Organisation und Prozesse
- Grundlegende Theorien und Konzepte der Aufbau und Ablauforganisation erläutern, - Entscheidungs- und Gestaltungssituationen anhand der gelernten Konzepte analysieren und geeignete Lösungen identifizieren - Organisationsforschung durchführen können
- Grundlegende Theorien und Konzepte der Aufbau und Ablauforganisation erläutern, - Entscheidungs- und Gestaltungssituationen anhand der gelernten Konzepte analysieren und geeignete Lösungen identifizieren - Organisationsforschung durchführen können
Kartei Details
Karten | 85 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 05.06.2017 / 02.05.2024 |
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https://card2brain.ch/box/20170605_organisation_und_prozesse
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beschreibt, wie häufig und wie gut vorhersehbar sich die für die Leistungserstellung und -verwertung notwendigen Aktivitäten verändern. Auf Basis der Häufigkeit unerwarteter oder neuer Ereignisse im Rahmen der Aufgabenerfüllung.
- Arbeitsteilung: Hohes Mass an Veränderlichkeit der Aktivitäten bedeutet, dass sich eine Spezialisierung weniger lohnt (Implikationen für Spezialisierung). Breite Qualifizierung ist von Vorteil
- Koordination: bei zunehmender Veränderlichkeit lohnen sich technokratische Organisationsmechanismen nicht mehr. Für eine effektive und effiziente Koordination ist unter solchen Bedingungen Flexibilität erforderlich. Diese kann über persönliche Koordinationsmechanismen besser gewährleistet werden.
- Delegation: hohe Veränderlichkeit und schlechte Vorhersehbarkeit von Veränderungen machen schnelle und flexible Reaktionen erforderlich. Daher ist eine verstärkte Delegation von Entscheidungsrechten zu empfehlen.
- Leitungsspanne: bei hoher Veränderlichkeit der zu steuernden Aktivitäten kann ein Vorgesetzter weniger Mitarbeiter führen als bei stabilen Bedingungen.
beschreibt, wie gut der Prozess der Leistungserstellung beherrschbar ist
- Beispiel: Fakturierung ist gut strukturiert, F&E für ein innovatives Produkt nicht
- Arbeitsteilung: Bei Aktivitäten von hoher Strukturiertheit lassen sich eher Spezialisierungsvorteile realisieren.
- Koordination: gut strukturiert = technokratische Koordinationsmechanismen, weniger gut strukturiert = persönliche Koordinationsmechanismen
- Delegation: gering strukturierte Tätigkeiten benötigen eine grössere Delegation von Entscheidungsrechten. Hoch strukturierte Aktivitäten können zentral gesteuert werden
- Leitungsspanne: bei strukturierten Aktivitäten können grössere Leitungsspannen realisiert werden, da sich Vorgesetzte auch durch den Einsatz von technokratischen Koordinationsmechanismen entlasten können.
Aufgabenmerkmale <--> Organisationsstruktur - Modell sieht wie aus?
- Unternehmensgesamtstrategie: legt massgeblich das Leistungsprogramm des Unternehmens fest
- Homogenes Leistungsprogramm: funktionale, verrichtungsorientierte Organisation vorteilhaft
- Heterogenes Leistungsprogramm: divisionale, objektorientierte Organisation (Diversifizierung: Ausweitung auf neue Produkte, neue Märkte, …) vorteilhaft
Schwächen funktionaler Organisation bei heterogenem Leistungsprogramm?
- Spezialisierungseffekte lassen sich schlechter realisieren
- Höherer Koordinationsaufwand aufgrund starker Interdependenzen
- Abstimmung zwischen Funktionsbereichen wird komplexer
- Schwierigere Erfolgszurechnung
- Teilweise konfligierende Zielsetzungen der Funktionsbereiche
- Konfliktlösung nur durch Unternehmensleitung
Stärken divisionaler Organisation bei heterogenem Leistungsprogramm?
