Entwicklung und Sozialisation
frühes, mittleres und spätes Erwachsenenalter (20-40 Jahre, 40-60 Jahre, ab ca. 60 Jahre) ZHAW Soziale Arbeit
frühes, mittleres und spätes Erwachsenenalter (20-40 Jahre, 40-60 Jahre, ab ca. 60 Jahre) ZHAW Soziale Arbeit
Set of flashcards Details
Flashcards | 38 |
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Students | 31 |
Language | Deutsch |
Category | Social |
Level | University |
Created / Updated | 26.05.2017 / 05.01.2023 |
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Wie wird der Begriff "erwachsen" aus wissenschaftlicher Perspektive beschrieben?
- erwachsen sind Menschen nach Abschluss der Adoleszenz
- Reife als zentrales Konzept
- Erwachsenenalter als zeit- und kontextabhängiger Begriff
- charakteristische Kriterien westlicher Kulturkreise
- formale und rechtliche Kriterien
- objektive, verhaltensnahe Kriterien
- psychologische Kriterien
- subjektive Kriterien
Nach welchen Kriterien kann eine grobe Einteilung in Lebensphasen erfolgen?
- chronologisches Alter
- biologische Faktoren und Ereignisse
- Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und Übergängen
Was meint Beck mit "von der Normal- zur Wahl-/Bastelbiografie"?
- von der traditionellen Familie zur Pluralität von sozialen Lebensformen
- von der normalen Erwerbsbiografie zur lebenslangen beruflichen Weiterentwicklung
Welches ist die Kritik am Phasenmodell von Erikson?
- grober Umriss der Persönlichkeitsentwicklung beim Erwachsenen
- unklar, welche Merkmale eine Phase einleiten oder beenden
- zentrale Aussagen zu vage und für empirische Überprüfung kaum zugänglich
Erkläre soziale Erwartungen und Normen als zeitlichen und kontextuellen Orientierungsrahmen ("social clock", Neugarten).
- gesellschaftliche Vorstellungen, welche Aufgaben in welchem Alter verfolgt und erreicht werden sollen
- normativer Zeitplan des Lebenslaufs
Was bedeutet der Begriff "Entwicklungsfristen"?
- soziale Vorstellungen, institutionelle Regelungen und biologische Bedingtheiten, wann bestimmte Entwicklungsaufgaben in Angriff genommenw erden und erreicht sein sollen
- regulieren Zielengagement und Zielablösung
Bennene Entwicklungsaufgaben für Eltern von Kindern zwischen 0-12Jahren.
Grundbedürfnisse des Kindes befriedigen
kindgerechte Wohnsituation einrichten
kindgerechten Lebensstil entwickeln
altersgemässe Sicherheit und Unterstützung anbieten
das Kind fördern und anregen
Rollenverteilung / Vereinbarkeit von Familie und Beruf klären
Paarbeziehung pflegen und gestalten
Bewältigung von Belastungen
zu eigenen Bedürfnissen als Frau resp. Mann Sorge tragen
Freundschaften, Nachbarschafts- und Verwandtschaftsbeziehungen pflegen
Nenne Entwicklungsaufgaben in der Phase nach der Scheidung für alleinerziehende Eltern.
- Einrichten flexibler Besuchsregelungen mit Ex-Partner/-in
- Umgestalten des eigenen sozialen Netzwerks
Nenne Entwicklungsaufgaben in der Phase nach der Scheidung für allein lebende Eltern.
- neue Wege finden für Eltern-Kind-Beziehung
- Umgestaltung des eigenen sozialen Netzwerks
Nenne Entwicklugnsaufgaben bei Wiederverheiratung.
- Umstrukturierung der Familiengrenzen
- Neuordnen der Beziehungen zwischen den Subsystemen
- Bereitstellen von Beziehungsmöglichkeiten für alle Beteiligte
- Austausch über Vergangenes zur Integration der neuen Familie
Nenne Entwicklungsthemen für das Frühe Erwachsenenalter im physischen Bereich.
- Körperstrukturen / Leistungsfähigkeit erreichen ihre maximale Kapazität und Effizienz
- biologisches alter beginnt
- Schwangerschaft bei Familiengründung
- Leistungsfähigkeit erhalten trotz weniger Schlaf
- ggf. Krankheiten / Gesundheitsfragen
- Auseinandersetzung mit Langzeitfolgen auf die Gesundheit; bewusst gesund leben, Schönheitsideale als Herausforderung
Was bedeutet "Seneszenz"?
