Kommunikation, BE A220, PH Zürich

Kommunikation und SuS Partizipation, Konstruktivismus Systemtheorie 1, Macht in schulischer Kommunikation, Konstruktivismus Systemtheorie 2, Vertrauen

Kommunikation und SuS Partizipation, Konstruktivismus Systemtheorie 1, Macht in schulischer Kommunikation, Konstruktivismus Systemtheorie 2, Vertrauen


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Flashcards 52
Students 13
Language Deutsch
Category Educational Science
Level University
Created / Updated 11.06.2017 / 01.04.2020
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Kommunikation und SuS Partizipation

Welche Ebene und Form der Paritzipation gibt es in der Schule und wie unterscheiden sich diese? (Hinweis: Informelle und Formelle)

Kommunikation und SuS Partizipation

Was sind die Aufgaben der Lehrperson im Klassenrat?

  • 1. Aufbau der Sozial-und Kommunikationskompetenzen

  • 2. Bestimmung der Partizipationsstufe

  • 3. Wahrung des Ablaufes der partizipativen Entscheidungsfindung 
  • 4. Wahrung der Integrität der Beteiligten

Kommunikation und SuS Partizipation

Was können SuS im Klassenrat für kommunikative Kompetenzen lernen?

Schülerinnen und Schüler lernen,

  • eigene Gefühle wahrzunehmen und anzusprechen. (Lerhrplan)
  • bestimmte Formen der Kommunikation zur Lösung von Konflikten in Gruppen zu beachten.
  • Gesprächsregeln zu beachten. (Lerhrplan)
  • mit Kritik umzugehen.
  • Verhaltensweisen, die für ihre Stellung in der Klasse förderlich sind.
  • Konflikte auszutragen.
  • konstruktive Lösungen zu suchen und zu finden. (Lerhrplan)
  • den Prozess der Problembearbeitung.
  • den Prozess der Konsensfindung. (Lerhrplan)

Kommunikation und SuS Partizipation

Was für soziale Kompetenzen können SuS im Klassenrat erwerben?

Schülerinnen und Schüler lernen,

  • ihre Sach- und Beziehungsprobleme zu lösen.
  • sich für selbstverantwortliches, sachbezogenes Handeln zu entscheiden.
  • sich kooperativ und partnerschaftlich zu verhalten.
  • eigene und andere Fähigkeiten und Schwächen zu akzeptieren.
  • sich zur Gruppe zugehörig zu fühlen und in ihr einen Platz zu finden.
  • sich an der Gestaltung eigener Lernprozesse aktiv und konstruktiv zu beteiligen.
  • sich an der Gestaltung der Lernprozesse der Gruppe aktiv und konstruktiv zu beteiligen. 

Kommunikation und SuS Partizipation

Was macht eine "Schülerpartizipation" aus, resp. was sind die Fähigkeiten?

Schülerpartizipation:

  1. Sich mit der eigenen Meinung auseinandersetzen
  2. Eine eigene Meinung bilden
  3. Zu argumentieren, verschiedene Rollen zu übernehmen, damit verschiedene Perspektiven
  4. Konflikte ohne Gewalt auszutragen
  5. Grenzen auszuhandeln und anzuerkennen

Kommunikation und SuS Partizipation

Was ist das 5 Komponeten Model von Roth?

In die fünf ausgeführten Komplexe lassen sich beinahe alle Fähigkeiten zum sozialen Handeln einordnen.

1.Ich Identität

  • Individum organisiert und integriert alle Wahrnehumngen & speichert sie in den Erfahrungen

2.Wahrnehhumgsfähigkeit nach Innen und Aussen:

  • Ist erste Fähigkeitskomplex der für Interaktion notwendig ist (Empathie ect.)

3.Ausdrucksfähigkeit

  • Ausdrucksfähigkeit der eigenen Personen und auf andere, wichtig um Wahrzunehmen. Ohne Ausdruck keinen Eindruck (Feedback etc.)

4.Handlungsmuster

  • Handlungsmuster werden erst durch Wahrnehmung und Ausdruckfähigkeit aktiviert

5.Allgemeine Fähigkeiten:

  • Jede Situation wird unterschiedlich betrachtet, situationsspezfische.