- Jede Dimension besitzt Autonomie
- Kaum Interdependenzen zwischen Dimensionen
- Höhere Flexibilität
- Keine Eingriffe der Unternehmensleitung in das Tagesgeschäft à Fokussieren sich auf strategische Fragestellungen
- Kleineres Konfliktpotenzial
- Erfolgszurechnung auf Division bietet starke Anreize
- Output-orientierte Steuerung
- Trend zur divisionalen Organisation
Wettbewerbsstrategie
Wann wird Kostenführerschaft, Produktdifferenzierung, Zentralisierung oder die Matrixorganisation angewandt?
- Kostenführerschaft: verrichtungsorientierte, funktionale Organisationsstrukturen bieten bei homogenem Leistungsprogramm vergleichsweise bessere Möglichkeiten Spezialisierungs- und Grössenvorteile zu erlangen und darüber Kostenvorteile zu erzielen.
- Produktdifferenzierung: objektorientierte, divisionale Organisationsstrukturen erleichtern bei heterogenem Leistungsangebot die Ausrichtung auf besondere Objektanforderungen und damit Differenzierungsvorteile.
- Zentralisierung: eine Zentralisierung von Funktionsbereichen wird dann eingeführt, wenn sich bezüglich dieser Funktionen über die verschiedenen Produkt-, Kunden-, oder geografischen Märkten hinweg Grösseneffekte und/oder Spezialisierungsvorteile realisieren lassen.
- Matrixorganisation: wenig verbreitet, zwei Typen treten häufig auf: 1) Funktion x Objekt (Produkte, Kunden, Regionen) oder 2) Produkt x Region
- Erfolgsbedingungen für Matrixorganisation: zwei ungefähr gleichwichtige kritische Erfolgsfaktoren prägen das Geschäft (z.B. Unternehmensberatung Fach- vs. Branchenkompetenz). Grosse Interdependenzen bestehen zwischen den zwei Arten von Einheiten, die intensiven Informationsaustausch und inhaltliche Koordination der jeweiligen Aktivitäten erfordern. Hohe Anforderungen an Kommunikationsfähigkeiten und Konflikthandhabung der Entscheidungsträger. Bereichsübergreifende Planung und klare Definition von Entscheidungs-, Weisungs- und Informationsrechten. In der Praxis wird oft die wichtigere Dimension priorisiert.
Was heisst stabile vs. dynamische Umwelt?
- Stabile Umwelt (mechanistische Organisation): funktionale Aufgabenspezialisierung vorteilhaft, präzise Definition von Aufgaben und Arbeitsverfahren, zentralisierte Entscheidungsfindung, Betonung technokratischer Koordination und straffer Führung
- Dynamische Umwelt (=organische Organisation): häufige problemorientierte Neudefinition von Aufgaben, wenig formelle Vorgaben und Verfahrensrichtlinien, Entscheidungsdelegation, häufig laterale Kommunikation und Abstimmung mit Kollegen, weniger vertikale Kommunikation und Koordination über die Hierarchie
Was heisst gleichartige vs. ungleichartige Umwelt?
Wenn Organisationseinheiten unterschiedlichen externen (oder internen) Anforderungen ausgesetzt sind, sollten diese Organisationseinheiten auch unterschiedlich organisiert sein. Es ist demnach für jede Ebene und Einheit der Organisation getrennt zu prüfen, welchen besonderen aufgaben-, strategischen und marktlichen Anforderungen sie zu genügen hat und wie sie dementsprechend zu organisieren ist.