Genetisch beeinflusstes Nachlassen der Funktionen von Organen und körperlichen Systemen
Erkläre den Begriff "biologisches Altern".
- Seneszenz
- erste Einschränkungen der Bewglichkeit
- erste äusserliche Anzeichen des Alterungsprozess (graue Haare, falten,...)
- Alternsprozess verläuft nicht in allen Teilen des Körpers gleich
- erhebliche Unterschiede zwischen Menschen > diverse Einflussfaktoren
- genetische Ausstattung (Immunsystem, Fortpflanzung)
- Lebensstil
- Lebensumfeld
- Zeitalter (verbesserte Ernährung, medizinischer Fortschritt,...)
Nenne Entwicklungsthemen für das Frühe Erwachsenenalter im sozialen und emotionalen Bereich.
- Autonomie und Identitätsfindung
- Ablösung von den Eltern
- Auszug aus Elternhaus, eigener Haushalt
- Unabhängigkeit, Selbständigkeit
- Verantwortung übernehmen
- Eltern als "sicherer" Hafen
- Auseinandersetzung mit Emotionen, eigenen Rolle
- Weltanschauung reflektieren
- Lebenserfahrung sammeln
- Krisen, Belastungen, Schicksalsschläge bewältigen
- Coping-Strategien entwickeln
- Umgang mit Veränderungen
- Freundschaften pflegen, neue aufbauen, sich gesellschaftlich positionieren
- Übernahme sozialer Verantwortung
- Engagement für Gemeinwohl
- Rechte und Pflichten wahrnehmen
- verantwowrtungsvolles Mitdenken in öffentlichen Angelegenheiten
- sozialer und gesellschaftlicher Druck bzgl. Produktivität und Leistung
- Unverbindlichkeit als Herausforderung
- Partnerschaft
- Elternschaft / Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- Aufgaben- und Rollenverteilung
- Heirat, Familienbegründung, Etablierung als Famiie, Kinder grossziehen
- Work-Life-Balance
- evt. Midlife-Crisis
Nenne Entwicklungsthemen für das Frühe Erwachsenenalter im kognitiven Bereich.
- postformales, relativistisches Denken
- Ausbildungszenit
- Umgang mit neuen Systemen (Steuererklärung, Wahlen)
- Wissenserweiterung bzgl. Alltag, Lebenserfahrung
- Mithalten mit dem technologischen Fortschritt
- Erwerb von Fachwissen (Expertise)
- Spezialisierung, Festigung des Wissens
- Kreativität
- Problemlösefähigkeit
- entdecken neuer Fähigkeiten und Talente, Interessen
Was beinhaltet das postformales, relativistische Denken?
- Reflexionsfähigkeit
- Reflexion über mehrere Wahrheiten
- innere Bilder, die sich festigen
- Interaktion und Reflexion mit Umgebung als förderliche Aspekte
Nenne Entwicklungsthemen für das Frühe Erwachsenenalter im berufliche Entwicklung und Herausforderungen.
- Berufstätigkeit und berufliche Karriere planen
- Berufswahl, Eintritt ins Berufsleben und Existenzsicherung
- Berufsqualifikation halten bzw. weiterentwickeln
- komplexere Anforderungen an berufliche Tätigkeit
- Mobilität und Flexibilität
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- berufliche Entwicklung und damit verbundene Herausforderungen fördern kognitive Entwicklung (bzw. Gehirnreifung)
Nenne Entwicklungsthemen für das Mittlere Erwachsenenalter im physischen Bereich.
- Fortsetzung der körperlichen Veränderungen / das Alterungsprozess --> revidiertes Selbstbild
- Alterungsprozess rückt ins Bewusstsein
- Akzeptanz und Anpassung an physiologische Veränderungen
- Stoffwechsel und Energiebedarf verändern sich
- steigendes Risiko für Krankheiten
- Heilungsprozess verlangsamt sich
Nenne Entwicklungsthemen für das Mittlere Erwachsenenalter im sozialen und emotionalen Bereich.
