Arbeit


Kartei Details

Karten 40
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 05.03.2017 / 08.03.2017
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Gächter und Königstein: Design a contract! A simple principal-agent problem as a classroom experiment

Methode, Ziele beim Vertragsdesign, Entscheidungsrelevante Aspekte, Ergebnisse

Methode:

  • Zunächst sind Studenten der Prinzipal und designen einen Arbeitsvertrag mit Fixem und Variablen Lohn (abhängig vom Effort)
  • Danach Studenten Rolle des Agenten à Annehmen, ja oder nein? à Welcher Effort

 

Ziele beim Vertragsdesign

  • Annahme durch Experten
  • Motivation des Experten à shirking reduzieren
  • UN-Gewinn maximieren
  • (Sozialer Nutzen)

 

Entscheidungsrelevante Aspekte

  • Intrinsische Motivation à selten
  • Fairness-Überlegung
  • Risiko-Einstellung
  • Prestige
  • Gewinnmaximierung des Experten à Hauptaspekt

 

Ergebnisse:

  • In 30% des Fälle kein Vertrag zu Stande gekommen
  • Mögliche Gründe: Fixe Entlohnung, Gewinnanteil, Entscheidungsverhalten der Experten
  • Fixlohn à positive Auswirkung auf Annahme-WK à kein Einfluss auf Efoort
  • Gewinnnanteil à positive Auswirkung auf Anstrengung 

Informationsasymmetrien 

Adverse Selection à Unbeobachtbare Eigenschaften

  • 2 Güter stehen zur Auswahl à Eins hohe Qualität (teurer), eins niedrige Qualität (günstiger) à Informationsasymmetrie à Käufer kennt Qualität nicht à Kauf günstigeres Gut, da beide beobachtbar gleich sind à Hohe Qualität verlässt den Markt, obwohl Zahlungsbereitschaft für hohe Qualität da wäre
  • Lösung:
    • Signalling: Eigeninitiative des Agenten à z.B.: Bildungsabschlüsse, Referenzen erwerben
    • Screening: Initiative des UN zur Informationsbeschaffung à z.B.:  Interviews, Tests

 

Moral Hazard à Unbeobachtbares Verhalten

  • Lösung: Anreizvertrag, Monitoring 

Selektionsmechanismen 

  • Befristete Arbeitsverträge
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Leistungsbezogene Entlohnung 

Lazear: Performance Pay and Productivity 

Ziel, Methode, Theorie, Ergebnisse, Kritik 

Ziel: Effekte von Monetären Anreizen auf den Output erforschen

 

Methode:

  • Vergütungsmethode in einer Glasfirma von Stunden- zu Stücklohn ändern
    • Idee: Produktivitätszuwachs durch Anreiz-Effekt und Selektionseffekt
  • Regressionsanalyse mit Berücksichtigung personenspezifischer Unterschiede

 

Theorie: Höhere Indifferenzkurve bei mehr Arbeit à Positiver Outputeffekt erwartet

 

Ergebnisse:

  • Anstieg des durchschnittlichen Outputs je Beschäftigter im 44% bei Stücklohn
    • Gründe: Veränderung der Anreize ; Einstellung von produktiveren AN; Kündigung weniger produktiver AN
  • Im Durchschnitt 10% mehr Lohn
  • Ehrgeizige MA haben nun Anreiz mehr zu tun als bei Stundenlohn
  • Seit Umstieg Anlockung produktiverer AN

 

Kritik :

  • Nachhaltigkeit des Produktivitätsanstiegs unklar
  • Was ist mit UN, die auch ohne Stücklohn hohe Produktivität haben à Auch Steigerung?
  • Output und Anstrengung müssen nicht perfekt korreliert sein
  • Auswirkungen auf Produktqualität könnten negativ sein
  • Intrinsische Motivation vernachlässigt

Durchsetzbarkeit von Verträgen(Maßnahmen)

