Innovationsmanagement

HTW Berlin, BWL(B) 6. Semester, Wirsam

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Flashcards 87
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level University
Created / Updated 08.02.2017 / 25.01.2019
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unternehmensexterne Erfolgsfaktoren

- Marktgröße .> sehr entscheidend (vollständige Marktdurchdringung eines kleinen Marktes ist einfacher als die eines großen Marktes, eine gewisse Marktgröße ist aber auch erforderlich um Gewinn zu erzielen)

- Marktdynamik -> eine hohe Marktdynamik bei einer gleichzeitig hohen Innovationsrate führt zu geringen Planungssicherheiten, instabilien Absatzlagen und unklaren Produktperspektiven, Wettbewerbsfähigkeit wird durch Innovationsaktivitäten der Konkurrenz erschwert und langfristige Etablierung neuer Produkte wird schwieriger

- Kooperationsmöglichkeiten -> Ziele solcher Kooperationen sind die Erzeugung einer umfassenden Wissensbasis, die Verbesserung der Markposition, die Verbreitung der Eigenkapitalbasis und die Integration der Wertschöpfungskette -> z.B. Joint Ventures oder strategische Allianzen

wesentliche Gründe für den Misserfolg von Innovationen

- organisatorische Schwachstellen: zu hoher Spezialisierungsgrad, zu viele Hierarchieebenen, mangelnde Koordination und Kooperation zwischen Forschung und Entwicklung, Marketing und Produktion

- personelle Schwachstellen: fehlendes Innovationsbewusstsein, beschränkte innovative Fähigkeit, fehlende Innovationsbereitschaft durch geringe Wertschätzung von Innovationen, lückenhafte Informationen, fehlende Ressourcen

- planerische Schwachstellen: unvollständige Problemanalysen, keine oder unklare Innovationsstrategien, fehlende Systematik in der Vorgehensweise zur Generierung und Umsetzung von innovativen Ideen, falscher Markteintrittszeitpunkt

- umfeldbezogene Schwachstellen: unvollständige und unsystematische Markt- und Wettbewerbsanalyse und der technologischen, rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen

typische Umsetzungsfallen im Innovationsprozess

- Situations-/Problemanalyse: unvollständige Situations- und Problemanalysen -> Unklarheit über die Probleme und deren Ursachen

- Ideengewinnung: unzureichende Suchfelddefinition -> Verzettelung bei der Ideensuche

- Screening: Problembezug unklar, Reifegrad der Ideen nicht bekannt -> keine ausreichende Vorselektion der Ideen

- Auswahl: geringe Identifikation mit Problem und Lösungsideen -> Verzögerung der Entscheidung

- Entwicklung: ungenügende Ressourcen, keine klaren Prioritäten -> Task-Force-Einsätze ohne strategische Ausrichtung

- Produktitvität: alte Fertigungstechnologien für neue Produkte -> faule Kompromisse bei der Innovationsumsetzung

- Markteinführung: kein ausreichendes Innovationsmarketing -> Stolpern in den Markt, Flop-Gefahr

Typologie fehlgeschlagener Neueinführungen von Investitionsgütern

- "die bessere Mausefalle, die keiner wollte" -> Überschätzung der Anzahl potentieller Kunden
--> keine konsequente Markt- und Kundenorientierung
--> keine Beobachtbarkeit/Erprobbarkeit
--> falsche Einschätzung der Marktgröße

- "das Me-too-Produkt, das auf eine Konkurrenzbarriere trifft" -> Markttreue der Kunden zu bisherigen Lieferanten, Imitation statt Neuheit
--> keine relative Vorteilhaftigkeit
--> falsche Einschätzung der Marktdynamik und Marktgröße
-> keine konsequente Markt- und Kundenorientierung

- "Produkte mit Wettbewerbsschwächen" -> Me-too-Produkte halten dem Wettbewerbsdruck nicht stand
--> falsche Einschätzung der Marktgröße und Marktdynamik
--> keine Nutzung von Kooperationsmöglichkeiten
--> keine relative Vorteilhaftigkeit

- "Produkte mit Umfeldschwächen" -> zu geringe Kundennutzenorientierung, falsche Einschätzung des Marktes
--> falsche Einschätzung der Marktgröße und Marktdynamik
--> keine konsequente Markt- und Kundenorientierung
--> keine relative Vorteilhaftigkeit