- materielle Freiheit vs. sich materiell /finanziell einschränken müssen
- Vorsorge für nachberufliche Lebensphase
- Umgang mit Existenzängsten, Risiko für strukturelle Arbeitslosigkeit
- Neuorientierung: beruflich, familiär, bzgl. Freizeitgestaltung, evtl. ausbrechen
- Rückblicken: Dinge bereuen, aber auch ernten
- Lebensqualität wird zentraler
- sich den Bedürfnissen bewusst werden
- emotionales Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit
- Selbstakzeptanz
- Autonomie (weniger Wert auf das Urteil anderer legen)
- Selbstvertrauen und emotionale Stabilität
- realisieren, was man im Leben verpasst hat
- realisieren, dass sich die Lebenszeit verkürzt
- Auseinandersetzung mit verbleibender Lebenszeit, mit dem Tod
- Veränderungen bei der Beziehung zu den Kindern (Beziehung neu gestalten)
- bei Kinderlosigkeit sich damit abfinden
- gesellschaftliches Engagement (Vereinsleben, bei Behörden,...)
- Neugestaltung der Partnerschaft (kann kritische Phase darstellen)
- Neudefinition der Beziehung zu den eigenen Eltern
Nenne Entwicklungsthemen für das Mittlere Erwachsenenalter im kognitiven Bereich.
- mentales Training in Bezug auf das Gedächtnis
- neue Strategien entwickeln, um neues zu lernen
- mit Technologien mithalten
- offen sein für Veränderungen bzgl. Lebenseinstellungen, -gewohnheiten
- loslassen können
- tendenzielle Abnahme der Wahrnehmungsgeschwindigkeit
- Veränderungen im Kurzzeitgedächtnis
- Zunahme kristalliner Intelligenz
- Abnahme fluider Intelligenz
Erkläre "kristalline Intelligenz".
kulturelles, sozial-biografisch beeinflusstes Wissen; Erfahrungswissen, gutes Urteilsvermögen, Beherrschung sozialer Konventionen
Erkläre "fluide Intelligenz".
Informationsverarbeitung, Arbeitsgedächtnis, Wahrnehmung
- Trainig des Arbeitsgedächtnis kann positive Auswirkungen auf fluide Intelligenz haben
Was ist damit gemeint, dass kognitive Entwicklung multidimensional, multidirektional und plastisch?
- multidimensional --> Zusammenspiel biologischer, psychischer und sozialer Einflüsse
- multidirektional --> Zusammenwirken von Weiterentwicklung und Abbau
- plastisch --> offen für Veränderungen, aber abhängig vom Zusammenspiel der biologischen Anlagen und den Umwelteinflüssen
Nenne Entwicklungsthemen für das Mittlere Erwachsenenalter bei beruflichen Entwicklung und Herausforderungen.
- individueller Bildungsverlauf
- beruflliche Etablierung und / oder Orientierung
- beruflicher Höhepunkt sowie Stabilisierung der beruflichen Position und Kompetenz erreichen
oder - Wiedereinstieg bzw. Erhöhung des Anteils der Erwerbsarbeit
- Weiterbildung zwecks beruflicher Sicherheit, lebenslanges Lernen
- unfreiwillige Umschulung
- Umgang mit nachrückender Kohorte (ggf. Konkurrenz)
- beruflicher Höhepunkt sowie Stabilisierung der beruflichen Position und Kompetenz erreichen
Nenne relevante Veränderungen in der Sichtweise auf die Erwachsenenbiografie.
- bis 1960er Jahre --> Fokus überwiegend auf Kindheit und Jugendalter
- demographische Veränderungen
- Fokus auf Gerentologie (Lehre des Alters) --> Sichtweise revidiert
- vom kalendarischen Alter hin zur lebenslaufbezogene Betrachtung
- von der Defizitorientierung zu einer differenzierten Sicht auf Ressourcen und Kompetenzen
- Erkenntnis heute --> Multidirektionalität in de Entwicklung
Was ist mit dem Begriff "Gestaltung der nachberuflichen Zeit" gemeint?
- Umgang mit der freien Zeit nach der Pensionierung
- Phase der Pensionierung = Phase der Neuorientierung
- sich Zeit nehmen
- vier Gestaltungsmodelle des nachberuflichen Lebens nach Hopflinger (können kombiniert werden)
- Weitermachen
- nachberufliches Engagement
- Befreiung
- nachholen
Nenne Entwicklungsthemen ab 60 im sozialen und emotionalen Bereich.
