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Kartei Details

Karten 16
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 06.02.2017 / 06.09.2018
Weblink
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Multi-Intentionalität vs Äquifinalität von Bewältigungsreaktione

Multi-Intentionalität:  eine Bewältigungsreaktion dient mehreren Intentionen

Äquifinalität: verschiedene Bewältigungsreaktionen dienen einem Ziel

Das dynamisch-transaktionale Modell der Stressbewältigung von Lazarus und Folkman

Anmerkungen zum Modell: dynamisch-transaktionale Modell der Stressbewältigung von Lazarus und Folkman

  • Stress und Bewältigung vollziehen sich weder in der Person noch in der Umwelt – es ist vielmehr die Transaktion zwischen diesen beiden Einheiten
  • Primäre Bewertung: Stress ist nicht notwendigerweise und ausschließlich mit negativen Emotionen verbunden, sondern kann auch von positiven Erlebnisqualitäten (Freude, Stolz) verbunden sein – Herausforderung.
  • Sekundäre Bewertung: die Einschätzung der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten fließt teilweise schon in die primäre Bewertung ein – siehe Herausforderung.
  • Neubewertung: Die Neubewertung ersetzt die Primärbewertung – Bewältigungsbegriff (Coping) impliziert aber nicht automatisch auch deren    Erfolg !
  • Umweltmerkmale: 
    • o Unmittelbarkeit einer bevorstehenden Beeinträchtigung
    • o Ein- oder Mehrdeutigkeit der Situation
  • Personenmerkmal: Lazarus versteht hierunter keine Traits ! gemeint sind sozialkognitive Einheiten in Anlehnung an die Klassifikation von Walter Mischel (Enkodierungs- und Konstruktionsprozesse, selektive Verarbeitung etc.). Traits liefern nur einen geringen Beitrag zur Vorhersage des aktuellen Bewältigungsverhaltens !

Studien von Bolger, exposure-reactivity model

  • Persönlichkeitseigenschaften sind gerade bei der Bewältigung von Stress bedeutsam (im Widerspruch zu Lazarus)
  • Persönlichkeitsmerkmale wirken als Mediatoren: sie beeinflussen die Auswahl von aktuellen Bewältigungsreaktionen
  • Studie: Vor allem Neurotizismus wirkt auf diese Auswahl - Selbstbeschuldigung und Wunschdenken treten verstärkt auf, diese wiederum mit Angst
  • Persönlichkeitsmerkmale  (N)  wirken  ebenfalls  auf….
    • o auf das Ausmaß, in dem Stress erlebt wird (stressor exposure)
    • o das Ausmaß der emotionalen und physischen Reaktionen (stressor reactivity)
    • o die Effektivität von Bewältigungsreaktionen (coping effectiveness)

Einfluss einiger ausgewählter Persönlichkeitsmerkmale auf Stress und Bewältigung

Trierer Inventar zum chronischen Stress TICS ( Zielsetzung und Einsatzbereiche)

  • Erfassung von Facetten des chronischen Stresserlebens in 9 verschiedenen Lebensbereichen / Skalen
  • Zusätzlich: Bereichsunspezifisches Screening – Skala zum chronischen Stresserleben (SSCS)
  • Einsatz:
    • klinische und gesundheitspsychologische Grundlagenforschung
    • klinische Praxis und Beratung 
    • summative Evaluation von Anti-Stress-Trainings. 
    • Epidemiologische Forschung 
    • Screening von Risikogruppen

TICS Testmaterial und Hintergrund

  • 57 Items zur Erfassung von chronischem Stress in 9 Bereichen (ca. 10-15 Minuten Bearbeitungszeit
  • Häufigkeitsskala (nie, selten, manchmal, häufig, sehr häufig); Zutreffen in den letzten 3 Monaten
  • 12 Items (Screening-Skala) zur Erfassung des bereichsunspezifischen chronischen Stresserlebens (ca. 3 Minuten Bearbeitungszeit)
  • Transaktionale Stresskonzeption
  • Chronischer  Stress  durch  „Non-Events“:  Mangel  an  Bedürfnisbefriedigung, Gratifikation
  • Differenzierte Stress-Erfassung Annahme differentieller Effekte

TICS Gütekriterien

  • TICS wurde nach den Kriterien der KTT und der probabilistischen Testtheorie konstruiert
  • Reliabilität (Alpha): .83-.90 (M = .87) für die Subskalen; .87 für den ScreeningScore
  • Validität
    • o 9-faktorielle Struktur durch EFA gestützt
    • o Viele bestätigende Befunde zur Konstruktvalidität, z.B. Zusammenhänge zwischen "Arbeitsüberlastung" mit körperlichen Beschwerden und tageszeitabhängigen Cortisolwerten
  • Normen: 604 Personen (314 Frauen, 290 Männer) im Alter von 16 bis 70 Jahren, T-Werte