SCM - Basismodul SSC Einkaufsfachmann
Lernkarten zum Basismodul SSC für den eidg. Einkaufsfachmann
Lernkarten zum Basismodul SSC für den eidg. Einkaufsfachmann
Kartei Details
Karten | 85 |
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Lernende | 36 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Deutsch |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 07.03.2017 / 11.10.2023 |
Weblink |
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Was ist der Unterschied zwischen Reihenfertigung und Taktfertigung?
- Staubildung kann durch Pufferbildung vermieden werden (Reihenfertigung)
- Kein Zeitzwang für Ausübung von einzelnen Arbeitsgängen (keine zeitliche Abstimmung) - Reihenfertigung
- Gliederung in gleiche Arbeitstakte (Taktzeit) - Taktfertigung
- Arbeitsgang ist immer genau die Taktzeit oder ein vielfaches davon - Taktfertigung
Was zeichnet das Fertigungsverfahren Gruppenprinzip aus?
Nenne Beispiele und Merkmale.
Hier wird das Verrichtungsprinzip und Objekt- oder Flussprinzip so kombiniert, dass ein optimaler Materialfluss erreicht wird.
Die gesamte Porduktion wir in eigenverantwortliche, sich selbst organisierende Produktionseinheiten eingeteilt, welche die Endkontrolle selbst durchführen.
Innerhalb der Produktionsgruppe wird das Fliessprinzip angewendet.
Merkmale:
- Mittlere Flexibilität
- mittlere Kundenorientierung (Varianten)
- Hohes reproduzierbares Qualitätsniveau
- Aufwendige Planung (Vollauslastung schwierig)
- Mittel - Grossserienfertigung
Nenne verschieden Strategien der Produktionslogistik.
Make to Order (MTO)
- klassische Auftragsfertigung
- Waren werden erst produziert, wenn ein konkreter Kundenauftrag vorliegt.
- Einzel - und Kleinserien
Make to Stock (MTS)
- Lagerfertigung
- Waren werden produziert obwohl kein konkreter Kundenauftrag besteht. Jedoch grosse Nachfrage (Bedarfsplanung)
- Produktion in Fertigwarenlager
Configure to Order (CTO)
- Auftragsfertigung
- Produktion nach Kundenauswahl aus vorgegebenen Elementen (z.B. Notebook)
- Schneller Lieferzeiten
- Ausrichtung auf Kundenwünsche
Engineer to Order (ETO) oder Design to Order (DTO)
- Einzelne Teile werden für jede Kundenbestellung eigens konstruiert und gefertigt.
- Endprodukt kann jedoch Standardteile beinhalten
- Anwendung: Bauwirtschaft, Anlagebau, klassische Fertigung von Einzelstücken
Nenne Aufgaben der Lagerlogistik.
- Planung und Durchführung von Massnahmen zur optimalen Standortwahl
- Gestaltung von optimalen Lagersystemen
- optimale Lagerorganisation und -technik
- Betreiben der Fertigfabrikate-, Ersatzteil- und Handelswarenlager
- Sicherstellung der vom Kunden geforderten Lieferbereitschaft
- Kommisionierung und Bereitstellung der Ware
- Sicherstellung einer effizienten Transportorganisation
Nenne Ziele der Lagerlogistik.
- Geringe Lagerbestände
- Möglichst geringe Lagerausschüsse (Haltbarkeit)
- Auslastung des Lagers
- Hohe Lieferbereitschaft
- Hoher Lagerumschlag
- Tiefe Lagerkosten
Nenne die drei Kriterien zur Strategie der Lagerlogistik.
- Automatisierungsgrad
- Einbindungsgrad (In/Outsourcing)
- Zentralisierungsgrad
Was zeichnet den Automatisierungsgrad der Lagerlogistik aus.
- Automatisiert (Maschinenbewirtschafteung)
- Manuell (Bewirtschaftung durch Mitarbeiter)
- Mechanisiert (z.B. schienengeführtes Regalbediengerät)
Was zeichnet den Einbindungsgrad der Lagerlogistik aus.
- Eigenlager (internes Lager)
- Fremdlager (externes Lager)
- Speditionslager (Abruflager - Lieferant liefert Ware dort hin)
Was zeichnet den Zentralisierungsgrad der Lagerlogistik aus.
- Hoch (Bei einem Zentrallager werden die Lagerbestände an einem Standort und unter einer verantwortlichen Stelle konzentriert.)
- Tief (Bei einem dezentralen Lager werden die Lagerbestände auf mehrere Standorte und verantwortliche Stellen verteilt.)
Nenne Strategien der Lagerplatzzuordnung.
- ABC-Verteilung (Flexible Lagerplatzzuordnung innerhalb bestimmter Lagerplatzbereiche auf Grund der Umschlagshäufigkeit)
- Chatoische Lagerung (Freie Lagerplatzzuordnung im ganzen Lager. Voraussetzung: Computergestütze Lösung)
- Festplatzlagerung (Feste Lagerplatzzuordnung. Jeder Artikel hat einen festen Lagerplatz)
- Querverteilung (Flexible Lagerplatzzuordnung innerhalb bestimmter Lagerbereiche. Artikelverteilung über mehrere Gänge eines Lagers.
