Innovationsmanagement

HTW Berlin, BWL(B) 6. Semester, Wirsam

HTW Berlin, BWL(B) 6. Semester, Wirsam


Kartei Details

Karten 87
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 08.02.2017 / 25.01.2019
Weblink
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Notwendigkeit Bedeutung von Innovationsmanagement

- der Erfolg von heute kann der Misserfolg von morgen sein

- Bsp.: Quelle, Nokia, Praktiker,Kodak, Grundig, Schlecker, AEG
-> Gemeinsamkeiten: umfangreiche F&E-Ressourcen, topmotivierte Mitarbeiter, Marktwissen, starke Marken
-> haben alle den entscheidenden Moment verpasst, ihre Geschäftsmodelle/Produktpaletten zu überdenken und einen neuen Kurs einzuschlagen
-> zu starker Fkous auf das Tagesgeschäft und Service am Kunden
-> radikale Innovationen verpasst
-> kein Fokus auf die Entwicklung zukünftiger Geschäftsmodelle

 

--> Innovation ist der Schlüssel zum Erfolg, um Pfadabhängigkeit zu überwinden
--> Innovation sichert die Konkurrenzfähigkeit
--> Innovation bedeutet nicht immer die Auseinandersetzung mit neuen Technologien, intensiver Forschung und Entwicklung oder komplett neuen Ideen
--> Innovation bedeutet auch zu lernen und das eigene Geschäftsmodell zu hinterfragen und ggf. auch neu zu erfinden
--> Innovationsumsetzung als strukturierter Prozess (4 Stufen - 4 Is)

Innovationsdynamik

Innovation -> Kundennutzen -> Wettbewerbsvorteil -> Imitation -> Innovation -> ...

Geschäftsmodell-Innovation

- Wer sind die Zielkunden?

- WAS offeriert man den Kunden?

- Wie erstellt man das Nutzenversprechen?

- Wie generiert man Ertrag?

-> Wer-Wie-Was-Wert-Methode

-> eine Geschäftsmodell-Innovation verändert mindestens zwei dieser 4 Dimensionen

-> Rekombinationen und Neukreationen von Zielkunde, Angebot, Nutzen und Ertrag, z.B. auch durch branchenübergreifende Vergleiche (z.B. "Pay-per-Use-Modelle aus der Videothek auf die Automobil-Branche angewendet -> neues Modell "Carsharing")

- Bsp:
-> Ikea: Angebot + Nutzen (Möbel selbst aufbauen, Möbel sofort verfügbar)
-> ebay: Angebot + Nutzen + Zielkunde + Ertrag (Gebrauchtwaren online anbieten, größere Auswahl, strukturierter, neue Kunden, neue Ertragsmodelle)
-> Garmin: Angebot + Nutzen + Etrag (Routeninformationen anbieten, Stauumfahrung anbieten, neue Ertragsmodelle)

Geschäftsmodell-Muster "Razor and Blade"

- beeinflusste Komponenten: Angebot, Nutzen, Zielkunden

- das Basisprodukt ist billig oder kostenlos, die Zusatzteile zur Nutzung dieses Basisproduktes sind teuer und bringen hohe Gewinnmargen, der niedrige Preis des Basisproduktes reduziert die Kaufhemmnisse des Kunden, die folgenden laufenden Erträge aus den Zusatzprodukten tragen die Verluste aus dem Verkauf des Basisproduktes, das Basis- und Zusatzprodukt sind technologisch zum gegenseitigen Nutzen gemacht um dieses Effekt noch zu verstärken

- Bsp: Gilette Rasierer, HP-Drucker und Patronen, Nestlé Nespresso, Apple iPod/iTunes...