  • Gewinnbeteiligung
  • Stücklohn
  • Bonuszahlungen/ Strafzahlungen
  • Leistungsstandards
  • Interne Evaluation/Externe Gutachter
  • Informationssystem/Überwachung 

Durchsetzbarkeit von Verträgen -> Probleme

Kosten (direkt/indirekt); langfristige Wirkung extrinsischer Anreize unklar; rechtliche Rahmenbedingungen begrenzen Handlungsspielraum

Realität Verträge

  • Meistens Fixlöhne
  • Leistungsanreize nur schwer Umsetzbar à Betrieb verlässt sich darauf, dass Leistung erbracht wird
  • Womöglich sogar Zahlung zu hoher Löhne à Akerlof soziale Normen  à Höherer Lohn à Faires Verhalten (Reziprozität)

 

Verhaltensökonomik 

Grundgedanke, Gründe

Grundgedanke: Zweifel am Hoho Oeconomicus

 

Gründe: Altruismus, Verlustaversion, Fairness, Risikopräferenzen, ignorieren von relevanten Informationen 

Diktator und Ultimatumspiel 

Diktatorspiel: 10 € bekommenà alleine entscheiden wie viel abgeben à Empfänger nichts zu sagen à Test für Altruismus à Maximal 1/3 teilt

 

Ultimatumspiel: Wie Diktatorspiel, nur Empfänger darf entscheiden ob er annimmt, wenn ja, dann Geld, wenn nein beide kein Geld à Meist 50/50 à Annahme bei min. 30-40% à Motive für Teilen: Altruismus, Ungleichheitsaversion, Fairness, Furcht vor negativer Reziprozität

Fehr, Klein, Schmidt: Fairness and Contract Design 

Ziel, Theoretischer Aufbau, Methode, Kritik, Ergebnisse, Implikationen

Ziel: Wie wirkt sich Fairnessempfinden auf die optimale Wahl von Verträgen aus

 

Theoretischer Aufbau

Vetragsbestandteil: Minimales Anstrengungslevel e*; Fixlohn w; Strafe f, wenn e* nicht erreicht; f=0 à Vertrauensvertrag

 

Ergebnisse

  • Hohe Strafzahlungen am Meisten Wirkung
  • Besser keine Strafzahlungen als niedrige
  • Vertrauenskontrakte à ineffizient à nicht belohnt
  • Wenn hohe Performance à Bonuszahlungen als Anreiz gut  (Wenn nicht alle selbstsüchtig)

 

Kritik:

  • Grenzen der Anreizwirkungen
  • Längerfristig nehmen Informationsasymmetrien ab
  • Fairness, Vertrauen à Subjektiv à Heterogenität der Individuen

 

Probleme der Anreizentlohnung 

  • Restriktionen in Umsetzung (Gesetze, AN-Vertretung)
  • Nebenwirkungen des Erfolgsdrucks:
    • steigende Arbeitsunfälle
    • Präsentismus
    • Stress
  • Verdrängung intrinsischer Motivation
  • Ungleichheitsaversion: Manche finden Einkommensunterschiede negativ, anderen egal 

Motivationswirkung von Anreizentlohnung („Signal-“  vs. „Statuseffekt“)

  • Signaleffekt: Höheres Einkommen der Vergleichsperson kann dazu führen, dass man bereit ist mehr zu machen à man sieht, dass man mehr verdienen kann
  • Statuseffekt:  Relatives Einkommen à Vergleich mit Kollegen à kann negativen Einfluss haben auf Motivation und Bereitschaft

Betrug am Arbeitsplatz

Arten, Empirische Evidenz 

Arten: Unehrliche Berichterstattung, Private Nutzung oder Diebstahl von Firmeneigentum, Missbrauch geistigen Eigentums, falsche Rechnungsstellung bzw. Spesenabrechnungen, etc.