 

 

Kommunikation und SuS Partizipation

Welche Kompetenzen werden im Klassenrat gefordert?

Klassenrat fördert folgende Kompetenzen:

  • Diskussion leiten
  • Diskussion mitverfolgen/zuhören
  • Diskussion protokollieren
  • Konstruktiv kommunizieren, Pro und Kontra Argumente sammeln, argumentieren etc.
  • Empathiefähigkeit
  • Perspektivenwechsel

Kommunikation und SuS Partizipation

Die Überfachlichen Kompetenzen handeln vor allem von...?

- dem Aufbau überfachlicher Kompetenzen

Hauptsächlich handelt es sich um die folgenden Kompetenzen:

 

Selbstkompetenzen: Selbstwert, Selbstvertrauen; Selbstwirksamkeit; Selbstreflexion, Selbstbeurteilung; Empathiefähigkeit; Selbstständigkeit; Fähigkeit zur Übernahme von Verantwortung; Zuverlässigkeit; Leistungsbereitschaft und - fähigkeit; Belastbarkeit.

 

Sozialkompetenzen: Fähigkeit zur Zusammenarbeit; Kritikfähigkeit; Fähigkeiten im Umgang mit unterschiedlichen Lebensweisen und Ansichten (z.B. Rücksichtnahme); Konfliktfähigkeit; Kommunikations- und Auftrittskompetenz. 

Konstruktivismus Systemtheorie 1

Was wird unter einer "Homöostase" verstanden?

Es wird angenommen, dass sich soziale Systeme durch Kommunikation in einem stabilen Gelichgewicht (Homöostase) halten.

Konstruktivismus Systemtheorie 1

Was versteht Watzlackwick unter einer "negativen Rückkopelung"

Von negativer Rückkoppelung/Regelkreis spricht Watzlawick, wenn ein Konflikt zurückgefahren wird und sich ein neues Gleichgewicht anbahnt.

Konstruktivismus Systemtheorie 1

Was versteht Watzlackwick unter einer "positiven Rückkopelung"

Von einer positiven Rückkoppelung/ Regelkreis spricht er, wenn eine Konfliktausweitung ein System gefährdet oder sprengt. 

Konstruktivismus Systemtheorie 1

Unterscheide die 3 Begriffe "Einfache Kommunikation, Kommunikationstheorie und Pragmatische Kommunikation"

  1. Einfache Kommunikation (Mitteilung von A zu B)
  2. Kommunikationstheorie (ganzes Wissensgebiet)
  3. Pragmatische Kommunikation (Verhalten der Menschen beeinflussen)

Konstruktivismus Systemtheorie 1

Was besagt das 1. Axiom von Watzlawick und was ist die Kritik daran?

1. Man kann nicht nicht kommunizieren

Wer spricht, teilt sich mit. Wer schweigt, teilt nach Watzlawick auch mit. Jederzeit kann und muss Verhalten von anderen irgendwie „verstanden“ werden.

Verhalten = Kommunikation

Kritik:

Wo ich das Verhalten eines anderen Menschen nicht als Mitteilung interpretiere, wird es für mich auch nicht zu einem „Kommunikationselement“. Es unterscheidet sich „Verhalten“ und „Verhalten, das zusätzlich mit Bedeutung/Information geladen wird“.

Konstruktivismus Systemtheorie 1

Was besagt das 2. Axiom von Watzlawick und was ist die Kritik daran?

2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt. Derart, dass letzterer den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist.

Kurz: Kommunikation hat Inhalts und Beziehungsaspekt.

  Inhalt: Wir brauchen Wasser

  Beziehungsaspekt: Grossvater / Enkel.

Wie versteht der Enkel das, wenn der Grossvater ihm sagt Holl bitte Wasser? Massgeblich: Emotionalebeziehung zwischen Beiden. Der Idealfall wäre, wenn sich beide über Inhalt und Beziehung einig wären --> Erfolgreiche Kommunikation, heisst Grossvater kann aus Kraftgründen kein Wasser mehr holen und Enkel versteht das, warum er es machen sollte. Gescheiterte Kommunikation wäre, wenn Enkel nicht einsehen würde warum er jetzt Wasser holen sollte.

