BBUB02


Kartei Details

Karten 148
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 19.05.2017 / 03.01.2022
Weblink
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Lk1 - Wofür steht IFRS und IAS?

- International Financial Reporting Standards

- International Accounting Standards

 

Die IFRS beinhalten Rechnungslegungsvorschriften

 

Lk1 - Wie sind Vermögensgegenstände und Schulden definiert?

1. Vermögensgegenstände = wirtschaftlicher Wert, selbstständig verkehrsfähig, selbstständig bewertbar

2. Schulden = bestehende/ hinreichend sichere Belastung des Vermögens, rechtliche oder wirtschaftliche Leistungsverpflichtung, selbstständig bewertbar

Lk1 - Erläutern Sie die Begriffe Betriebsvermögen, Privatvermögen und gewillkürtes Vermögen. 

Betriebsvermögen = VGs und Schulden, die der Kaufmann in die Bilanz aufnehmen darf (ab 50% Nutzungsanteil)

Privatvermmögen = zählen nicht zum BV und dürfen nicht aufgenommen werden (unter 10 % Nutzungsanteil)

gewillkürtes BV = weder das eine, noch das ander. Bei einer betrieblichen Nutzung zwischen 10 und 50% darf es mit aufgenommen werden (Firmenwagen)

 

Lk1 - Wie sind Erhaltungsaufwand und Herstellungskosten differenziert betracht bilanziell zu behandeln?

Erhaltungsaufwand = Vermögensgegenstand wird in einem ordnungsgemäßen Zustand erhalten -> Aufwandsbuchung

Herstellungskosten = Substanzmehrung, Gebrauchs- und Verwertungsmöglichkeit wird verbessert (über ursprünglichen Zustand hinaus) -> Aktivierung in der Bilanz

Lk1 - Was sind die Hauptbestandteile der Bilanz?

  1. Vermögensgegenstände (Aktiva - AV und UV)
  2. Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten (Passiva - Eigenkapital und Fremdkapital)

Lk1 - In welche Kategorien kann die Bilanz grundsätzlich differenziert werden?

 

Anlagen- und Umlaufvermögen (Aktiva)

Eigen- und Fremdkapital (Passiva)

Lk1 - Wie unterscheiden sich das AV und UV?

  • AV= VGs, welche dazu bestimmt, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen
  • UV= VGs, die im Rahmen des Produktionsprozesses weiterverarbeitet und umgesetzt werden sollen

Lk1 - Wo ist der Bilanzausweis im HGB gesetzlich geregelt?

§266 HGB

Lk1 - Welche Regelung ist in der internationalen Rechnungslegung nach IFRS zu beachten?

Die Mindestgliederung IFRS-Bilanz ergibt sich aus IAS 1.54

Lk1 - Was sind die Grundlagen der Bewertung?

Bei der Bewertung wird entschieden, mit welchem Wert ein VG in der Bilanz steht. Grundsätzlich muss man zwischen der Zugangsbewertung und der Folgebewertung unterscheiden

Lk1 - Erläutere die Zugangsbewertung

Es ist die Bewertung zum Zeitpunkt des erstmaligen Bilanzansatzes. Die absolute Wertobergrenze stellen die Anschaffungs- und Herstellungskosten dar. Selbst hergestellt - Herstellsungskosten. Angeschafft - Anschaffungskosten

Lk1 - Erläutere die Folgebewertung

Das ist die Bewertung nach dem erstmaligen Bilanzansatz- also am Bilanzsstichtag. Abnutzbare VGs werden in deren Folge planmäßig abgeschrieben. Das heißt, ihre AHK werden jedes Jahr auf der Grundlage eines Abschreibungsplans vermindert.

Lk1 - Erläutere den Vorgang der planmäßigen Abschreibungen

Es werden die AHK auf Grundlage eines Abschreibungsplans über die Nutzungsdauer verteilt. Aufgabe ist es, die AHK über den Zeitraum der voraussichtlichen Nutzungsdauer zu verteilen

Lk1 - Erläutere den Vorgang bei außerplanmäßgen Abschreibungen

Es fällt der Wert unter den tatsächlichen Bilanzwert aufgrund von außerordentlicher Abnutzung (Maschine geht kaputt). Aufgabe ist es, im Abschreibungsplan nicht berücksichtigte Wertminderungen zu erfassen und Vermögensgegenstände mit ihren tatsächlichen Werten anzusetzen, wenn diese unter dem Buchwert liegen

Lk1 - Wie ist die Folgebewertung bei abnutzbaren und wie bei nicht abnutzbaren VGs vorzunehmen?

