MM6 3471

Community-psychologische Prävention und die Förderung sozialer Veränderung

Community-psychologische Prävention und die Förderung sozialer Veränderung

Nadja Rühl

Nadja Rühl

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 31.05.2017 / 24.08.2024
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Dixon et al (2012): Beyond Prejudice: Are negative evaluations the problem and is getting us to like one another more the solution? Kommentare  zu  dem  Artikel -> zusammenfassen der  Hauptaussage(n).

Alicke, M.: You say you want a revolution?!    

Die traditionelle Unterscheidung zwischen Vorurteilen und Diskriminierung wurde wohingehend übertrieben?

Wofür wird kein Beweis angetreten?

Collective Action ist häufig eher was?

 

Antwort des Autorenteams auf den Kommentar?

  • die traditionelle Unterscheidung zwischen Vorurteilen und Diskriminierung wurde dahingehend übertrieben, dass nur Diskriminierung am Ende zählt
  • es wird kein Beweis angetreten, dass der Reduzierung von Vorurteilen nicht auch eine Reduzierung von Diskriminierung folgt
  • Collective Action ist häufig eher das Ergebnis einer breiten Änderung von Einstellungen

 

Antwort:

die weitverbreitete Annahme, dass mehr positive Neigungen für Fremdgruppenmitglieder ein treibendes Element kulturellen Wandels darstellt, wird kritisch hinterfragt

Dixon et al (2012): Beyond Prejudice: Are negative evaluations the problem and is getting us to like one another more the solution? Kommentare  zu  dem  Artikel -> zusammenfassen der  Hauptaussage(n).

Brown, R.: Liking more or hating less? A modest defence of intergroup contact theory

Die Bedeutung gutartiger (benevolenter) Formen von Vorurteilen wird was? Stigmatisierte Gruppen sind heute eher was ausgeliefert?

Die Annahme, dass alle Kontakthypothesen von einer Auflösung von Gruppengrenzen ausgehen ist was? Das Ziel sollte eher was sein?

Die Unterscheidung zwischen mögen und nicht-mögen ist ebenfalls was? Emotionen wie Angst, Abscheu, Feindseligkeit, Schuld und Scham können im Intergruppenkontexten was und worauf haben?

 

Antwort des Autorenteams auf den Kommentar?

  • die Bedeutung „gutartiger“ (benevolenter) Formen von Vorurteilen wird übertrieben, stigmatisierte Gruppen sind heute eher offener Feindseligkeit ausgeliefert
  • die Annahme, dass alle Kontakthypothesen von einer Auflösung von Gruppengrenzen ausgehen, ist versimplifiziert. Das Ziel sollte eher die Förderung dualer Identitäten sein
  • die Unterscheidung zwischen „mögen“ und „nicht-mögen“ ist ebenfalls zu einfach. Emotionen wie Angst, Abscheu, Feindseligkeit, Schuld und Scham können in Intergruppenkontexten unterschiedliche Implikationen auf das Verhalten haben 

 

Antwort:

Die Wirksamkeit des Modells der Vorurteilsreduktion sollte im Verhältnis zu anderen Modellen (CA) überprüft werden (letztere wird als wirksamer angesehen)

Dixon et al (2012): Beyond Prejudice: Are negative evaluations the problem and is getting us to like one another more the solution? Kommentare  zu  dem  Artikel -> zusammenfassen der  Hauptaussage(n).

Prentice, D. & Shelton, N.: Inequality is a relationship

Ungleichheiten sind im Kern was? Es geht nicht worum? Beide sozialen Gruppen müssen was?

In Anlehnung an die Literatur zu engen (persönlichen) Beziehungen sollte was entwickelt werden?

Darüber hinaus wird auf den breiteren gesellschaftlichen Kontext verwiesen, der was?

 

Antwort des Autorenteams auf den Kommentar?

  • Ungleichheiten sind im Kern relational. Es geht nicht um richtig oder falsch. Beide sozialen Gruppen müssen interagieren, um ihr Verhältnis zueinander zu verändern
  • in Anlehnung an die Literatur zu engen (persönlichen) Beziehungen sollte eine relationale  Theorie des sozialen Wandels entwickelt werden, die die psychologischen, behavioralen und strukturellen Merkmale der ungleichen Beziehung analysiert
  • darüber hinaus wird auf den breiteren gesellschaftlichen Kontext verwiesen, der als exogener Faktor sehr viel Einfluss auf individuelle Einstellungen ausübt

 

Antwort:

Vorurteile sind kein reiner Abwärtsprozess (von der dominanten hin zu der benachteiligten Gruppe – die Autoren betonen den Beziehungscharakter als Grundlage für das Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen 

Dixon et al (2012): Beyond Prejudice: Are negative evaluations the problem and is getting us to like one another more the solution? Kommentare  zu  dem  Artikel -> zusammenfassen der  Hauptaussage(n).