Kritik:

  • Komplexität von „Einigkeit/Uneinigkeit“ nicht umfassend erfasst.
  • Es ist auch möglich, dass durch „Inhalt“ Beziehung geschaffen wird. (vgl. Schule)

Konstruktivismus Systemtheorie 1

Was besagt das 3. Axiom von Watzlawick und was ist die Kritik daran?

3.Kommunikationsabläufe werden durch Beteiligte unterschiedlich strukturiert

  • Interpunktionen in Kommunikation ist wichtig, weil sie sonst zu Unsicherheit oder Missverständnis führen kann.

Beispiel: Zwei Personen streiten sich über etwas, keiner will nachgeben und ist überzeugt er hat recht. Solange niemand von beiden einsieht das diese Art nicht weiterführt, findet eine gestörte Kommunikation statt. Eine gelunge Kommunikationn findet aber dann statt, wenn beide Partner die Ursache für diesen Streit  einsehen und sich im klaren sind über die Fehler die beide gemacht haben. Zirkularität ist wieder gegeben.

Lösungsansätze: über Einstellungen hinter ihrem Verhalten sprechen, so neue Blickwinkel einnehmen und anerkennen, anschliessend neue Abmachungen treffen. 

Konstruktivismus Systemtheorie 1

Was besagt das 4. Axiom von Watzlawick und was ist die Kritik daran?

3.Digitale und Analoge Kommunikation:

  • Digital: Ist die Schrift, Computer, von Hand etc.
  • Analog: Ist Mimik gestik etc.

Es braucht beide Faktoren damit eine erfolgreiche Kommunikation stattfinden kann.

Konstruktivismus Systemtheorie 1

Was besagt das 5. Axiom von Watzlawick und was ist die Kritik daran?

5.Symmetrisch und Komplementär

Symmetrisch: Kind spricht mit Kind. Wenn zwei gleichgestellte Personen auf gleicher Augenhöhe reden.

Komplementär: Grossmutter und Kind. Sie ist hierarchisch höher gestellt. Mutter Kleinkind ist zwar Komplementär kann aber auch Symmetrisch sein, wenn Mutter Babysprache anwendet.

Kommunikation und SuS Partizipation

Stufenschema zur Erlangung sozialer Kompetenzen (4 Pfeiler)

  1. Identitätsfindung (Selbstvertrauen etc.)
  2. Wahrnehmung nach innen + aussen
  3. Mitteilungsfähigkeit (der Wahrnehmung)
  4. Handlung daraus ableiten

Macht in schulischer Kommunikation:

Wie lauten die 4 Disziplinartechniken von Focault und was bedeuten sie?

1. Die Klausur, bauliche Abschliessung

Will die Disziplin produktiv sein, braucht sie ein Innen und Aussen, nur im Innern lassen sich Machttechniken entfalten.

--> Das Internat scheint die vollkommenste Erziehungsform zu sein.

 

2. Parzellierung

Der so geschaffene Innenraum muss weiter unterteilt werden, damit sich darin die Machtbeziehung entfalten kann.

Ermöglicht werden soll, dass in jedem Moment das Verhalten des Einzelnen überwacht, abgeschätzt und bewertet werden kann. Dies gilt für die Kaserne, das Spital, die Fabrik und die Schule gleichermassen.

 

3. Zuweisung zu Funktionsstellen

Ist der abgeschlossene Raum eng parzelliert, können Funktionen auf die Individuen verteilt werden. In Fabriken müssen die Maschinen bedient werden, in der Schule muss auf schulische Anforderungen reagiert werden.

 

4. Der Rang/ Die Rangfolge

Der Mensch gilt in den Disziplinen als austauschbar. Seine Leistungen werden mit den anderen verglichen, dadurch erhält jedes Individuum seinen Platz. „Die Disziplin individualisiert die Körper durch eine Lokalisierung, die sie nicht verwurzelt, sondern in einem Netz von Relationen verteilt und zirkulieren lässt.“

Macht in schulischer Kommunikation:

Was wird unter "Mikrojustiz" verstanden?