  • abnutzbar: zu fortgeführten AHK nach dem Niederstwertprinzip bewertet und um planmäßige, ggf. außerplamäßige Abschreibung vermindert
  • nicht abnutzbar: AHK abzgl. außerplamäßiger Abschreibung und ebenfalls nach dem Niederstwertprinzip

Lk1 - Wie sind Verbindlichkeiten und Rückstellungen zu bewerten und wo wird dies geregelt?

 

  1. Im §253 HGB
  2. Verbindlichkeiten: Ansatz zum Erfüllungsbetrag und nach dem Höchstwertprinzip
  3. Rückstellungen: ggf. abgezinster Erfüllungsbetrag nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung

Lk1 - Wann ist eine Zuschreibungspflicht einschlägig?

Es besteht ZUschreibungspflicht bei Wegfalles des Grundes für eine außerplanmäßige Abschreibung. Die einzige Ausnahme ist der Geschäftswert

Lk1 - Wie ermitteln sich die Anschaffungskosten nach HGB?

 

AK sind Aufwendungen die geleistet werden, um einen VG zu erwerben und in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, soweit sie dem VG einzeln zugeordnet werden können

Lk1 - Was sind Anschaffungsnebenkosten und was sind nachträgliche Anschaffungskosten?

Anschaffungsnebenkosten können em VG einzeln zugeordnet werden (Transportkosten, Provisionen, Montage). Nachtträgliche Anschaffungskosten sind Aufwendungen, welche zur Erweiterung, Gebrauchsverbesserung oder nicht unwesentlichen Verlängerung der Lebensdauer führen

LK1 - Wie ermitteln sich die Herstellungskosten nach HGB? Welche Wahlrechte bestehen bei der Ermittlung der Herstellungskosten?

  1. Sie beinhalten Einzelkosten (direkt zuordnerbar: Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne) und angemessene Anteile fertigungsbezogener Gemeinkosten (Materialgemeinkosten, Fertigungsgemeinkosten)
  2. Wahlrechte: Verwaltungsgemeinskosten, herstellungsbezogene Zinskosten, bestimmte soziale Aufwendungen

Lk1 - Warum führt der Ansatz der Wertobergrenze und der Ansatz der Wertuntergrenze zu gegenteiligem?

Die Aktivierung der Herstellungskosten führt dazu, dass entstandene Aufwendungen ergebnisneutral in der Bilanz erfasst werden. Wird auf die Ausübung der Aktivierungswahlrechte verzichtet, wirken sich die entstandenen Aufwendungen erfolgswirksam aus, indem sie den Gewinn mindern.

Lk1 - Was bedeutet Afa?

Im Steuerrecht wird der Begriff Absetzung durch Abnutzung für Abschreibungen benutzt

Lk1 - Welche VGs werden planmäßig abgeschrieben?

Abnutzbare VGs des Anlagevermögens

LK1 - Was ist eine außerplanmäßige Abschreibung?

Sie erfassen im Abschreibungsplan nicht berücksichtigte Wertminderungen, um VGs mit ihrem tatsächlichen Wert anzusetzen, falls dieser unter dem Buchwert liegt. Sie sind immer dann vorzunehmen, wenn der Bilanzwert eines VGs unter den Referenzwert nach §253HGB fällt

Lk1 - Welche Anwendungsfällefür eine außerplanmäßige Abschreibung sind denkbar?

Sachverhalte für außerplanmäßige Abschreibungen können sein:

  • Katastrophenverschleiß
  • versteckte Mängel
  • erhöhte Inanspruchnahme
  • unterlassene Instandhaltung
  • Abbruch oder technischer Fortschritt

Lk2 - Wie ist das Anlagevermögen definiert?

Das AV definiert sich durch VGs, welche dauernd dem Geschäftsbetrieb dienen sollen

Lk2 - Aus welchen Positionen setzt sich das AV zusammen?

  1. Immatierielle VGs (Lizenzen, Patente)
  2. Sachanlagen (Grundstücke, Gebäude, Fuhrpark)
  3. Finanzanlagen (Ausleihungen und Anteile)

Lk2 - Wie ist der Anlagenspiegel aufgebaut und wo ist dies gesetzlich geregelt?

Der Anlagenspiegel ist wie folgt aufzubauen:

  1. Anschaffungs- und Herstellungskosten
  2. Zugänge und Abgänge
  3. Umbuchungen und Zuschreibungen des Geschäftsjahres, sowie die Abschreibungen in ihrer gesamten Höhe sind gesondert aufzuführen

Abschreibugnen des Geschäftsjahres sind entweder in der Bilanz bei dem betroffenen Posten, oder im Anhang in einer analogen Gliederungen separat aufzuführen. Die hierzu gültige gesetzliche Bestimmung findet sich in §268 Abs.2 HGB.

