Grundlagen und Methoden der AO-Psychologie_FUH_Modul 8

1. Organisationspsychologie wird mit organisational psychology oder dem aus der Management-Literatur entstammenden Begriff des "organizational behaviour" bezeichnet

2. Arbeits- und Personalpsychologie, individuelle Aspekte der Arbeit und der Person sind unter dem Begriff "industrial psychology" (IO psychology) zusammengefasst

3. Teile der Arbeitspsychologie werden häufig ausgegliedert in "human factors" (Ergonomie) oder occupational health psychology (Belastung)

4. Uneinheitlich ist die Einordnung der Berufspsychologie die in D häufig im Rahmen der Personalpsychologie zugeordnet wird, In N-Amerika häufig als eigenständiges Themengebiet in der "vocational psychology" behandelt.

5. Angrenzende und in allen Bereichen vorkommende Themen sind Förderung von Arbeitsmotivation und die Arbeitszufriedenheit, oder Maßnahmen der Personal, Team- und Organisationsentwicklung.

1. Metaanalyse von Guzzo, Jette und Katzell 1985: 300 Feldexperimente zur Verbesserung der Produktivität, im Mittel eine Verbesserung von d=.44 Effektstärke, einzeln sehr differenzierte Ergebnisse der Interventionen!

2. Patterson, Wet, Lawthorn und Nickell, 1997: 17% der Unterschiede in der Profitabilität und Produktivität britischer Industriebetriebe ließen sich auf Unterschiede in der Personalpraktiken zurückführen, jedoch nur 8% auf Unterschiede in den Unternehmensstrategien und Technologie

3. Aktuelle Längsschnittstudie, Van Iddekinge et al.. 2009: die Wirkung personalpsychologischer Manahmen wie Auswahl und Training auf harte betriebswirtschaftliche Maße setzt erst längerfristig ein und wird über weiche Kriterien wie bessere Kundenbetreuung vermittelt.

- Untersuchten den Einfluss verschiedener Praktiken des HR-Managements vorwiegend psychologischer Natur wie Trainings, Leistungsbeurteilung, Partizipationsgrad...

- Zusammenhang mit den Sterbilchkeitsraten der PatientInnen

- in 52 englischen Krankenhäusern

- Einflussvariablen = z.B. Personalausstattung des KH oder Patientensterblichkeit in früheren Perioden

- Neben Arbeitsplatzsicherheit erwiesen sich die Zertifizierung des KH als Investor in People oder die Professionalität der Leistungsbeurteilung als besonders einflussreich

- Bei dem Prädiktor Leistungsbeurteilung ging es um Verbreitung, Formalisierung, Training und Evaluation von Beurteilungen

- die Variable erklärte allein 6% der Varianz im Kriterium jenseits der Kontrollvariablen auf!

- quantitativ empirisch und an den Popperschen Idealen von Hypothesenbildung und Falsifikation orientiert

- Evidenzbasiert, die Kombination klinischer Expertise mit "the best available external clinical evidence from systematic research"

- Anwendung jeglicher Methoden für praktische Fragestelungen durch quantitativ möglichst umfassende

- und qualitativ möglichst hochwertige empirische Belege zu begründen

- ist unter dem Begriff "Scientist-Practitioner-Modell" entwickelt worden

Es lassen sich Schritte des Forschungsprozesses auf praktische MAßnahmen der AO-Psychologie übertragen:

- Fragestellung und Hypothesenbildung

- Untersuchungsplanung und -durchführung

- Datenanalyse und Interpretation = Diagnose oder Analyse des Problems, Intervention und Evaluation

Der Kardinalfehler ist, wenn alle Ressourcen auf die Intervention konzentriert werden und der Aufwand für Diagnostik minimal gehalten wird um eine Evaluation zu ersparen

Besteht aus Diagnostik, Intervention und Evaluation

Theoretische Fundierung um am Ende die Entscheidungen einer Erfolskontrolle zu unterziehen

Schritte müssen nicht immer gleich gewichtet sein

Die sogenannte PPM = Partizipatives Produktivitätsmanagement

Es wird in einer sog. Kontingenzfunktion der Einfluss bestimmter Faktoren auf die Gesamtleistung einer Arbeitsgruppe quantifiziert.