Das Abweichen der Norm wird Sanktioniert. „Normierende Sanktion“ --> Dressur.

  • Zeitliche Strukturierung: keine Zeit darf vergeudet werden, Zerstreuung und Störungen aller Art müssen durch rigorose Kontrolle vermieden werden. (vgl. Stundenplan)
  • Kontrolle der Tätigkeit: „Dieses Netz der Kontrolle hält das Ganze und durchsetzt es mit Machtwirkungen, die sich gegenseitig stützen, pausenlos überwachte Überwacher“.
  • Körper: angepasste Gestik und Haltung, Ungepflegtheit wird sanktioniert.
  • Sexualität: mangelnde Scham und unanständiges Verhalten wird sanktioniert.

Es ging bei der Mikro-Justiz überhaupt nicht darum, Gerichtsstrafen nachzuahmen. Das Strafsystem der Disziplin geht nämlich beträchtlich weiter, strafbar ist nicht nur, was von Gesetzes wegen verboten ist, strafbar ist alles, was nicht (norm)konform ist.sind, „im Gegenteil, er (der Lehrer, S.L.) muss versuchen, häufiger Belohnungen auszuteilen als Strafen“ (ibid.), um das ‚Herz des Schülers’ zu gewinnen.

Macht in schulischer Kommunikation:

Was meint Focault mit der "Prüfung"?

Verbindung von „hierarchischer Überwachung“ und „normierender Sanktion“.

Die Prüfung gilt als Machtritual: pausenloses Prüfen/ Beobachten bedeutet Messung und zugleich Sanktion

Das Individuum wird ein Fall; beschreib-, mess- und vergleichbar. Jede Person wird vermessen und in Abstand zu anderen gebracht. 

Macht in schulischer Kommunikation:

Welche 3 Grundprinzipien beinhaltet die "Prüfung"?

1.Umkehrung der Sichtbarkeit

(Die Prüfung kehrt die Ökonomie der Sichtbarkeit in der Machtausübung um)

Das Subjekt (bspw. Schüler) wird zum Objekt.

2. Dokumentation von Individualität

(Die Prüfung macht auch Individualität dokumentierbar)

Beobachtungen jedes einzelnen Menschen werden festgehalten. Damit wird das Individuum als beschreibbarer und analysierbarer „Gegenstand“ erschaffen. Individuum löst „Spezies Mensch“ ab.

 

3. Individuum wird beherrschbar

(Die Prüfung macht mit Hilfe ihrer Dokumentationstechniken aus jedem Individuum einen „Fall“.)

„Man muss schon in aller Deutlichkeit sehen, was das heisst: Dem Menschen wird das Erzählen über sein Leben aus der Hand genommen. Die Disziplinarprozedur machen aus der Beschreibung ein Mittel der Kontrolle und eine Methode der Beherrschung. Es geht nicht mehr um ein erzählendes Festhalten von Erlebnissen, die mir allein gehören. neu entsteht ein Dokument für die fallweise Auswertung.“

Macht in schulischer Kommunikation:

Was ist das instutionelle Programm nach Dubet?

Das institutionelle Programm bezeichnet eine eigene Art der Sozialisation, die sich grundsätzlich von familiärer unterscheidet. Das Kind wird in einer grösseren Welt Akteur. Es verkörpert eine ganz spezifische Art und Weise mit Menschen zu arbeiten. 

Die Schule, einen Ort, an dem Kinder aus den unter-schiedlichsten gesellschaftlichen Schichten zu prinzipiell Gleichen gemacht werden.

Das institutionelle Programm erzeugt eine Art notwendiger Fiktion, an die die schulischen Akteure zwar nicht wirklich glauben müssen, auf die sie aber paradoxerweise auch nicht verzichten können

Weiter beinhaltet es:

  • Einverleibung des Sozialen, der Kultur
  • Sozialer Prozess: Prinzipien und Werte werden in subjektives Handeln umgesetzt.

           ( Erfahrungen von einem übergeordneten Standpunkt aus betrachten)

  • Widersprüche + Niederlagen werden der „äusseren Welt“ zugeschrieben.