- "Produkte mit technischen Schwächen" -> technischer Anspruch kann nicht gehalten werden
--> kein hoher Reifegrad
--> keine Beobachtbarkeit/Erprobbarkeit
--> keine Kompatibilität

- "der Preis-Einbruch" -> zu hohe preispolitische Positionierung, Preissenkung der Konkurrenz führt zu Fehlschlag
--> keine finanziellen Ressourcen
--> falsche Einschätzung der Marktdynamik und Marktgröße
--> keine Kooperationsmöglichkeiten

Checkliste Erfolgsfaktoren

- Vorhandensein einer unternehmensinternen Untersuchung zur Identifizierung von Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren

- Beobachtung von besonderen Stärken und Schwächen des Innovationsprozesses

- Aufstellung von Kriterien der relativen Vorteilhaftigkeit des eigenen Produktes ggü. des Konkurrenzproduktes möglich

- Nutzung von Visualisierungsinstrumenten der Produkteigenschaften und von Eigenschaftsprofilen

- Anstreben und Verwirklichung der größtmöglichen Kompatibilität mit den Anwendungsmöglichkeiten der Kunden bzw. mit den Produktmöglichkeiten im Unternehmen

- Nutzung der Möglichkeit zur Erprobbarkeit und Beobachtbarkeit (Produkt-Kliniken, Testmärkte usw)

- möglichst hoher Reifegrad vor der Markteinführung

- laufende Beobachtung relevanter Marktparameter

- Kooperationen mit Kunden, Lieferanten und Konkurrenten zur Nutzung von deren Kenntnissen und Erfahrungen

- Zunutzemachen der Innovationshistorie für zukünftige Neuproduktvorhaben

- Verfügbarkeit ausreichender finanzieller Mittel

- Bekanntheit der Einflussgrößen des Innovationserfolges für die Entscheidungsträger

- Einschätzung der Innovationsfähigkeit und Innovationsbereitschaft der Mitarbeiter und ggf. Maßnahmen zu deren Verbesserung

Aufgaben der Innovationsfunktion

- Sicherstellung der zielgerichteten Kombination von für die Innovation notwendigen finanziellen, materiellen und personellen Ressourcen

-> kann von verschiedenen Organisationseinheiten wahrgenommen werden

-> die organisatorische Eingliederung folgt dem bestimmten Innovationsauslöser auf der Marktseite (Market-Pull) oder auf der Technologieseite (Technology-Pull)
-> kann sowohl im Marketing als auch im Bereich F&E eingegliedert werden

Organisationsalternativen

- Inhouse-Innovation: sämtliche Aufgaben, die mit der Planung, Durchführung und Kontrolle von Innovationen verbunden sind, werden im Unternehmen selbst durchgeführt (Closed Innovation) -> dieses Aufgaben werden dann zentrale und/oder dezentrale Organisationseinheiten wahrnehmen

- Kooperation mit anderen Unternehmen: Innovationstätigkeit erstreckt sich über den betrieblichen Bereich und bezieht andere Unternehmen oder wissenschaftliche Einrichtungen mit ein (Open Innovation)

Inhouse-Innovationstätigkeit

- verschiedene Gründe, z.B. Schutz vor ungewollter Diffusion innovativen Wissens, Wunsch nach einer umfassenden Planungs- und Kontrollhoheit, Not-Invented-Here-Syndrom (Irrglaube, dass Innovationsprozesse nur erfolgreich sind, wenn sie von Anfang bis Ende im eigenen Unternehmen durchgeführt werden)

- Vorteile:
-> Exklusivität vermeidet ungewollte Wissensdiffusion
-> umfassende Kontrolle über den gesamten Entwicklungsprozess
-> technologische Unabhängigkeit von Dritten

- Nachteile:
-> Ausgleich von Know-how-Defiziten kaum möglich
-> möglicherweise eingeschränkte personelle und materielle Ressourcen
-> erheblicher Finanzierungsaufwand

-> man muss zwischen den Risiken und Chancen einer Eigenentwicklung abwägen, eine Beschränkung auf die Kernkompetenzen ist in jedem Fall zweckmäßig

Inhouse-Organisationsalternativen

- Übertragung der Innovationstätigkeit als Daueraufgabe an spezialisierte Organisationseinheiten (Linien- oder Stabstellen, Gremien, Produktmanagement, Ausschüsse, Problemlösungsgruppen, Einrichtung eines eigenen F&E-Bereichs)

