Gehaltswesen NBW Personalassistentin
Fragen zur Prüfungsvorbereitung
Fragen zur Prüfungsvorbereitung
Kartei Details
Karten | 113 |
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Lernende | 89 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Finanzen |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 02.04.2017 / 03.04.2025 |
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Was ist die Grundlage für die Quellensteuerpflicht?
Die Art der Bewilligung bei ausländischen MA, Bewilligung C ist quellensteuerfrei
Welche Bewilligungen gelten als Spezialfall und was muss dabei beachtet werden?
Asylbewerber (Ausweis N) und vorläufig Aufgenommene (Ausweis F) gelten als Spezialfall.
AG hat Pflicht, 10% vom Bruttolohn inkl. aller Zulagen als Sicherheitsabzug abzuziehen und auf ein Konto on Bern einzubezahlen. Dieser Sicherheitsabzug dient zur Deckung der Fürsorge-, Verfahrens- und Rückschaffungskosten.
Was muss man beachten, wenn das Unternehmen einem GAV unterstellt ist?
Es ist zu prüfen, dass die im GAV niedergelegten Bestimmungen auf jeden Fall eingehalten werden.
Was muss ein Unternehmen bezüglich der AHV machen, wenn ein neuer MA eintritt?
Sie müssen den MA Ende Jahr in der Lohndeklaration aufführen.
Was muss das Unternehmen machen, wenn der neue MA noch keine AHV-Nummer hat?
Sie müssen innerhalb von 30 Tagen nach Stellenantritt der Ausgleichskasse gemeldet werden. Die Person wird dort registriert und ein individuelles Konto wird eröffnet.
Was enthält der AHV-Ausweis (4 Angaben)?
Namen, Vornamen, Geburtsdatum und Versicherten-Nummer
(Ländercode Schweiz = 756)
Was ist wichtig bei selbstständigerwerbenden MA bezüglich der AHV?
Unternehmen muss sicherstellen, dass der MA bei einer Ausgleichskasse angemeldet ist und dort abrechnet. Unternehmen muss eine Bestätigung der Kasse verlangen.
Wie ist der Vorgang bei einem MA, der Familienzulagen erhält?
MA muss ein Anmeldeformular ausfüllen und alle erforderlichen Unterlagen (Schulbestätigung, Lehrverträge, Familien- oder Geburtsscheine, Scheidungsurteile) im HR abgeben. Dieses prüft alle UNterlagen und reicht sie bei der zuständigen AHV-Ausgleichskasse ein.
Erkläre in ganzen Sätzen den Begriff EO?
EO ist die Erwerbsersatzordnung und gilt für Dienstleistende in Armee, Zivil- und Schutzdienst. Die EO kompensiert den Lohnausfall für die Zeit, die die MA im Militär-, Schutz- oder Zivildienst verbringen.
Seit 1.7.2005 greift die EO auch für die Mutterschaftsentschädigung.
Wann muss man den MA bei der BVG anmelden?
Wenn das Arbeitsverhältnis auf unbestimmte Zeit oder für mehr als drei Monate vereinbart ist, der Jahreslohn mind. CHF 21.150 beträgt und der MA das 17. Lebensalter vollendet hat, muss der MA bei der BVG angemeldet werden.
Wer zahlt welche Prämien bei der UVG?
Die Prämien für die Versicherung der Berufsunfälle und Krankheiten tragen die AG.
Die Prämien für die Versicherung der Nichtberufsunfälle gehen zu Lasten der AN. Der AG zahlt den gesamten Prämienbetrag, zieht jedoch den Anteil der AN von deren Lohn ab.
Wie bzw. wann greift die UVG (Zeitraum)?
Die Versicherung beginnt am Tag der Arbeitsaufnahme und endet 31 Tage nach Arbeitsvertragsende.
Muss man einen Neueintritt der UVG melden?
Der MA muss nicht speziell der UVG gemeldet werden, da die Lohnsummer des MA bei der jährlichen Lohndeklaration berücksichtigt wird.
Erkläre die KTG
KTG = Krankentaggeldversicherung (Erwerbsausfallversicherung)
Unternehmen kann eine KTG abschliessen, ist aber nicht obligatorisch. Der neue MA wird bei der Versicherung angemeldet.