 

Empirische Evidenz (Gill, Prowse & Vlassopoulous): Letzte Zahl der Handynummer der Besten Freundin angeben à die Zahl wird ausgezahlt, wenn alle nun 9 angeben à Betrugsverhalten

Arbeitsmarktergebnisse („labour market outcomes“)

individuelle vs unternehmenssicht 

  • Aus individueller Sicht: Einkommen, Beförderung, Hierarchiestufe, …
  • Aus Sicht des Unternehmens: Umsätze, Output, Produktivität, …

 

Dohmen und Falk 2011 Performance Pay and Multidimensional Sorting: Productivity, Preferences and Gender

Ziel, Methode, wichtige Charakteristika ; ergebnis implikation

 

Ziel: Studie zur Wichtigkeit der multidimensionalen Selbstselektion

 

Methode:

  • Laborative Studie mit Studenten der Uni Bonn
  • Tatsächliche Anstrengungsaufgabe mit verschieden Stufen
  • Entscheidung ob Fixlohn oder variable Entlohnung

 

Wichtige Charakteristika

Risikoaversion

  • Verlustaversion ( Freude über Gewinn < Angst vor Verlust)

 

Selbstbewusstsein

  • Einschätzung der des eigenen Potentials
  • Generell positiver Einfluss auf Arbeitsmarkterfolg
  • Status vs. Signaleffekt

 

soziale Präferenzen

  • soziale Einstellung (Altruismus, Fairness, Vertrauen…)
  • intrinsisch motivierte Reputation (soziales Verhalten wird in UN vorgelebt -> macht man auch)
  • Wettbewerbseinstellung
  • Gegenwartspräferenz

 

weitere relevante Eigenschaften: Kognitive Kompetenz; Kreativität; Autorität; Kontrollüberzeugung

 

Ergebnis

  • Produktive Arbeitnehmer wählen variable Entlohnung  à signifikant für Stückzahlung, Wettbewerb und Teamarbeit
  • Anstrengung höher bei Performancezahlung
    • Hoher Stress à Erschöpfung als Nebeneffekt
  • Produktivitätssortierung erklärt Outputunterschiede
  • Risikoaverse AN bevorzugen fixe Zahlungen
    • Risikoaversion beeinflusst nicht die Wahl such zur Teamentlohnung zu selektieren
  • Wettbewerbe ziehen AN an, die denken, dass ihre Performance besser, als die der anderen
    • Diese Zuversicht hat jedoch keinen Einfluss auf die Selektion ins Stückzahlschema
  • Soziale Präferenzen à marginale Rolle à Reziprozität jedoch wichtig außerhalb des Labors

 

Implikationen

  • Beim Design von Anreizen, sollte UN schauen, wie sich dies auf die Selbstselektion der Arbeitstypen auswirkt
    • Risikoaversion z.B. nicht direkt beobachtbar à Anreizschema als Screeningmöglichkeit
    • Verschiedene Zahlungen anbieten, um richtige Leute anzulocken
  • In machen Jobs risikoaversion nötig in anderen risikofreude à Optimale Selbstselektion variiert zwischen Firmen und Aufgaben 

Teamarbeit Vorteile 

Vorteile

  • Beschäftigte ergänzen sich bezüglich ihrer Befähigung
  • Ökonomische Vorteile durch Arbeitsteilung
  • Verbesserung der individuellen Befähigung durch Wissenstransfer

Teamarbeit nachteile

Nachteile

  • Trittbrettfahrerproblem: Ertrag bleibt gleich hoch, aber weniger Kosten
  • Je Größer die Gruppe, desto stärkerer Anreiz

Maßnahmen gegen Trittbrettfahren und andere unerwünschte Verhaltensweisen 

  • Identifikation von Einzelleistungen
  • Belohnungs- und Bestrafungsoptionen innerhalb von Teams
  • Gegenseitige Leistungskontrolle
  • Sozialer Druck
  • Ansehen in der Gruppe
  • Wirkung des Vergleichs mit anderen 