- Zonung (Flexible Lagerplatzzuordnung innerhalb bestimmter Lagerbereiche. Artikelzuweisung in Lagerzonen. Innerhalb der Lagerzone: Chatoische Lagerung)
Nenne verschiedene Lagerfunktionen.
- Ausgleichsfunktion
- Sicherungsfunktion
- Spekulationsfunktion
- Veredelungs-/Umformungsfunktion
- Entsorgungsfunktion
Nenne die drei Lagerarten.
- Rohmateriallager
- Unfertig- und Fertiglager
- Reparatur- und Ersatzteilelager
Nenne Aufgaben der Distributionslogistik.
Die Distributionslogistik ist diejenige logistische Funktion, die Kunden und Händler mit den produzierten Gütern beliefert.
- Schnittstelle zwischen Produktion und Kunden
- Belieferung aus Produktion, Zentrallager, Regionallager/Auslieferungslager (denzentrales Lager)
- Standort der Distributionslager wählen
- Transportsystem und -ketten festlegen
- Distributionslager bewirtschaften
- Lagerbestände der Waren planen und überwachen
- Bestellte Ware kommissionieren und verpacken
- Bestellte Ware zum Kunden transportieren oder versenden
- Lieferaufträge vollständig abwickeln
Nenne Ziele der Distributionslogistik.
Entsprechend der 8R zielt die Distributionslogistik darauf ab, die richtige Menge, der richtigen Güter, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, in der richtigen Qualität und zu den richtigen Kosten zu liefern.
Generelle Ziele:
- Niedrige Distributionslogistikkosten
- Kurze Liefer- bzw. Durchlaufzeiten bei hoher Termintreue
- Marktgerechte Termin- und Mengenflexibilität
- Lieferqualität sicherstellen
Prozessqualität verbessern:
- Kontinuierliche Prozessverbesserung (Betriebsmittel / Mitarbeiter)
- Transport-, Kommisionier- und Einlagerzeiten senken
Aktiver Informationsaustausch:
- Abgestimmte Produktionsplanung mit Verkauf und Beschaffung
Erkläre was mit der vertikale und horizontale Distributionsstruktur gemeint ist.
- Vertikale Distributionsstruktur --> Die Anzahl Lagerstufen (nach Produktion)
- Horizontale Distributionsstruktur --> Die Anzahl der Lager pro Stufe
Was ist der unterschied zwischen einer dezentralen und einer zentralen Distributionsstruktur?
- Bei einer dezentralen Distributionsstruktur werden die Waren über mehrere Lagerstufen verteilt und von verschiedenen Auslieferungslagern in Kundennähe ausgeliefert.
- Bei einer zentralen Distributionsstruktur werden die Waren über möglichst wenige Lagerstufen verteilt und von einem Zentrallager aus direkt an die Kunden geliefert.
Was wird unter dem Begriff Entsorgung verstanden?
Generell wird die Beseitigung produktions- und konsumbedingter Abfälle oder Rückstände unter dem Begriff Entsorgung verstanden.
Was sind Abfälle?
z.B. Ausschuss oder Verschnitt, Verpackungen und nicht mehr gebrauchsfähige oder benötigte Produkte.
Was sind Rückstände?
z.B. ausgediente Anlagen, Maschinen und Werkzeuge oder Metall-/Sägespäne, Bauschutt, Schlacke.
Nenne verschiedene Arten der Mehrfachnutzung in der Entsorgungslogistik und nenne typische Beispiele.
- Wiederverwendung
--> Nicht mehr benötigte Handys für Bedürftige
- Weiterverwendung:
--> Senfgläser als Trinkglas
- Wiederverwertung:
--> Leere PET-Flaschen werden in Chips geschredert und zu neuen PET-Flaschen verarbeitet.
- Weiterverwertung:
--> Abbruchmaterial einer Haussfassade wird für den Strassenbau verwendet.
Nenne Aufgaben der Entsorgungslogistik.
- Kernleistungen: Transport, Umschlag, Lagerung
- Zusatzleistungen: Sammlung, (Vor-)Sortierung, Verpackung/Bündelung
- Informationsleistungen: Auftragsabwicklung, Nach- und Rückverfolgung
Nenne die beiden Zielsetungsarten der Entsorgungslogistik.
- Ökologische Zielsetzung
- Okonomische Zielsetzung
Was beinhaltet die Ökonomische Zielsetzung der Entsorgungslogistik?
- Senkung der Entsorgungslogistikosten (z.Zt. ca. 10% der gesamten Logistikkosten)
- Verbesserung des Serviceniveaus (anforderungsgerechte Abnahme der Rückstände an den Abfallstellen sowie die Zuführung möglicher Rohstoffe zu den Wiedereinsatzquellen)
Was beinhaltet die Ökologische Zielsetzung der Entsorgungslogistik?