Sie dient als Schutz des Unternehmens vor Lohnforderungen der AN bei Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit. Gleichzeitig wird die Sicherheit des AN erhöht. Gemäss Gesetz besteht eine Lohnfortzahlungspflicht bei Krankheit und Schwangerschaft.
Nenne und erkläre die Aufgaben beim Personalaustritt (Informationen zum Versicherungsschutz)
1. Klärung allfälliger Forderungen und Guthaben
(Festlegen des Austrittsdatums nachdem Restferientage bezogen werden bzw ausbezahlt)
2. Schlusslohnabrechnung
3. Aufklärung über Versicherungsschutz
(UVG: 31 Tage greift UVG nach Austritt weiter, hat MA einen neuen AG anschliessend und beginnt seinen JOb gleich, ist er über neuen AG versichert, sonst muss MA sich selbst versichern. Bei längerer Pause (unbezahlter Urlaub) kann er eine Abredeversicherung abschliessen für 180 Tage.)
(BVG: Nachdeckung von 30 Tagen für Tod und Invalidität, Gelder werden in der Regel in BVG des neuen AG einbezahlt. Hat MA noch keinen neuen AG, wird es auf ein Sperrkonto bei einer Bank überwiesen.)
(KTG: Hat MA eine Einzeltaggeldversicherung, bieten viele Versicherer einen verlängerbaren Schutz an)
Was ist beim Erfassen von Daten zu beachten?
Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist darauf zu achten, dass keine unnötigen Daten erhoben werden, sondern nur die benötigten Daten. Nur die sollten für die Lohnadministration zugänglich sein.
Was ist ein Personalstammblatt?
Es enthält verschiedene Informationen. Generell benötigte Informationen und speziell für die Lohnverarbeitung bzw. Zusatzinformationen. Es stellt auf übersichtliche Weise die wichtigsten und stellenrelevanten Daten dar.
Erkläre kurz folgende Begriffe:
a) Entgelt
b) Gehalt
c) Lohn
d) Salär
e) Honorar
a) Entgelt
Bezeichnet die im Vertrag vereinbarte Gegenleistung
Leistung und Gegenleistung stehen im Gegenseitigkeitsverhältnis
b) Gehalt
Arbeitsentgelt, das AN beziehen
c) Lohn
für menschliche Arbeit geleistete Entgelt
d) Salär
Schweizerische Bezeichnung für geldwerte Entlohnung
e) Honorar
Vergürung freiberuflicher leistungen (Künstler, Anwälte, Ärzte, Architekten)
Definiere Lohn
Der Lohn ist das Entgelt für eine bestimmte Zeit, während AN seine Arbeitskraft einem AG im Rahmen einer gegenseitigen Vereinbarung zur Verfügung stellt.
Gibt es in der Schweiz Mindestlöhne?
Die Schweiz kennt keine gesetzlich fixierten Mindestlöhne. Im GAV können jedoch Mindestllöhne vorgesehen sein. Die Abweichungen fallen dabei stets zu Gunsten der AN aus
Nenne die Gesetze des OR, die sich mit Lohn beschäftigen (Artikel + kurze Erklärung)
-Lohnpflicht ⇔ Arbeitspflicht OR Art. 322-327c
-Höhe des Lohns wie verabredet oder durch NAV/GAV bestimmt. OR Art. 322, Abs. 1
-Ausrichtung des Lohns auf Ende des Monats in gesetzlicher Währung OR Art. 323, Abs. 1 (meist zwischen dem 20. und 25. jeden Monats)
-Vorschuss: bei Notlage möglich in der Höhe der geleisteten Arbeit OR Art. 323, Abs. 4
-Lohnkürzung: AG darf den Lohn nicht kürzen
-Lohnrückbehalt: darf AG, jedoch höchstens 1/10 von einem am einzelnen Zahltag fälligen Lohn und max. Lohn einer Arbeitswoche
-Verrechnung: bis zum betreibungsrechtlichen Existenzminimun OR Art. 323b
-Lohnsicherung: grundsätzlich in CHF, bei Grenzgängern bei gegenseitigem Einverständnis in Fremdwährung möglich
Pflicht zur schriftlichen Lohnabrechnung
-Lohnfortzahlungspflicht: AG muss für bestimmte Zeit vollen Lohn zahlen, wenn AN ohne Eigenverschulden an Arbeitsleistung verhindert ist (Unfall, krank, Ausübung eines öffentlichen Amtes) OR Art. 324a (Arbeitsverhältnis muss mind. 3 Monate gedauert haben oder ist unbestimmt)
Wie verhält sich die Lohnfortzahlung wenn der MA mehrmals im Jahr arbeitsunfähig wird?