Individuelle Eigenschaften und Teamerfolg

  • Individuelle erfolgsrelevante Eigenschaften sind auch für Teamergebnis entscheidend
  • Individuelle Eigenschaften können innerhalb der Teamarbeit eine besondere Rolle spielen
  • Neurotizismus à negativ korreliert mit Teamarbeit 

Erfolgsfaktoren für Teamzusammenstellung 

  • Gruppenführung („Leadership“)
  • Befähigung im Team eher heterogen, weniger klar bei anderen Eigenschaften
  • Soziale Kontakte (Bandiera et al. 2010) à Es hilft für Teamerfolg, wenn Leute sich kennen

Irlenbusch & Ruchala (2008) Relative rewards within team-based compensation

Ziel; Methode, Ergebnisse

Ziel: Kompensationsschema, sodass Teammitglieder motiviert werden

 

Methode: Experiment à Auswirkungen von Bonuszahlungen an die Besten im Team(Turnier)

 

Ergebnisse

  • Kooperation, wenn keine Bonuszahlungen
  • Zusätzlicher Bonus steigert Anstengung und Effizienz nur, wenn er hoch ist
  • weniger Kooperation bei (hohen) Team-Boni durch Turnier 

Bäker & Mertins (2013) Risk-sorting and preference for team piece rates

Ziel, Methode, Ergebnisse 

Ziel: Gründe für Selbstselektion durch die Analyse von wahrgenommenen Einkommensrisiken als Entscheidungsfaktoren

 

Methodik: Experiment: 2 Variable Kompensationssysteme à Teamstückzahlung und Stückzahlung à Beides mit Risiko verbunden

 

Ergebnisse:

  • Entscheidungsfaktoren sind Risikodiversifikationsängste(eigene) und Trittbrettfahrerängste(gering produktive Mitglieder
  • Risiko in Teams höher bewertet als eigenes Risiko
  • In Teams arbeiten Leute gar nicht unproduktiver als alleine 

Hamilton, Nickerson & Owan (2003): Team Incentives and Worker Heterogeneity

Ziel, Methode, Ergebnisse, Interpretation

Ziel: Gründe für Teamteilnahme an Teams und die Auswirkungen von Teamzahlung

 

Methode: Empirische Analyse Textilfabrik, die von individuellem Stücklohn auf Gruppenstückzahlung umstellz

 

Ergebnisse:

  • Team performance
    • Verbessung der Produktivität in Teams um 14 % à Auch nach Selbstselektionskontrolle
    • Produktivitätssteigerung am besten für früh gebildete Teams
  • Teamzusammensetzung
    • Heterogene Teams produktiver
    • AN mit hohen Fähigkeiten verbessern Teamproduktivität mehr
      • Wechseln zuerst in Teams, trotz Lohneinbußen
      • Verlassen Firma nicht häufiger nach Teamarbeit

Interpretation:

  • Free-riding scheint keine dominante Reaktion zu sein à Gegenseitiges monitoring à ein Stararbeiter setzt als Führer Gruppennorm
  • Erweiterungen von Produktionsmöglichkeiten durch unterschiedliche Skills
  • Nicht-Monetäre-Vorteile à Arbeitszufriedenheit, Autoritätsposition, Wunsch anderen zu helfen, sozialer Status

Apesteguia, Azmat & Iriberri (2012): The Impact of Gender Composition on Team Performance and Decision Making

Ziel, Methode, Ergebnis, Kritik 

Ziel: Herausfinden wie die Geschlechterzusammensetzung sich auf die Performance ausübt

 

Methodik: Großes online-businessspiel mit jeweils 3 Studenten à Simulation von echten Businessentscheidungen(Markenführung, F&E; Unternehmensverantwortung) à Wettbewerb mit anderen simulierten UN

