S.P.

1. Forming
   • Ziele der Gruppe identifizieren
   • Führungsrollen verteilen
2. Storming
   • spezifische Rollen formen und verhandeln
   • Meinungsverschiedenheiten und Konflikte klären
3. Norming
   • Einigkeit erreichen
   • positive Gruppenidentität aufbauen
4. Performing
   • beschlossene Aufgaben, Rollen und Verantwortlichkeiten erfüllen
   • effektive Zusammenarbeit
   • Informationsaustausch
5. Adjourning
   • Rückblick und Bewertung der Ergebnisse der Zusammenarbeit
   • Auflösung der Gruppe verarbeiten

Eine Art "mid-life crisis" tritt in Gruppen dann auf, wenn viel Zeit verstrichen ist, um Aufgaben, Rollen, Verantwortlichkeiten und Konflikte zu klären, aber noch wenig produktiv auf die Zielerreichung hingearbeitet wurde.

Forming, Norming, Storming können viel Zeit beanspruchen, ohne wirklichen Fortschritt hinsichtlich der Aufgabenerfüllung zu bewirken.

Zeitdruck führt häufig dazu, dass Gruppen deutlich aufgabenorientierter und schneller arbeiten.

Dabei leidet allerdings häufig die Kreativität und die Qualität der Aufgabenlösung unter dem Zeitdruck.

1. additive Aufgaben
   • Die Gruppenleistung ist gleich der Summe der Einzelleistungen der Mitglieder.
   • Die individuelle Leistung trägt direkt zur Gruppenleistung bei.
2. disjunktive Aufgaben
   • Die Gruppenleistung ist gleich der Leistung des besten Mitglieds.
   • Der/die Beste sollte bestmöglich gefördert (bspw. Training) und nicht durch andere gestört werden.
3. konjunktive Aufgaben
   • Die Gruppenleistung ist nur so gut, wie die Leistungs des schwächsten Mitglieds.
   • Koordination ist sehr wichtig, damit jedes Mitglied angemessene Aufgaben erfüllen kann, die zur Zielerreichung beitragen.
4. kompensierende Aufgaben
   • Die Gruppenleistung entsteht durch die Kombination der Leistungen der Mitglieder.
   • Die kollektive Fähigkeit gleicht die Einzelleistungen der Mitglieder aus.
5. komplexe Aufgaben
   • Die Gruppenleistung entsteht auf Basis vieler, verschiedener Interdependenzen.
   • Mit steigender Komplexität nimmt der Bedarf an Planung und Koordination zu, sodass am Ende ein Ergebnis zustandekommen kann, zu dem die Mitglieder auf unterschiedlichen Wegen beigetragen haben (individuell oder kollektiv).

Gruppenleistungen sind häufig besser als Einzelleistungen, da sie die unterschiedlichen Fähigkeiten von vielen Mitgliedern kombinieren und Aufgaben parallel bewältigen können, während Einzelpersonen nur begrenzte Fähigkeiten besitzen und seriell, Schritt für Schritt arbeiten können.

Brainstorming beschreibt eine Technik, die zur Gewinnung von Ideen genutzt wird. Beim Brainstorming kommen üblicherweise mehrere Personen zusammen und tragen Ideen zusammen. Dabei ist die Hoffnung, dass Ideen einander gegenseitig befruchten und dadurch besonders kreative Lösungen generiert werden können.

Allerdings ist Brainstorming in der Gruppe meist weniger effektiv, als wenn jedes Gruppenmitglied alleine arbeiten würde. Grund dafür sind in der Regel Probleme hinsichtlich der Motivation und Koordination sowie Verzerrungen in der Urteils- und Entscheidungsbildung.

Es kann zu einer Verringerung der Gruppenleistung kommen, wenn Urteile und Entscheidungen durch die Gruppe verzerrt sind und/oder ein Mangel an Motivation sowie Koordination besteht, sodass individuelle Leistungen abfallen.

Social loafing beschreibt die Tendenz, sich weniger zu bemühen und zu beteiligen, wenn der eigene Beitrag zur Gruppenleistung nicht identifizierbar ist, als wenn man alleine arbeiten würde.

Menschen strengen sich eher an, wenn ...:

• die Aufgabe interessant ist.
• der individuelle Beitrag wichtig und identifizierbar ist.
• sie sich stark mit der Gruppe identifizieren.
• sie gute Laune haben.
• eine hohe Aufgaben- und/oder soziale Interdependenz besteht.

Menschen strengen sich weniger an, wenn ...:

• die Aufgabe uninteressant ist.
• die Interdependenz untereinander gering ist.
• sie schlechte Laune haben.
• die Illusion der Gruppenproduktivität besteht.

