DkE2 Niere und Phosphat und Knochen
Phosphat und Knochenstoffwechsel, ET
Phosphat und Knochenstoffwechsel, ET
Fichier Détails
Cartes-fiches | 19 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Alimentation |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 21.03.2017 / 11.04.2017 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20170321_dke2_niere_und_phosphat_und_knochen
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Wie ist die durchschnittliche Aufnahme von Phosphat?
- 1 - 1.8 g pro Tag in westlichen Ländern (= 31 - 55 mmol)
- eine Aufnahme von 1.0 - 1.2 g Protein/ kg KG/ Tag entspricht ca. 31 - 40 mmol Phosphat
- 60 - 70 % des Phosphats aus der Nahrung wird intestinal absorbiert, unabhängig von Bedarf und renaler Exkretion
- intestinale Aufnahme wird von Vitamin D beeinflusst
Was bewirkt der Fibroblast Growth Factor (FGF-23)?
- steigern die Exkretionsfraktion von Phosphat
- führen zu weniger Vitamin D3 --> verminderte intestinale Aufnahme von Phosphat und Calcium
Was bewirkt ein Calcium-Konzentrationsabfall im Blut?
Anstieg des PTH --> vermehrte Freisetzung von Phosphat und Calcium aus Knochen und verstärkte Bildung von Vitamin D3
Was geschieht mit Phosphat bei einer Niereninsuffizienz?
- zu Beginn der NI: Phosphatlevel bleiben im Normbereich durch PTH und FGF-23
- bei weiterer Abnahme der Nierenfunktion: veminderte Exkretion von Phosphat --> erhöhte Absorption im Vergleich zu Exkretion
- überschüssiges Phosphat wird in Knochen eingelagert
- wenn ossäre Bedarf gedeckt ist, wird Phosphat zusammen mit Calcium in nicht-ossären Geweben eingelagert --> Kalzifikationen
Was sind Auswirkungen eines gestörten Calcium-Phosphathaushaltes?
- Sekundärer Hyperparathyroidismus (sek. HPT)
- Metabolic bone disease (CKD-MBD)
- Calcyphylaxie
- Superinfektion der Haut, Calciumplatte bildet sich
Was sind Gründe für einen primären Hyperthyroidismus (HPT)?
- Adenom (85%)
- Nebenschilddrüsenhyperplasie (15%)
- NSD-Karzinom (<1%)
Welche Möglichkeiten zur Verhinderung der Phosphataufnahme gibt es? (6)
Nenne zu jeder Möglichkeit die wichtigsten Fakten
- Limitieren der Aufnahme
- Phosphat ist der Hauptbestandteil von Proteinen
- Stark erniedrigte Proteinaufnahme resultiert in Hypoalbuminämie und Malnutrition
- Hypoalbuminämie und Malnutrition führt zu Zunahme der Mortalität
- Vermeiden von grossen Mengen 1.25(OH) 2 –Vit D3 (Calcitriol)
- Erhöht intestinale Ph-Aufnahme und Knochenresorption: Serum Phosphat steigt
- Erhöhtes PTH behandeln (sekundärer Hyperparathyroidismus)
- Efflux von Phosphat aus den Knochen verhindern
- Cinacalcet (Mimpara®, Calcimimetic) reduziert PTH und gleichzeitig Serum Calcium und Phosphat
- Calcitriol (Rocaltrol®) senkt PTH, aber erhöht Calcium und Phosphat (durch erhöhte intestinale Aufnahme)
- Intestinale Phosphat Aufnahme durch Blockade der Na-Ph-Kotransporter
- Intestinale Mukosa: NaPi IIb Transporter
- Expression hochreguliert durch aktive Vitamin D Metaboliten und niedrige luminale Phosphatkonzentration (wie erzeugt durch Phosphatbindung intraluminal...)
- noch nicht verfügbar
- Hämodialyse
- 1 x Behandlung (Standard, 4 h.) entzieht die Menge einer Tagesaufnahme Phosphat
- Tägliche Dialyse oder verlängerte HD Zeit würde Phosphat weiter senken
- Phosphatbinder
- Erniedrigt intestinale Absorption durch Bindung des Phosphats und erhöht fäkale Exkretion
Was sind die Merkmale eines optimalen Phosphatbinders?