Entscheidend ist nach getaner Arbeit, die Messung und Rückmeldung dieser Faktoren und der Produktivität an die Gruppe.

Dies ermöglicht eine Verhaltensänderung

Dies ist eine Diagnoseform für die Messung der Erfassung von Produktivität in Gruppen. Es werden dabei Anwesenheit und/oder Ausschussraten festgehalten und an die Arbeitsgruppe rückgemeldet.

• Laut BDP insbesondere die Bereiche der Organisationsberatung und -entwicklung
• Diagnostik und Begutachtung für die Personalauswahl
• Coaching und Schulungen für Führungskräfte
• Berufsberatung als Teil der Berufspsychologie oder Arbeitsanalyse und -gestaltung

Die Untersuchung der SIOP Society for Industrial and Organizational Psychology fand 2006

- 44% and Hochschulen oder anderen Forschungseinrichtungen

- 26% bei privaten doer öffentlichen Organisationen

- 22% freiberuflich oder angestellt als Unternehmensberater

Durch die strenge Aufnahme mittels Promotion als Aufnahmebedingung

1. Hochschulen

2. externe Unternehmensberatungen

3. Personalbereich von Unternehmen und Behörden

Im Unterschied zu klinischen Psychologen werden Stellen der AO-Psychologen nicht bei der Bundesagentur für ARbeit gemeldet und tauchen nicht in deren Statistiken auf.

Ein beliebter Stellenmarkt ist die Stellenbörse Psychjob des FAchverlags Hogrefe

Online Ausgage der Wochenzeitung "Die Zeit"

DGP Deutsche Gesellschaft für Psychologie für wissenschaftlich Tätige

Berufsverband der Deutschen PsychologInnen BDP für überwiegend praktisch Tätige

Beide mit Unterorganisationen:

- DGP = Fachgruppe AO-Psychologie

- BDP = Sektion Wirtschaftspsychologie, die auch Markt- und Werbepsychologie vertritt

SIOP = Society for Industrial and Organizational Ps. mit Dachorganisation der American Psychological Assoziation

International Association for Applied Psychology ist völlig unabhängig und wo auch WErbe- und Verkehrspsychologen vertreten sind

Deutschsprachiger Raum:

- DGP, Fachgruppe AO-Psych. = Vorwiegend akademisch, auch für Ö und CH

- Berufsverband D.Psych., BDP, Sektion Wirtschaftspsych. = vorwiegend berufspraktisch

- Schweizer Gesellschaft für Arbeits- und Organisationsps, SGAOP = sowohl als auch

- Berufsverband Öst. Psy, Fachsektion AWO = sowohl als auch

Internationale Verbände

- Society for Industrial and Organiz. Psych. = sowohl als auch, USA jedoch international offen, größter und renommiertester Fachverband

- International Association for Applied Psych., IAAP = vorwiegend akademisch, weltweit, älteste Organisation der Angewandten Psych. überhaupt

- European Association of Work and Organ. Psych., EAWOP = sowohl als auch

- Human Factors and Ergonomics Society HFES = sowohl als auch, USA, jedoch international offen, interdiszplinär arbeitswissenschaftlicher Verband mit Bezug zur Ingenieurspsychologie

- BDP = Kongress für angewandte Psychologie, alle 2 Jahre,

- Fachgruppe AO-Psychologie im, DGPs und der EAWOP = alle 2 Jahre, stärker forschungsorientiert

- IAAP = alle 4 Jahre ein Weltkongress

- SIOP & AOM = jährliche Treffen, weltweit für AO-Psychologen relevant

- Großveranstaltungen aller großen Fachverbände  wie DGPy, APA und der Internatione Union of Psychological Science IUPsyS

- Überblick bei Tagungsplaner von Hogrefe

Zwei wichtigsten:

1. Journal of Applied Psychology and 2. Personnel Psychology

Zeitschriften die unter anderen Themen die AO-Psych. publizieren

- Academy of Management Journal, Administrative Science Quarterly, Journal of Counseling Psychology

Deutschsprachige

- Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie

- Zeitschrift für Arbeitswissenschaft = interdiszplinär