Geschäftsmodell-Muster "Rent instead of buy"

- beeinflusst Angebot, Nutzen, Ertrag

- der Kunde kauft das Produkt nicht, sondern mietet es, er muss nicht so viel Kapital aufbringen um Zugang zu diesem Produkt zu erhalten, höhere Gewinne für das Unternehmen, erzielt Erträge für die gesamte Mietdauer, beide Parteien profitieren von höherer Effizienz der Produktnutzung, Reduzierung die Nicht-Nutzungs-Dauer die unnötigerweise Kapital bindet

- Bsp.: Rent a Bike, Carsharing, Luxusbabe, Flexpetz, Car2Go

Geschäftsmodell-Muster "Revenue Sharing"

- beeinflusst Angebot, Nutzen, Ertrag

- Zusammenschlüsse mit anderen Unternehmen zur gemeinsamen Gewinnerzielung, Schaffung symbiotischer Effekte für zusätzliche Gewinne, Gewinne werden mit den teilnehmenden Partnern geteilt, Schaffung eines höheren Kundennutzens

- Bsp.: CDnow, HubPages, Apple iPhone/AppStore, Groupon

Geschätsmodell-Muster "Reverse Engineering"

- beeinflusst Angebot und Ertrag

- das Produkt eines Konkurrenten wird erworben und auseinander genommen und analysiert, danach wird anhand der gewonnenen Erkenntnisse eine vergleichbares oder kompatibles Produkt entwickelt, geringe Kosten für F&E

- Bsp.: Bayer, Pelikan, Brilliance China Auto, Denner

Schritte der Geschäftsmodell-Innovierung

- Initiierung -> Analyse des aktuellen Geschäftsmodells
--> Wer sind unsere Ziel-Kunden?
--> Was offerieren wir unseren Kunden?
--> Wie erstellen wir das Nutzenversprechen?
--> Wie generieren wir Erträge?

- Ideenfindung -> Konfrontation mit anderen Geschäftsmustern und Entwickung von neuen Geschäftsmodellen
--> Überprüfung anhand der 55 Geschäftsmodell-Muster
--> grundlegende Annahmen und Branchenlogik ind Frage stellen
--> Einsatz von Analogien, das Rad nicht neu erfinden
--> von erfolgreichen Firmen in anderen Industrien lernen

- Integration -> Überprüfung der Konsistenz und dem "Organization-fit"

- Implementierung -> Durchführung des Geschäftsmodells
--> iterativer Prozess: Planen des Geschäftsmodells, Entwicklung Pilotprojekt, Testen, dann wieder Planen
--> Auswertung von qualitativen und quantitativen Daten, Überprüfen der Annahmen
--> Berücksichtigung von weichen, organisatorischen Fragen

Regeln der Innovations-Umsetzung

- Implementierung nur einer Geschäftsmodell-Innovation, nicht mehrere auf einmal

- deutliche Kommunikation der Geschäftsmodell-Innovation und den Grund

- keine Fokussierung auf kurzfristige Kennzahlen, Innovation braucht Zeit

- das Top-Management muss dahinter stehen

- Überwindung des "not-invented-here"-Syndroms

Evolution auf SCM

- to 1969s
-> key trends: Fragmentation, Warehousing, Transportation
-> management focus: Operations, Performance, Efficiencies
-> organization design: decentralized functions

- 1970s to 1980s
-> key trends: evolving integration, materials management, physical distribution, total cost management
-> management focus: optimizing, operations cost & customer service
-> organization design: centralized functions

- 1980s to 1990s
-> key trends: otal integration, logistics, integrated logisics management
-> management focus: tactics, strategies, logistics planning
-> organization design: integration of logistics functions

-1990s to 2000s
-> key trends: supply chain management
-> management focus: suplly chain strategies, channel coevolution, goals
-> organization design: partnering, virtual organization, market coevolution

- 2000s to 2010s
-> key trends: lean supply managements
-> management focus: internet, SCM, e-Business, e-Marketing, synchronization, collaboration
-> organization design: networked channel, .coms, exchanges, agility, scalability

Definition, Aufgaben und Herausforderungen von SCM

- Definition:
-> die Integration aller Schlüsselprozesse entlang der Lieferkette
-> Netzwerk aller Unternehmen, die innerhalb der Wertschöpfungskette bis zum Zeitpunkt, an dem das Produkt oder die Dienstleistung beim Endverbraucher sind, involviert sind

