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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 07.02.2017 / 07.09.2018
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Definitionsmerkmale Interview

Findet zwischen zwei oder mehreren Interviewern und Interviewten statt
Dient der Sammlung von Informationen o über individuellem Erleben und Verhalten 
                        o Beziehungen zwischen Personen
                        o Bedingungen die Verhalten oder Beziehungen ändern oder aufrechterhalten
 
der Übergang zwischen Diagnostik und Intervention ist manchmal fließend aufgrund von Reflexionsprozessen, die durch ein Interview ausgelöst werden können.

Anamnese

Erhebung der Vorgeschichte vor Behandlungsbegin

Katamnese

Ergebung nach Behandlung, Stabilität der Behandlungseffekte etc

Biographisches Interview

Abgrenzung zur Anamnese, wenn es um Erhebung biographischer Daten geht

Unterschied Alltagskonversation & Interview nach Dyer

Alltagskonversation:

  • Nicht unbedingt expliziter Zweck
  • Wiederholungen i.d.R. unerwünscht
  • Beide können Fragen stellen
  • Interesse und Desinteresse an bestimmten Themen wird von beiden ausgedrück
  • Basiert auf implizitem Wissen
  • Allzu detaillierte Statements und Antworten werden i.d.R. aus Höflichkeit vermieden

Interview:

  • Zweck Ziel
  • Wiederholungen oft notwendig
  • Hauptsächlich der Interviewer stellt Fragen (Rollenfestlegung)
  • Interview drückt eher Interesse aus
  • Implizites Wissen soll möglichst explizit werden
  • Antworten sollen so detailliert wie möglich sein

Setting Interview

Face-to-Face, Telefon, Internet

Dauer Interview

Wenige Minuten …60-90min (Aufmerksamkeit, Konzentration und Motivation

Rolle des Befragten

Weiche Interviews: warmherzig, empathisch, wertschätzend (klientenzentrierte Psychotherapie)

Neutrale Interviews: zurückhaltendinteressiert, Sicherung der Vergleichbarkeit

Harte Interviews: Durchbrechen von Abwehr, Erfassung von Stressresistenz, „Kreuzverhör“

Ziele Interview

Möglichst umfassende Beschreibung / Exploration (klinische Diagnose)

Vorhersage zukünftigen Verhaltens (Eignungsdiagnostik)

Anzahl der Interview

Panelinterview (Einstellungstest) Focus Group (Gruppenbefragung)

Strukturierungsgrad

Voll- halb- und unstrukturierte Interviews

Aspekte der Standardisierung (Makrostruktur):

Fragen: Wortlaut, Anzahl und Abfolge

Antworten: offen oder geschlossen

Auswertungen: nach festgelegten Regeln/Kategorisierungen

Aspekte der Standardisierung (Makrostruktur):Verhalten des Interviewers: Reaktion auf Fragen des Probanden

Mikrostruktur

konkrete Formulierung einzelner Frage

Strukturiertes Interview Pro COm

Pro :

  • Hohe Vergleichbarkeit Ökonomische Auswertung Geringere Anforderungen an den Interviewer Gütekriterien gut messbar Fehlerreduzierung

Con

  • Nichterfassung subjektiver Informationen Bedeutungsdiskrepanzen, Missverständnisse Unnatürlichkeit der Situation, Blockaden

Ustrukturiertes Interview Pro Con

Pro

  • Freie Exploration, subjektive Inhalte werden erfasst Sprachstil des Probanden wird berücksichtigt Adaptives Diagnostizieren (im engeren Rahmen auch im strukturierten Interview möglich mittels Filterfrage

Con

  • Schwierige Vergleichbarkeit Hohe Anforderungen an den Interviewer Hoher Auswertungsaufwand Verpassen wichtiger Informationen und Themenbereiche

