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Cartes-fiches 49
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 07.02.2017 / 07.09.2018
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Validität Interview

  • Augenscheinvalidität die Augenscheinvalidität gibt im Interview an, wie transparent eine Frage formuliert ist (Bedeutungszuschreibung)
  • Inhaltsvalidität kann über Expertenurteile eingeschätzt werden (Fragegegenstand ist in der Frage repräsentiert)
  • Kriteriumsvalidität konkurrente Validität liegt vor, wenn eine Interviewaussage mit einem gleichzeitig vorliegenden Kriterium übereinstimmt. Prädiktive Validität vergleicht Korrelationen mit zukünftigen Merkmalen.
  • Inkrementelle Validität liefert ein Interview eine zusätzliche Vorhersageleistung z.B. zu einem Intelligenztest für das Kriterium Studienerfolg?
  • Konstruktvalidität Interviewaussagen können als eine (weitere) Datenquelle neben Fragebogen-Daten herangezogen werden.

Validitätsarten des Qualitativen Paradigmas (insbesondere bei weiniger standardisierten Interviews)

  • Kommunikative Validierung (konsensuelle oder dialogische V.): dem Befragten werden die Interpretationen des Interviewers vorgelegt – hier geht es um den Grad der Zustimmung oder Ablehnung
  • Handlungsvalidierung: Übereinstimmung tatsächlichen Verhaltens mit den Aussagen (rekonstruierte subjektive Erfahrungen)

Gütekriterien standardisierte Interviews

  • Standardisierung verbessert die Gütekriterien
  • SKID: Strukturiertes Klinisches Interview für DSM IV; teilweise recht niedrige Beurteilerübereinstimmungen – geringe Retest-Reliabilität bei Nicht-Patienten
  • Multimodales Einstellungsinterview MMI : mittlere Übereinstimmungen
  • Bewertung eignungsdiagnostischer Interviews von Schmidt-Atzert und Amelang:
    • o Strukturierte Interviews sind unstrukturierten überlegen
    • o Validität sinkt, wenn mehrere Interviewer beteiligt sind
    • o Objektive Kriterien (Berufserfolg) sind genau so valide wie subjektive Kriterien (Vorgesetztenbeurteilungen)
    • o Fragen zu zurückliegendem realen Verhalten sind Fragen zu hypothetischen Situationen überlegen
  • Schuler stellt Interviews sogar auf eine Stufe mit anderen Auswahlverfahren wie z.B. Intelligenztests
  • Metaanalysen zu Auswahlgesprächen an Hochschulen zeigten jedoch eine sehr geringe inkrementelle Validität im Vergleich zu Schulnoten

Interviews liefern

Verbale Daten, die inhaltlich ausgewertet werden können

Paraverbale Aspekte wie Stimmqualität, Geschwindigkeit, Pausen…

Nonverbales Verhalten wie Mimik, Gestik, Körperhaltung…

Quantitative Einschätzung von Antworten

Werden vor allem bei standardisierten Interviews vorgenommen (Klinik, Personalauswahl)

Es werden beispielsweise verhaltensbezogene Fragen gestellt und auf einer mehrstufigen Skala mittels verbaler Anker eingeschätzt

Inhaltliche Zusammenfassung von Antworten – 3 Schritte nach Fisseni:

0. Erstellen eines Transkripts (Voraussetzung)
1. Identifikation relevanter Themenbereiche und Markieren der  entsprechenden Textstellen
2. Übertragen der Aussagen zu den Themen auf separate Blätter
3. Zusammenfassen der Themenblätter zu fortlaufenden Texten     wie etwa Gutachten etc.

Voraussetzung Inhaltsanalyse

es sollte ein bereits generiertes Kategoriensystem zur Kodierung der Interviewantworten existieren (sonst praktisch ungeeignetes Verfahren)

Ablauf der Inhaltsanalyse

1.  Festlegung von Auswahl- und Analyseeinheiten

  • Auswahleinheiten: die Textteile, die überhaupt einbezogen werden
  • Analyseeinheiten: zu analysierenden Komponenten. Beginnt meist mit der erstmaligen Erwähnung und endet mit dem Abschluss eines Themas

2. Kategorieexplikation – jeder relevante Textteil muss einer Kategorie zugeordnet werden

  • Theoriegeleitet: Kategorien werden aus theoretischen Konstrukten abgeleitet (Beispiel: Bewältigungsreaktionen bei Belastungssituationen)
  • Materialgeleitet: die Kategorien werden aus dem vorliegenden Text extrahiert
  • wichtig ist, dass es zu jeder Kategorie positive (einschließende) und negative (abgrenzende) Ankerbeispiele gibt

Kriterien für ein Kategoriensystem:

  • Es soll erschöpfend sein – d.h. möglichst alle Textbestandteile abdecken (ggf. Restkategorie)
  • Es soll saturiert sein – alle Kategorien sollten durch Texteinheiten ausgefüllt werden
  • Es sollte disjunkt sein – eindeutige Zuordnung von Textteilen zu einer Kategorie

 
Die Intersubjektivität wird über die Kodiererübereinstimmung ermittelt (Cohenskappa)
gute Übereinstimmung bei >.70
Zum Schluss können über die Kategorienhäufigkeiten quantitative Analysen durchgeführt werden.

Quantitative Textanalyse

Berücksichtigt neben den Kategoriehäufigkeiten auch reine Worthäufigkeiten

Software: LIWC Linguistic Inquiry and Word Count