- Aufgaben:
-> Management und Kontrolle der Material-, informations- und Finanzflüsse innerhalb der Lieferketten
-> Design, Planung und Ausführung der Aktivitäten der verschiedenen Stufen und Erreichung der gewünschten Service-Levels zur Erzielung höherer Gewinne

- Herausforderungen:
-> Verwendung falscher Materialien durch den Lieferanten, Maschineinstillstände beim Lieferanten, Schneeball-Effekte, Lieferengpässe, hohe Materialbestände beim Produzenten, ineffiziente Logistik des Händlers, hohe Lagerbstände, geringe Abliefererfüllungsraten, hohe Einstandskosten für den Kunden, ineffiziente Werbeaktionen

die vier Stufen der indsutriellen Revolution

1. erster mechanischer Webstuhl 1784
-> erste industrielle Revolution durch Einführung mechanischer Produktionsanalagen mithilfe von Wasser- und Dampfkraft

2. erstes Fließband, Schlachthöfe von Cincinnati 1870
-> zweite industrielle Revolution durch Einführung arbeitsteiliger Massenproduktion mithilfe von elektrischer Energie

3. erste speicherprogrammierbare Steuerung Modicon 084, 1969
-> dritte indsutrielle Revolution durch Einsatz von Elektronik und IT zur weiteren Automatisierung der Produktion

4. (heute/Zukunft)
-> vierte industrielle Revolution auf Basis von Cyber-Physical-Systems

Schlüsselelemente Industrie 4.0

- netzwerkfähige Maschinen, Anlagen und Komponenten

- Produkte mit Data Matrix Code

-> Netzwerk smarter Objekte (cyber-physikalische Systeme und Internet der Dinge)

-> Plug&Play
-> dynamische Prozessabläufe
-> Synchronisierung von Realität und Virtualität

Big Data

- Internet der Dinge ermöglich "Big Data"

- Daten werden den Blick auf die Welt verändern

- mehr Daten -> mehr Datenauswertmöglichkeiten, mehr Analyse, bessere Prognosen möglich, genauere Auswertungen und höhere Präzision

Innovationspotenzial Industrie 4.0

- was ist wirklich neu?
-> Sensoren, Antriebe, Datenverarbeitung, Computernetzwerke -> alles schon da
-> Ideen, Mass Customization, Losgröße 1 -> alles schon da
-> Frage der Innovationskraft, der Ideenumsetzung
-> grundlegend neu ist die Betrachtungsweise physischer Objekte (Produkte und Maschinen als Comuter)
-> die IT-Wertschöpfung wird zukünftig >50% sein -> Markt wird sich komplett ändern

- Potenzial:
-> Vernetzung von physischen Objekten ermöglicht die Nutzensteigerung pro Quarat je Netzwerkteilnehmer (Metcalfs Gesetz) -> Gesetz ist anwendbar auf alle Netzwerke, die einen direkten Austausch der Teilnehmer zulassen
-> digitale Schaltkreise verdoppeln ihre Kapazität/Funktionalität alle 18 Monate (Moore's Gesetz), verändert Methoden, verändert Geschäftsmodelle
-> mehr Netzwerkaktivitäten: mehr Intelligenz durch mehr Rechnerdurchdringung und mehr Analytik und mehr Nähe zum Menschen

SCM und Industrie 4.0

- Komplexität der Logistik wächst superexponentiell
-> Strukturkomplexität (Globalisierung hält ungebrochen an under Vernetzungsgrad wächst exponentiell)
-> Datenkomplexität (die logistische Datenmenge steigt je Dekade um den Faktor 1000)
-> Produktkomplexität (Wunsch nach Individualität wächst mit ihren Möglichkeiten, Losgröße 1 ist Realität)
-> Komplexität durch Vernetzung und eCommerce (Teilnahme und Teilhabe am virtuellen Leben steigen mit der Offenheit und Vernetzung)

- überproportionales Wachstum der Komplexität insgesamt

- Komplexität und Rgidität des klassischen SCM steht der Notwendigkeit zur Flexibilisierung diameteral entgegen