            (Widerspruch „Gleichheitsprinzip“ + „Selektion“ --> wirtschaftsbedingt)

  • LP wird zur unantastbaren Autorität

Macht in schulischer Kommunikation:

Was sind die Folgen der "Abschwächung des institutionellen Programms"?

Durch die Abschwächung des institutionellen Programms stellst sich als Erstes das Problem der Legitimität des Handels: Verlust des Informations-/ Wissensmonopol. Zwar verfügen Lehrpersonen nach wie vor über verschiedene Arten von Mach, aber nicht notwendigerweise über . Die Entkoppelung von Macht und Autorität kann dazu führen, dass Machtausübung radikal zurückgewiesen wird, weil die Unterwerfung unter Umständen als Bedrohung der eigenen Würde interpretiert wird.

Beispiel; Diejenigen, die das Lehrerdiplom erhalten und nun Lehrer sind, erben nicht mehr wie Früher die "Instutionelle Macht", dass heisst, den Respekt, den man als Lehrer erhalten sollte, muss man sich selber verdienen und wird einem nicht geschenkt. Denn das fehlen dieser "Instutionellen Macht" kann zu folgendem führen:

Es kann das Auseinanderfallen folgender 3 Dimensionen folgen:

  • soziale Kontrolle
  • Unterricht
  • Beziehungsarbeit

Was universelle Gültigkeit hat, muss nun wieder von Fall zu Fall, von Ort zu Ort neu ausgehandelt werden. 

Macht in schulischer Kommunikation:

Was meint Pierre Bourdieu mit der "Autorisierten Sprache" und welche Bedingungen müssen dafür erfüllt sein?

Drei Elemente als Bedingung für legitimen Sprachgebrauch:

  • Befugte Person (z.B. mit Diplom versehen)
  • Legitime Sprechsituation (z.B. Ärztin in Untersuchung, Pfarrer in Messe, u.a.)
  • Legitime Sprechform (z.B. engl. oder lat. Fachausdrücke, Berufsjargon)

Macht in schulischer Kommunikation:

Weshalb funktioniert die "Autoritative Sprache" nur in Verbindung mit Unterworfenen?

Die Sprache der Autorität regiert immer nur dank dem Mittun der Unterworfenen. Der Unterworfene tritt einen Teil seiner Macht ab, dadurch ermöglicht er, dass über ihn Macht ausgeübt wird. 

Macht in schulischer Kommunikation:

Was sind mit den Einsetzungsriten im Zusammenhang mit der "Autorisierter Sprache" gemeint?

Der Einsetzungsakt verleiht jemandem Identität, indem ihm öffentlich mit Autorität mitgeteilt wird, was er ist und was er zu sein hat. Werde, was du bist: werde deiner Definition gerecht, sei deinem Amt gewachsen, verhalte dich standesgemäß.

Beispiel: Bei der Diplomübergabe am Ende des PH Studiums, wird man offiziel ins Amt der Lehrer eingeführt. Die PH an sich erwartet durch die Überreichung des Diploms, dass man seiner Rolle als Lehrer gerecht wird und sich auch dementsprechend so verhält, wie es die Instuition will.

Macht in schulischer Kommunikation: (Heinrich Popitz)

Weshalb kommt es überhaupt dazu, dass sich Menschen an Autorität binden resp. einen Teil ihrer Macht abgeben?

  • Anpassung an die Wünsche der Autoritätsperson
  • Übernahme von Meinungen, Wertmassstäben der Autoritätsperson;

            Beurteilen des eigenen Verhaltens, wie wenn es die Autorität tun würde.

  • Autorität kommt ohne Machtausübung aus
  • Anerkennung einer Überlegenheit der Autoritätsperson

Menschen wollen von denen, die sie besonders anerkennen, besonders anerkannt sein. Die soziale Erfahrung der Anerkennung bestimmt die Struktur der Selbstanerkennung.

 

Konstruktivismus Systemtheorie 2 (Luhmann)

Was versteht Luhmann unter "Kommunikation"?