- Auseinandersetzung mit der sich verringernden Lebenszeit
- Stabilität und Veränderung in Selbstkonzept und Persönlichkeit
- Abnehmen der physischen Vitalität verarbeiten
- Alterung als natürlicher Vorgang
- erhöhte Krankheitsanfälligkeit
Nenne Entwicklungsthemen ab 60 im kognitiven Bereich.
- grosse individuelle Unterschiede
- fluide Intelligenz nimmt ab
- abhängig von biologischen Prozessen (Sehschärfe, Hörvermögen,...)
- kristalline Intelligenz kann weiter zunehmen
- vorausgesetzt, es bestehen Gelegenheiten, die kognitiven Fertigkeiten zu verbessern
- Gedächtnisprobleme (v.a. bei komplexen Fertigkeiten)
- Strategie, um kognitive Ressourcen optimal zu nutzen (SOK: Selektion, Optimierung, Kompensation (nach Baltes))
- Weisheit als Fachwissen in der Führung und Bedeutung des Lebens
Wie definiert die WHO die Lebensphasen im späteren Leben?
- Übergang ins Alter: 60-65 Jahre
- Junge Alte: 60-74 Jahre
- Betagte und Hochbetagte: 75-89 Jahre
- Höchstbetagte: 90-99 Jahre
- Langlebige: 100 Jahre und älter
Wie werden die Lebensphasen im späteren Leben nach der wissenschaftlichen Unterscheidung genannt?
- drittes Lebensalter / junge Alte: 60 - ca. 80 Jahre
- viertes Lebensalter / Hochaltrige: ab ca. 80 Jahren
Wie werden Lebensphasen im späteren Leben bei der neuen Klassifikation im Lebenslauf älterer Menschen defineirt?
- gesundes Rentenalter
- fragiles Rentenalter
- hilfsbedürftiges Rentenalter
Benenne und beschreibe die zwei Alterskulturen.
- Alterskulltur für gesunde Menschen im Rentenalter
- verfügbare fachliche und soziale Kompetenzen
- Teilnahme, Engagement und Aktivität
- vielfältige Kontakte mit anderen Generationen
- Alterskultur für fragile und pflegebedürftige Menschen
- Sollidarität und Unterstützung
- Rücksichtsnahme
- Anerkennung der Einschränkungen und der Endlichkeit des menschlichen Lebens
Was bedeutet der Begriff Alterspolitik?
- Massnahme des Staates (Bund, Kantone und Gemeinden), welche die Lebenssituation der älteren Bevölkerung beeinflussen
- zentrale Anliegen
- Sicherung eines angemessenen Einkommens
- Förderung der gesellschaftlichen Partizipation und Integration
- Alterspolitik umfasst zahlreiche Themen und politische Bereiche
Für was ist der Bund bei der Alterspolitik zuständig?
- finanzielle Altersvorsorge mit dem 3-Säulensystem
- 1. Säule: AHV / EL
- 2. Säule: berufliche Vorsorge (Pensionskassen)
- 3. Säule: Selbstvorsorge
- gesundheitliche Altersvorsorge: Krankenversicherung
- Finanzierung der Langzeitpflege
- seit 2007 liegt Strategie für eine schweizerische Alterspolitik vor
Für was sind die Kantone bei der Alterspolitik zuständig?
- Grundversorgung in Form von Alters- und Pflegeheimen
- praktische Ausgestaltung der Pflegefinanzierung
- Leitbilder und Konzepte zu Altersfragen
Für was sind die Gemeinden bei der Alterspolitik zuständig?
- notwendige Einrichtungen bereit stellen (ambulante Dienste, Tagesheime, Alters- und Pflegeheime, Mahlzeitendienst)
- Förderung und Unterstützung der Selbständigkeit, der Gesundheit, der Pflege und Betreuung von älterer Menschen
Für was sind NGO's (Nichtregierungsorganisationen) bei der Alterspolitik zuständig?
- Pro Senectute: individuelle Beratungen und Dienstleistungen
- Spitex: ambulante Pflege
--> Unterstützung durch Leistungsverträge mit dem Staat
Für was sind Private Organisationen und Freiwilligendienste bei der Alterspolitik zuständig?
- ambulante Pflegedienste, Unterstützung im Haushalt
- Kirchen, Freiwilligen-Organisationen