  • Mögliche Preise von L’Oreal: 10,000 euro, ein trip nach Paris, Möglichkeit eines Jobangebots
  • 1500 verschiedene Unis aus 90 Ländern teilgenommen

 

Ergebnisse

  • M0-teams (3 Frauen) haben schlechtere Performanz als alle anderen
  • Erfolgreichste Kombination: 2 Frauen und ein Mann (M2)
  • Starke Unterschiede zwischen Teams, mit geringer Performanz
  • Alle mehr oder weniger konservativ in Managementvision
  • Mehr oder weniger aggressive Strategien beeinflussen Verkaufszahlen, Profite und Performanz
  • Mehr oder weniger Investitionen in soziale Umgebung à Nachhaltigkeit zeigen
  • Trittbrettfahrerproblem (kaum Rolle)

 

Kritische Diskussion

  • Unternehmensspiel
    • Erfolgsrelevantes Verhalten abhängig von Aufgabe und Design
    • Rolle der „sozialen“ Initiativen
  • Methodische Punkte
    • Teamzusammenstellung ist in diesem Spiel nicht randomisiert
    • Ein- und Austritt in ein Team und aus dem Spiel

Niederle & Vesterlund (2007): Do women shy away from competition? Do men compete too much?

Ziel, Methodik, Ergebnisse 

Ziel:

  • Gibt es Geschlechterunterschiede bei der Selektion in ein Wettbewerbsumfeld?
  • Was sind Gründe einen Wettbewerb einzugehen?
    • Präferenz für Wettbewerbe
    • Übergrößes Selbstvertrauen
    • Risikoeinstellung
  • Ein Turnier ist eine Situation in der jemand alles Gewinnen kann à wer tritt ein?

 

Methodik: Laberexpetiment an der Uni Pittsburg à Teilnehmer müssen eine Aufgabe lösen à Selbstüberschätzung messen

 

Ergebnisse:

  • Obwohl es keine Unterschiede in der Performance gibt, treten Männer doppelt so häufig in Turnier ein wie Frauen
  • Männer sind oft Überselbstbewusst, anders als Frauen
  • Männer wollen mehr Konkurrenzkampf, Frauen lieber nicht 

Wie kann man Ergebnisse einer Studie valider machen? 

  • Fallzahl erhöhen
  • Bobachtbare Informationen über Personen berücksichtigen
  • Veränderungen über die Zeit
  • : Randomisierung à kausale Schlussfolgerungen möglich
  • Scrutiny: Unnatürliches Verhalten während Experiment 

Gastvortrag 

Wie kann Performance der Belegschaft positiv beeinflusst werden?

  • Fahrdienstà Problem: stark standardisierte Tätigkeit à nur negative Verhaltensweisen auffällig
    • Monetär à Leistungsorientierte Bezahlung
    • Arbeitsrechtlich à Abmahnung, Kündigung
  • Werkstatt à Problem: Schichtdienst & feste Prozessabläufe à Vorgabe eines Leistunssolls
    • Genauso monetäre und arbeitsrechtliche Einflussnahme
  • Verwaltung à Leistung einfach zu beobachten à Prämien für Leistungsträger
  • Führungskräfte
    • Soll>Ist à Leistungsanreize à 20-25% leistungsabhängige Vergütung 

Gastvortrag Vetragswirdiges verhalten 

Alkoholmissbrauch, Verschlafen, Kundenunfreundlichkeit, Missachten der Dienstanweisung, Vorgetäuschte Krankheit

Vermeidung des Vertragswidrigen verhaltens harte maßnahmen 

Kontrollen, Präzedenzfall schaffen, AU-Bescheinigung, Kürzung der Anwesenheitsprämie

Vermeidung vertradwidriges verhalten durch weiche Maßnahmen? Gastvortrag 

  • Dienstkleidungà Identifikation mit UN
  • Gesundheitsmanagement à Impulstage, Vorsorge
  • Soziale Leistungen à Kindergärten
  • Unbefristete Verträge
  • Betriebsrat à gut für Stimmung der AN 

Bertrand & Mullainathan (2004) Are Emily and Greg More Employable Than Lakisha and Jamal?