Luhmann: Luhmann konzipiert Kommunikation von der Gesellschaft und ihren

sozialen Teilsystemen her. Zudem steht bei ihm weder ein Inhalt noch irgendeine Absicht, sondern nur

die Kommunikation als Operation und ihre allgemeine Funktion im Blick.

Kommunikation = Soziales System.

 

Konstruktivismus Systemtheorie 2 (Luhmann)

 

Kommunikation ergibt sich nach Luhmann in 3 zusammenhängenden Selektionsschritten, welche sind das?

1. Informationsbildung

Nach Luhmann muss Information als Unterschied (Differenz) wahrgenommen werden. Wir selektionieren die Information in Beziehung mit den anderen Teilnehmenden des jeweils konkreten sozialen Systems.

2. Mitteilungsbildung

Wie soll die selektionierte Information mitgeteilt werden? Mit welchem Verbreitungsmedium? Mit welcher Absicht?

3.Verstehensbildung

Erst wenn andere Mitglieder eines Systems erkennen, dass eine Mitteilung vorliegt, spricht Luhmann von einem gelungenen kommunikativen Akt.

Konstruktivismus Systemtheorie 2 (Luhmann)

Was meint Luhmann mit: "Kommunikation hat nicht Konsens, sondern Dissens zur regulativen Idee" ?

Gerade Neuigkeiten, Missverständnisse und Irritationen halten Kommunikation im Fluss, währenddem ein völliges gegenseitiges Verstehen die Kommunikation zum Erliegen bringen kann. 

Bsp: 

Was soll man weiter sagen, nachdem man gesagt hat: Du hast recht. Wir sind uns einig?

Konstruktivismus Systemtheorie 2 (Luhmann)

Was versteht Luhmann unter "Alter" und "Ego"?

Alter= Sender

Ego = der Empfänger

Der Ganze Prozess von der Information zur Mitteilung der Information und des Verstehen dieser, packt Luhmann in zwei Vergleichspunkte die er EGO und ALTER nennt. ALTER ist dafür verantwortlich die relevanten Informationen auszusuchen die mitgeteilt werden sollen. Sobald diese ausgewählt sind, überlegt sich ALTER, wie diese Informationen am besten mittgeielt werden. --> Kommunikationsofferte

Nachdem die Mitteilungsoption vom ALTER gewählt ist, sortiert EGO diese Information aus resp. wie versteht sie diese Information? Hier spricht man bereits von einem Zustandekommen von Kommunikation. In einem zweiten Schritt konstruiert EGO neue Informationen zur erhalten Mitteilung resp. wie kann diese Mitteilung auch noch verstanden werden.

Konstruktivismus Systemtheorie 2 (Luhmann)

Was versteht Luhmann unter "Medien"?

Medien heissen bei Luhmann jene Mittel, mit denen Kommunikation wahrscheinlicher wird. Das Hauptme-dium menschlicher Kommunikation ist die Sprache. Das Sprechen einer gleichen Sprache erhöht die Ver-stehenswahrscheinlichkeit um Vieles. Aber auch ein Stundenplan oder eine Absenzenordnung sind Medien, denn beide erhöhen die Wahrscheinlichkeit der Erreichbarkeit.

Konstruktivismus Systemtheorie 2 (Luhmann)

Was ist nach Luhmann ein "System"?

Es ist organisierte Komplexität, die operiert, so dass sich das System fürs erste einmal erhält. Der biologische Körper operiert: er lebt. Teammitglieder tauschen sich aus: das soziale System Team erhält sich. Die erste Aufgabe einer jeden Systemoperation ist immer, das System zu erhalten und zu repro-duzieren. Wer in einer Zweierbeziehung Kommunikation mit dem Gegenüber über längere Zeit abbricht, löst dieses System auf.

Generell unterscheidet Luhmann zwischen

-Biologischem, Sozialem und Phsychologischen System. Alle 3 operieren einzel und können sich aber auch gegenseitig beeinflussen.

Konstruktivismus Systemtheorie 2 (Luhmann)

Wie beschreibt Luhmann Information und Kommunikation? 