Interview: verschiedene Bedingungen aus Paradigmen

  • Kognitionspsychologie: Das Interview ist ein Informationsverarbeitungsprozess, der von Emotionen, Erwartungen und Motiven begleitet wird. Hierbei sind auch non- und paraverbale Signale von Bedeutung
  • Tiefenpsychologie: Übertragung und Gegenübertragung spielen eine Rolle. Bisherige und vergangene Beziehungen spielen eine Rolle in der Gegenwart, weil gespeicherte mentale Repräsentationen von Personen z.B. bei Ähnlichkeiten des Interviewers aktiviert und die entsprechenden Merkmale zugeschrieben werden.
  • Motivationale Ebene: Bedürfnisse wie Kontrolle und Komplexitätsreduktion, Selbstdarstellungsmotive und Selbstwertregulation („nicht blamieren“)
  • Lernpsychologie: Mechanismen der wechselseitigen Verstärkung (verbale und nonverbale Verstärker) 
  • Sozialpsychologie: Ersteindrucks-, Stereotypisierungs- und Kategorisierungsprozesse (z.B. aufgrund soziodemographischer Merkmale); Attributionsverzerrungen (Person-Situation); Rollenverteilungen und Machtmotive; Hypothesenbildung
  • Persönlichkeitspsychologie: Persönlichkeitsmerkmale (ängstlich vs selbstbewusst)

Konsequenzen Interviewgestaltung

1. Transparenz: Aufklärung über die Situation, das Interviewziel, der Rollenverteilung und Dauer
2. Beziehung gestalten: Herstellen einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung (auch aus methodischen Gründen und nicht nur aus Höflichkeit)
3. Freundlich sein aber neutral bleiben: keine Wertung von Aussagen, aber Interesse zeigen
4. Möglichkeit zur Metakommunikation einplanen: bei Blockadehaltung Beziehungsebene Thematisieren und Kommunikation reflektieren

Vorteile Interview trotz aller Komplexität

Renner: gerade bei Veränderungsmessungen (z.B. nach Intervention) spielt nicht nur die Feststellung quantitativer, sondern auch qualitativer Veränderungen eine Rolle, die besser im Interview erfasst werden

Schwarzer: adaptiver Charakter, Situationsanpassung, Berücksichtigung nonverbaler Signale, Sicherstellung der Identität des Interviewten (gegenüber Online-Befragungen)

Interviews sind indiziert

In der Individualdiagnostik: zur Erarbeitung der diagnostischen Fragestellung, zur Abklärung des Kontextes sowie bei der Erhebung persönlicher und intimer Informationen

In der Forschung: zur Exploration, wenn wenig Theorien zur Verfügung stehen

Interviews in klinischer Psychologie

  • Zur Deskription der Symptomatik
  • Zur Erfassung individueller auslösender oder aufrechterhaltender Bedingungen für ein dysfunktionales Verhalten
  • Zur klassifikatorischen Einordnung / differentialdiagnostischen Eingrenzung (Standardisierte Interviewleitfäden SKID-I und II)
  • Zur prädiktiven Diagnostik –Maßnahmenplanung
  • Zur Evaluation von Veränderungen bei Maßnahmen und Interventionen
  • Zur klinischen Dokumentation
  • Strukturiertes Interview für das Fünf-Faktoren-Modell (SIFFM) : zur Erfassung klinisch relevanter Extremausprägungen der Facetten und Faktoren der Big 5, die auf eine Persönlichkeitsstörung hinweisen

neben den diagnostischen Zielsetzungen schreibt Keßler dem Interview eine behandlungssteuernde Funktion zu

Interview von kleineren Kindern

Hier treten Hemmungen, Ängste und Unsicherheiten, aber auch Loyalitätskonflikte (Preisgabe von Informationen) auf. Hier wurde die spielbasierte Befragungstechnik entwickelt, bei der die Kinder mittels gegebenem Spielmaterials (Stimuli) eine Geschichte konstruieren und erzählen– darüber findet dann Exploration statt.

Interview Anwendungsfeld AOP/Berufseignungsdiagnostik und Personalentwicklung:

Beispiel MMI: Multimodales Interview – Bestandteile 1. Gesprächsbeginn 2. Selbstvorstellung des Bewerbers 3. Freier Gesprächsteil 4. Berufsinteressen, Berufs- und Organisationswahl 5. Biographiebezogene Fragen 6. Realistische Tätigkeitsinformation 7. Situative Fragen 8. Gesprächsabschluss
 
Entscheidungsorientiertes Gespräch EOG (Westhoff et al): Systematik zur Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Interviews, die zu möglichst guten Entscheidungen bei der Personalauswahl führen sollen.