Absenzen werden zusammengezählt und an den Lohnfortzahlungsanspruch angerechnet
Wann gilt man als Unselbstständigerwerbend?
wer von AG angestellt ist und Lohn bezieht
(Freelancer im Sinner der AHV gelten auch als Unselbstständig)
Wann gilt man als sozialversicherungrechtlich Selbstständigerwerbend (4 Punkte)?
1. nach aussen mit Firmennamen auftreten (Eintrag ins Handelsregister)
2. eigenes wirtschaftliches Risiko tragen
3. Betriebsorganisation frei wählen können
4. für mehrere Auftraggeber tätig
(andere Personen beschäftigen gehört auch dazu)
Definiere den Begriff Lohnsystem
Die Gesamtheit von Regeln, nach denen der Lohn als Entschädigung für die Arbeitsleistung der in der Unternehmung vereinigten MA ermittelt und festegelegt wird.
Muss ein gutes Lohnsystem alle kurzfristigen Veränderungen mitmachen?
Es kann, muss aber nicht. Es muss aber in der Lage sein, auf Trends flexibel zu reagieren.
Zwischen was unterscheiden zukunftsorientierte Lohnsysteme?
Sie sind modular aufgebaut und unterscheiden zwischen
-individuellem Gehalt (Funktion, Leistung, nutzbare Erfahrung)
-Variabler Erfolgskomponente
-Situative Elemente (Prämien)
-Lohnzusatzleistungen (Fringe Benefits)
Was ist das Ziel eines modernen Lohnsystems?
Ein modernes Lohnsystem soll die interne und externe Entlohnungsgerechtigkeit (Markt) und die Unternehmenserfolgsgerechtigkeit ermöglichen und fördern
⇒ Konkurrenz vergelichen, Branche und Markt anpassen
Wie schafft man eine Vertrauensgrundlage?
Durch eine Systemtransparenz erschafft man eine Vertrauensgrundlage.
Wachsendes öffentliches Interesse und durch Gesetze geforderte Transparenz decken Mängel in Zukunft schneller auf. Eine solide Systematik bildet eine gute Erfolgsgrundlage.
Wie lässt sich innerbetriebliche Lohngerechtigkeit herstellen?
-MA werden in eine ihrer Aufgabe und ihrer Verantwortung entsprechende Lohnklasse eingeteilt.
-gute Leistungen und fundierte Erfahrung finden im Lohn sichtbaren Niederschlag
-Löhne im Unternehmen sind marktkonform
Nenne und erkläre die Instrumente, die sich zur Herstellung von Lohngerechtigkeit einsetzen lassen.
-Arbeitsplatzbewertung ⇒ ist Basis für die Lohnklassen
. ⇒ nie die Person bewerten, sondern den Arbeitsplatz
mittels objektiven, messbaren Kriterien (Ausbildung, Erfahrung, Position, Alter), Quervergleiche möglich
-Leistungsbeurteilung ⇒ regelmässige Qualifikation der MA, Leistungsbeurteilung ist wichtiges Element für eine leistungsgerechte Entlohnung
-Salärvergleich ⇒ Unternehmen schliesst sich mit mehreren Firmen zusammen und führt Lohnvergleich durch
Erkläre die Begriffe Lohnarten und Lohnformen
Der Begriff Lohnarten wird in der Praxis unterschiedlich angewendet.
-die Formen (Arten) der Entlöhnung ⇒ Zeitlohn, Akkordlohn
-Lohnarten im Zusammenhang mit den Lohnabrechnungssystemen
-mit der Wahl einer geeigneten Lohnform werden die individuellen Leistungsunterschiede berücksichtigt.