 

Die Welt ist voller Informationen die auf irgend eine Art und Weise selektiert werden müssen (was ist wichtig was nicht)

Entscheidend ist, dass die dritte Selektion sich auf eine Unterscheidung stützen kann, nämlich auf die Unterscheidung der Information von ihrer Mitteilung. Da dies entscheidend ist und Kommunikation nur von hier aus verstanden werden kann, nennen wir (etwas unge-wöhnlich) den Adressaten 'Ego' und den Mitteilenden 'Alter'. Die Kommunikation wird sozu-sagen von hinten her ermöglicht, gegenläufig zum Zeitlauf des Prozesses. Verstehen ge-neriert nachträglich Kommunikation» 

 

Konstruktivismus Systemtheorie 2 (Luhmann)

Unterschiede zwischen Luhmann und Watzlawick bezüglich Kommunikation?

Watzlawick setzte Kommunikation mit Verhalten gleich. Da lebendige Menschen sich verhalten, kam Watzlawick zum Schluss, man könne, da lebendig, nicht nicht kommunizieren. Luhmann sah in der Kommunikation den dreistufigen Prozess Information-Mitteilung-Verstehen zwischen mehreren Beteiligten. 

 

Konstruktivismus Systemtheorie 2 (Luhmann)

Luhmann ordnete die Kommunikation einem System zu und keiner einzelnen Person! Was ist hiermit gemeint?

 

 

 

Nicht Personen, sondern soziale Systeme unterliegen dem Kommunikationszwang. Ansonsten zerfallen sie. 

Bsp:

Soziale Systeme können auch fortbesehen, indem sie immer wieder durch neue menschen "belebt" werden dass heisst wen jemand aus einem System  z.B. System "Bundesrat" austritt, und jemand anders kommt herein, so geht der Neuling in das System "Bundesrat" herein und das System bleibt weiter bestehen.

Vertrauen

Was besagt die Persönliche Vertrauenstheorie nach Schweer?

Schweer unterteilt die persönliche Vertrauenstheorie in zwei Bereiche:

1. Individuelle Vertrauenstendenz: Überzeugung einer Person, selbst vertrauensvolle Beziehungen zu ihrem sozialen Umfeld aufzubauen, bzw. Vertrauen schenken zu können. 

2. Implizite Vertrauenstendenz: 5 Kompetenzen (siehe nächste Frage)

Vertrauen

Was sagt die Implizte Vertrauenstendenz aus und wie lauten die 5 Kompetenzen dazu?

Die 5 Kompetenzen die Implizite Vertrauenstheorie: 

 

Persönliche Zuwendung: wie sehr widmet sich der Lehrende den privaten Anliegen der Lernenden und hilft ihnen hierbei? 

Fachliche Kompetenz und Hilfe: in welchem Mass ist der Lehrende bei fachlichen Problemen ansprechbar, bewer-tet gerecht und ermutigt zur Offenheit in Diskussionen? 

Respekt: inwieweit achtet der Lehrende den Lernenden als Person und nimmt ihn als Interaktionspartner ernst? 

Zugänglichkeit: inwieweit ist der Lehrende offen für die Belange des Lernenden und nimmt sich dafür Zeit? 

Aufrichtigkeit: ist der Lehrende wirklich so, wie er sich gibt? 

All diese 5 Kompetenzen helfen das Vertrauen zur Lehrperson zu stärken. SuS erleben LP positiv.

Diese 5 Faktoren können vom Gegenüber unterschiedlich gewichtet werden.

Sie führen zu Vertrauenskonkordanz oder Vertrauensdiskordanz.

Vertrauen:

Was ist Systemvertrauen? (Luhmann)

Wenn Vertrauen in ein System gelegt wird, z.B. Eltern vertrauen der Schule, dass ihre Kinder gut ausgebildet werdet. Wenn z.B. Eltern unsicher sind bezüglich Methoden, die der Lehrer anwendet, besteht ein „Bruch“ im Vertrauen zum System „Schule“

Während das persönli-che Vertrauen somit seit jeher eine wichtige Rolle im Zusammenleben von Menschen gespielt hatte und noch immer spielt, gewann das Systemvertrauen in der komplexer werdenden Gesellschaft immer mehr an Bedeutung