- zeitlich befristete, zielorientierte und komplexe Projekte mit inderdisziplinärer Zusammenarbeit -> erheblicher Koordinationsaufwand, da oft mehrere Projekte gleichzeitig laufen, Abstimmung der Schnittstellen und Interdependenzen des Projektes und der übrigen Organisationseinheiten im Rahmen eines Multiprojektmanagements notwendig

Lizenznahme

- Vorteile:
-> Verzicht auf eine eigene kostenintensive Forschung und Entwicklung
-> schnelle und gezielte Beschaffung von speziellen Kenntnissen

- Nachteile:
-> nicht jeder Wissenserwerb ist möglich
-> nur begrenzte Nutzbarkeit der erworbenen Schutzrechte
-> teilweise erheblicher Zeitaufwand bis zum Lizenzerhalt
-> kaum wettbewerbliche Differenzierung durch Exklusivität möglich

-> stellt in der Praxis eine viel genutzte Möglichkeit dar um externe Innovationsresultate im eigenen Unternehmen zu etablieren

Auftragsforschung

- Vorteile:
-> Verzicht auf eine eigene kostenintensive Forschung und Entwicklung
-> Möglichkeit auch auf Spezialgebieten Skaleneffekte zu erzielen

- Nachteile:
-> Gefahr der Wissensdiffusion
-> Entwicklungserfolg nicht direkt beeinflussbar
-> eigene Kernkompetenzen werden zumindest partiell aufgegeben

-> eignet sich am ehesten für einzelne Teile und Komponenten, während eine komplette Neuproduktentwicklung außer Haus kaum zweckmäßig ist

Erwerb neuer Prdukte und Verfahren

- Vorteile:
-> Verzicht auf eine eigene kostenintensive Forschung und Entwicklung
-> Möglichkeit zum Ausgleich von internen Wissensdefiziten

- Nachteile:
-> Gefahr der Wissendiffusion
-> Abhängigkeit vom Wissensmonopol des anbietenden Innovators
-> Aufgabe wertschöpfender Aktivitäten

-> beim Zukauf innovativer (Teil-)Leistungen sollte sich das erwerbende Unternehmen auf einzelne Komponenten oder Teilprozesse beschränlen, mit denen die vorhandenen Wissenslücken kompensiert werden können

Akquisition innovativer Unternehmen

- Vorteile:
-> schnelle Erzielung eines Innovationsvorsprunges
-> Image-Spillover des innovativen Unternehmens auf das erwerbende Unternehmen möglich
-> im Misserfolgsfall kann das erworbene Unternehmen weiter veräußert werden
-> Innovation bleibt eigenständig und stört laufende Betriebsprozesse nicht

- Nachteile:
-> hoher finanzieller Aufwand
-> Problem der Bewertung des zu übernehmenden Unternehmens
-> mögliche Imageschäden durch eine zu extensive Akquisitionspolitik

-> sofern die finanziellen Mittel ausreichen, stellt der Unternehmenserwerb die sicherste und umfassendste Methode dar, um dem eigenen Unternehmen externe Innovationskenntnisse zuzuführen

Innovationskooperation

-> von mehreren Partnern wird ein gemeinsames Innovationsziel verfolgt, häufig Zusammenarbeit im Bereich F&E, aber auch strikte Funktionstrennung möglich (ein Unternehmen übernimmt die Entwicklung, das andere die Vermarktung)

-> wenn zwischen Kooperationspartnern inhaltliche und geografische Nähe vorliegt, spricht man von Innovations-Cluster (z.B. digitale Produktion in Stuttgart, Nano for Production in Dresden)

Gemeinschaftsforschung

-> wird von speziellen Einrichtungen durchgeführt
-> finanziell von den beteiligten Unternehmen getragen, die sie gründeten

- Ziel: eher Verfahrens- als Produktinnovationen, Ergebisse sind allen Beteiligten und manchmal auch Dritten zugänglich

-> typische Gemeinschaftsinstitutionen sind Hochschulen, die eine Brücke zwischen der theoretischen Forschung und der angewandten Entwicklung bilden