 What’s so crummy ‘bout peace, love, and understanding? (Haslam, 2012) 

Stärkung der sozialen Aktion allein kann wozu führen? => Damit kann ebenso was wachsen?

wenn der soziale Wechsel eines Tages da ist, dann sollten die Gruppen auch ein gewisses Verständnis füreinander haben -> hier ist was hilfreich?
            -> fördert was? Baut was?

Grenzen welchen Ansatzes und in wie weit?

Richtig an Dixon ist was?

 

Antwort des Autorenteams auf den Kommentar?

  • Stärkung der sozialen Aktion allein kann zu Feindlichkeiten, Aversionen, Akzentuierung und Separatismus führen => damit kann ebenso die Akzeptanz der Ungleichheit von Gruppen wachsen
     
  • wenn der soziale Wechsel eines Tages da ist, dann sollten die Gruppen auch ein gewisses Verständnis füreinander haben
    • hier ist Reduktion von Vorurteilen hilfreich
    • fördert Vergessen, Vertrauen, baut Brücken  
       
  • Grenzen des Ansatzes der kollektiven Aktionen
    • unorganisierte, diffuse Untergruppen bei den Benachteiligten, so dass kollektive Aktionen schwierig sind
       
  • richtig an Dixon ist, dass Veränderungen nicht nur auf der individuellen Ebene passieren können   

 

Antwort:

außer Pragmatismus gibt es nichts anderes 

Prävention:

Bedeutung hat was..? Ist wo zentral?

Ziel? 2

Wichtiges zu den Förderprogrammen (Gestaltung, Ebenen, Fokus)? 4

Bedeutung von Prävention hat zugenommen; ist zentral in der community-psychologischen Forschung und Praxis

 

Ziel:

  • Vorbeugung von problematischem Handeln
  • Förderung alternativer Verhaltensweisen 

Förderprogramme können unterschiedlich gestaltet sein und auf unterschiedlichen Ebenen ansetzen

  • setzen oftmals auf mehreren Ebenen an
  • betrachten Individuum in seinem Kontext
  • Fokus nicht nur auf Verringerung von Risikofaktoren, sondern auch auf Stärkung von Schutzfaktoren   

Was ist mit Developmental Crime Prevention (DCP) gemeint ?

developmental crime prevention = DCP:

präventive Maßnahmen oder Programme, um antisozialen Karrieren vorzubeugen

  • Reduzierung von Risikofaktoren und / oder Unterstützung positiver Entwicklung/ Förderung Schutzfaktoren
  • basierend auf empirischem Wissen über normale und deviante soziale Entwicklung von der Geburt bis zum Erwachsenenalter
    => Maßnahmen und Interventionen sind evidenzbasiert und basieren auf einer Entwicklungsperspektive von der frühen Kindheit bis zum Erwachsenenalter
  • besonders Vorläuferphänomene in der frühen Kindheit stehen im Fokus 

Welche grundlegenden Prinzipien sollten bei der Entwicklung eines Präventionsprogramms beachtet werden?   
 

Theoretische Fundierung und empirische Unterstüzung

Zwei Basisfragen:

1. Welche theoretischen Überlegungen und welche empirisch unterstützten Informationen müssen vorhanden sein und sollten angewandt werden, um ein Präventionskonzept zu formulieren?

2. Welche Bedingungen müssen berücksichtigt werden, um eine Präventionsmessung als wissenschaftlich fundiert oder evidenzbasiert ansehen zu können? 