Lk2 - Was ist ein Qualifying Asset (qualifizierter Vermögenswert)?

Ein Qualifying Asset liegt vor, wenn ein beträchtlicher Zeitraum vonnöten ist, um den VG in einen gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen

Lk2 - Wie ermitteln sich die Anschaffungskosten nach HGB?

Anschaffungspreis (Kaupreis netto)

- Anschaffungspreisminderungen (Skonto, Rabatte)

+ Anschaffungsnebenkosten (Transportkosten, Versicherungen)

+ nachträgliche Anschaffungskosten (Erweiterung, wesentliche Verbesserung)

= Anschaffungskosten

Lk2 - Wie ermitteln sich die Herstellungskosten nach HGB und wie gilt es sie zu aktivieren?

Materialeinzelkosten (Pflicht)

+Fertigungseinzelkosten (Pflicht)

+Sondereinzelkosten der Fertigung (Pflicht)

+Fertigungseinzelkosten (Pflicht)

= Wertuntergrenze HGB

+ herstellungsbezogene Zinsen (Wahlrecht)

+ Verwaltungsgemeinkosten (Wahlrecht)

+bestimmte soziale Aufwendungen (Wahlrecht)

= Wertobergrenze HGB

+ Vertriebskosten, Vertriebsonderkosten (Verbot)

+ Forschungskosten (Verbot)

Lk2  - Wie sind die Finanzierungskosten bei AHK nach HGB zu behandeln?

  • Anschaffungskosten: Finanzierungskosten dürfen nicht in die Anschaffungskosten einbezogen werden, Zinsen stellen Aufwand des Geschäftsjahres dar
  • Herstellungskosten: Gemäß HGB besteht für herstellungsbezogene Zinsen ein Aktivierungswahlrecht

Lk2 - Welche Besonderheiten ergeben sich bei Finanzierungskosten nach IFRS?

Im Gegensatz zum HGB sind nach IFRS auch Fiannzierungskosten, die zwischen Anschaffungszeitpunkt und Herstellung der Betriebsbereitschaft anfallen, aktivierungspflichtig, sofern es sich um einen qualifizierten Vermögenswert (Qualifying Asset) handelt.

Lk2 - Wie erfolgt die Folgebewertung des AVs nach HGB bei nicht abnutzbaren VGs?

Sie erfolgt zu AHK und gemäß HGB §253 HGB. Es sind außerplanmäßige Abschreibungen vorzunehmen

Lk2 - Wie ist die Folgebewertung des AVs nach HGB bei abnutzbaren VGs vorzunehmen?

Zu fortgeführten AHK! Außerplanmäßige Abschreibungen sind bei voraussichtlich dauernder Wertminderung auf den am Abschlussstichtag beizulegenden, niedrigeren Wert vorzunehmen

Lk2 - Welcher Standard ist nach IFRS für die Ermittlung von Wertminderungen einschlägig?

Geregelt in IAA36. Ob ein Wertminderungstest vorliegen muss, wird aus dem Vorliegen von externen und internen Indikatoren (Überalterung, physische Schäden) geschlossen

Lk2 - Was ist hinsichtlich der Abschreibung von VGs im Abgangsjahr zu beachten?

Im Abgangsjahr ist die Abschreibung zeitanteilig bis zum Abgangszeitpunkt, gerundet auf volle Monate vorzunehmen. 

Lk2 - Wie ist ein Anlagenabgang zu verbuchen?

1. Forderung an Erlöse und USt

2. sonstige Erlöse und Verluste aus Vermögensabgang an Maschinen

Lk2 - Wie ermittelt sich ein Buchgewinn bzw. ein Buchverlust?

Der Erlös wird mit dem Buchwert verrechnet. Ist der Erlös höher, so ergibt sich ein Buchgewinn, der in der GuV als sonstiger betrieblicher Ertrag erfasst wird. Ist der Erlös niedriger als der Buchwert, entsteht ein Buchverlust, der in der GuV als sonstiger betrieblicher Aufwand verbucht wird.

LK3 - In welche Unterkategorien ist das immaterielle Anlagevermögen nach §266 HGB zu differzieren?

  1. selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte (Patente)
  2. entgeltlich erworbene Konzessionen (LKW-Konzession)
  3. Geschäfts- und Firmenwert (Guter Ruf eines gekauften Unternehmens)
  4. geleistete Anzahlungen