Joint Ventures

-> Gemeinschaftsunternehmen, mit denen die Beteiligten die größtmögliche Bindungsintensität erzielen
-> gemeinsame Gründung oder gemeinsamer Erwerb eines neuen Unternehmens, an dem die Partner mit ihrem Kapital beteiligt sind
-> Organisationseinheiten haben den Charakter einer Wagniseinheit -> übernehmen meistens eher innovative, risikoreiche Aufgaben -> müssen im Rahmen eines Venture Managements gesteuert werden
-> Geschäftsführung erfolgt kollegial

-> Anforderungen wären für die Partner allein nicht zu bewältigen, weswegen sich der hohe finanzielle Aufwand rechtfertigen lässt
-> Gefahren: Abfluss von Know-how, Aufgabe der Eigenständigkeit, ungewollte Abhängigkeit

Venture Management

- auch Corporate Venturing genannt
-> ein etabliertes Unternehmen sucht die Zusammenarbeit mit riskofreudigen Neugründungen in Form von Venture Capitals, Joint Ventures, Spinn-Offs oder Ähnlichem (externes Venture Management)
-> ein Unternehmen überträgt selbst innovatibe und risikobehaftete Aufgaben auf Product Champions (Einzelpersonen) und Venture Teams (Kleingruppe aus Spezialisten) (internes Venture Management)
-> aus den daraus resultierenden Innovationen können dann neue Unternehmensteile oder neue Unternehmen entstehen

-> Ziele: Schaffung größerer Handlungsspielräume bei gleichbleibender Risikobegrenzung
-> Gewinnung von Entwicklungsimpulse
-> Kombination positiver Entwicklungspotenziale von reifen Unternehmen (Erfahrung, Ressourcen...) mit denen von jungen Unternehmen (Innovationsmotivation, Flexibilität...) ohne Übernahme der Schwächen des jeweils anderen

Chancen und Risiken von Innovationskooperationen

- Chancen:
-> Know-how und Kompetenzgewinn bei gleichzeitiger Nutzung von Synergiepotenzialen
-> Kostenreduzierung durch Verkürzung der Entwicklungszeit, Risikoteilung und Vermeidung von Doppelarbeit
-> Ausschöpfung von Größen- und Spezialisierungsvorteilen
-> besserer Einstieg in neue Technologien
-> Gestaltung gemeinsamer Normen und Standards
-> Erleichterung des Marktzugangs durch größere Marktmacht

- Risiken:
-> Abhängigkeit von den Kooperationspartnern und Verlust an Eigenständigkeit und Flexibilität
-> hohe Transaktionskosten durch Informationsaustausch und laufende Koordination
-> Schwierigkeiten bei der Zurechnung von Beiträgen und Ergebnissen
-> Geheimhaltungsproblem und Gefahr des des Know-how-Abflusses
-> Verlust des eigenen Wissensvorsprunges
-> Falsche Partnerwahl kann zu Imageverlusten führen

Kriterien für die Zusammenfassung von Organisationseinheiten

- Abteilungsbildung nach Verrichtung (z.B. im Produktionsbereich -> Dreherei, Fräserei, Montage, Prüfwesen)

- Abteilungsbildung nach Kundengruppen (z.B. in der Bank -> Privatkunden, Firmenkunden, Körperschaften)

- Abteilungsbildung nach Objekten (z.B. in der Automobilherstellung/speziell Nutzfahrzeuge -> Transporter, leichte LKW, schwere LKW, Spezial-LKW)

- Abteilungsbildung nach Region (z.B. bei den Bausparkassen -> Region Nord, Region Süd, Region Ost, Region West)

Innovationsmanagement als zenrale Stabstelle

- funktionale Organisation: IM als Stab der Unternehmensführung, die hierarchisch über den Funktionen F&E, Produktion und Vertrieb steht

- divisionale Organisation: IM als Stab der Unternehmensführung, die hierarchisch über den einzelnen Divisionen (Geschäftsbereiche) steht

Innovationsmanagement als Bereich der oberen Leitungsebene

- funktionale Organisation: IM steht zusammen mit den anderen Funktionen wie Beschaffung und Vertrieb auf einer Ebene direkt unter der Unternehmensführung

- divisionale Organisation: IM steht zusammen mit den einzelnen Divisionen (Geschäftsbereichen) auf einer einer Ebene direkt unter der Unternehmensführung

Innovationsmanagement als Teil eines Funktionsbereichs/einer Division

- funktionale Organisation: IM steht hierarchisch unter der entsprechenden Funktion, z.B. F&E, die hierarchisch unter der Unternehmensführung steht