Wann gilt eine Präventionsmaßnahme als evidenzbasiert? :

Präventionsprogramme sollten typischerweise wann als evidenzbasiert angesehen werden?
=> was als Goldstandard?

viele Ideen/Interpretationen, wann es evidenzbasiert ist:

1. Klinische Psychologie?

2. University of Colorado (3Schritte) ?

3. Welche anderen Befunde?

Präventionsprogramm sollte typischerweise dann als evidenzbasiert angesehen werden, wenn es sich als effizient herausgestellt hat  (empirischer Nachweis der Wirksamkeit)

=> möglichst mit randomisierten Experiment als Goldstandard  

 

viele Ideen/ Interpretationen, wann es evidenzbasiert ist :

  • klinische P.: Wirksamkeitsnachweis in experimentellen Settings über mehrere (klinische) Studien
     
  • University of Colorado:
    1. Status der empirischen Evaluationsforschung ist systematisch zu beurteilen 
    2. Detailanalyse methodischer Stärken und Schwächen und
    3. Kosten-Nutzen-Analysen
     
  • meta-analytische Befunde über mehrere Studien und unterschiedliche Arten von Interventionen 

Beschreiben Sie Beelmanns Modell zur Entwicklung von wissenschaftlich begründeten Präventionsmaßnahmen? 

ABBILDUNG?

Beschreiben Sie Beelmanns Modell zur Entwicklung von wissenschaftlich begründeten Präventionsmaßnahmen:

5 Schritte des Modells, um Präventionsprogramme auf wissenschaftliche Füße zu setzen? (mit kurzem Inhalt zu den Schritten/Worum geht es?!)

1. Legitimation der Maßnahme: Prävalenzraten sowie Vorhersage von Entwicklungsverläufen (was passiert, wenn man nichts unternimmt?), generelle vs. zielgruppenspezifische Prävention

2. Entwicklungstheoretische Fundierung: Verständnis von den Prozessen und Bedingungen intraindividueller Entwicklung

3. Programmtheorie/Inhalte: Definition von Präventionszielen – was genau soll eigentlich erreicht werden?

4. Interventionstheorie/Durchführung: Frage nach dem „wie?“, also bspw. der Intensität/Dauer, dem didaktischen Konzept usw.

5. Systematische Evaluation: Frage der Wirksamkeit, der Effizienz sowie praktischer Maßnahmen zur Verbreitung des Programms 

Was sind jeweils die Vor- und Nachteile von allgemeinen und gezielten Präventionsstrategien?

Was sind Einschränkungen von individuellen Präventionsstrategien?  3

die beste individuelle Prävention wird den negativen Entwicklungsdynamiken zum Opfer fallen, wenn soziale Faktoren den Einfluss individueller Programm übersteigen oder deren Effekte konterkarieren

individuelle Programme müssen ergänzt werden durch Veränderungen des sozialen Systems mit Fokus auf soziale Gleichheit

wachsende Lücke zwischen Arm und Reich ist Kardinalproblem  

Welche Probleme ergeben sich oft, wenn Programme, selbst wenn sie als effektiv gelten, implementiert werden? (4 Punkte, wobei erster Punkt 4 Unterpunkte)

oft werden vorgegebene Standards der Designer nicht eingehalten

  • ungenauer Einsatz
  • untrainierte Lehrer
  • ohne festgelegtes Material
  • nicht für die passende Population   

 

viele Kommunen setzen nicht-evidenzbasierte Programme ein

beim Einsatz evidenzbasierter Programme fehlt es an Standards und Genauigkeit in der Umsetzung (Umsetzungsqualität)

es gibt eine Lücke zwischen Forschung und Praxis

Was ist PROSPER und was konnte mit Hilfe dieses Programms in diesem Artikel gezeigt werden? 4

PROSPER: Promoting School-community-university Partnerships to enhance Resilience;  Partnerschaft zwischen Wissenschaftlern und Teams der Community und der Universität  

 

Ziel war die Reduzierung von Substanzmissbrauch von Jugendlichen

 

in einem kollaborativen Ansatz arbeiteten Forscher und Communities zusammen
 

die Wirksamkeit konnte in einem kontrollierten experimentellen Setting gezeigt werden: 14 teilnehmende Kommunen vs. 14 Kontroll-Kommunen: stärkerer Rückgang von Marihuana-Gebrauch

Wie lässt sich das Untersuchungsdesign beschreiben, dass die Autorinnen zur Beantwortung der Untersuchungsfragestellung gewählt haben?

(Translational Research in Action: Implementation of the Communities That Care Prevention System in 12 Communities - Fagan et al.)

zwei Forschungsfragen :

(a) in welchem Umfang werden durch die Communities die Kernkomponenten des CTC-Systems (Communities that care) korrekt eingesetzt und durchgeführt?

(b) in welchem Umfang werden die spezifischen Präventionsprogramme durch die Communities implementiert und korrekt durchgeführt?