- Je stärker Akteure spezialisiert sind, desto höher Koordinationsbedarf
- Koordinationsbedarf hängt von Art der Arbeitsteilung ab
- Anreizsysteme und Organisationskultur können Koordinationsbedarf reduzieren
- Es lohnt sich, bei umfassend ausgestalteten Anreizsystemen und einer starken Organisationskultur die spezialisierten Kompetenzen zu nutzen und Entscheidungsrechte stärker zu delegieren
- Je mehr die Entscheidungsrechte delegiert werden, desto mehr Selbstabstimmung der Mitarbeiter untereinander, desto weniger persönliche Weisung, desto mehr Pläne, desto weniger Verfahrensvorgaben
- Je mehr Selbstabstimmung, desto weniger hierarchische Führung à Hierarchiestufen abbauen, Leitungsspannen ausbauen
- Je mehr persönliche Weisung, desto mehr Führungspersonal notwendig, desto niedrigere Leitungsspanne
- Technokratische Koordinationsmechanismen à Leitungsspannen ausweiten
- Ausweitung Leitungsspannen à Reduktion Hierarchieebenen
Beispiel:
Unternehmen, das im Rahmen einer Downsizing Massnahme Hierarchie-Ebenen abbauen will (ohne Stellenabbau). Direkte und indirekte Stellhebel, welche betroffen sind?
- Leitungsspanne nimmt zu
- Direkt: + Selbstabstimmung zunehmen, + Pläne, + Verfahrensvorgaben, - persönliche Weisung
- Indirekt: - Spezialisierung reduzieren, + Entscheidungsdelegation steigern, + Anreizsysteme ausbauen
Stellhebel: Arbeitsteilung, Koordination, Entscheidungsrechte, Leitungsorganisation
Organisatorische Gestaltungsentscheidung und Instrumente
was sind koordinationsbezogene Gestaltungsregeln (Ziele) ?
- Stelleninhaber sollen über Entscheidungs- und Weisungsrechte verfügen, die für die adäquate Aufgabenerfüllung notwendig sind
- Rechte und Pflichten der Aufgabenerfüllung personenunabhängig formulieren
- Aufgabe sollte von einer dafür qualifizierten Person unter normalen Umständen erfüllt werden können
welche Abwägungen müssen bei Stellengestaltung gemacht werden?
- Vor- und Nachteile einer starken Verrichtungsorientierung gegenüberstellen!
- Spezialisierungsvorteile ergeben sich bei funktionaler, verrichtungsorientierter Stellenbildung
- Stets hinterfragen, inwieweit die erzielbaren Spezialisierungsvorteile Nachteile bei zusätzlichen Koordinationsaufwand und die schlechtere Marktausrichtung aufwiegen.
Wann ist eine Abteilungsbildung notwendig?
notwendig, wenn Zahl der Beschäftigten die Leistungskapazität des Vorgesetzten überschreitet (bei starkem Wachstum, Aktivitäten komplexer, …)
- Prinzip I: Fasse solche Stellen zusammen, die möglichst viele Ähnlichkeiten (verwendete Technologien, Prozesse, genutzte Ressourcen, Qualifikationen, Produkte, Leistungen, Kunden, Märkte, …) und/oder Interdependenzen bezüglich derjenigen Aktivitäten aufweisen, die den relativ grössten Erfolgsbeitrag leisten! à erlaubt Grössen- und Synergieeffekte
- Prinzip II: Interdependenzen zusammenführen (Prozessinterdependenzen, Ressourceninterdependenzen, Marktinterdependenzen) à Leistungserbringung und Koordinationsmassnahmen können leichter abgestimmt werden à einheitliche Leistungsinstanz, Selbstabstimmung ist leichter möglich, Entwicklung einer Wir-Kultur wahrscheinlicher
- Prinzip III: Erfolgsbeitrag durch Spezialisierungsvorteile, Grössen- und Synergieeffekte und Koordinationsaufwand (abwägen)
Was sind Methoden für Abteilungsbildung?