Interview: forensische Psychologie

Das kognitive Interview: mittels Erinnerungshilfen sollen Zeugen zu möglichst zuverlässigen Aussagen angeregt werden. Erinnerungshilfen sind:
 
1. Mentales Zurückversetzen in den Wahrnehmungskontext, evtl. auch emotional 2. Aufforderung, auch unwichtig erscheinende Dinge zu erzählen (freies Explorieren) 3. Schilderung des Ereignisses in umgekehrter Reihenfolge 4. Schilderung des Ereignisses aus der Perspektive einer anderen Person

Interview psychologische Forschung

Freie Exploration: biographische Persönlichkeitsforschung von Hans Thomae:

  • Kerngedanke ist, das Individuum möglichst genau, wertneutral und vor allem methodisch (d.h. theoretisch) unvoreingenommen zu erfassen
  • Denk- und Ausdrucksweisen der Person sollen nicht durch das psychologische Messmodell verzerrt werden
  • Die Wissenschaftstheoretische Kritik an diesem Vorgehen bezieht sich auf die naiv-empirische Haltung, dem „einfach so“, da empirische Wissenschaft immer mit theoretischen Vorannahmen beginnt
  • Thomae schlägt zur Analyse der Interviews Konstrukte vor, die herangezogen werden können: das Konzept der Daseinstechniken (Reaktionsformen). Diese beschreiben Möglichkeiten des Umgangs mit bedeutenden, insbesondere belastenden Lebenssituationen

Interview Biographischer Ansatz von Dan P. Adams

  • Kerngedanke ist die Konstruktion der Identität als narrative Identität
  • Die narrative Identität ist eine internalisierte Geschichte, die eine Person immer wieder erzählt, um die Vergangenheit und Zukunft in ein mehr oder weniger kohärentes Ganze zu integrieren und um ein gewisses Ausmaß an Einheit und Sinn zu erlangen
  • Die jeweilige Kultur liefert dabei ein Menu von Themen, Bildern und Plots für die Identitätskonstruktion
  • In diesen Ansätzen ist Identität etwas bewusst erreichtes, aber ein unabgeschlossener Prozess, weshalb wir uns dieselbe Geschichte immer und immer wieder erzählen, um Kohärenz herzustellen

Qualitative Sozialforschung

Die soziale Wirklichkeit wird gemeinsam hergestellt und konstruiert

Soziale Wirklichkeiten haben einen Prozesscharakter und wirken reflexiv

Objektive Lebensbedingungen werden stets subjektive Bedeutungen zugeschrieben (Sinn)

Kommunikation spielt in der qualitativen Forschung eine herausragende Rolle

Das narrative Interview (Schütze)

1. Haupterzählung: Aufforderung, die gesamte Lebensgeschichte (oder einen interessierenden Abschnitt) zu erzählen 2. Nachfragen: keine Gründe erfragen, sondern Details zu bestimmten Aspekten 3. Bilanzierungsphase: Abstraktionen und Mustererkennung

Das fokussierte Interview (Merton, Fiske und Kendall

Fokussierung auf ein bestimmtes Objekt oder Gegenstand (auch Spielfilm), der als Gesprächsanreiz bzw. Stimulation des Gesprächs fungiert

Über den Umweg des fokussierten Objekts sollen Zugänge zu subjektiven Erfahrungen erschlossen werden

Interviewfragen

Fragen sollen im Sinne des Interviewers verstanden und die Bedrohlichkeit des Interviews entschärft werden

Einfache und kurze Formulierungen verwenden (Abhängig vom Bildungsstand)

Eindeutige Fragen stellen (nicht mehrere Aspekte gleichzeitig erfragen)

Keine Suggestivfragen stellen (vorhersagbare Antworten sind diagnostisch ebenso wertlos)