 

randomisierte, kontrollierte Evaluation von 24 Kommunen in der Community Youth Development Study

 

Untersuchung der Treue zum System und zu den gewählten Präventionsprogrammen über fünf Jahre (4 MZP)  

=> Ziel: Identifikation von Veränderungen in Bezug der früheren Koalitionsformationen, Organisation, Zielsetzung und Planung 

 

Welche Untersuchungsmethoden (welche Methoden, Instrumente) kamen für die Evalutation des CTC-Programms zum Einsatz und was wurde gemessen (was waren die gemessenen Indikatoren)?
=> Genauigkeit des CTC-Systems? 1 mit 2 unterpunkten
    Genauigkeit des Präventionsprogramms? 6

(Translational Research in Action: Implementation of the Communities That Care Prevention System in 12 Communities - Fagan et al.)

Genauigkeit des CTC-Systems :

  • Umsetzung der fünf Phasen: Meilensteine und Benchmarks
    • Kommune: dichotom: erreicht / nicht erreicht
    • Wissenschaftler: 4-stufige Skala 

 

Genauigkeit des Präventionsprogramms:

  • CTC System fidelity (Konformität): Erreichen von Meilensteinen und Benchmarks des CTC-Programms jeweils durch Koordinatoren innerhalb der Community sowie einem Trainer aus dem CTC-Programm
     
  • Adherence (Einhaltung): Checkliste von Aktivitäten und zu vermittelnden Inhalten
     
  • Delivery (Quantität): Anzahl und Umfang von Sessions: aus den drei gemessenen vs. geforderten Werten => Berechnung eines Delivery Score
     
  • Quality of delivery: fokussierte auf die Qualität der Vermittlung im Unterricht (Ratings)
     
  • Participant Responsiveness: Partizipation und Verständnis der Teilnehmer
     
  • Program Participation: Anteil der Teilnehmer innerhalb einer Zielgruppe

Implementation of the CTC-System. Vervollständigen Sie die Aussage: „Viele Programme wurden anfangs implementiert, aber …“ 

....Aufrechterhaltung schwieriger als Implementierung / im Laufe der Zeit aufgrund von Schwierigkeiten wieder eingestellt

Implementation of the Prevention Programs: Aus welchen Gründen konnten die Programme „PDE“ und „Projects Towards no Drug Abuse“ nur kleinere Werte auf den adherence scores erreichen? 

PDE = Program Development Evaluation:  kleine ländliche Gemeinde konnte keinen Koordinator mit der entsprechenden Expertise einstellen  (personelles Ressourcenproblem)

Project Towards No Drug Abuse : ein Spiel wurde ausgelassen, welches das vorher Gelernte vertiefen sollte (unvollständige Umsetzung)

Implementation of the Prevention Programs: Welche Schwierigkeiten ergaben sich bei der Implementierung des Programms „Olweus Bullying Prevention Program“?

 schulbasiertes Programm

es war schwierig, konsistent die wöchentlichen klassenraumbasierten Sessions anzubieten, in denen Lehrer und Schüler Bullying-Verhalten und dessen Konsequenzen diskutierten (Problem der Aufrechterhaltung)

Implementation of the Prevention Programs: Vervollständigen Sie die Aussage: „Verringerte Partizipationsraten in den Programmen hingen nicht mit Misserfolgen der Programme zusammen, sondern mit …“  

- einem Messproblem/ Unterschiede in den Messmethoden 

  • betrifft aber nur die Elterntrainings
  • Jahr 1 – 4: gesamtes Schuljahr
  • Jahr 5: Messung nur bis März 

The Challenge of Participant Recruitment: Welche Barrieren werden genannt, die die Teilnahme von Familien an einzelnen Parent Training Programmen erschwerten? Wie wurde in drei Fällen versucht, diesen Barrieren zu begegnen? 

insbesondere die außerschulische Teilnahme im Bereich der Risikogruppen war deutlich niedriger als die schulbasierten Programme

Barrieren: Mobilität/Anfahrt, Kinderbetreuung, konkurrierende Aktivitäten sowie mögliche Stigmatisierung

in drei Communities wurden daraufhin häusliche (home-based) Interventionen ausprobiert

Was beinhaltet das Programm Communities That Care? 