Kommunikationsanalyse: Ausmass an Kommunikationsbeziehungen, stützt sich nur auf eine Dimension (Häufigkeit direkter persönlicher Kommunikation)
Affinitätenanalyse: Ausmass an Ähnlichkeit, mehrdimensional, Ziel: Abteilungen sollen möglichst homogen gebildet werden à genauer
Ablauf- bzw. eine Geschäftsprozessablauforganisation regelt?
regelt, in welcher Weise Prozesse der Leistungserstellung zeitlich und räumlich organisiert sind. Ein Geschäftsprozess umfasst die Arbeitsschritte, die auf die Erreichung eines für die Realisierung strategischer Wettbewerbsvorteile bedeutenden Leistungsergebnisses ausgerichtet sind
Häufiger Kernprozess:
- Produktentwicklung
- Kundenservice
- Auftragsabwicklung
3 Ziele Geschäftsprozessorganisation:
- Zügige Abwicklung
- Konzentration auf Aktivitäten, die unmittelbar zur Steigerung des Kundennutzens und der Realisierung von Wettbewerbsvorteilen führen
- Sparsamer Ressourceneinsatz
Was sind Mängel traditioneller Organisationskonzepte?
- Stellenübergreifende Abläufe nicht hinreichend berücksichtigt
- Keine ganzheitliche Betrachtung von Prozessen
- Steuerungsprobleme
- Erheblicher Koordinations- und Regelungsbedarf
- Dysfunktionalitäten
- Nachteile bei Zeit- und Kostenzielen sowie Kundenorientierung
ABER: schnelle, flexible, fehlerfreie und kostengünstige Abwicklung von auf die externen Kunden ausgerichteten Geschäftsprozessen sind von zentraler Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit und Überlebensfähigkeit von Unternehmen!
Was ist Prozessmanagement?
sind alle planerischen, organisatorischen und kontrollierenden Massnahmen zur zielgerichteten Steuerung der Wertschöpfungskette eines Unternehmens in Hinblick auf die Zielsetzung Kosten, Zeit, Qualität und Kundenzufriedenheit. Unterstützt die:
- Reduktion von gegenseitigen Abhängigkeiten in Aktivitäten
- Verringerung Schnittstellenproblematik
- Ganzheitliche Prozessverantwortung (Selbstabstimmung, Motivation)
- Bessere Kundenorientierung
- Konzentration auf wertschöpfende Aktivitäten
Kontinuierliche Verbesserungsprozesse
Definition von Prozess?
Zielgerichtete Erstellung einer Leistung durch eine Folge von logisch zusammenhängenden Aktivitäten, die innerhalb einer Zeitspanne nach bestimmten Regeln durchgeführt wird.
Prozessmerkmale: Aufgabe, Ziele, Ereignis, Input / Output, Quellen, Senken (interne und externe Senken sind nachgelagerte Aktivitäten, die Outputs übernehmen), Aktivitäten, Ressourcen, Durchlaufzeit, Prozessketten (Verbindung mehrere (Teil-)Prozesse über Output-Input-Beziehungen
Prozessarten nach Prozessgegenstand?
Materielle Prozesse: Bearbeitung und Transport von Objekten / durchlaufen Beschaffung, Produktion und Absatz / räumliche und zeitliche Anordnung von Prozessaktivitäten
Informationsprozesse: Austausch und Verarbeitung von Informationen / Input wird in Output umgewandelt und an andere Prozesse weitergegeben
Prozessarten nach Art der Tätigkeit?
Operative Prozesse (Leistungsprozesse): Ziel ist eigentliche Leistungserbringung / direkte (externe Kunden) vs. indirekte (interne Kunden) Leistungsprozesse
Leitungs- bzw. Managementprozesse: Ziel ist Unternehmungsaktivitäten planen, steuern, kontrollieren / strategische (langfristige) vs. operative (kurzfristige) Managementprozesse
Prozessarten nach Marktbezug?