Interview Formale Fragen

sollen signalisieren, in welcher Form geantwortet werden soll
o Offene und geschlossene Fragen
o Formen geschlossener Fragen können sein: Identifikationsfrage (Wer, Wo, Was), Selektionsfragen (explizite Antwortalternativen) oder Ja-Nein-Fragen
o Einleitende Sätze bei offenen Fragen: Einleitungen sollen dazu dienen, Gedächtnisinhalte des Interviewten zu aktivieren (Kontextbeschreibung) und somit das Antworten zu erleichtern
o Offene Fragen sind eher indiziert bei: neuen Themen, ausführlicher Behandlung, konkreten Beispielen
o Geschlossene Fragen sind eher indiziert bei: Klärung von Details, gehemmten Personen, ausschweifenden Darstellungen
o Direkte und indirekte Fragen: bei direkten Fragen ist klar, worauf die Frage abzielt. Indirekte Fragen können angebracht sein (1) wenn der Interviewte keinen unmittelbaren Zugriff zu den relevanten Gedächtnisinhalten hat oder (2) es sich um heikle, sensible oder intime Themen handelt
o Allgemeine und konkrete Fragen: bei der sequentiellen Fragetechnik beginnt man mit allgemeinen Fragen und wird dann immer konkreter
o Nachfragen: sollen weitere Inhalte hervorbringen

Interview funktionale Frage

Regeln die Übergänge zwischen Interviewteilen o Kontakt- und Einleitungsfragen: mit der Situation vertraut machen, evtl. Small Talk etc.
o Überleitungsfragen: Zusammenfassen und Überleiten zu neuen thematischen Blöcken
o Kontrollfragen: das Verständnis des bisher Gesagten überprüfen
o COLUMBO-Technik: Unklarheiten ansprechen, in dem man sich ein wenig dumm stellt, um so den Interviewten bei Ungereimtheiten nicht gleich zu kompromittieren
o Filterfragen: Verzweigungen, die mittels Sprungregeln den Interviewer zu jeweils relevanten Frageblöcken leiten

Aufbau Interviewleitfaden

1. Eröffnung des Interviews

  • Gegenstand und Ziel des Interviews
  • Ablauf des Interviews
  • Zeitlicher Rahmen (max 90 min, ideal 30-60 min)
  • Einverständnis zur Ton- u. Videoaufzeichnung
  • Zusicherung von Anonymität
  • Etwaige Fragen des Probanden klären

2. Hauptteil des Interviews  - Anordnung der Themenblöcke

  • Einleitende Sätze als Assoziationshilfen bei offenen Fragen
  • Heikle Fragen erst im letzten Drittel
  • Zusammenfassungen und Überleitungen

3. Abschluss des Interviews

  • Dank an den Interviewpartner
  • GGf. aktuelle Stimmung erfragen
  • Weitere Fragen des Interviewpartners beantworten
  • Weiteres Vorgehen und Kontaktmöglichkeiten
  • Small Talk
  • Verabschiedung

Anwerbung und Einladung von Interviewpartner

Rahmenbedingung Freiwilligkeit: besteht zwar im Grunde immer (siehe auch ethische Prinzipien), bei Einstellungsinterviews kann die Fragestellung für den Interviewten jedoch existentiell sein

Beim allerersten Kontakt (Telefon) Ersteindrucksprozesse berücksichtigen

Vorbereitung des Anrufs mittels Leitfaden

Alternativtermine anbieten

Am Interviewtag ausreichend Pausen für den Interviewer einplanen

Vorbereitung  / Eröffnung Interview

  • Zeit vor dem Interview einplanen zur Sichtung der Unterlagen (Formulierung spezifischerer Fragen)
  • Dresscode weder over- noch understyled: mögliche Statusunterschiede nicht überbetonen (kein Grund für Irritationen liefern)
  • Wartegelegenheit bereitstellen – Wartezeit nicht zu lang
  • Ungestörtheit und Privatheit des Interviews sicherstellen – Störquellen vermeiden
  • Interviewraum sollte eine konstruktiv-angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen
  • Setting am besten über 90 Grad – nicht direkt gegenüber (Verhörcharakter)
  • Intimdistanz nicht verletzen, bei mehreren Personen : runder Tisch
  • Getränke und Snacks als Zeichen der Wertschätzung anbieten
  • Realkontakt: Handschlag/Begrüßung, Vorstellung, small talk

