messung (Urisnsticks)
  • quantitative Messung (genaue Messung: Zucker)

Postanalytik

Plausibilitätskontrolle

  • Ist der Wert mit dem Leben, Alter, Geschlecht möglich?
  • Existieren Vorwerte? Passen sie?
  • Entspricht Resultat Therapieverlauf?
  • Passt Wert zum Krankheitsbild?

Qualitätssicherung

Fehler

  • ein Defekt, ein Schaden, ein Laborwert, der nicht brauchbar ist
  • jede Abweichung vom optimalen Zustand

Qualitätsmerkmale von Laboranalysen

Richtigkeit

  • gibt an, wie weit die Messwerte durchschnittlich vom wahren Wert entfernt sind
  • Richtigkeitsmass = Abstand vom wahren Wert in Prozenten

Präzision

  • bei jedem Produktionsprozess gibt es zufällige Abweichungen – je kleiner die Unterschiede sind, desto präziser ist die Methode
  • die Breite der Glockenkurve beschreibt man mit Hilfe der Standardabweichung
  • die relative Standartabweichung bezeichnet man als Variationskoeffizient

Fehlertypen

Funktionstests

  • moderne Analysensysteme (z. B. Reflotron) enthalten internes Kontrollsystem, das den ganzen Ablauf einer Analyse mit Hilfe von Funktionstests überwacht
  • entdeckt das Gerät einen Defekt, wird eine Fehlermeldung angezeigt

systematische Fehler

  • bewirkt eine gleichgerichtete Abweichung aller Messwerte vom wahren Wert
  • entstehen durch defekte Thermostate, defekte Pipetten, nicht korrekt gelagerte Reagenzien...

zufällige Fehler

  • bei jeder Analyse (bei Mehrfachbestimmungen erhält man nie gleichen Wert)

Versehen, Irrtum (grober Fehler)

  • Resultat einer Analyse hat keinen Zusammenhang mehr mit dem Patienten
  • gesamte Anzahl Analysen / Anzahl grober Fehler = Zuverlässigkeit Labor

Plausibilitätskontrolle

Extremwerte

  • Werte ausserhalb des medizinisch möglichen Bereiches liegen deuten auf Defekt oder Bedienungsfehler beim Gerät oder auf Fehler der Pränalytik hin

Trend

  • hier wird Plausibilität in Bezug auf Vorwerte überprüft

Konstellation

  • bei Messungen verschiedener Parameter der gleichen Probe: überprüfen, ob sich die Resultate einem Befundmuster zuordnen lassen

Erwartung

  • ein ermittelter Wert sollte dem erwarteten Resultat entsprechen

interne Qualitätskontrolle

  • der Analyseablauf im Labor wird mit bekannter Analysekonzentration überwacht

Planung

  • Durchführung der internen Qualitätskontrolle wird durch die Qualab geregelt

Interpretation

  • liegt ein Messwert ausserhalb der 3s Grenze / zwei aufeinander folgende Messwerte ausserhalb der 2s Grenze, muss ein Kontrollalarm ausgelöst werden

Massnahmen

  • wird bei der Messung von Kontrollproben eine Kontrollgrenze überschritten, wird eine Qualitätskontrollalarm ausgelöst

externe Qualitätskontrolle (Ringversuch)

  • Laboratorien, die Analysen über Krankenversicherungen abrechnen, müssen jährlich an vier Ringversuchen zur externen Qualitätskontrolle teilnehmen
  • Labor erhält Proben von Qualitätskontrollzentrum, die analysiert werden müssen, die Ergebnisse werden zurückgeschickt, Teilnehmer erhalten danach eine Auswertung der Resultate sowie einen Kommentar dazu
  • nach Durchführung erhält Labor eine Bestätigung, dass die geltenden minimalen Anforderungen an Richtigkeit und Präzision erfüllt wurden

Anmeldung

  • im Internet findet man Anmeldeformulare
  • man muss sich für alle Analysen anmelden, ausser für Schwangerschaftstests

Prozessmanagement

  • im Praxislabor gibt es wiederkehrende Tätigkeiten, die immer gleich ablaufen
  • Vorgehen entweder schriftlich als Anleitung oder existiert nur in Köpfen

immunologische Nachweisverfahren

Einleitung

  • Grundprinzip Immunologie: Beseitigung von allem Fremden („nicht-Selbst“)
  • Beseitigung kann durch Bildung von Antikörpern gegen das Fremde geschehen

Antigene und Antikörper

  • Antigene = Substanzen, welche die Bildung von Antikörper hervorrufen
  • Hauptaufgabe von B-Zellen (B-Lymphozyten) ist Bildung von Antikörper
  • Antikörper werden auch als Immunglobuline bezeichnet (Abwehrsystem)

Bildung von Immunkomplexen

  • dringt etwas Fremdes in Organismus ein, werden diejenigen Immunglobuline, welche spezifisch an den Fremdkörper binden, vermehrt produziert
  • Antikörper binden mit der variablen Region an ein Epitop des Antigens
  • Verbindung aus Antikörper und Antigen wird als Immunkomplex bezeichnet

direkte Immunoassays

  • bei direkten Immunoassays werden Immunkomplexe so gross, dass man sie von Auge erkennen kann (z. B. Blutgruppengerinnung)
  • Agglutination = Zusammenballung

indirekte Immunoassays

  • zu klein / zu wenig zahlreich, um sie direkt zu messen (müssen markiert werden)
  • als Markierung werden Farbe (z. B. Gold), Radioaktivität, Fluoreszenz oder Enzyme, die ein Chromogen in Farbe umwandeln können, verwendet
  • je nach Markierung bezeichnet man die Methode als Radioimmunoassay, Fluoreszenzimmunoassay oder als Enzymimmunoassay

C-reaktives Protein (CRP)

  • wichtiges Akute-Phase-Protein – bindet Bakterienhüllen, Zellabbauprodukte und Zellkernmaterial und markiert diese, damit sie entsorgt werden (Abfallmarke)
  • wird in Leber synthetisiert

Indikationen für CRP-Bestimmungen

  • Diagnostik und Verlauf von Akuten CRP-Bestimmungen
  • postoperativ
  • Antibiotika-Therapiekontrolle
  • Unterscheidung von viralen und bakteriellen Infektionen

Analytik

  • CRP kann mit diversen Geräten bestimmt werden

CRP-Werte

  • Referenzbereich ist < 5 mg / l
  • Werte steigen 6 – 12 Stunden nach Einsetzten des entzündlichen Prozesses
  • Bleiben bei viralen Infektionen unter 50 mg / l und sind bei der Entscheidung, ob Antibiotika eingesetzt werden oder nicht

Blutsenkungsreaktionen (BSR)

  • Senkungsgeschwindigkeit der Erythrozyten