CTC ist ein System...(wozu, adressiert für,....)? 4

CTC ist System (mit Handbuch)  

  • zur Mobilisierung von Communities, um eigene Präventionssysteme zu entwickeln und anzupassen
     
  • adressiert für hohe Risikofaktoren und geringe Schutzfaktoren in Bezug auf jugendliches Problemverhalten 
     
  •  Auswahl, Installation und Monitoring von getesteten und effektiven Präventionsinterventionen
     
  • Reduzierung von Problemverhalten und positiver Entwicklung der Jugendlichen durch Aktivierung und Verstärkung 

Was beinhaltet das Programm Communities That Care? :

5 Präventionssysteme?

 

fünf Präventionssysteme

1. Annahme eines wissenschaftsbasierten Ansatzes zur Prävention

2. Unterstützung der Community bei der Prävention

3. Normen der Community gegen Drogengebrauch von Jugendlichen

4. Zusammenarbeit aller Servicebereiche der Community in Bezug auf Prävention

5. Nutzung der Strategie der sozialen Entwicklung 

Was war das Ziel der Studie von Rhew et al.? 

ein Jahr nach Durchlaufen der Studie waren die Ergebnisse in Bezug auf Drogenmissbrauch immer noch besser als in den Kontrollgemeinden

=> die Studie sollte zeigen, ob Effekte auf das Präventionssystem über den Förderzeitraum hinaus (1.5 Jahre) bestehen bleiben und ob es moderierende Faktoren hierfür gibt (z.B. Armutsquote, Größe)

Wichtige dabei zu klärende Fragen:

was bleibt von der Anwendung der Wissenschaft übrig?

wird ohne Geld das Commitment in Bezug auf Prävention sinken?

ist initiales Training und Implementation von CTC ausreichend, um systemweite Änderungen im Präventionssystem zu generieren?

kann damit langfristig jugendliches Problemverhalten reduziert werden? 

Studie von Rhew et al.:

Methodische Vorgehensweise?  6 + bei einem 6 Unterpunkte

12 Kommunen mit CTC, 12 ohne (KG) -> 24 Gemeinden

in einem zweistufigen Verfahren, beginnend mit Führungspersonen wie Bürgermeistern und Schulleitern wurden Personen ermittelt, die über die Präventionsprogramme Auskunft geben konnten

928 Personen wurden insgesamt befragt (Telefoninterviews)

Erhebungsvariablen:
o Etablierung wissenschaftsbasierter Präventionsstrategien
o Generelle Unterstützung durch Kommune
o Prävention als Förderziel ($)
o Normen und Vorschriften gegen Substanzmissbrauch
o Zusammenarbeit/Kollaboration
o soziale Entwicklungsstrategie

4 MZP

 

Auswertung in einem 3-Ebenen HLM (MZP, Charakteristika des Interviewten, Charakteristika der Kommune) als Wachstumskurven-Modell

Wie ist der langfristige Effekt (1,5 Jahre nach Ende der Projektfinanzierung) der Communities That Care zu beurteilen? 5

  •  auch 2009 signifikante Unterschiede zwischen CTC und Kontrollgemeinden => die Charakteristika des Präventionssystems (i.S.v. wissenschaftsbasiert) blieben erhalten
     
  • höhere Anwendung von wissenschaftsbasiertem Ansatz => dabei kein Moderationseffekt durch demografische Daten
     
  • höhere gewünschte Prävention => hier Interaktionseffekt mit nicht-weißer Bevölkerung 

     
  • es gab ebenfalls einen Zuwachs in den Normen/Vorschriften gegen Substanzmissbrauch
     
  • keinen Unterschied fand man bzgl. der Unterstützung bzw. Zusammenarbeit in der Kommune und sozialen Entwicklungsstrategien (gegenüber Kommunen ohne CTC) – Kollaboration als notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung für den Erfolg

Was sind die Schwächen der Studie von Rhew et al.? 

- Kommunen klein bis mittel => Frage nach der Generalisierbarkeit für urbane und suburbane Communities

- Antworten könnten durch soziale Erwünschtheit beeinflusst sein 

Rhew: Welche Empfehlungen für die Entwicklung und Implementierung von ähnlichen Präventionsprogrammen lassen sich aus der Studie ableiten? 4

- wissenschaftsbasiert

- Zusammenarbeit allein reicht nicht aus

- ohne Finanzen geht es nicht, aber Überzeugungen führen auch zu mehr lokaler Finanzierung

- langer Zeitraum der Einführung fördert Nachhaltigkeit 

Empowerment  = ?