Soziale Kompensation beschreibt den Umstand, wenn einzelne Gruppenmitglieder eine besonders hohe Arbeits- und Leistungsbereitschaft zeigen, um fehlenden Einsatz anderer auszugleichen.

Wenn Gruppenmitglieder grundsätzlich motiviert sind, ihren Beitrag leisten zu wollen, es aber nicht können, liegt das häufig an einem Mangel an Koordination.

Koordination trägt zum Verständnis bei, was überhaupt getan werden soll:

• Rollen müssen klar verteilt sein.
• Ressourcen müssen klar zugewiesen und bekannt sein.
• Die Stärken und Schwächen der Mitglieder müssen bekannt sein.
• Autorität und Gehorsamkeit müssen klar zugewiesen sein.
• Kritische Aufgaben müssen bearbeitet werden.
• Doppelarbeit muss vermieden werden.
• Konkurrenz zwischen Mitgliedern und um Ressourcen muss vermieden werden.

• Training der Gruppe in Koordination und Flexibilität
• Übertragung von Verantwortung für Gruppenentscheidungen
• Gruppenmitgliedschaft zu positivem Teil der sozialen Identität machen - Gruppenzusammenhalt stärken

1. Geschlossene Gruppen ermutigen Kooperation.
2. Geschlossene Gruppen folgen Normen.
3. Geschlossene Gruppen ziehen wertvolle Mitglieder an und binden sie.

Führung ist der Prozess, durch den ein (oder mehrere) Gruppenmitglied(er) dazu befähigt sind, andere zur Verfolgung von Gruppenzielen zu beeinflussen und motivieren.

Führungskräfte haben in der Regel 2 primäre Aufgabenbereiche:

1. Entscheidungsfindung & Durchführung von Aufgaben
2. Stärkung des Zusammenhalts in der Gruppe und des Arbeitsklimas

Daraus ergeben sich Führungsstile, die ...:

1. aufgabenorientiert oder
2. beziehungsorientiert sind.

Die Kontingenztheorie der Führung ist eine Theorie, die davon ausgeht, dass Führungskräfte unterschiedliche Verhaltensweisen zeigen können (sprich entweder eher beziehungs- oder eher aufgabenfokussiert führen) und verschiedene Führungsstile in verschiedenen Situationen am effektivsten sind.

In den meisten Fällen führt ein ausgewogenes Verhältnis aus Aufgabenorientierung und Beziehungsorientierung dazu, dass sowohl sportliche Erfolge erzielt werden können, da die Gruppe zielorientiert arbeitet, und gleichzeitig ein gutes Klima in der Mannschaft besteht, da der Trainer für gute Beziehungen innerhalb der Gruppe sorgt.

Die Mischung aus mastery und connectedness sorgt dafür, dass Kinder sich gut fühlen.

Gruppen verpassen es meistens, situative Faktoren zu berücksichtigen, wenn es um die Wahl eines Anführers geht, sodass vor allem diese Faktoren in der Entscheidung von Bedeutung sind:

• Wortführerschaft
• nonverbale cues (bspw. Körperhaltung)
• Erfüllung des Gruppenstereotyps

Weitverbreitet ist das Stereotyp, dass Führungspersonen große, weiße, ältere Männer sind (Geschlecht, Ethnie, Alter, soziale Merkmale, physische Merkmale).

Die Forschung konnte zeigen, dass Frauen in aufgabenbezogenen Führungssituationen gleich gute Ergebnisse erzielen konnten, wie Männer. In Unternehmen, Bildungs- und Regierungseinrichtungen sind Frauen sogar leicht besser als Männer, während Männer insbesondere in militärischen Organisationen effektiver sind als Frauen.

Erfordert die Situation in einer Gruppe jedoch Zusammenhalt und Verbundenheit, dann sind Frauen nachweislich die effektiveren Führungspersonen, da sie höhere Level an Moral zeigen und stärker zur Beteiligung an Entscheidungsfindungsprozessen motivieren.

Nach Max Weber sind jene Menschen charismatische Führungspersonen, die bei ihren Anhängern extreme Hingabe und emotionale Identifikation bewirken können.

Zentraler Aspekt erfolgreicher Führung scheint die Transformation der Ziele zu sein. Erfolgreiche Führung vermag es also, den Fokus von individuellen Zielen auf die Ziele der Gemeinschaft oder Gruppe zu verlagern, sodass diese von den Anhängern verfolgt werden.

Transformationale Führungskräfte müssen ...:

• selbstbewusst und entschlossen sein.
• gute und inspirierende Kommunikatoren sein.
• klare und starke Standpunkte vertreten, die Commitment für ein Ziel ausdrücken.
• optimistisch eine attraktive Vision für die Zukunft präsentieren.
• alte Annahmen und Traditionen in Frage stellen.
• sich besonders um die eigene Gefolgschaft kümmern.