- es wird ein Wandel vom Prozess zum Service erfolgen
-> klassiches SCM wandelt sich zu einer serviceorintierten Logistics on Demand
-> der Wandel vom Prozess zum Service folgt damit dem Paradigma der dezentralen Entscheidung

- das klassiche Prozessmanagement wird in die Logistics Cloud migrieren

- Logistik erbringt in Zukunft hybride Dienstleistung -> verbindet Transport, Planung, Organisation, Steuerung mit IT- und Wissensmanagement

- aus Prozessen werden Logistics & IT Services (LIS)

 

--> Industrie 4.0 ersetzt die zentrale Lenkung der SCM durch dezentrale Intelligenz, das Werkstück steuert das Werkzeug, die Produke steuern die SCM
--> Cyber-Physical Systems everywhere: überwinden die Trennung zwischen dinglicher und digitaler Welt, überträgt sich auch auf weitere Elemente der SCM
--> Losgröße 1: individualisierte Anfertigung und lokale Herstellung ermöglichen eine grüne und urbane Produktion
--> IP-basierte Maschinenkommunikation: einheitliche Steuerung durch einheitliche Protokolle
--> unternehmensübergreifende Wertschöpfungsketten: Ad-hoc-Kooperationen in dynamischen Produktkonsortien, Ad-hoc-Organisation der SCM
--> Revitalisierung verlorener Märkte: maßangefertigte Produkte aus der Region können mit internationalisierten Lieferketten konkurrieren

 

Definition Innovation

= eine Idee, ein Prozess oder ein Objekt, das als neu betrachtet werden kann

-> Kreativität ist der Denkprozess, der uns hilft, Ideen hervorzubringen. Innovation is die praktische Anwendung solcher Ideen, um die Ziele des Unternehmens wirksamer zu erreichen

-> betriebswirtschaftlich sind alles aus unternehmensindividueller Sicht erstmalig relevanten Neuheiten Innovationen

-> liegt eine Erfindung vor und verspricht sie wirtschaftlichen Erfolg, werden Investitionen für die Fertigungsvorbereitung und Markterschließung erforderlich, Produktion und Marketing müssen in Gang gesetzt werden -> wenn die Einführung in den Markt erreicht werden kann oder ein neues Verfahren eingesetzt werden kann, spricht man von einer Produktinnovation oder Prozessinnovation

-> Innovationen sind qualitativ neuartige Produkte oder Verfahren, die sich gegnüber einem Vergleichszustand merklich unterscheiden

-> eine Neueung kann subjektiv neu sein, obwohl sie von anderen schon verwendet wurde (Betriebsneuheit), objektive Neuheit liegt vor, wenn noch keine Anwendung erfolgte (Markt-/Weltneuheit)

-> neuartig ist mehr als neu -> bedeutet Änderung der Art, nicht nur dem Grade nach, wesentlich mehr als eine graduelle Verbesserung und mehr als ein technisches Problem

-> diskontinuierlich erfolgende Durchsetzung von neuen Kombinationen, welche alte Faktorkombinationen durch schöpferische Zerstörung ablöst und zu erheblichen Verbesserungen führt

F&E-Management und Technologiemanagement

- F&E umfassen unterschiedliche Tätigkeiten
-> drei Gebiete: Grundlagenforschung, angewandte Forschung, Entwicklung

-> Grundlagenforschung: experimentelle/theoretische Gewinnung von grundlegend wissenschaftlichen Erkenntnissen -> Ergebnisse = Theorien

-> angewandte Forschung: baut auf den Ergebnissen der Grundlagenforschung auf, richtet den Blick auf die Gewinnung anwendungsorientierter Technologien

-> Entwicklung: systematische Anwendung von Technologien der angewandten Forschung in Form von Technik, Erzeugung neuer oder verbesserter Materialien, Geräte, Produkte oder Verfahren

