Ernährungslehre SHL
Ernährungslehre SHL
Ernährungslehre SHL
Kartei Details
Karten | 122 |
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Lernende | 35 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Ernährung |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 26.03.2017 / 01.09.2024 |
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Was versteht man unter gesättigten Fettsäuren?
- diese erhalten nur Einfachbindungen, d.h, jedes Kohlenstoffatom ist mit 2 Wasserstoffatomen gesättigt.
- Fettstoffe mit einem hohen Anteil gesättigter Fettsäuren sind oft fest, haben einen hohen Schmelzbereich, sind Stabiler, höher erhitzbar und länger lagerfähig
Was sind ungesättigte Fettsäuren?
- Sie erhalten ausser den Einfachbindungen auch Doppelbindungen
- je nachdem wie viele Doppelbindungen im Fettmolekühl auftreten, spricht man von einfach ungesättigten Fettsäuren (eine Doppelbindung) oder von Mehrfach ungesättigten Fettsäuren (zwei oder mehr Doppelbindungen)
- Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind lebensnotwendig
- Fettstoffe mit einem hohen anteil an ungesättigten Fettsäuren haben einen tiefen Schmelzbereich, verderben leichter und sind weniger hitzestabil
- Omega-Fettsäuren - (Omega 3 und Omega 6 können vom Körper nicht selbst gebildet werden)
Was sind Transfettsäuren?
Nebenprodukte bei der industriellen Fetthärtung
- Fast Food
- Fertiggerichte
- div. Backwaren
- nicht hochwertige Margarinen
Welche Aufgaben erfüllt Fett?
- Träger von Geschmacks- und Aromastoffen
- Energiespeicher
- Fettgewebe schützt empfindliche Organe
- Depotfett dient der Wärmeisolierung
- liefern höchsten Energiegehalt
- Bausteine für die Bildung von Gewebehormonen
Fett wird immer als letztes abgebaut
Wie kann Fett eingeteilt werden?
Nach der Herkunft
- Pflanzlich
- Tierisch
Nach der Konsistenz bei Zimmertemperatur
- Flüssig
- Cremig
- Streichfähig
- Fest
Nach dem gehalt an Fettsäuren
- Sättigungsgrad der Fettsäuren
- Kettenlänge
Was sind Fettbegleitstoffe?
Fettähnliche Stoffe die immer gemeinsam mit Fetten vorkommen.
Nenne 4 Fettbegleitstoffe
- Carotin
- Cholesterin
- Lecithin
- Ergosterin
Was gilt es in der Küche über Fette zu wissen?
- Fette sind nicht wasserlöslich und schwimmen an der Oberfläche (Fettaugen auf einer Bouillon)
- lassen sich hoch erhitzen
- können leicht verderben
- Fette trennen und verhindern das zusammenkleben
Welches sind die wichtigtigsten Baustoffe des Körpers?
- Proteine
Wozu benötigen wir Proteine?
- sämtliche Funktionen der Körperzellen
- Wachstum
- praktisch alle Lebensvorgänge
- Organismus baut aus ihnen eigene Substanzen auf und Abwehrstoffe
Nur bei ausreichender Proteinversorgung ist man körperlich und geistig vollumfänglich leistungsfähig.
Wo kommen Proteine vor?
- in jedem naturbelassenen Lebensmittel
- tierische Lebensmittel wie Käse, Milch, Eier, Schlachtfleisch, Geflügel, Wild, Fisch und Krustentiere
- neben Protein enthalten sie auch Cholesterin und tierische Fette, daher mit Mass geniessen
- In kleinen Mengen liefern auch pflanzliche Lebensmittel Proteine (Hülsenfrüchte, Getreideprodukte, Kartoffeln, Nüsse und Keime)
Wie sind Proteine aufgebaut?