Ziel, Methode, Ergebnisse, Kritik 

Ziel: Gibt es eine Diskriminierung beim Rückruf von Bewerbungen?

  • Methode: Test der Korespondenz
  • Messung: Anzahl der Rückanrufe bei erfundenen Lebensläufen
  • Idee: Manipulation der Wahrnehmung von Rasse durch Namen
  • Zufällige Namen: 50% Weiß-klingend und 50% Schwarz klingend
  • Antworten: 1.300 aus verschiedenen Branchen

 

Ergebnisse

  • Unterschiede in Rückanrufen. Bei weißen jeder 10., bei afro jeder 15.
  • 8 Jahre mehr Erfahrung bei Afro= Rückrufe weiße
  • Bei weißen führt Qualifikation zu viel mehr Rückrufen als bei Afros
  • In einer reicheren Gegend zu wohnen steigert die Rückrufquote à bei Afros hilft auch das nicht

 

Kritik

  • Ethisch (u.a. Eingriff in das Marktgeschehen)
  • Methodisch
    • Schlussfolgerung abhängig von der Wahrnehmung dieser Namen
    • Paralleles Versenden nahezu gleicher Bewerbungen
  • Inhaltlich
    • Beschränkung auf den Diskriminierungssachverhalt „callback “ (keine Aussagen möglich zu z.B. Beförderungen, Entlohnung)
  • Zeitlicher Hintergrund der Studie
  • Ort der Untersuchung (vgl. Weichselbaumer 2015)
  • Antizipation von Diskriminierungskosten (z.B. Rechtsbeistand)

 

Geschlechterspezifische Diskrikminierung

Beförderungen: gemischte Evidenz (vgl. Johnston & Lee 2012)

 Lohnanstieg: Männer haben bei Beförderungen höhere Einkommenszuwächse als Frauen (Booth et al 2003)

Entlassungen: Männer werden häufiger als Frauen gefeuert, allerdings liegt dies wohl an der Selektion in riskantere Jobs(Wilkins & Wooden 2013)

Kündigung 

  • Ökonomische Theorie setzt Anreize so, dass ungeeignete selbst kündigen
    • Personalökonomisches Argument: Produktivität
    • „Educational or skill mismatches“
  • Kündigung in der betrieblichen Realität häufig nicht gewollt
    • UN wird meist freiwillig verlassen (wegen Karriere, Familie, nichtmonetäre Faktoren (Kollegen, Zusätzliche Leistungen wie Fitnessstudio)…)
    • Personalsuche: Kosten
  • Empirisch zeigen sich Prädikatoren von derlei Fluktuation
    • u.a. niedrige Arbeitszufriedenheit (Clark 2001)

Entlassung 

  • Wichtiger Mechanismus aus Sicht der Personalökonomik
    • Idee: Produktivität steigt, durch Entlassung weniger Produktiver
    • Betriebsspezifisches Humankapital wichtig à Entlassung von jüngeren in Theorie besser
  • Grenzen der Umsetzung personalökonomischer Ideen
    • Reputation als verlässlicher AG von Bedeutung
    • D ist sehr arbeitnehmerfreundlich (Gesetze, Gerichte)
    • Arbeitsrecht à besondere Gründe bei Entlassung à schützt tendenziell eher die Älteren

Kündigungsschutz

  • Aus UN-sich meist negativ
    • Schränkt Handlungsspielraum ein
    • Kosten, wenn Regelung umgangen werden muss à Auflösung
  • Nachteile aus ökonomischer Sicht
    • VWL: KüSchutz à Ursache für Arbeitslosigkeit
    • BWL: Mehr Schutz, weniger Anstrengung
  • Positive Aspekte aus betrieblicher Sicht
    • Arbeitsplatzsicherheit nutzt auch Unternehmen (Bsp.: Bereitschaft zur Weiterbildung)