- Abgrenzung F&E-Management <-> Technologiemanagement:
-> Aufgabe des F&E-Managements ist die Gewinnung neuer Erkenntnisse, die sich in konkrete Problemlösungen umsetzen lassen, Ziel = effektive und effiziente Abwicklung von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben
-> Technologiemanagement kann die Beschaffung, Speicherung und Verwertung natur- und ingenieurwissenschaftlichen Wissens beinhalten, Ziel = Sicherung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens mit Hilfe von Portfolios, Potenzialausbau, Prognosen, Projekten und Allianzen

Technologiearten

- Unterscheidung nach Einsatzgebiet oder Lebenszyklusphase
-> Einsatzgebiet: Produkt- oder Prozesstechnologie
-> Lebenszyklusphase: Schrittmacher-, Schlüssel- und Basistechnologie
--> Schrittmachertechnologie: Erwartung eines großen Einflusses auf die Branchenstruktur
--> Schlüsseltechnologie: erfolgreiche Anwendung einer Schrittmachertechnologie
--> Basistechnologie: ausgereifte Technologie, die in der Branche weitverbreitet eingesetzt wird

Merkmale von Innovationsprozessen

- hohe Unsicherheit und Komplexität

- mehrstufige Entscheidungen

- langfristige Ressourcenbindung (v.a. in den Bereichen Finanzen, Material und Personal)

- müssen hohen Anforderungen gerecht werden

- müssen systematisch und zielorientiert initiiert und realisiert werden

Aufgaben des Innovationsmanagements

- Festlegung und Verfolgung von Innovationszielen und -strategien

- Treffen von Entscheidungen zum Aufbau von Innovationspotenzial und zur Durchführung von innovationen unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten

- Aufstellung eines F&E-Projektprogramms

- Planung, Steuerung und Kontrolle von Innovationsprozessen und Innovationsprojekten

- Schaffung einer innovationsfördernden Organisationsstruktur und -kultur

- Installierung eines prozessumfassenden Informationssystems für zeitnahmen Informationsaustausch und flexible Prozesssteuerung

strategisches vs. operatives Innovationsmanagement

- strategisch: langfristige Sicherung des Erfolgspotenzials eines Unternehmens -> Analyse der Unternehmensumwelt, Definition der Innovationsziele und Festlegung der Innovationsstrategie und des strategischen F&E-Projektprogramms

- operativ: kurzfristige bis mittelfristige Gestaltung und Steuerung der Innovationstätigkeiten -> Durchführung der Innovationsprozesse und Management der Innovationsprojekte

Neuhitsgrad

- hat große Bedeutung und ist mit hohen Anforderungen an das Management verbunden

- ist das konstitutive Merkmal einer Innovation und variiert von der unwesentlichen Veränderung von Bestehendem bis hin zur fundamentalen Neuerung

- durch ihn kann der wirtschaftliche Nutzen einer Innovation bestimmt werden, da meist ein hoher Neuheitsgrad auf einen großen Wettbewerbsvorsprung hinweist

-> Matrix aus Marktneuheitsgrad und Unternehmensneuheitsgrad:
--> U gering, M gering = Kostenverbesserung
--> U mittel, M gering = Produktverbesserung
--> U mittel, M mittel = Erweiterung der bestehenden Produktlinie
--> U hoch, M gering-mittel = neue Produktlinie
--> U hoch, M hoch = Weltneuheit

Unsicherheit

- eng verknüpft mit dem Neuheitsgrad
= Situation, für die werder subjektive noch objektive Wahrscheinlichkeiten angegeben sind

- besonders in den frühen Phasen des Prozesses ist das Ergebnis unklar
-> Misserfolg und Erfolg liegen nah beieinander
-> v.a. Faktoren Zeit und Kosten spielen große Rolle für jedes Unternehmen

- Unsicherheitsfaktoren aus dem Unternehmensumfeld: neue Gesetze und Verordnungen
- interne Unsicherheitsfaktoren: Verarbeitung von neuen Materialien, Verwendung neuer Maschinen und Technologien, Störungen, Anlaufschwierigkeiten und Ungenauigkeit

Komplexität

- Innovation ist durch unklare Problemstruktur und nicht-linearem zeitlichen Verlauf mit hoher Komplexität verbunden
= Grad der Überschaubarkeit