- Bindet schnell und irreversibel grosse Mengen Phosphat
- Braucht wenige, kleine Pillen
- Keine intestinale Aufnahme
- Keine Toxizität
- Nicht teuer
--> EXISTIERT (NOCH) NICHT
Welchen Einfluss hat eine Niereninsuffizienz auf den Calcium und Phosphatstoffwechsel?
bei einer Niereninsuffizienz wird nicht mehr genügend aktives Vitamin D hergestellt
--> Calcium sinkt, da aktives Vitamin D intestinale Absorption stimuliert
--> Nebenschilddrüse merkt das
--> PTH wird ausgeschüttet, welches Calcium mobilisiert
--> Calcium wird vermehrt im Darm absorbiert und aus den Knochen freigesetzt
--> mit Calcium wird auch Phosphat aus den Knochen freigesetzt
--> Phosphat ist das Problem!
Wie sind die Zielwerte für Phosphat?
Wie sind die Empfehlungen der Phosphataufnahme?
- Zielwert Labor: < 1.49 mmol/l (KDOQI (2003), NFK (2015))
- Empfehlung Phosphatzufuhr: 800 – 1000 mg/d (NKF/KDOQI (2000))
Wie gelingt eine Umsetzung im Alltag?
- Keine präventiven Einschränkungen
- Anpassungen nur bei erhöhtem Laborwert vornehmen
- Ziel ist nicht optimaler Wert, sondern Wert im Zielbereich --> nicht alles ändern, sondern nur so viel wie notwendig und nächsten Laborwert abwarten
- Phosphatreduktion über Ernährung
- Essgewohnheiten abklären (EA für Patienten mit Niereninsuffizienz anpassen, spezifisch nach Phosphatquellen befragen)
- exzessive Mengen reduzieren, verhandeln
- phosphatreiche Nahrungsmittel ersetzen durch NM mit besserem Protein-Phosphat-Verhältnis aus der gleichen Gruppe (Milchprodukte, Käse, Fleischwaren)
- Quotient: Phosphat: Protein → < 15 zum Beispiel: Hüttenkäse 147 mg Phosphat: 13 g Protein → Q 11
- phosphatarme Nahrungsmittel aus der gleichen Lebensmittelgruppe auswählen (Süsses, Getränke).
Was ist wichtig, wenn man Phosphatbinder einnimmt?
- Grundsätzlich: Phosphatbinder können immer nur einen Teil des Phosphates abbinden (18 – 192 mg. 1 dl Milch: 92 mg Phosphat)
- PB sind kein grundsätzlicher Ersatz für Ernährungsanpassungen
- Verteilung: Normalerweise Start mit Einnahme zu den Hauptmahlzeiten, da dort die grösste Menge Phosphat anfällt
- Bei weiterhin hohen Werten: Zugabe eines Phosphatbinders mit höherer Bindungskraft:
- Calcium Acetat: 2-2-2 plus Renagel 1-1-1
- Oder je nach Ernährungsanamnese zusätzliche Phosphatbinder zu den Mahlzeiten
- Korrekte Phosphatbinder-Einnahme
- Phosphatbinder immer dabeihaben (auswärts essen, Kantine, Zwischenmahlzeiten, Ausgang)
- Menge Phosphatbinder an Phosphatgehalt der Mahlzeit anpassen
- Nur die grossen Mahlzeiten, wo viel Phosphat zugeführt wird, mit PB abdecken
- wenn verschiedene Phosphatbinder → gleichmässig verteilen
- Zwischenmahlzeiten je nach Phosphatgehalt und Laborwert abdecken
- wenn 2-3 Phosphatbinder pro Mahlzeit → aufteilen (je nach Essdauer)
- Gesamtmenge der Phosphatbinder mit Nephrologe besprechen → ERB passt diese dann an gewohnte Mahlzeitenverteilung des Patienten an
Wie ist die Resorption von Phosphat im GI-Trakt?