- divisionale Organisation: IM steht hierarchisch unter der entsprechenden Division, die hierarchisch unter der Unternehmensführung steht

zentrales Innovationsmanagement

- Vorteile:
-> Vermeidung von Doppelarbeit fördert eine effiziente Ressourcennutzung
-> analog zur Konzentration auf Kernkompetenzen liegt der Innovationsschwerpunkt auf strategisch wichtigen Projekten
-> Nutzung von Spezialisierungsvorteilen
-> geringer Koordinationsaufwand

- Nachteile:
-> Isolation und Verselbständigung des Innovationsmanagements sind möglich
-> fehlende Marktnähe und Flexibilität durch lange Informations- und Kommunikationswege zwischen den Fachbereichen und dem zentralen IM

Innovationsmanagement als Teil aller Funktionsbereiche/ aller Divisionen

- funktionale Organisation: jede Funktion, die hierarchisch unter der Unternehmensführung steht, hat ihr eigenes IM unter sich

- divisionale Organisation: jede Division, die hierarchisch unter der Unterehmensführung steht, hat ihr eigenes IM unter sich

Innovationsmanagement als dezentralisierte Stabstellen

- funktionale Organisation: IM als Stab für die Unternehmensführung und jede einzelne Funktion

- divisionale Organisation: IM als Stab für die Unternehmensführung und jede einzelne Division

dezentrales Innovationsmanagement

- Vorteile:
-> hohe Reaktionsgeschwindigkeit und Marktnähe
-> geringe Bürokratisierungstendenten durch den Aufbau schlagkräftiger Teams
-> Verringerung der Komplexität durch eine klare Abgrenzung der einzelnen Bereiche
-> Etablierung erfolgsträchtiger Kunden-Lieferanten-Beziehungen zwischen dem Innovationsmanagement und anderen Unternehmensbereichen möglich

- Nachteile:
-> unzureichende Ausschöpfung von Spezialisierungmöglichkeiten
-> Beeinträchtigung von Losgrößeneffekten (Economies-of-Scale), da der einzelne Forschungumfanf zu gering ist
-> hoher Aufwand für die Koordination der verschiedenen Einheiten
-> Informationsverluste durch lage Kommunikationswege zu den zentralen Stellen

-> ein dezentrales Informationsmanagement ist grundsätzlich nur in divisional oder regional organisierten Unternehmen zweckmäßig

möglichkeiten der kombiniert zentral-dezentralen Eingliederung des Innovationsmanagement

- funktionale Organisation: IM-Funktion auf einer Ebene mit den anderen Funktionen, die wiederum eigenes IM haben -> diese werden vom zentralen IM koordiniert

- divisionale Organisation: IM-Funktion auf einer Ebene mit den Divisionen, die wiederum eigenes IM haben -> diese werden vom zentralen IM koordiniert

verrichtungsorientierte interne Struktur des Innovationsmanagements

IM-Leitung

-> Forschung

-> Entwicklung

-> Erprobung

-> Dokumentation

objektorientierte interne Struktur des Innovationsmanagements

IM-Leitung

-> PKW

-> NFZ

-> Schienenfahrzeuge

-> Luftfahrt

regionalorientierte interne Struktur des Innovationsmanagements

IM-Leitung

-> IM Europa

-> IM Afrika

-> IM Asien

-> IM Afrika

Grundformen des Projektmanagements

-> Projekte = zeitlich befristete, zielorientierte und neuartige Vorhaben, welche eine besondere Komplexität aufweisen und interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten Bereiche erfordert

-> Merkmale:
- Zielorientierung
- Neuartigkeit
- Begrenzung
- Komplexität
- interdisziplinäre Zusammenarbeit

Projektgruppe

- Projekte lassen sich nur schwer in divisionale Aufbaustrukturen integrieren, obwohl gerade hier eine ständige Abstimmung mit den betroffenen Organisaionseinheiten wichtig ist

-> Lösung = Projektmanagement
-> Einrichtung einer Projektgruppe zur Koordination der Aufgaben
-> nur Fachleute, welche einen wichtigen Beitrag zum Innovationsvorhaben leisten können
-> Leitung durch den Projektleiter
-> nach Beendigung löst sich die Gruppe wieder auf