- Pflanzen und einige Mikroorganismen können Proteine aufbauen
- Daher versorgen Pflanzen den Menschen direkt oder indirekt über tierische Lebensmittel mit Proteinen
- Sie enthalten: Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und Stickstoff
- Manche Proteine enthalten zusätzlich noch Schwefel und Phosphor
- Die Bausteine der Proteine sind ca. 20 verschiedene Aminosäuren (die Aminosäuren die der Mensch nicht aufbauen kann, müssen über die Nahrung eingenommen werden)
- Verbinden sich nun diese Aminosäuren zu langen Ketten, so entstehen über diverse Stufen die Proteine. Erst wenn sich 100 Aminosäuren miteinander verbinden, spricht man von Proteinen
Welche Aufgaben erfüllen Proteine?
- Baustoff und Ersatzstoff
- Träger von Erbinformationen
- Träger von Antikörpern
- Mitbeteiligt am Stoffwechsel als Enzyme oder Hormone
- Transportsubstanz (Eisen, Medikamente, Vitamine, Cholesterin)
- Bestandteil von Körperflüssigkeiten (Blut, Sperma, Verdauungssekrete)
- Energielieferant (wenn keine Kohlenhydrate oder Fette für den Körper zur Verfügung stehen)
Welche zwei Gruppen unterscheidet man beim Bedarf von Proteinen?
- Personen, die einen höheren Bedarf an Proteinen haben zur Erneuerung und zum Aufbau von Körperprotein (Säuglinge, Jugendliche, Kinder, Schwangere, Stillende und Leistungssportler)
- Personen, die Proteine nur zur Erneuerung von Körperprotein benötigen (Erwachsene, Senioren)
Wie viel Proteine sollten täglich konsumiert werden?
- 0.8gr/kg Körpergewicht
- 15% der Energiezufuhr
- können nur begrenzt gespeichert werden, daher regelmässig mit den verschiedenen Mahlzeiten aufnehmen
- Protein kann durch keinen anderen Nährstoff ersetzt werden
Was geschieht bei einer proteinarmen Ernährung?
- die körperliche und geistige Leistungsbereitschaft lässt nach
- Widerstandskraft gegenüber Infektionen sinkt
- Fruchtbarkeit geht zurück
- Alterungsprozesse beschleunigen sich
Was geschieht bei einem Überangebot von Proteinen?
- Nieren und Leber werden strapaziert
- Kalziumshaushalt des Körpers wird durcheinander gebracht
Wie werden Proteine eingeteilt?
- Nach Herkunft (tierische oder pflanzliche Proteinquellen)
- Nach Zusammensetzung (Einfache Proteine- nur aus Aminosäuren aufgebaut oder zusammengesetzte Proteine- enthalten neben den Aminosäuren noch eine proteinfremde Verbindung zB. Kohlenhydrate, Fette, Farbstoffe etc.)
Was gilt es in der Küche über Proteine zu wissen?
- einige Proteine sind wasserlöslich, daher sollte man Proteinhaltige Lebensmittel nicht unnötig im Wasser liegen lassen
- bestimmte Proteine sind nur in Verbindung mit Salz löslich, diese Verbindungen ermöglichen die Bindung von Brät und Farcen zur Herstellung von Terrinen, Pasteten, Brühwürsten etc
- Proteine können gerinnen durch:
- Hitze bei ca. 70°C. Dies nutzt man bei der Herstellung von Eierspeisen und beim Garen von Fleisch und Fisch, beim Backen von Brot und Gebäck. Ein Zeichen der Gerinnung ist auch die Haut die sich auf der Milch bildet- Bindegewebearmes Fleisch nicht über 70°C Kerntemperatur erhitzen, da es sonst trocken wird
- Säure, dies wird bei der Herstellung von Joghurt, Sauerrahm und Sauermilch genutzt
- Bei starkem Erhitzen bräunen einige Aminosäuren mithilfe von Kohlenhydraten. Dadurch entstehen Geschmacks-und Aromastoffe, Durch zu starkes Erhitzen können auch Schadstoffe entstehen, die krebserregend sind (Acrylamid)