• aufgabenrelevante Informationen werden betont
• durch individuelle Denkvorgänge werden Gruppenpolarisierung und Gruppendenken reduziert

• Die gemeinsame Arbeit macht glücklicher, da stärkere Gefühle der Zugehörigkeit entstehen.
• Realer Kontakt stärkt Vertrauen und Commitment untereinander.
• Reale Interaktion fördert bessere Lösungen von komplexen Aufgaben.
• Durch realen Kontakt können die Fähigkeiten anderer besser eingeschätzt werden.

Wenn wir in einer neuen Umgebung sind, spielen zunächst die direkte und offensichtliche Erscheinung und das sichtbare erhalten die tragende Rolle, zu wem wir uns hingezogen fühlen und zu wem eher nicht.

Anziehung folgt dabei typischen Regeln: ein charmantes Gesicht, eine angenehme Interaktion oder das Gefühl von Ähnlichkeit lassen eine erste Anziehung aufkeimen.

Jeder schaut sich gerne attraktive Menschen an und weil die physischen Merkmale so direkt und offensichtlich zu sehen sind, beeinflussen sie unseren ersten Eindruck von Menschen maßgeblich. Wir schließen von positiven Äußerlichkeiten auf positive innere, persönliche Eigenschaften nach dem Glaubenssatz: Was schön ist, ist gut.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Menschen meist das besonders attraktiv finden, was sie häufig sehen. Dadurch kommt es zu kulturell unterschiedlichen Einschätzungen von Attraktivität.

Außerdem hängt die Bewertung körperlicher Attraktivität auch davon ab, ob die betrachtete Person mit positiven Persönlichkeitsmerkmalen verbunden wird oder nicht bzw. ob die Person grundsätzlich gemocht wird oder nicht (bspw. erscheint die eigene Partnerin als attraktiver, als von Fremden beurteilt). Wünschenswerte Persönlichkeitsmerkmale erhöhen die Bewertung der Attraktivität, während negative Eigenschaften einen gegenteiligen Effekt haben.

Männer leben besonders Wert auf Attraktivität und "gute Gene", da diese für den Fortpflanzungserfolg bedeutsame Hinweise sind - ihr Fokus ist die optimale Fortpflanzung.

Frauen legen besonders Wert auf Status, Ehrgeiz und finanziellen Erfolg, da dies Ressourcen sind, die die Frau zur Erziehung und Versorgung des Kindes benötigt - ihr Fokus ist die elterliche Fürsorge.

• mere exposure effect: Bereits die wiederholte Begegnung und Interaktion mit einer zuvor neutral bewerteten Person führt dazu, dass wir sie mehr mögen.
• mastery: Positive Interaktionen tragen zu mastery bei, wenn sie zu Belohnungen führen (bspw. Wissensgewinn, Austausch, ...), sodass die andere Person ebenfalls positiver bewertet wird (Quelle der Belohnung).
• connectedness: Positive Interaktionen führen in der Regel auch zu positiven Gefühlen (bspw. Wärme, Respekt, Akzeptanz), sodass ein Gefühl der Verbundenheit entsteht (Person ist Quelle der Verbundenheit).

1. Ähnlichkeit signalisiert, wer zu "me and mine" gehört (bspw., weil sie Teil der in-group sind).
2. Ähnlichkeit signalisiert Vertrautheit.
3. Ähnlichkeit fördert mastery, da sie als guter Prädiktor für positiv erlebte Interaktionen dienen kann.
4. Ähnlichkeit fördert connectedness, da geteilte Interessen, Werte oder auch triviale Dinge dazu führen, dass eine Verbindung entsteht und die Beziehung von Verständnis und Akzeptanz geprägt wird.

1. Der Austausch von Belohnungen, die zu beiderseitiger Bedürfnisbefriedigung führen.
2. Der Austausch von Selbstenthüllungen, die dazu führen, dass man sich einander besser kennenlernt und die Beziehung intimer wird.

Diese Beziehungen bezeichnet man als Austauschbeziehungen (exchange relationships), da sie vor allem vom Geben und Nehmen von Belohnungen geprägt sind.

Enge Freundschaften haben sich meist von Austauschbeziehungen (exchange relationships) zu gemeinschaftlichen Beziehungen (communal relationships) entwickelt. Dabei rückt die Motivation, eigene Belohnungen zu erhalten in den Hintergrund, und Belohnungen werden gegeben, um Sorge und Rücksicht auszudrücken - Belohnungen, die der Beziehung selbst zuträglich sind.