Je nach Herkunft unterschiedliche Resorption
- Aus Getreide, Nüsse und Hülsenfrüchte < 50%, da in Form von Phytinsäure (Hexa-Phospho-Inosit)
- Aus Milchprodukten, Fisch, Fleisch, Eier → 40 - 60%
- Phosphatzusätze → 100 %
Was bewirken Phosphatzusätze in LM?
- ↑ Wasserbindungs-Kapazität (weniger schnelles austrocknen)
- ↑ PH des Fleisches → Stabilisierung Vitamin C → Erhalt der Farbe
- Verbessert Schutz gegen mikrobiologisches Wachstum
Phosphat-Zusätze: E-Nummern u.a. 338-343, 442, 450-452, 541, 1410-1414, 1442 → Schmelzsalze, Säureregulator + Säuerungsmittel
Was ist wichtig für die Vorbereitung einer ERB bzgl. CKD und Phosphat?
- Anmeldung: Laborwerte überprüfen --> braucht es überhaupt eine Einschränkung
- GFR
- Phosphat
- Kalium
- Bicarbonat
- Blutzucker
- Informationen aus Berichten Nephrologie, Anmeldung zusammentragen
- Unverträglichkeiten
- Andere Krankheiten wie Diabetes
- Hypertonie
- Medikamente (Phosphatbinder, PPI, Immunsuppressiva, Vitamin D, Kaliumbinder, Insulin, OAD, ...)
- Verlauf von Laborwerten
- Ziele/ Fachthemen auswählen
- Welches Thema ist gemäss den gesammelten Daten wichtig?
- Zielwerte vs. Ausgangswerte
Was muss man während der ERB alles gemacht/ gefragt/ gesagt werden?
- ERB kann Prozess nicht verlangsamen/ verändern, aber mit guter Ernährung kann man Folgekrankheiten und unnötigen Einschränkungen verhindern
- Sozialanamnese/ Ernährungsanamnese
- Fehlende Infos aus Vorbereitung klären
- Erwartungen, Gewichtsverlauf, Ernährungsprobleme, Bewegung usw.
- Schluckstörungen, Kauprobleme
- Unverträglichkeiten
- Übelkeit, Erbrechen
- Aversionen
- Eigene Ernährungsanamnese anpassen
- Phosphat-, Kaliumgruppen à Phosphatablagerungen unter der Haut, die jucken
- Proteinexzesse
- Fertigprodukte
- Wo werden Mahlzeiten eingenommen/ wer kocht
- Einnahme der Phosphatbinder
- Wann, wie viele nimmt der Patient ein (kann sich von der verordneten Menge unterscheiden)
- Zeitpunkt der Einnahme auf Anamneseblatt notieren
- Einnahmen der Resonium ®, Nephrotrans ®, ViDe3 überprüfen
- Vermittlung von Fachthemen
- Was weiss der Patient bereits
- Angehörige, Internet, Bücher, ... --> Stellung dazu nehmen (was ist mit Ernährung zum aktuellen Zeitpunkt machbar)
- Phosphat, Kalium, Salz
- Was bedeuten Laborwerte (Zielwerte), Ursache, Vorkommen, was kann gemacht werden? Wie wird der Verlauf überprüft, Unterlagen zum Abgeben erklären, allenfalls ergänzen
- Wie kann ich mit Massnahmen das Ziel erreichen
- Wie viele Massnahmen notwendig und wie streng diese umgesetzt werden müssen ist abhängig von Ausgangslabor und der Ernährungsanamnese, Mengen verhandeln
- Ziel ist ein Wert im Zielbereich, nicht der perfekte Wert
- Einnahme der Phosphatbinder
- Zeitpunkt besprechen --> auch immer dabeihaben
- Weiss der Patient überhaupt, wozu er diese Medikamente nimmt und wie diese aussehen?
- Abgabe von Unterlagen
- Lernzielkontrolle
- Was machen sie von dem Besprochenen zu Hause?
- Was werden Sie zu Hause konkret umsetzen
- Was können Sie ihrem Partner erzählen?
- Was wird gut gehen? Was wird Mühe bereiten?
- Was weiss der Patient bereits