Gesprächsführung

  • Verbale Ermunterungen: sollen den Redefluss verstärken, müssen aber so neutral sein, dass sie die Inhalte nicht beeinflussen
  • Nonverbales Verhalten: Lächeln, Blickkontakt, zugewandte Körperhaltung, offene Gestik
  • Ggf. aber auch signalisieren, wenn nicht weitergeredet werden soll
  • Themenwechsel ist indiziert im Fall:
    • o Genügend Informationen zu einer Fragestellung gesammelt
    • o Wahrgenommene Bedrohung durch das Interviewthema
    • o Desinteresse/ wenig Redebereitschaft
  • Zusammenfassungen: eher in einem fragenden Tonfall, den Interviewten bestätigen lassen. Sonderfall: Konfrontation mit Widersprüchen (behutsam)
  • Umgang mit schwierigen Situationen (Konfrontation/Provokation, keine Redebereitschaft): generelle Strategien stellen die Reflexion von Gefühlen und die damit verbundene Meta-Kommunikation dar.
  • Empfehlungen von Seidensticker:
    • o Äußerungen ernst nehmen und nicht bagatellisieren
    • o Keinen Unmut, Ärger oder Erstaunen signalisieren
    • o Gefühle nur vorsichtig reflektieren
    • o Reflexionen eher fragend
    • o Klärung der Situation – Problem ausgeräumt?

Interviewtraining

es gilt, Störeffekte, die durch den Interviewer, den Interviewten und deren Interaktion entstehen, möglichst zu minimieren, da sie das Ergebnis beeinflussen. Als Maßnahmen werden vorgeschlagen:
Hohe Standardisierung des Interviews Selektion, Training und Supervision des Interviewers

Merkmale und Verhaltensweisen eines guten Interviewers nach Bortz und Döring

Interesse am Menschen Hohe Anpassungsfähigkeit an die Gesprächspartner Hohe Informiertheit über das Interviewthema Gute Verhaltenskontrolle Reflexionsfähigkeit
zusammengefasst sind das die 3 zentralen Merkmale: akademische und soziale Intelligenz sowie Stressresistenz.

Inhalte von Schulungen zu Einstellungsinterviews von Schuler:

Trainingsprinzipien: Partizipation, Praxisübungen, Methodenvielfalt, Wiederholung und Feedback

Trainingsbausteine: Eisbrecher, Vortrag, Video, Rollenspiele, Übungen zur Fragenformulierung und –Auswertung sowie Zuhören, Bewältigung von Schwierigkeiten

Objektivität Interview

kann am ehesten gewährleistet werden, wenn Durchführung, Auswertung und Interpretation so weit wie möglich standardisiert sind.
Objektivitätsaspekte nach Schmidt und Keßler:

  • Aufzeichnungsobjektivität: besonders dann gefährdet, wenn Interview nicht audiovisuell mitgeschnitten wurde
  • Intrapersonelle Objektivität: Vorhersagbarkeit des Verhaltens des Interviewers (frei von systematischen Fehlern, Vorurteilen, persönlichem Interviewstil)
  • Interpersonelle Objektivität: Übereinstimmung mehrerer Interviewer

Reliabilität Interview

Reliabilität, interne Konsistenz spielt nach Schmidt und Keßler eine eher untergeordnete Rolle. Erfassung ist aufwändig, da Aussagen im Hinblick auf ihre Ähnlichkeit bewertet werden müssten (ähnliche Antworten auf ähnliche Fragen)


Retest-Reliabilität grundsätzlich auch bei Interviews messbar (vorausgesetzt sei die zeitliche Stabilität des Merkmals). Fisseni berichtet in einigen Studien von relativ hohen Retest-Reliabilitäten