Beschreibe den Proteinstoffwechsel
Proteine müssen bis in die kleinsten Bausteine (Aminosäuren) abgebaut werden
Die Verdauung beginnt im Magen:
Die Magensalzsäure bewirkt die Gerinnung und die Quellung der Proteine. Im Magen befindet sich auch das erste proteinabbauende Enzym, dass Protein in Proteinstücke spaltet
Weiter folgen proteinabbauende Enzyme im Zwölffingerdarm, dann im Dünndarm
Diese körpereigenen Enzyme bewirken eine stufenweise Spaltung bis zu den Aminosäuren
Die Aminosäuren werden dann über die Darmwand resorbiert, gelangen ins Blut und über die Pfortader zur Leber
In der Leber werden sie dann zum Aufbau von Blutproteinen verwendet und mit diesen zu allen Zellen transportiert, wo das Protein zur Bildung von Enzymen und Hormonen genutzt wird oder als Baustoff
Die Aminosäuren die nicht notwenidg sind, werden in der Leber und in den Nieren zur Energiegewinnung herangezogen
Als Abbauprodukt fällt Wasser, Kohlendioxid und giftiges Ammoniak an. Dieses wird zu Harnstoff umgewandelt und ausgeschieden. Unverdauliche Proteine gelangen in den Dickdarm und werden zum Teil durch die Darmflora zersetzt
Aus welchen Elementen besteht Wasser?
- Wasserstoff und Sauerstoff
Welche Aggregatszustände von Wasser kennen wir?
- flüssig
- gasförmig (Dampf)
- fest (Eis)
Aus wie viel % Wasser besteht der Mensch?
50-75%
Was geschieht wenn der Wassergehalt um 1-2% sinkt?
Durstgefühl wird ausgelöst
Wie viel Wasserverlust ist lebensgefährlich oder tödlich?
- 10% lebensgefährlich
- 20% tödlich
Was ist der Unterschied zwischen gebundenem und freiem Wasser in Lebensmitteln?
- gebunden: innerhalb der Zellen
- frei: zwischen den Zellen (da es von Mikroorganismen für Wachstum und Aktivität genutzt wird, spricht man auch von aktivem Wasser - aw-Wert)
Was passiert wenn der aw-Wert hoch ist?
Je höher der Wert, desto grösser die Gefahr des Lebensmittelverderbes
Wovon ist der Wasserbedarf abhängig?
- Klima
- Alter
- Körperaktivität
- Speisesalzaufnahme
- individuelle Flüssigkeitsverluste (Erbrechen, Schwitzen...)
Welche Aufgaben hat das Wasser?
- es garantiert den fehlerfreien Ablauf aller körpereigenen Prozesse
- als Baustoff : Nebst Mineralstoffen und Proteinen ist Wasser der wichtigste Baustoff des Körpers (der Körperwasseranteil sinkt mit dem Alter)
- als Lösungsmittel: Durch die Verdauungssäfte werden im Darm die Nähr- und Wirkstoffe aus den Lebensmitteln herausgelöst
- als Transportmittel: mit Blut oder Lymphflüssigkeit sorgt Wasser für den Transport von Nähr-und Wirkstoffen zu den Zellen. Gleichzeitig werden Abbauprodukte des Stoffwechsels den Ausscheidungsorganen zugeführt
- als Wärmeregulator: Zur Aufrechthaltung der normalen Körpertemperatur, wird an heissen Tagen Wasser in Form von Schweiss ausgeschieden, so entsteht ein kühlender Effekt
- Regulierung des Säure-Basen- Haushalts : in Extremsituationen kann unser Körper übersäuern. Bei genügend Flüssigkeitszufuhr kann das Wasser helfen die Übersäuerung zu neutralisieren
Was sind Mineralstoffe?
- Nährstoffe, die keine Energie liefern
- für viele Funktionen im Körper unentbehrlich
- sie kommen in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vor
Wo befinden sich Mineralstoffe?