- beinhaltet eine zeitiche Dimension (Dynamik -> Veränderlichkeit der relevanten Sachverhalte) und eine quantitative und qualitative Dimension (Kompliziertheit -> Vielzahl, Vielfalt und Vernetzung der Sachverhalte)

Konfliktgehalt

-> Konflikt = Vorhandensein verschiedener nicht vereinbarer Zustände oder Handlungstendenzen
-> Unsicherheit und Komplexität tragen zum Entstehen von Konflikten bei

- mögliche Konflikte im Unternehmen:
-> intra-/interpersoneller Konflikt
-> Konflikt zwischen Innovationsobjekt und dem Unternehmensstandard
-> Konflikt zwischen einem innovativen und einem bereits vorhandenen Produkt
-> Konflikt zwischen Innovationsobjekt und Unternehmensphilospohie
-> Konflikt zwischen dem Innovationsprojekt und der öffentlichen Meinung in Bezug auf ethische und moralische Gesichtspunkte
-> Konflikt zwischen Innovationsobjekt und Rechtslage

Zusammenhänge zwischen den Merkmalen von Innovationen

- je höher der Neuheitsgrad, desto mehr Unsicherheit liegt vor (es steht noch kein Lösungsmuster zur Verfügung)

- je höher die Komplexität, desto größer die Unsicherheit (immer vielfältigere Interdependenzen und Verbindungen der Neuheiten untereinander)

- je höher die Unsicherheit ist, desto höher ist der Konfliktgehalt in allen Phasen des Innovationsprozesses

das magische Zieldreieck

- Ergebnis (Qualität, Kundennutzen)
- Zeit (Lieferbereitschaft, Verfügbarkeit)
- Aufwand (Kosten, Preis)

-> Aufwand und Zeit wirken zusammen als Intensität
-> Zeit und Ergebnis wirken zusammen als Produktivität
-> Aufwand und Ergebnis wirken zusammen als Effizienz

-> im Zentrum stehen die qualitativen Zielgrößen: Flexibilität, Know-how und Kompetenz

Produktinnovation

- Gegenstand ist eine materielle oder immaterielle am Markt angebotene Leistung eines Unternehmens
-> ist durch ihre Eigenschaften in der Lage die tatsächlichen oder potenziellen Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen

- Produktinnovation beschäftigt sich mit der Neu-Entwicklung dieser Leistungen, welche auf die Befriedigung der Kundenbedürfnisse abzielen und sich positiv auf die Absatzmenge oder den Absatzpreis auswirken

Prozessinnovation

- ein Prozess ist eine zielgerichtete Erstellung einer Leistung
-> eine Folge zusammenhängender Aktivitäten, welche innerhalb einer bestimmten Zeitspanne (Durchlaufzeit) nach bestimmten Regeln durchgeführt werden

- Prozessinnovationen sind neuartige Veränderungen im Prozess der Faktorkombination und wirken unmittelbar auf der Angebotsseite

- Gegenstand sind materielle und informationelle Prozesse, welche der Erhöhung der Arbeitsproduktivität dienen und somit die Möglichkeit der Steigerung des Sozialeinkommens bieten
-> Ziel ist die Neugestaltung und Verbesserung der Unternehmensprozesse

Produktions- und Prozessinnovation als Wettbewerbshebel

- in "älteren" Branchen wie der Automobilindustrie kommt es heutzutage auf innovative Prozesse an

- in "jüngeren" Branchen wie der Bio- und Gentechnologie dienen Produktinnovationen als Wettbewerbshebel -> verschaffen dem Unternehmen einen ökonomischen Vorteil

Sozialinnovationen

= neuartige Veränderungen im Human- und Sozialbereich

-> beschäftigt sich mit dem Menschen und seinem Verhalten im Unternehmen
-> helfen bei der Erfüllung von sozialen Zielen, z.B. Mitarbeiterzufriedenheit, Arbeitplatzsicherheit
-> eng mit der Unternehmenskultur verbunden
-> haben in den letzten Jahren im Zusammenhang mit "Social Entrepreneurships" an Bedeutung gewonnen