Wichtiges zum Konzepzt in Forschung und Praxis?

Empowerment: Prozess, in dem Individuen Kontrolle und Macht über ihr Leben und über demokratische Prozesse in ihren Communities erhalten    =>  kann zu sozialen Veränderungen führen  

 

Konzept wird in Forschung und Praxis auf unterschiedliche Art und Weise definiert und gebraucht

o Wertehaltung hinsichtlich der Arbeit in und mit Communities

o theoretisches Modell, das den Prozess und die Konsequenzen beschreibt, wenn Individuen Kontrolle und Macht über ihr Leben innerhalb von Communities erhalten

Durch welche zwei zentralen Merkmale lässt sich das EmpowermentProzessmodell von Konstrukten wie „mastery“, „self-efficacy“, „self.advocacy“, „self-determination“ und „self-regulation“ unterscheiden? 

=> Abbildung?

Durch welche zwei zentralen Merkmale lässt sich das EmpowermentProzessmodell von Konstrukten wie „mastery“, „self-efficacy“, „self.advocacy“, „self-determination“ und „self-regulation“ unterscheiden? 

 

zwei zentrale Unterschiede

o der Prozess des Empowerment fokussiert sich auf eine Untermenge an Zielen, die persönlich sinnvoll und machtorientiert sind

o Ziel ist die Veränderung des sozialen Einflusses mehr als intrapsychische Veränderungen

Welche Bedeutung hat der Einfluss des Kontextes auf das EmpowermentProzessmodell? 4 wobei letzter + 2Unterpunkte

Fokus auf Veränderung menschlicher Interaktionen zeigt Wichtigkeit des sozialen Kontextes im Empowerment-Prozess 

 

Menschen, denen Macht fehlt, haben nicht die gleichen Chancen sie zu erreichen

 

Empowerment passiert in einem Umfeld mit ungleich verteilter Macht und in Strukturen, die einige vor anderen bevorzugen

 

Kontext beeinflusst den gesamten Prozess, ist aber vor allem in der Komponente der Auswirkungen offensichtlich

=> diese Komponente unterscheidet den Empowermentprozess klar vom intrapsychischen Bereich

=> Modell bewegt sich über das Fühlen der Menschen hinaus auf die Einbeziehung der Wege, die im sozialen Kontext die Anstrengen behindern oder unterstützen 

 „Empowerment is participation“ beschreibt Empowerment als weiterentwickeltes Konzept im Vergleich zu „Empowerment is mastery“. Inwiefern ist das Konzept weiterentwickelt? 

die Idee der Herrschaft (mastery) impliziert ein konfliktbasiertes Modell, dass das Bedürfnis nach sozialer Integration vernachlässigt

 

es geht vielmehr um respektvolle, fürsorgliche und reflexive Partizipation

Wie lässt sich die Kritik von Riger zu verschiedenen EmpowermentKonzepten zusammenfassen?  

entscheidend ist die tatsächliche Zunahme von Einfluss / Power

das Modell muss daher sowohl einen „Sense of Empowerment“ als auch die tatsächliche Zunahme von Power beinhalten

Was unterscheidet das Konzept des „psychological Empowerment“ von den übrigen Empowerment-Konzepten?! :

Es enthält was für Komponenten? (1.Komponente 2 UP; 2.Komponente 4UP mit letzter nochmals 3UP; 3.Komponente 1UP)

psychologisches Empowerment enthält  :

o intrapersonale Komponenten

eher Glaubensorientiert => Glauben an die eigenen Möglichkeiten, bestimmte Ergebnisse in bestimmten Domänen zu erreichen

beinhaltet auch Motivation

o interaktionale Komponenten

Verständnis der Umwelt, zu der das Individuum gehört und die es bewältigen muss

kritische Achtsamkeit gegenüber Ressourcen und Möglichkeiten

Gefühl darüber, was machbar ist und was nicht, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen

beinhaltet Besitz von Fähigkeiten

x Entscheidungsfreudigkeit

x Problemlösen

x Führungsfähigkeit

o Verhaltenskomponenten

bezieht sich auf Aktionen in der Umgebung 

Warum ist es den Autorinnen wichtig, Empowerment als iterativen Prozess zu betrachten? Was unterscheidet diese Betrachtungsweise von den bis dahin vorgestellten Empowerment-Konzepten?