- Im Erdboden
- durch Wasser werden sie aus dem Gestein gelöst und so von den Pflanzen direkt aufgenommen
- der Mensch nimmt sie nur indirekt über pflanzliche oder tierische Nahrungsmittel auf
- Ausnahme : Mineralwasser, Leitungswasser etc.
- sie kommen in allen naturbelassenen Lebensmitteln vor
Welche Aufgaben erfüllen Mineralstoffe?
- Vorallem als Baustoffe und Wirkstoffe
- Baustoffe: Für den Aufbau und Erhalt der Knochen, Zähne und Körperzellen (Kalzium und Phosphor)
- Reglerstoffe: beeinflussen die Eigenschaften der Körperflüssigkeiten, Nerven und Muskeln (Natrium, Kalium)
- Bestandteile von wichtigen organischen Verbindungen: Jod als Bestandteil der Schilddrüsenhormone, Eisen als Bestandteil der roten Blutkörperchen)
- Säure-Basen-Gleichgewicht: Für den normalen Ablauf des Stoffwechsels ist ein konstanter ph-Wert der körperflüssigkeiten notwendig, damit die wirkung der Enzyme nicht eingeschränkt wird
Welche Bedeutung haben Mineralstoffe?
- Sie sind lebensnotwendig
- da der Mensch sie selber nicht bilden kann, müssen sie durch die Nahrung oder Getränke aufgenommen werden
- Sie sind in allen lebenden Zellen vorhanden und am Stoffwechsel beteiligt
- Jeder Mineralstoff hat unterschiedliche Wirkungen
Welche Mineralstoffe kennen wir?
- Jod
- Eisen
- Kalzium
- Phosphor
- Natrium
- Kalium
Welche Arten von Mineralstoffen werden unterschieden?
- Mengenelemente (wir benötigen mehr als 50 Miligramm/kg Körpergewicht)
(Kalzium, Phosphor, Magnesium, Kalium, Chlorid, Natrium)
- Spurenelemente (wir benötigen weniger als 50 mg/ kg Körpergewicht)
Eisen, Zink, Jod, Fluor, Kupfer, Selen, Mangan, Chrom, Cobalt, Silicium, Molybdän)
Was sind Vitamine?
organische Verbindungen, die für lebenwichtige Funktionen im Körper benötigt werden.
Sie können nicht in genügender Menge hergestellt werden und müssen deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden
Wo finden wir Vitamine?
- Jedes Nahrungsmittel enthält von Natur aus ein Spektrum an Vitaminen
- Je frischer das Nahrungsmittel, desto mehr Vitamine enthält es
- Vitamine können Nahrungsmitteln auch zugesetzt werden
- Vitaminpräparate werden aus tierischen, pflanzlichen Rohstoffen oder aus Mikroorganismen gewonnen/synthetisch hergestellt
Welche Aufgaben haben Vitamine?
- sie sind an Reaktionen des Stoffwechsels beteiligt
- Steuern die Verwertung der Kohlenhydrate, Proteine und Mineralstoffe und sorgen für deren Ab-und Umbau
- dienen somit auch der Energiegewinnung
- Stärken das Immunsystem
- Unverzichtbar beim Aufbau von Zellen, Blutkörperchen, Knochen und Zähnen
- regulieren das Nervensystem
- Vitamine entfalten ihre Wirkung gleichzeitig mit Enzymen und Hormonen
Welche Arten von Vitaminen unterscheiden wir?
- wasserlösliche Vitamine
- fettlösliche Vitamine
Nenne einige fettlösliche Vitamine
- Vitamin A (Leber, Fische, Milchprodukte) /Wachstum, gutes Sehen, Immunsystem
- Provitamin A (Karotten, grünes Gemüse und Salate)/ Antioxidans
- Vitamin D (Leber, Eigelb, fette Fische)/ Aufnahme von Kalzium, Stoffwechsel
- Vitamin E (Rapsöl, Sonnenblumenöl)/Antioxidans, Schutz der Zellembran
- Vitamin K (Grünes Gemüse, Milchprodukte, Eier, Fleisch)/Bildung von Blutgerinnungsfaktoren