- Schonung der Ressourcen
- Reduktion der Emissionen
- Beachtung der rechtlichen Vorschriften und Reduzierung des Einsatzes von natürlichen Rohstoffen
Nenne Vor- und Nachteile bzw. risiken bei der Umsetzung von SCM-Konzepten und -Strategien.
Vorteile:
- Kostensenkung
- Risikominimierung
- Wettbewerbaktivierung
- Servicegradsteigerung
Nachteile:
- Abhängigkeit (von Lieferanten)
- Eingeschränkte Flexibilität
- Qualitätsverlust
- Lange Durchlaufzeiten
Nenne Informatikstandards.
- Tracking and Tracing (Sendungsverfolgung)
- Transponder / RFID (Kann aktiv oder passiv Daten senden und empfangen)
Nenne Ziele von Informatikstandards.
- Reduzierung der DLZ im gesamten Wertefluss
- Rasche Identifizierung von Gütern (EAN/RFID)
- Weltweite Sendungsverfolgung (Tracking & Tracing)
- Vereinfachen der Verzollung im internationalen Güteraustausch (UN-EDIFACT, EANCOM)
Was ist Tracking & Tracing?
- Damit wird der Status einer Lieferung vor der endgültigen Zustellung festgestellt und überwacht.
- Häufige Anwendung bei der Verfolgung von Frachtgut (Paketverfolgung)
Tracking = Ortsbestimmung eines Gutes zu einem definierten Zeitpunkt
Tracing = Verfolgt den Verlauf zurück vom Rohstoff über das Halbfabrikat zum Endpunkt
Was ist RFID?
Radio Frequency Identification
- Bei der Sendungsverfolgung von Postsendungen bedient man sich immer öfter dem RFID
- Erleichtert die Lokalisierung und automatische Identifizierung von Gütern
- Der Transponder enthält einen Code und befindet sich auf dem Objekt
Was ist UN-EDIFACT?
Branchenübergreifender internationaler Standard für das Format elektronischer Daten im Geschäftsverkehr.
Was ist EANCOM?
Anwendung des UN-EDIFACT
z.B. für die Konsumgüterindustrie, die es Partner ermöglicht, Geschäftsdokumente auf einfache, genaue und kostengünstige Weise auszutauschen.
Was ist EAN?
Europäische Artikelnummer für Produkte im Konsumgüterbereich (Strichcode)
Nenne verschiedene Transportketten.
- Eingliedrige Transportkette
- Mehrgliedrige Transportkette
- Kombinierter Verkehr
- Gebrochenter Verkehr
Was ist eine Eingliedrige Transportkette?
Hier wird die räumgliche Distanz wischen Lieferanten und Kunden durch einen einzigen Verkehrsträger überwunden (z.B. per LKW).
Was ist eine Mehrgliedrige Transportkette?
Hier wird die räumliche Distanz zwischen Lieferanten und Kunden durch mehrere Verkehrträger überwunden (z.B. Flugzeug und LKW).
Was ist kombinierter Verkehr (Transportkette)?
Hier werden die Transportgüter durch mindestens zwei verschiedene Verkehrsträger befördert. Dabei erfolgt der Güterumschlag jeweils durch einen Austausch der vollständigen Ladeeinheit (z.B. Container auf Schiff, Wechselbehälter auf LKW)
Was ist gebrochener Verkehr (Transportkette).
Hier werden die Transporgüter ebenfalls durch mindestens zwei verschiedene Verkehrträger befördert. Im Gegensatz zum Kombinierten Verkehr müssen aber auch die Güter umgeladen werden.
So müssen ggf. Paletten oder Container geöffnet und einzelne Packtücke entnommen und separat an die Kunden weiter befördert werden.
Erkläre Just in Time und nenne Merkmale?
- Logistikdienstleister übernimmt die Just-in-time-Auslieferung und bildet Pufferlager.
JIT eignet sich für Teile mit geringen Bedarfsschwankungen und hohem Transportvolumen, die zeitnah produziert und lagerlos versorgt werden können.
Nenne Kennzahlen der Beschaffungslogistik.
- Liefertermintreue
- Rahmenvertragsquote
- Anzahl Lieferanten
- Beanstandungsquote / Lieferqualität
Erkläre KANBAN und nenne dessen Ziel.
Diese Methode der dezentralen Produktionssteuerung, welches auch Hol- und Pull-Prinzip genannt wird, orientiert sich auschliesslich am tatsächlichen Verbrauch von Material am Verbrauchsort.
Dabei erfolgen die Entnahmen aus dem Pufferlagern und das nachliefern in die Pufferlager asynchron.
KANBAN ermöglicht eine Reduzierung der Bestände von Gütern, die für die Produktion benötigt werden.
Ziel von KANBAN ist das Senken von Lagerbeständen (Kapitalbindung) und eine Erhöhung der Flexibilität im Hinblich auf geänderte Bedarfsmengen.