-Lohnform = Anreizinstrument
Erkläre Zeitlohn und Akkordlohn mit Beispiel
(Vor-/Nachteile für AN/AG)
Zeitlohn:
Fester Lohn für eine bestimmte Zeitperiode ohne Rücksicht auf das Arbeitsergebnis
-Stunde-Tages-Wochen-Monats-Jahreslohn
Vorteil AN: konstante Einkommenshöhe ist garantiert, da Lohn über gewisse Zeit stabil bleibt
Nachteil AN und AG: bietet keinen grossen Leistungsanreiz
Zeitlohn ist typischer Entlohnungsform der geistigen Arbeit und der Vorgesetztentätigkeit
Anwendung: Arbeitsmenge nur schlecht beeinflussbar, übersteigertes Arbeitstempo nicht erwünscht (wegen Unfallgefährdung), Leistung nur abgeschätzt werden kann, Bsp. Lokführer
Akkordlohn: ⇒ Entlohnung wird nach dem erzielten Arbeitsergebnis festegelegt
Unterscheidung zwischen Geldakkord (Stückakkord) und Zeitakkord
Geldakkord: unabhängig vom Zeitaufwand wird für eine bestimmte Arbeitsleistung oder Menge ein gewisser geldbetrag ausbezahlt (einfache repetitive Arbeiten, Produktionstätigkeiten) Bsp. Industrienäherinnen
Zeitakkord: für eine bestimmte Arbeitsleistung wird eine Vorgabezeit festgelegt. Pro Stunde wird ein vereinbarter Akkordsatz ausgerichtet, Bsp. Maurer
Vorteil AN: Leistungslohn, je schneller man arbeitet, desto mehr Lohn erhält man
Nachteil AG: hohe Vorbereitungszeiten, genügend Material vorhanden
Nenne und erkläre die Arten der Beteiligung mit Beispiel
1. Gewinnbeteiligung (MA-Aktie, gewinnabhängige Gratifikation)
- für höhere, leitende MA, die Geschäftsgang beeinflussen können
-Mindestlohn muss garantiert sein
-Einzelheiten vertraglich regeln
2. Umsatzbeteiligung (Detailhandel, Gastronomie)
-richtet sich nach den Verkaufserlösen, Brutto- oder Nettoumsatz als Richtlinie
-dient als Leistungsanreiz für Verkaufspersonal
3. Erfolgsbeteiligung
-Reingewinn, Bruttogewinn, ausgeschütteter Gewinn am meisten verbreitet
Was ist eine Beteilung?
eine erfolgsorientierte Entlöhnung (Bonus)
-immer in Verbindung mit Grundlohn
Was ist eine Gratifikation und was ist zu beachten?
-freiwillige Sondervergütung zu bestimmten Anlässen (Weihnachten, Geburt)
-AG darf selbst entscheiden wie hoch und was, gesetzlich nicht festgelegt
-Achtung auf Gewohnheitsrecht: Hinweis auf freiwillige leistung ohne Anerkennung einer Rechtspflicht
-klare Richtlinie, Bedingung = für alle MA gleich
-ab CHF 501 muss die Gratifikation versteuert werden (Sozialleistungen müssen abgezogen werden)
-bei Austritt keinen Anspruch auf Gratifikation
Erkläre den Unterschied zum 13. Monatslohn
-13. Monatslohn ist ein fester Lohnbestandteil
-er ist auch beim Austritts pro Rata geschuldet
Was ist eine Provision?
-Form der Erfolgsbeteiligung durch eigene Leistung/Geschäfte des MA
-Sales, Hotellerie, Detailhandel
-Provisionshöhe in Prozenten des vermittelten Geschäftes
-Lohnbestandteil, auch bei Krankheit schuldig
Was sind Fringe Benefits? Nenne 3 Beispiele
-Sammelbegriff für Gehaltsnebenleistungen (Gratisleistung)
-unabhängig zu Lohn + Qualifikation
-als Zusatzleistung, Anreize, Imagegewinn, Bindung der MA angewendet
-ohne gesetzliche Verpflichtungen
-Bsp: Lunchchecks, verbilligte Fitnessabos, Ausbildungsbeiträge, Übernahme von Versicherungsprämien)