Zeitlich befristete Arbeitsverträge Vor- und Nachteile 

  • Vorteile für UN aus ökonomischer Sicht
    • Motivationssteigernd
    • Selektionseffekt „Screening“ (Engellandr & Riphahn 2005)
  • Mögliche Nachteile, können UN aber auch schaden
    • Überlastung (viele Überstunden)
    • Präsentismus (anwesend trotz Krankheit)
    • Verhältnis zu anderen in der Belegschaft
    • Unzufriedenheit mit der Arbeit (Chadi & Hetschko 2016)
      • Nachteile schwer nachweisbar

Altersbedingtes Ausscheiden

  • Gesetzliches Rentenalter bisher 65 Jahre
  • Frühzeitige Verrentung
    • Populär bei vielen älteren Beschäftigten
    • Oft bei Betriebsstilllegung
  • Wichtige Askpekte aus Sicht des UN
    • Betriebsspezifisches Humankapital von ökonomischer Relevanz
    • Personalkosten bei älteren generell höher (Senioritäts- bze. Anciennitätsprinzip)
    • Branchenabhängige Betrachtung (bsp.: technologischer Wandel)
  • DIversität hinsichtlich des Alters kann aus Sicht von UN vorteilhaft sein 

Betriebsrat (Vor und Nachteile)

  • Aufgaben
    • Arbeitnehmervertretung
    • Gleichstellung bzw. Vertretung bestimmter Personengruppen
  • Mögliche Auswirkungen von Betriebsräten
    • Höhere Arbeitszufriedenheit (Grund & Schmitt 2013)
    • Aber: Mehr genommene Urlaubstage, höhere Fehlzeiten
  • Eher kritisch betrachtet aus Sicht von UN
    • Ggf. nützlich zur Durchsetzung kontroverser Maßnahmen
    • Häufig Betriebsräte verhindert, trotz notwendiger Voraussetzungen wie Mindestbeschäftigtenzahlen

Gewerkschaften 

Aufgaben,  Probleme, Mitglieder

  • Aufgaben von Gewerkschaften
    • Lohnaushandlung und Streik (Tarifverträge)
    • Verhandlungen bei Stilllegung und Abfindung
  • Gewerkschaftsmitgliedschaft als Free-rider-Problem
    • Vorteile von Kollektivlohn
    • Z.B. niedrigere Entlassungsgefahr (Goerke & Panneberg 2011)
  • Wer ist in den Gewerkschaften?
    • Mitglieder eher risiko-avers (Goerke & Panneberg 2012)
    • Betriebszugehörigkeit hoch, Arbeitszufriedenheit niedrig

 

Falk & Kosfeld: The Hidden Costs of Control

 

Ziel: Analyse der Konsequenzen der Kontrolle auf Motivation

 

Annahmen: Gemäß ökonomischer Theorie reduziert Mindestleistungsanforderung (gekoppelt an Bonus- oder Strafzahlung) das Shirking

 

Methode:

  • Experimentalstudie mit Studierenden (Labor in Zürich)
  • Prinzipal-Agenten-Setting, in dem Agenten ihre Anstrengung festlegen

 

Ergebnis:

  • Hidden costs of control
  • Agenten reduzieren eigene Anstrengung wegen Mindestleistungsanforderung
  • Interpretation: Misstrauenssignal ; Eingriff in Autonomie

 

Implikationen: Rechtfertigung unvollständiger Verträge ohne Anreize

Kritik:

  • Schnedler & Vadovic zeigen, dass es keine negativen Folgen durch den Eingriff des Prinzipals gibt, wenn dieser als legitim empfunden wird
  • Kontrollzustand à Verhalten von anderen als Studenten unklar à nicht Repräsentativ für Bevölkerung