Strukturinnovation

= organisatorische Innovationen
-> Ziel = Verbesserung der Ablauf- und Aufbauorganisation

- können sich auf Unternehmensprozesse, Aufgabenträger und Objekte der Leistungserstellung beziehen -> stehen in engem Zusammenhang mit Prozess-, Produkt- und Sozialinnovationen

- dienen zur Erreichung harter und weicher Ziele

Marketinginnovation

= neue Verkaufs- oder Marketingmethoden
-> betrifft das Produktdesign, die Werbung, die Marktpolitik, die Vertriebskanäle oder die Preispolitik

-> große Bedeutung für das Innovationsmanagement in der Praxis

Geschäftsmodellinnovation

- Geschäftsmodell = Art und Weise der Konfiguration und Durchführung der Wertschöpfungsaktivitäten eines Unternehmens
-> dient der Erhöhung des Kundennutzen und der dauerhaften Generierung von Wettbewerbsvorteilen gegenüber der Konkurrenz

-> Geschäftsmodellinnovation = Veränderung von bestehenden Geschäftsmodellen und die Schaffung neuer

- drei Arten: Unternehmensmodellinnovation, Umsatzmodellinnovation, Branchenmodellinnovation

Differenzierung nach dem Neuheitsgraf

- Basisinnovation
-> absoluter Durchbruch neuer Technologien oder Organisationsprinzipien
-> führt zu radikalen Veränderungen in der Markt- und Wettbewerbssituation

- Verbesserungsinnovation

- Anpassungsinnovation

- Imitation
-> bewusste Übernahme oder Nachahmung von bereits erfolgreichen Problemlösungen
-> immer nach der Innovation einzuordnen

- Scheininnovation

Differenzierung nach dem Veränderungsumfang

- Radikalinnovation -> weist hohen Neuheitsgrad auf und bewirkt komplexe und radikale Veränderungen im Unternehmen -> oft mit den Basisinnovationen identisch

- Inkrementalinnovation -> erfolgt meist auf bekannten Märkten und lässt sich dadurch relativ risikolos durchführen -> verbessert die Ziel-Mittel-Relation -> oft handelt es sich um Anpassungs- oder Verbesserungsinnovationen

Dimensionen des Innovationserfolgs

- bestimmte Einflussgrößen im Innovationsmanagement beeinflussen den Gesamtnutzen positiv oder negativ
-> Kenntnis trägt zur Reduzierung der Entscheidungskomplexität bei und lenkt den Blick auf das Wesentliche und unterstützt das zielgerichtete Management

- der Gesamtnutzen einer Innovation lässt sich in drei Dimensionen einteilen
-> technische Dimension
-> ökonomische Dimension
-> indviduelle/soziale Dimension

- spezifische Messgrößen bezüglich der technischen Dimension zur Bestimmung des technischen Nutzens: Luftwiderstand, Energiebedarf, Materialverbrauch, Durchlaufzeit...

- auch indirekte Nutzen können bestimmt werden: Know-how, Lernerfolg, Identifikation eines technischen Problems

- bei der ökonomischen Dimension geht es um die Bestimmung des unmittelbaren wirtschaftlichen Erfolges der Innovation, Messgrößen: Kosten, Umsatz, Deckungsbeitrag, Gewinn, Wirtschaftlichkeit...

- sonstige Nutzenwirkungen liegen auf individueller Eeben: Anerkennung des Innovators, Auszeichnungen des F&E-Bereichs mit einem Forschspreis...
-> können aber auch Beziehungen zum sozialen und ökologischen Bereich haben

innovationsspezifische Erfolgsfaktoren

- relative Vorteilhaftigkeit der Innovation

- Kompatibilität der Innovation

- Komplexität der Innovation

- Erprobbarkeit der Innovation

- Reifegrad der Innovation

unternehmensinterne Erfolgsfaktoren

- Alter des Unternehmes

- Innovationshistorie

- Strategie, Kultur und Organisation

- finanzielle Ressourcen

- Unternehmensgröße