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Kartei Details

Karten 12
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 07.02.2017 / 28.08.2018
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Eigenschaftstheorie

  • Die Eigenschaftstheorie kommt den Alltagsvorstellungen der Psychologie am nächsten: die Persönlichkeit eines Menschen ist durch seine Eigenschaften (Traits) charakterisiert
  • Eigenschaften werden als zeitlich stabil und transsituativ konsistent aufgefasst
  • Der Ansatz ist grundsätzlich nomothetisch: es ist möglich, alle Personen im Hinblick auf eine Eigenschaft zu beschreiben (z.B. Ängstlichkeit)
  • Kritik kommt von Gordon Allport: Personen unterscheiden sich weniger in quantitativer Hinsicht, sonder vielmehr in qualitativer (idiographischer Ansatz)

Eigenschaftstheorien psychometrischer Ansatz

Eigenschaftstheorien verfolgen einen psychometrischen Ansatz: Messung und Quantifizierung mittels Selbst- und Fremdeinschätzung sowie Tests

  • o Selbsteinschätzungen: Standardmethode Fragebogen (Aussagen-Items oder Adjektiv-Listen). Dimensionsreduktion mittels Faktorenanalyse. Entscheidend ist die Normierung anhand einer ausreichend großen und repräsentativen Normstichprobe. Grenzen des Verfahrens: Überforderung (mangelnde Fähigkeit zur Selbstreflexion); sozial erwünschtes Verhalten (Selektionsdiagnostik), unbewusste defensive Strategien. Skalen zur Erfassung der Social Desirability: Marlow-Crowne-Skala, Stöber-Skala
  • o Fremdeinschätzungen: Fragebogen oder Verhaltensbeobachtung (Assessment Centre). Das Ausmaß der Übereinstimmung von Selbst- und Fremdbeobachtung hängt ab von der Visibilität der Eigenschaft und dem Ausmaß des Vertrauens zwischen den Personen. Konträrer Befund: fremde Beobachter schätzen auch bei kleinen Verhaltensausschnitten („thin slices of behavior“) die Eigenschaften überzufällig häufig korrekt ein – erklärt wird dies mit Cues, die auf Eigenschaften schließen (Linsenmodell von Brunswick)
  • o Testdaten: Reaktionsobjektivität wird sichergestellt da der Proband nicht weiß, um was es geht (Catell). Eine Variante sind implizite Testverfahren: Persönlichkeitsmerkmale lassen sich aus den (unbewussten) Reaktionen auf Reize ableiten (IAT). Implizite und explizite Verfahren korrelieren nur schwach – explizite Verfahren messen eher kontrollierbares Verhalten, implizite Verfahren unkontrollierbares (spontanes) Verhalte

Stabilität

o Stabilität der Mittelwerte: mit zunehmendem Alter höhere Mittelwerte bei Gewissenhaftigkeit und Sozialverträglichkeit

o Relative Stabilität (Rangreihenfolge): höhere Werte erst ab dem frühen Erwachsenenalter, hohe Werte ab dem 50. Lebensjahr

o Gründe für Stabilität: stabilere Umwelten, ausgeprägteres Selbstkonzept, höhere Passung mit der Umwelt

Interaktionistische Ansätze

  • Transsituative Konsistenz: Verhalten ist nur bis etwa .30 aus den Persönlichkeitseigenschaften vorhersagbar (Mischels Kritik)
  • Interaktionistische Ansätze gehen von einem Zusammenspiel von Dispositionen und Merkmalen einer Situation aus
  • Höhere Konsistenzen im Verhalten sind nur innerhalb von Subklassen zu erwarten (spezifischere Situationen)

Kohärenzprinzip von Magnuson und Endler ( interaktionist.A)

Verhalten lässt sich als Muster individuumsspezifischer Reaktionen beschreiben (idiographisch)

Verhaltenssignatur (Mischel) ( interaktionistische A)

„Wenn Situation X – dann Verhalten Y“ – Beziehungen. Ausgangspunkt sind die psychologischen Merkmale einer Situation (subjektive Wahrnehmung bzw. Konstruktion)

Self Monitoring - Synder (interaktionistische A)

 beschreibt interindividuelle Unterschiede in der Tendenz, das eigene Verhalten in sozialen Situationen zu kontrollieren und den sozialen Erfordernissen anzupassen:

  • Hohe Ausprägung: Personen passen sich stark der Situation an, Verhalten ist daher eher inkonsistent (positiv auffallen)
  • Niedrige Ausprägung: Personen verhalten eher so wie sie meinen, dass es ihrer Persönlichkeit entspricht – also eher konsistent (Wahrnehmung als authentisch)
  • Self-Monitoring entspricht einer Moderatorhypothes

Drei-Faktoren-Modell der Persönlichkeit von Eysenck

  • Grundsätzliche biologische Basis der Persönlichkeit sind spezifische Merkmale des ZNS
  • Persönlichkeit vermittelt so zwischen biologischen und sozialen Determinanten des Verhaltens

3 Grunddimensionen der Persönlichkeit Eyseneck

o Extraversion: bipolare Dimension von Extra- zu Introversion

o Neurotizismus: entspricht emotionaler Labilität und extremer Reaktionsbereitschaft des autonomen Nervensystems, Neigung zu emotionaler Überempfindlichkeit

o Psychotizismus: Tendenz zur Ichbezogenheit, Gefühlsarmut und wenig Anpassungsbereitschaft

Im faktorenanalytischen Sinn stellen E, N und P Faktoren höherer Ordnung dar, denen spezifischere Primärfaktoren zugrunde liegen

Biologische Basis der Grunddimensionen

o Psychotizismus: Kontinuumsannahme; es gibt keinen qualitativen, sondern nur quantitative Unterschiede zwischen normal und psychotisch. Die Höhe des Psychotizismuswertes ist eine genetische Veranlagung.

o Neurotizismus: interindividuelle Unterschiede in der Erregbarkeit und der emotionalen Reaktionsbereitschaft

o Extraversion: siehe Hemmungstheorie bzw. Arousal-Theorie der Extraversion

Hemmungstheorie der Extraversion von Eysenck

  • Extrovertierte neigen zur Ausbildung schnell aufgebauter, intensiver und nur langsam abklingender inhibitorischer Potenziale – dagegen nur zu schwachen exzitatorischen Potenzialen
  • Introvertierte neigen dagegen zur Ausbildung starker exzitatorischer Potenziale
  • Konzept des Erregungs-Hemmungs-Gleichgewicht ist unklar, Theorie ist unzulänglich

Arousal-Theorie der Extraversion

  • Neuroanatomisches Substrat der Extraversion ist das ARAS
  • Extrovertierte und Introvertierte unterscheiden sich in ihrem generellen Aktivierungsniveau (arousal)
  • Introvertierte sind habituell stärker erregt, die Responsivität gegenüber sensorischer Stimulation ist höher (höhere Empfindlichkeit gegenüber Stimulation)
  • Gezeigt werden konnte, dass Introvertierte sehr viel empfindlicher auf Abweichungen der zentralnervösen Dopamin-Aktivität reagieren als Extravertierte

die Arousal-Theorie geht von stärkeren kortikalen Erregungen von Introvertierten im Vergleich zu Extravertierten aus !