Primärprozesse: an der Wertschöpfungskette beteiligt, auf Erstellung und Vertrieb eines Produktes gerichtet, direkte Leistungsprozesse
Sekundärprozesse: indirekte Aktivitäten zur Sicherstellung der Betriebswirtschaft, Unterstützung der kontinuierlichen Ausführung der Primärprozesse, indirekte Leistungsprozesse
Innovationsprozesse: Produktinnovation, Prozessinnovation, Strukturinnovation
Ziele Prozessgestaltung sind?
- Zeit / Durchlaufzeiten
- Qualität: die Gesamtheit der Merkmale und Merkmalswerte eines Produktes bezüglich ihrer Einhaltung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen.
- Kosten
- Innovationsfähigkeit
Vier Phasen der Prozessgestaltung sind? (Modell)
Phase 2: Prozessstrukturierung
Vom Groben zum Detail, Elementarprozesse können an einem Arbeitsplatz ohne Unterbrechung durchgeführt werden (kleiner gehen wir nicht, Gegenstück zur Stelle auf Prozessebenen)
Phase 4: Prozessoptimierung:
Prozessoptimierung: Weglassen, Hinzufügen, Zusammenfassen, Aufteilen, Parallelisieren, Reihenfolge ändern
Prozessmanagement, ein neuer Organisationsansatz?
- Prozesse waren schon immer Teil der Orga, es wurden aber neue Aspekte hinzugefügt
- Neue Konzepte: Business Reengineering, Process Innovation, Core Process Resdesign
- Nicht neu, alles schon in klassischen Konzepten enthalten
- Neue Aspekte: Prozessgestaltung (Kundenfokus) als unternehmerische Aufgabe
- Unternehmensübergreifende Organisationsgestaltung, prozessorientierte Anreiz- und Kontrollsysteme
welche Aktionsträger im Prozessmanagement kennen wir?
- Prozesslenkungsausschuss: höchstes Entscheidungsgremium / Ziele: strategische Ausrichtung der Prozesse, unternehmensweiter teilweise sogar unternehmensgrenzenüberschreitende Realisierung von Synergiepotenzialen / Gesamtintegration aller Prozesse
- Prozesseigner: Gesamtverantwortung für einen Geschäftsprozess, Prozessziele werden aus den Unternehmenszielen abgeleitet, Anpassungen sind weiterzugeben, Rollen als Coach und Machtpromotor
- Prozessmanager: Gesamtverantwortung für operative Umsetzung des Geschäftsprozesses, Rolle als Fachpromotor
Unternehmensübergreifende Kommunikation: Transport, Lieferant, Bank, Kunde
gestaltung organisatorischen Wandels
Reorganisation?
- Geplante und grundlegende Umgestaltung des gesamten Unternehmens bzw. wichtiger Teilbereiche
- Viele Personen und Organisationseinheiten im Unternehmen beteiligt, auf allen Hierarchieebenen
- Mehr als nur oberflächliche Anpassungen bestehender Strukturen, Prozesse, Strategien
- Aus tieferer Ebene soll den Beteiligten ein neuer Orientierungsrahmen für zukünftige Entscheidungen und Handlungen vermittelt werden
- Veränderungen der grundlegenden Art und Weise, wie das Unternehmen funktioniert
Ausgangssituation einer Reorganisation?
- Kalkül einer Investition unter Untersicherheit: Kosten entstehen zu Beginn. Positive Effekte entstehen nur bei Gelingen
- Veränderungskosten
- Zwei Driteel aller organisationalen Veränderungsprojekte bleiben hinter Erwartungen zurück
Lösungsansätze Reorganisation?
- Es gibt keine Patentrezepte à Unternehmenssituationen sind zu spezifisch
- Orientierung: Herausforderungen und Stellhebeln
Ziele von Veränderungen?
- Sicherung Wettbewerbsfähigkeit
- Rentabilitätssteigerung
- Umsatzsteigerung
- Personalkostenreduzierung
- Stärkere Markt- und Kundenorientierung
- Verbesserung der Prozessqualität
- Erhöhung des Marktanteils
Unfreezing, Changing und Refreezing bedeuten was und in welchem Zusammenhang?