- wird schon immer als (nichtlinearer) Prozess angesehen

- Elemente des Prozesses und Verbindungen zwischen diesen Elementen wurden eher nicht definiert  

o Verständnis darüber wird aber gebraucht, um Vergleiche zwischen den Studien anzustellen

o oft werden die beiden Endpunkte des Empowermentprozesses weggelassen und Verständnis darüber, dass die Prozesse iterativ sind

Aufstellen von Zielen

Beurteilung des Erreichens dieser Ziele in der realen Welt

Weglassen riskiert den Wert der Person in diesem Prozess zu ignorieren und die Art und Weise wie andere Akteure auf die Person reagieren

 
- Verständnis als iterativer Prozess ist nicht nur akademisch

o jeder einzelne Prozessschritt ist irgendwie mit dem Erfolg verbunden und muss reflektiert werden

o bei Mobilisierung der falschen Kräfte usw. kann das schnell im Frust enden 

 

=> Empowerment als iterativen Prozess aufzufassen dient dem Verständnis, wie sich die einzelnen Elemente des Prozesses über die Zeit verändern ->  so wird der Zusammenhang zwischen einzelnen Komponenten und dem Gesamtbild deutliche

Wie argumentieren die Autorinnen für die Erforderlichkeit, individuelle und weitgefasste soziale Aspekte in das Empowerment-Prozessmodell aufzunehmen? 

- Macht gibt es auf allen Ebenen menschlicher Interaktionen – von der Dyaden bis zum Makrosystem

o diese Interaktionen haben Auswirkungen darauf, wie Menschen sich selbst sehen

o bei Empowerment geht es um die Veränderung dieser Interaktionen, deshalb sind stets das Individuum und seine sozialen Welt beteiligt 

- die Berücksichtigung beider Seiten ist ähnlich zum LOC

o ist beeinflusst durch individuelle Erfahrung in der sozialen Welt

o unterschiedlich durch Rasse, Klasse, Kultur

o und durch Wissen, wie sie in der Lage sind, Macht auszuüben  

o => diese Möglichkeit ist beschränkt durch machtvolle Andere (Strukturen, Institutionen …)

o => Gruppen mit geringerer sozialer Macht tendieren deshalb zu externalem LOC 

Warum ist es wichtig, gleichzeitig persönlich bedeutsame und powerorientierte Ziele im Empowerment-Prozess zu berücksichtigen? 

- Ziele müssen persönlich sinnvoll sein => Verhalten wird gesteuert

o Spaß

o kulturelle Werte beeinflussen Ziele und Auswahl der Wege

o Motivation = integrierte Regulation => Ziele sind ins Ich und in grundsätzlichen Glauben integriert => autonom

o sind wichtig genug, Schwierigkeiten zu überwinden

o externe Belohnung (auch ohne intrinsische Motivation) im EmpowermentProzess ist Macht  

- Notwendigkeit persönlich sinnvoller Ziele hängt von Berücksichtigung des sozialen Kontextes ab

o Unterstützer können nicht unterstützen, wenn die Ziele voneinander abweichen

o optimales menschliches Funktionieren kann nicht außerhalb der Kultur definiert werden 

- Notwendigkeit macht-orientierter Ziele

o Ziel: Steigerung des Einflusses in sozialen Aktionen auf allen Ebenen menschlicher Interaktion

o kann eigenen Interessen dienen und / oder denen der Gruppe

o kann zu größerer Verbindung oder zu Autonomie führen  

=> Ziele, die machtorientiert sind, aber nicht bedeutsam (und umgekehrt), sind per Definition nicht Empowerment

Welche Rolle spielt „self-efficacy“ im Empowerment-Prozess? 

Selbstwirksamkeit wird eine zentrale Rolle im Empowerment zugeschrieben

Hindernisse, Ressourcen und Gelegenheiten beeinflussen die Überzeugungen darüber, was man erreichen kan

 Wie hängen „knowledge“, „competence“, „action“ und „impact“ im Empowerment-Prozess zusammen?

knowledge: beschreibt das Verständnis des relevanten sozialen Kontextes mit seiner Machtdynamik – hier muss ein kritisches Bewusstsein gegeben sein, es geht um das „Was“

 

competence: hier geht es um das „Wie“, also letztlich um Fertigkeiten / Skills, die notwendig sind

 

action: hier geht es um die eigentliche Handlung bzw. die Frage, ob gehandelt wird 

 

impact: beschreibt die Auswirkungen des Handelns – die Umweltreaktion