Projekthierarchie

- der Projektleiter/-manager wird mit aufgabenbezogenen Kompetenzen ausgestattet und ist für laufende Berichterstattung und ordnungsgemäße Abwicklung verantwortlich, sollte über finanzielle Projektmittel entscheiden können und weisungsbefugt sein

-> Projekthierarchie besteht aus Projektmanagaer, Teilprojektmanager und den Projektmitarbeitern

Projektmanagementformen

- Stabs-Projektmanagement
-> geringe strategische Bedeutung des Projekts für das Unternehmen
-> kleine Projekte
-> geringes Projektrisiko
-> Standard-Technologie
-> geringer Termindruck
-> kurze Projektlaufzeit
-> sehr gute Kapazitätsauslastung
-> große Zahl der gleichzeitig bearbeitbaren Projekte
-> geringe Projektkomplexität
-> mittlerer Bedarf an zentraler Steuerung
-> geringe Notwendigkeit der inderdisziplinären Zusammensetzung
-> Mitarbeitereinsatz als Nebentätigkeit
-> qualifizierte Projektleiter

- Matrix-Projektmanagement
-> große strategische Bedeutung des Projekts für das Unternehmen
-> große Projekte
-> mittleres-großes Projektrisiko
-> anspruchsvolle Technologie
-> mittlerer Termindruck
-> mittlere Projektlaufzeit
-> gute Kapazitätsauslastung
-> mittlere Zahl der gleichzeitg bearbeitbaren Projekte
-> mittlere-hohe Projektkomplexität
-> hoher Bedarf an zentraler Steuerung
-> mittlere-hohe Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammensetzung
-> Mitarbeitereinsatz variabel
-> qualifizierte Projektleiter

- reines Projektmanagement
-> sehr große strategische Bedeutung des Projekts für das Unternehmen
-> sehr große Projekte
-> sehr großes Projektrisiko
-> innovative Technologie
-> hoher Termindruck
-> lange Projektlaufzeit
-> befriedigende Kapazitätsauslastung
-> geringe Zahl der gleichzeitig bearbeitbaren Projekte
-> hohe Projektkomplexität
-> sehr hoher Bedarf an zentraler Steuerung
-> große Notwendigkeit der ind´terdisziplinären Zusammensetzung
-> Mitarbeitereinsatz als Haupttätitgkeit
-> hochqualifizierte Projektleiter

Vor-/Nachteile Matrix-Projektmanagement

- Vorteile:
-> eindeutige Zuweisung der Projektverantwortung
-> nur gezielte Herauslösung der Mitarbeiter aus ihren eigentlichen Organisationseinheiten
-> flexiblerer Personaleinsatz als bei einem reinen Projektmanagement
-> Förderung der Kreativität der Beteiligten
-> Beitrag zu einer kosntruktiven Streitkultur

- Nachteile:
-> Teilung der Weisungsbefugnis führt zu Konfliktpotenzial
-> Mitarbeiter sind "Diener zweier Herren"
-> die Frage der Entscheidungsbefugnis kann Konflikte auslösen

Formen des reinen Projektmanagements

- projektorientierte Linienform: Projekte werden neben- und nacheinander bearbeitet, Erfordernis einer Koordinationsstelle zur Abstimmund des Ressourceneinsatzes -> Verhinderung von Doppelarbeiten und Fehlplanungen

- Task-Force: bearbeitet dringende Projekte und setzt sich aus Spezialisten unterschiedlicher Fachdisziplinen und Funktionsbereichen zusammen, vollamtliche Arbeit

mögliche Rollen im Innovationsmanagement

- nach Schumpeter: Erfinder, Unternehmer, Financier

- nach Rogers/Shoemaker: Initiator, Stimulator, Legitimator, Entscheider, Macher

- nach Witte: Fachpromoter, Machtpromoter

- nach Globe et. al: unabhängiger Erfinder, technologischer Pförtner, technischer Unternehmer

- nach Havelock: Katalysator, Lösunggeber, Prozesshelfer, Ressourcenverknüpfer

- nach Rothwell et al: technischer Innovator, Product Champion, Business Innovator, ausführender Manager

- nach Chakrabarti: Product Champion, Mitglieder der funktionalen Gruppen

- nach Uhlmann: Initiator, Fachpromoter, Machtpromoter, Realisator

- nach Roberts/Fusfeld: Ideenentwickler, Unternehmer/Champion, Projektleiter, Pförtner, Sponsor/Coach