Unfreezing: Distanzierung von Vergangenheit, klares Veränderungsziel definieren, Veränderungsbereitschaft aller Beteiligten entwickeln
Changing: Konkrete Strategien, Taktiken, Mobilisierung des ganzen Unternehmens, Vorreiter und Vorbilder, bereitstellen Ressourcen (Geld, MA, Technik, Räume, …)
Refreezing: ungewohnte und instabile Strategien, Strukturen, Denkweisen neu etablieren und instutuionalisieren
- Neue Stabilität kann auch Gefahr sein. Stabilität kann inflexibel machen. Es kann Vorteil sein, wenn man sich ständig anpasst und Anpassung als Grundwert der Organisation etabliert à lernende Organisation
Lernende Organisation: ist eine Organisation zu verstehen, die fähig ist, selbstständig Wissen zu generieren, zu sammeln und zu vermitteln, die ihr Verhalten auf der Grundlage von neu gewonnenen Einsichten verändern kann.
Welches sind die Stellhebel im organisatorischen Wandelprozess?
- Prozess: Ziele und spezifische Rahmenbedingungen der Reorganisation, Wahl Durchsetzungsstrategien und -taktiken
- Politik: welche Kräfte hindern Wandel? Durchsetzungsmacht erhöhen
- Personen: Widerstände und Ängste, Motivation erhöhen
2 Arten der Zielsetzung?
Ausmass: angestrebte Veränderungen nur Teilbereiche od. ganzes Unternehmen
Tiefe: Anpassungen bestehender Verfahren od. einschneidende Veränderungen
Welche drei Bedingungsfaktoren kennen wir?
Zeit: Stärke des Veränderungsdrucks, notwendige Geschwindigkeit
Wissen und Durchsetzungsmacht des Change Agents: Erfahrung, Hierarchische Autorität, Ansehen im Unternehmen, Zugriff auf relevante Ressourcen
Bereitschaft der Mitarbeitenden: Notwendigkeit ersichtlich, Unterstützung für geplante Veränderungen, MA hinreichend qualifiziert für ihre Aufgaben in der neuen Organisation?
Welche 5 Strategien kenne wir?
Informationsstrategie: Betroffene haben vage Vorstellungen, geplante Veränderungen sind weder dringlich noch erfolgskritisch. Informationsveranstaltungen, Abteilungs- und Gruppenmeetings, Lageberichte, …
Unterstützungsstrategie: Betroffene sehen die Notwendigkeit des Wandels, sind aber auf Unterstützung angewiesen. Schulungsprogramme, Mitarbeitercoachings, Anreizstrukturen
Machtstrategie: Veränderungsbereitschaft der MA ist gering, schnelle Ereignisse müssen erzielt werden, Change Agent verfügt über hinreichend Ressourcen, Durchsetzungsmacht und Kompetenz. Veränderungen werden direkt von der Unternehmensleitung initiiert, schnell und machtvoll. ABER so ist kein tiefgreifender Wandel möglich, Entstehung neuer Denkmuster und Verhaltensweisen braucht mehr Zeit und tatsächliche Überzeugung
Überzeugungsstrategie: Grundlegende Veränderung der Überzeugungen, Einstellungen und Orientierungen der MA erforderlich, hinreichend Zeit muss vorhanden sein, Bereitschaft aller Beteiligten erforderlich. Gemeinsame Erarbeitung neuer Unternehmensleitlinien, symbolische Handlungen, Schlüsselpersonen fungieren als Vorbilder
Kombinationsstrategie: Situationsparameter widersprechen sich.
Bsp. hoher Handlungsdruck erfordert schnelle Massnahmen. Gleichzeitig tiefgreifende Veränderungen notwendig à Kombi aus Machtstrategie und Überzeugungsstrategie