- nach Hausschildt/Chakrabarti: Fachpromoter, Machtpromoter, Prozesspromoter

- nach Picot et al: politischer Koordinator, Informationskoordinator, Ressourcenkoordinator, Marktkoordinator

- nach Krüger: Entscheider/Macher, Planer/Experte, Benutzer/Betroffener

- nach Gemünder/Walter: Fachpromoter, Machtpromoter, Prozesspromoter, Beziehungspromoter

Entrepreneur vs. Intrapreneur vs. Manager

- Entrepreneur:
-> keine betriebliche Infrastruktur vorhanden, muss geschaffen werden
-> Risiko wird allgemein gesucht
-> unbeschränkte Vollhaftung
-> Mehrdeutigkeit wird allgemein geschätzt
-> Fehler werden als Chance zum Lernen angesehen
-> umfassend ausgeprägtes Leistungsstreben
-> Verpflichtung auf lange Zeit
-> Motivation ist hauptsächlich Selbstverwirklichung
-> eigene Bedürfnisbefriedigung steht im Vordergrund
-> umfassende und langfristige Visionen für das gesamte Unternehmen

- Intrapreneur:
-> betriebliche Infrastruktur besteht aus vorhandenen Ressourcen, die genutzt werden können
-> Risiko wird im Rahmen des Vorhabens gesucht
-> Haftung nur im Rahmen der Verantwortung
-> Mehrdeutigkeit wird vorhabenbezogen geschätzt
-> Fehler werden als Chance zum Lernen angesehen
-> Leistungsstreben ist vorhabensbezogen ausgeprägt
-> Verpflichtung für die Dauer des Vorhabens
-> Motivation sind teilweise Einflussbedürfnisse, teilweise Selbstverwirklichung
-> eigene Bedürfnisbefriedigung steht auf einem Level mit der Berücksichtigung der Unternehmensbedürfnisse
-> Entwickung eigener Visionen im Rahmen der Vision des Unternehmens

- Manager:
-> betriebliche Infrastruktur besteht aus vorhandenen Ressourcen, die genutzt werden können
-> Risiko wird im Rahmen der Kompetenzen gesucht
-> Haftung nur im Rahmen der Verantwortung
-> Stabilität wird der Mehrdeutigkeit vorgezogen
-> Fehler werden so weit wie möglich vermieden
-> Leistungsstreben aufgabenbezogen ausgeprägt
-> Verpflichtung nur so lange, bis eine höhere Hierarchieposition erreicht ist
-> Motivation ist eher Machtausübung, weniger Selbstverwirklichung
-> Bedürfnisse des Unternehmens stehen teilweise im Vordergrund
-> Visionen des Unternehmens werden übernommen

Einordnung der Unternehmer-Rollen

- Vision gering, Handlungsorientierung gering = Innovationsverweigerer

- Vision groß, Hanlungsorientierung gering = Künstler und Träumer

- Vision mittel-hoch, Handlungsbereitschift gering-mittel = Planer

- Vision hoch, Handlungsbereitschaft mittel = Erfinder

- Vision gering, Handlungsorientierung hoch = Arbeiter

- Vision mittel, Handlungsorientierung hoch = Linienmanager

- Vision hoch, Handlungsbereitschaft hoch = Intrapreneur

zehn Gebote für Intrapreneure

- Komme jeden Tag zur Arbeit mit der Bereitschaft, gefeuert zu werden.

- Umgehe alle Anforderungen, die deinen Traum stoppen können.

- Mach alles, was zur Realisierung deines Ziels erforderlich sit - unabhängig davon, wie deine eigentliche Aufgabenbeschreibung aussieht.

- Finde Leute, die dir helfen.

- Folge bei der Auswahl von Mitarbeitern deiner Intuition und arbeite nur mit den Besten zusammen.

- Arbeite so lange es geht im Untergrund - eine zu frühe Publizität könnte das Immunsystem der Organisation mobilisieren (Motto: Never show fools unfinished work).

- Wette nie in einem Rennen, wenn du nicht selbst darin mitläufst.

- Denke daran - es ist leichter, um Verzeihung zu bitten als um Erlaubnis.

- Sei ehrgezig in Bezug auf deine Ziele, aber realistisch in Bezug auf die Möglichkeiten, diese zu erreichen.

- Halte deine Sponsoren in Ehren.